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Veröffentlicht am 29.12.2019

Weihnachten mit der Familie - ein Pulverfass

Die Weihnachtsgeschwister
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Die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar treffen sich in jedem Jahr kurz vor Heiligabend mit ihren Familien im Hause ihrer Eltern, um traditionell gemeinsam Weihnachten zu feiern. Gleich zu Beginn ...

Die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar treffen sich in jedem Jahr kurz vor Heiligabend mit ihren Familien im Hause ihrer Eltern, um traditionell gemeinsam Weihnachten zu feiern. Gleich zu Beginn der Erzählung fragt man sich warum sie sich das antun, denn die Stimmung ist beim Zusammentreffen der Familien schon vergiftet, und es kann eigentlich kein schönes, harmonisches Fest werden. Das haben sich die Eltern wohl auch gedacht und wollen diesen Zustand nicht länger akzeptieren. Die Mutter hat am Vorabend zu Weihnachten nicht selbst gekocht, sondern ein paar Dosen aufgemacht. Der Baum ist noch nicht geschmückt und der Stollen nicht gebacken. Das hat es zuvor noch nie gegeben.

Es muss sich dringend etwas ändern, denn wenn die Eltern nicht mehr da sind, haben die Kinder doch nur noch sich. Doch diese scheinen sich immer mehr zu entfremden, dabei haben sie sich als Kinder doch so gut verstanden und sind gegenseitig immer für sich eingetreten. Jetzt haben sie eigene Kinder und können keine 5 Minuten zusammen in einem Raum sein, ohne sich zu verletzten. Sie ätzen herum und sind eifersüchtig aufeinander, dass es nicht zum Aushalten ist.

Alexa Hennig von Lange porträtiert glaubhaft und leicht überspitzt die erwachsenen Geschwister, die eigentlich voll im Leben stehen und im Elternhaus wieder zu Kindern mutieren. Natürlich hofft man als Leser bis zum Schluss auf das Wunder, dass es in diesem Jahr mit Hilfe der kleinen List derin die Jahre gekommenen Eltern doch noch ein friedliches Weihnachtsfest wird.

Der mit 143 Seiten überschaubare Weihnachtsroman hat mir gut gefallen und regt zum Nachdenken an, so dass ich ihn sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Die Angst vor den fühlenden Maschinen

LifeHack. Dein Leben gehört mir
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June Perry, alias Marion Meister hat in ihrem Jugend- Science- Fiction Roman "Lifehack" eine hochtechnologisierte Gesellschaft erschaffen, die beängstigend ist und gar nicht soweit von unserer heutigen ...

June Perry, alias Marion Meister hat in ihrem Jugend- Science- Fiction Roman "Lifehack" eine hochtechnologisierte Gesellschaft erschaffen, die beängstigend ist und gar nicht soweit von unserer heutigen Zeit entfernt zu sein scheint. Ein Leben ohne persönliche Assistenzprogramme, kurz PAP ist kaum möglich. Die Menschen benutzen selbstverständlich autonome Fahrzeuge zur Fortbewegung, die zwar wenig Unfälle verursachen aber sich auf unendlich langsam durch den Verkehr quälen, da sie sich natürlich konsequent und ohne Ausnahme an alle Regeln halten. In den Malls wird man von immer freundlichen Serviceandroiden bedient. Es gibt kaum einen Bereich in dem die Roboter keinen Einzug gehalten haben.

Protagonistin Ellie wäre ebenfalls ohne ihr PAP aufgeschmissen. Trotzdem betont sie immer wieder, wie dumm diese Maschinen sind und kann ihren Vater, der in der Mall Serviceandroiden repariert nicht verstehen, wenn er diese Roboter fast schon wie seine Kinder behandelt. Hat sie doch trotz der tollen Technik ihre Mutter bei einem Autounfall mit einem autonomen Fahrzeug verloren. Dieses Trauma ist nicht überwunden und ihr Freundeskreis ist seit dem Unfall nicht mehr derselbe. Deshalb ist Ellie gewissermaßen eine Außenseiterin und traut sich nur in ihrem Adventure Computerspiel aus sich herauszugehen und dem Aventar ihres Mitschülers Parker, für den sie heimlich schwärmt, nahezukommen. Als sie endlich ihren Mut zusammennimmt, um Parker ihre Identität aufzudecken, taucht Ada auf. Sie gleicht Ellie nicht nur erstaunlich, sie flirtet auch ungeniert mit ihrem Schwarm Parker, und sie taucht auf, nachdem ihr Computeraccount gehackt wurde. Für Ellie beginnt ein Alptraum Form anzunehmen.

