Cover-Bild In den Fängen der Schuld
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 02.12.2019
  • ISBN: 9783492502702
Julia Neumann

In den Fängen der Schuld

Ein Israel-Krimi

Ein spannender politischer Kriminalroman rund um Kommissar Marius Morelli, der mitten in Köln zwischen die Fronten des Nahostkonflikts gerät 
Kriminalkommissar Marius Morelli wird zu einem brutalen Überfall gerufen: Hooligans haben einen knapp achtzigjährigen Israeli krankenhausreif geschlagen. Ein Fall mit antisemitischem Hintergrund ist das letzte, was Morelli sich wünscht. Er wohnt erst seit kurzem in Köln und genießt das Großstadtleben in vollen Zügen. Aber als er den Enkel des Opfers verständigen will, begreift er sofort, dass es mit dem Feiern erst einmal vorbei ist - der junge Mann liegt erschlagen auf der Schwelle seines Hauses. Die Presse stürzt sich auf den Fall, erst recht, als herauskommt, dass der ermordete Israeli Kontakt zu einer jungen palästinensischen Austauschstudentin hatte. Während sich die Journalisten jeden Tag mit neuen Mutmaßungen über das Mordmotiv überbieten, stößt Morelli nur auf Schweigen, bei dem Versuch mehr über diese beiden Menschen herauszufinden, die den Konflikten ihrer Heimat scheinbar nicht entkommen konnten…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2019

Welch ein berührendes Buch

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Marius Morelli ist Kriminalkommissar und arbeitet in der Polizeidienststelle Köln-Kalk. Als er kurz vor Feierabend in die Kölner Altstadt gerufen wird, denkt er zunächst an einen ganz normalen Überfall. ...

Marius Morelli ist Kriminalkommissar und arbeitet in der Polizeidienststelle Köln-Kalk. Als er kurz vor Feierabend in die Kölner Altstadt gerufen wird, denkt er zunächst an einen ganz normalen Überfall. Ganz normal bedeutet hier, dass mal wieder Hooligans einen Israeli so sehr verletzten, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde. Hier war auch ein Baseballschläger im Spiel. Marius ist Italiener und wird von einem Hool als „Kanake“ bezeichnet. Rassismus vom Feinsten und das von Anhängern des Cottbuser Fußballvereins. Seit Silvester 2016 und der Demo von „HOGESA“ reagieren die Kölner Staatsbediensteten äußerst empfindlich, wenn Rechte und zudem auch noch Schläger, Kneipen unsicher machen. Zudem heißt es, dass der Täter ein Hakenkreuz auf dem Arm tätowiert hatte. Aber, stimmt die Täterbeschreibung auch tatsächlich? Morelli fährt zunächst ins Krankenhaus und fragt dort den Geschädigten, wen er benachrichtigen soll. Daraufhin fährt er zur Wohnung des Enkels, er kommt jedoch zu spät….

Ein rasanter und spannender Krimi. Zudem hat sich die Autorin mit einem brisanten Thema befasst und dieses äußerst klug umgesetzt. So ganz nebenbei erfährt der Leser ein wenig von der Vergangenheit, nämlich als Israel zum Staat gemacht wurde. Gleichzeitig beschreibt sie die tief sitzenden Konflikte durch den Hass, der bereits von den Urgroßeltern in die Herzen gesät wurde. Mir gefiel das Buch so gut, weil es niemals oberflächlich war. Aber auch, da beide Seiten beleuchtet werden. Und ich gebe gerne zu, dass ich meine einseitige Meinung sehr hinterfragte und mir seitdem viele Gedanken über die Palästinenser mache. Jede Münze oder Medaille hat zwei Seiten und das gilt auch hier. Die Sprache ist gehoben und die Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Ja, es ist ein Buch, welches fünf Sterne und meine Leseempfehlung auf jeden Fall verdient.

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Veröffentlicht am 30.11.2019

Wer ist das Opfer?

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Julia Neumann erzählt in ihrem zweiten Krimi „In den Fängen der Schuld“, erschienen im PIPER-Verlag, eine sehr diffizile und außergewöhnliche Geschichte, die den Nahostkonflikt hautnah in Deutschland ...

Julia Neumann erzählt in ihrem zweiten Krimi „In den Fängen der Schuld“, erschienen im PIPER-Verlag, eine sehr diffizile und außergewöhnliche Geschichte, die den Nahostkonflikt hautnah in Deutschland spüren lässt. Es gehört auch viel Mut dazu einen Krimi zu schreiben, der aktuelle Entwicklungen aufzeigt und kritisch hinterfragt. Hier werden keine Klischees wiederholt, sondern die Autorin hat eine eigene Meinung, die sich in ihren Hauptpersonen widerspiegelt.

Im Mittelpunkt steht der junge Kommissar Marcus Morelli, der bald einen ganz persönlichen Bezug zu diesem Fall bekommt. „…er wird zu einem brutalen Überfall gerufen: Hooligans haben einen knapp achtzigjährigen Israeli krankenhausreif geschlagen. Ein Fall mit antisemitischem Hintergrund ist das letzte, was Morelli sich wünscht.“ Als er den Enkel darüber informieren will, findet er ihn erschlagen im Eingangsbereich des Hauses seines Großvaters.

