Mich hat das Buch begeistert.
Brennt die SchuldNoch immer kann sich Zoe nicht an alles erinnern. Besonders von der Nacht, in der ihre Zwillingsschwester Maya verstarb, fehlt ihr jede Erinnerung. Von ihren Eltern missverstanden flüchtet sie zu ihrem ...
Noch immer kann sich Zoe nicht an alles erinnern. Besonders von der Nacht, in der ihre Zwillingsschwester Maya verstarb, fehlt ihr jede Erinnerung. Von ihren Eltern missverstanden flüchtet sie zu ihrem Freund Elias, bei dem sie erst einmal untertauchen kann. Ab und zu trifft sie sich auch mit Niklas und versucht so, den früheren Ereignissen auf die Spur zu kommen. Auch eine Reise nach Bamberg bringt ihr neue Erkenntnisse. Doch wer hat Maya tatsächlich umgebracht und können ihre Zeichnungen die Schuld an dem Verbrechen tragen? Zoe ist verzweifelt und verwirrt, wer ist ihr Freund und wer ihr Feind? Ist sie selbst womöglich in Gefahr?
„Brennt die Schuld“ ist nach dem Werk „Wenn du vergisst“ der zweite Band der wunderbar illustrierten Jugendbuchreihe aus der Feder von Heidrun Wagner, die mit diesem Teil ein weiteres Mal Zoes Dilemma zu Papier bringt und so den jungen Leser hautnah am Geschehen teilhaben lässt.
Wie auch schon im ersten Band fällt der erste Blick bei dem Buch auf die großartigen Bilder und Zeichnungen, die die Geschichte begleiten. So wird nicht nur alles plastisch und lebendig, sondern wirkt auch verspielt, glaubhaft und jugendhaft. Diese tollen Eyecatcher machen aus dem Buch etwas ganz Besonderes.
Dann geht es gleich zum Beginn der Handlung, denn hier ist es unbedingt vonnöten, die Vorgeschichte zu kennen. Praktisch nahtlos setzt dieser Teil an den Vorgänger an und bringt sofort die Geschehnisse wieder aufs Tablett.
Wer den ersten Teil allerdings nicht kennt, dürfte hier Verständnisprobleme bekommen, denn nur wenige Informationen werden aus dem ersten Band aufgegriffen.
Das hat den Nachteil, dass auch dem kundigen Leser der Einstieg nicht so leicht fällt, denn es benötigt einige Konzentration, sich an die früheren Ereignisse zu erinnern. Doch wenn diese erste Hürde überwunden wurde, ist es einfach, sich Zoe und ihre Welt vorzustellen.
Es ist interessant, dass der Leser gleichzeitig mit Zoe auf Erkundungstour geht und nur erahnen kann, was tatsächlich passiert ist. Dabei erscheint die junge Protagonistin liebenswert und sympathisch, obwohl sie manchmal etwas naiv und blauäugig reagiert. Ihre Beziehung zu Elias ist in diesem Buch ein ganz entschiedener Punkt, denn dadurch wird deutlich, wie sich Zoe ganz langsam verändert und erwachsen wird.
Die Handlung selbst ist überraschend und etwas undurchsichtig. Teilweise durch Zoes wirren Gedankenfluss, manchmal aber auch durch die Tatsache, dass noch nicht alles bekannt ist, bleibt vieles im Dunklen. Gemeinsam mit Zoe werden nach und nach ein paar Geheimnisse offenbart, die sofort für Verständnis, Hoffnung aber auch Verzweiflung sorgen.
Mich hat das Buch begeistert.
Mein persönliches Fazit:
Nachdem ich mich durch die ersten Seiten gekämpft habe, da mir die Ereignisse nicht mehr so präsent waren, wurde ich von der Geschichte regelrecht verschlungen. Die Handlung ist spannend und mysteriös, die Protagonistin überzeugend und die Dramatik praktisch zum Greifen nah. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch verschlungen.
Natürlich muss dieses Werk wieder mit einem gemeinen Cliffhanger enden, wodurch die Wartezeit bis zum finalen Band „In deinem Herz“ unendlich lang erscheint. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.