Die Autorin befasst sich in ihrem Roman mit der klassischen Frage, ob diese Maschinen, die in unserem Leben immer mehr Platz einnehmen irgendwann so etwas wie ein Bewusstsein entwickeln können. Und was unterscheidet sie dann noch vom Menschen? Sind sie am Ende die besseren Menschen? Ich fand es jedenfalls sehr anregend und gruselig zugleich mir vorzustellen, wie eine Maschine sich zunehmend selbst optimiert, und plötzlich Gefühle entwickelt und leben will. June Perry beschreibt diesen Vorgang in ihrem Roman sehr anschaulich und spannend. Man kommt unweigerlich ins Grübeln, wenn man an die ganzen Assistenzsysteme denkt, die auch in unseren Alltag schon eingezogen sind.

Das Buch ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wobei die Autorin Ihrer Hauptperson Ellie die Ich-Form zukommen lässt. Das hat zur Folge, dass man mit Ellie's Dilemma noch besser mitfühlen kann. Die ein oder andere Überraschung lässt den Roman niemals langweilig werden, auch wenn die Autorin mit dem Thema das Rad sicherlich nicht neu erfindet. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und empfehle "Lifehack" als spannenden Jugendthriller gerne weiter.

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Veröffentlicht am 13.12.2019

Ein Roadtrip durch den Schneesturm

Herz im Schneegestöber
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Der Umweltaktivistin Josie Olsen, die Weihnachten wie jedes Jahr bei ihren Eltern in den USA verbringen möchte, macht ein Jahrhundertschneesturm einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Aufgrund eines ...

Der Umweltaktivistin Josie Olsen, die Weihnachten wie jedes Jahr bei ihren Eltern in den USA verbringen möchte, macht ein Jahrhundertschneesturm einen gehörigen Strich durch die Rechnung.

Aufgrund eines Buchungsfehlers wird sie auf ihrem 1. Flug von Hamburg nach Denver in die Buisinessclass upgegraded. So trifft sie auf Adam Harper, der als Finanzberater für Superreiche genau an die Richtige gerät und reichlich Stoff für heftige Streitgespräche bietet. Hier stossen wirklich 2 Charaktere aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein können und deren Weltanschauungen in keinster Weise kompatibel zu sein scheinen. So ist Josie zunächst froh, als dieser Flug mit dem anstrengenden Sitznachbarn vorbei ist, als das Schicksal die Beiden erneut zusammenführt und aufgrund der widrigen Wetterumstände auf einen Roadtrip der besonderen Art schickt.

Mit immer wieder neuen witzigen Ideen überrascht die Autorin Anna Fischer ihre Leser und lässt ihre Protagonisten von einem Unglück ins Nächste rennen. Natürlich ist das übertrieben, ähnlich der Hollywood Weihnachtsfilme, aber es macht auch unglaublich Spaß. Man merkt der Geschichte an, dass sie mit Herzblut geschrieben ist und mal ehrlich, was ist vor Weihnachten schöner, als eine gut gemachte Weihnachtsromanze. Mich hat das Lesen dieses Buches mindestens genauso in Weihnachtstimmung versetzt wie Spekulatius und Kerzenschein.

Der spritzige Schreibstil, die stimmigen Charaktere, die sich im Laufe der Geschichte auch weiterentwickeln, die überraschenden Wendungen und nicht zuletzt das Happy End fürs Herz machen "Herz im Schneegestöber" zu einem liebenswerten Weihnachtsbuch, dass ich sehr gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 11.11.2019

sehr kurzweiliges Hörbuch, tolle Sprecherin

Tausend kleine Lügen
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In dem Roman "Tausend kleine Lügen", der in dem australischen Küstenstädtchen Pirriwee spielt, kreuzen sich die Leben dreier sehr unterschiedlicher Frauen und lässt sie Freundinnen werden.

Da ist zunächst ...

In dem Roman "Tausend kleine Lügen", der in dem australischen Küstenstädtchen Pirriwee spielt, kreuzen sich die Leben dreier sehr unterschiedlicher Frauen und lässt sie Freundinnen werden.

Da ist zunächst einmal Jane, mit der die Geschichte den Einstieg findet. Für sie ist der Umzug nach Pirriwee eine Strategie ihre Vergangenheit zu bewältigen auch wenn sie sich einredet aus einer Laune heraus an den schönen Küstenort gezogen zu sein. Mit ihr erlebt der Leser, bzw. Hörbuchhörer selbst eine Einführung in die Welt der Reichen und Schönen, die sich in dieser Gegend niedergelassen haben und die jetzt über die örtliche Vorschule auch in Interaktion mit der alleinerziehenden Mutter Jane treten.

