Buddhistische Märchen
David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger ...
David Michies Bücher gefallen mir nicht nur, weil die Katze auf dem Cover meinem Ragdoll Kater zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch die darin beschriebene buddhistische Grundhaltung ohne erhobenen Zeigefinger spricht mich immer wieder an. Nun meldet sich die Katze des Dalai Lama erneut zu Wort und stellt uns im Vor- und Nachwort ihre Lieblings- Gute-Nacht-Geschichten vor. Mit den berühmten titelgebenden drei magischen Worten (es war einmal) beginnen sie zwar nicht, haben aber wie jedes Märchen eine lehrreiche Botschaft. Die Geschichten sind thematisch recht vielseitig angelegt und spielen teils in der westlichen, teils in der östlichen Welt. Sie sind relativ lang gehalten, so dass der Autor sich ausreichend Zeit nehmen kann, die Story zu entwickeln. Am besten gefallen haben mir „Genau so“, „Wenn sie nur sprechen könnten“ und „Die Juweleninsel“. Insgesamt ein klein wenig gestört hat mich, dass vor allem in den Geschichten aus der westlichen Welt manche Klischees bedient werden, ohne sie zu hinterfragen oder zu relativieren. Die Frau seht also am Herd und kocht, der Mann handwerkert. Eine Frau, die lobenswert mit nur drei Katzen aus dem Tierschutz lebt, fällt hier wörtlich augenzwinkernd schon in das „crazy cat lady“-Stereotyp, obwohl sie diesem weder nach Anzahl der Katzen noch nach der Lebensführung irgendwie entspricht.
Das Buch kann, obwohl zuletzt erschienen, problemlos auch als Einstieg in Davids Michis thematisch ähnlich angelegte Bücher dienen, da es unabhängig von den anderen gelesen werden kann.