Die deutlich ältere Madeline, findet Jane auf Anhieb sympathisch und entwickelt gegenüber der jungen Frau eine Art Beschützerinstinkt, als diese schon am ersten Tag bei der Einführungsveranstaltung der Vorschule mit dem Vorwurf konfrontiert wird, ihr Sohn hätte ein anderes Kind tätlich angegriffen.

Die Dritte im Bunde ist Celeste. Sie ist superreich und sehr attraktiv, aber trotzdem scheu und irgendwie verletzlich. Man denkt sie führt die perfekte Ehe, doch der Schein trügt.

Ganz zu Beginn der Erzählung erfährt der Leser /Hörer von einem schrecklichen Vorfall am Tag des Quizabends der Schule (eine jährlich stattfindende Schulfeier), bei der es am Ende sogar einen Toten geben wird. Die Kapitel sind als eine Art Countdown von hinten nach vorne aufgebaut bis die Situation am Abend der Schulfeier eskaliert. Dieses Stilmittel hält die Spannung konstant hoch. Außerdem werden Interviewschnipsel von anderen Müttern und Vätern eingestreut, die zu einer polizeilichen Befragung gehören könnten. Moriarty erzählt unterhaltsam und ihre Figuren besitzen Tiefe. Luise Helm trägt als Sprecherin ebenfalls nicht unerheblich dazu bei, dass mir dieses Buch richtig gut gefallen hat. Sie ist als Sprecherin wirklich die Idealbesetzung und verleiht den Protagonisten einen unverwechselbaren Charakter.

Die Themen dieses Buches sind Mobbing, häusliche Gewalt, Helikoptermütter und Frauenfreundschaften. Das Ganze wird mit viel Humor erzählt und man schüttelt so manches Mal den Kopf über das Regiment der "Blonden Bob's" und die Intrigen die schon im Umfeld von 5Jährigen gesponnen werden. Einfach herrlich!

Veröffentlicht am 14.09.2019

Im Namen der Achtsamkeit - Entschleunigt auf der Überholspur

Achtsam morden
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Wie hab ich dieses Buch genossen! Wer einen wunderbar sarkstischen Krimi aus dem Mafiamilieu lesen möchten, wird mit dem Debütroman " Achtsam Morden" von Karsten Dusse seine Freude haben. Ich habe das ...

Wie hab ich dieses Buch genossen! Wer einen wunderbar sarkstischen Krimi aus dem Mafiamilieu lesen möchten, wird mit dem Debütroman " Achtsam Morden" von Karsten Dusse seine Freude haben. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und immer noch ein Grinsen im Gesicht.

Björn Diemel sorgt in seiner Kanzlei für gute Umsätze, vertritt er doch den Mafioso Dragan in allen Lebenslagen. Trotzdem hat er sich gleichzeitig alle Chancen in dieser Kanzlei noch etwas zu werden verspielt, denn er gilt als "Bäh Anwalt", mit dem keiner der ehrenwerten Kollegen gesehen werden will. Björn merkt, dass ihn sein Assiklient und seine Schergen stressen. Außerdem droht seine Ehe auseinanderzubrechen und er hat Sorge dadurch auch den Kontakt zu seiner geliebten Tochter Emily zu verlieren. Ein Achtsamkeitscoach ist die Lösung und soll ihm helfen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.

Die Regeln von Joschka Breitner, werden zu Björn's Mantra und durch seine eigenwillige Interpretation der Glaubensätze seines Coach's kommen Björn's Probleme eine ganz neue Bewertung zuteil und können "achtsam" gelöst werden.

"Machen Sie folgende Übung: Gehen Sie spazieren. Sowohl körperlich, als auch in Gedanken. Laden Sie Ihr Problem ein, Sie zu begleiten. Warten Sie ab, bis Ihnen das Problem erzählt hat, was es braucht, um zu verschwinden. Bewerten Sie diese Angebote nicht. Jedes dieser Angebote ist eine Lösung.....Am Ende des Spaziergangs werden Sie zu dritt zurückkommen: Sie. Ihr Problem - und die passende Lösung."

Das Buch macht wirklich Spaß. Sehr witzig z.B. auch Herrn Dusses sarkastische Kritik am Kindergartenplatzvergabesystem, ( hier abgekürzt KOTZ), das in den Roman mit einfließt. Ich habe manchmal wirklich schallend gelacht und gebe dem Buch sehr gerne 5 Sterne.