Aber es wird noch schlimmer – Vertreter der Presse bekommen Wind davon. Beim Versuch die Journalisten abzuwehren, passiert es. Unglückliche Fotos von Morelli und falsch zitierte Aussagen kommen in die Zeitungen. Sein Chef tobt, denn seit den Vorfällen Silvester 2015 steht die Polizei in Köln unter besonderer Beobachtung der Presse. Jetzt noch dieser Fall eines ermordeten Juden in Deutschland. Morelli weiß es ist keine jüdische Lobby, „sondern die Angst vor ihr, die das Denken seines Chefs bestimmte.“

Doch bald führen die Spuren bei der Suche nach dem Motiv weg von den rechten Hooligans zu einer palästinensischen Austauschstudentin. Er versucht mehr über die Menschen hinter dem Fall zu erfahren. Aber Antworten zu finden ist schwer und Morelli muss sich seiner eigenen linken Vergangenheit stellen. Mit diesem Protagonisten ist der Autorin eine sehr interessante und sympathische Person gelungen. Manchmal erscheint er etwas ungeschickt, aber Morelli ist frei von Vorurteilen. Das hilft ihm bei seinen Untersuchungen weiter, als die Armeezeit des Mordopfers in seinen Blickpunkt gerät.

Ausgerechnet in Hebron im besetzten Westjordanland war Oz stationiert. Irgendetwas ist hier passiert, was ihn verändert hat. Obwohl Morelli zwischenzeitlich sogar vom Dienst suspendiert wurde, gibt er nicht auf und reist selbst nach Israel, genauer gesagt nach Hebron. Hebron ist jene Stadt, wo sich die Gräber Abrahams und weiterer Patriarchen befinden. Sie könnte ein Symbol dafür sein, was Juden, Muslime und Christen verbindet. Aber nicht im Israel von heute.
Nirgendwo ist der Nahostkonflikt so präsent wie in Hebron, der geteilten Stadt im Westjordanland, wo Palästinenser und radikale israelische Siedler direkt aufeinander treffen. Bewaffnete Auseinandersetzungen sind hier an der Tagesordnung und Morelli steckt bald direkt darin. Nur mit etwas Naivität und viel Idealismus, kann man solche Reise wagen. Die Schilderungen sind hochinteressant. Sie weisen Julia Neumann als kenntnisreiche Autorin Israels aus. Aber auch der Humor kommt hier nicht zu kurz. Ein Beispiel dafür: Ausgerechnet am Sabbat kommt Morelli in Jerusalem an, ahnt nicht, was das bedeutet und steckt fest, weil keine Straßenbahn mehr fährt. Aber die arabischen Busse fahren und er gelangt nach Hebron. Dort gelingt es ihm tatsächlich sein Vorhaben zu erfüllen und der Auflösung ganz nah zu kommen, ungeachtet der großen Gefahren denen er ausgesetzt ist. Nur die Kontakte seines Chefs zum Innenministerium können ihm noch helfen, als er vom israelischen Militär verhaftet wird.

Die Lösung der Mordfalls ist eine echte Überraschung und in sich absolut schlüssig.

Fazit:
„In den Fängen der Schuld“ ist nicht nur unheimlich gut und spannend erzählt, sondern es macht auch betroffen. Das Buch gibt keine Antworten auf Fragen, aber es regt zum Nach- und Mitdenken an. Es gewährt tiefe menschliche Einblicke und zeigt viele Facetten des Nahostkonflikts.
Julia Neumanns flüssiger und informativer Schreibstil fesselt von Beginn an. Rückblicke in die Vergangenheit von Eliah und seinem Enkel Oz geben dem Krimi eine zusätzliche historische Dimension und verdichten die Problematik.

Aus meiner Sicht ist dieser politische Krimi eine klare Leseempfehlung und hat 5 Sterne verdient.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Die Vergangenheit holt einen immer ein

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Um es gleich zu sagen, „In den Fängen der Schuld“ der Kölnerin Julia Neumann ist noch besser, spannender als „Finsternis im Herzen“. Nach Düsseldorf und Afrika, ist dieser Krimi in Köln und Israel verortet. ...


Um es gleich zu sagen, „In den Fängen der Schuld“ der Kölnerin Julia Neumann ist noch besser, spannender als „Finsternis im Herzen“. Nach Düsseldorf und Afrika, ist dieser Krimi in Köln und Israel verortet. Doch worum geht es?
Kriminalkommissar Morelli wird zu einem brutalen Überfall gerufen: „Nazis“ haben den knapp achtzigjährigen Israeli Eliah Silbermann krankenhausreif geprügelt. Ein Fall von Antisemitismus? Als er den Enkel des Opfers verständigen will, findet er Oz tot zuhause auf. Der junge Mann wurde erschlagen. Wo liegt das Motiv?
Oz und sein Großvater waren für eine Stiftung tätig, die Häuser im Westjordanland für jüdische Siedler baut. Bis auf die Tatsache, dass solche Siedlungen nach internationalem Völkerrecht als illegal gelten. Aber nicht nur die Silbermanns haben schwere Schuld auf sich geladen…
(Drehbuch-)Autorin Julia Neumann erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Ab und zu sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Selbst wenn der Leser der Polizei immer einen Schritt voraus ist, wird dennoch Spannung aufgebaut. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Marius Morelli ist mir sofort ans Herz gewachsen, auch wenn er ein bisschen tollpatschig daherkommt. Die Einblicke in die Kultur und Denke der Israelis sowie die zeitgeschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant. Und das macht dieses Buch für mich so ganz besonders und hebt es über einen normalen Krimi sehr hinaus.

Fazit: Brandaktueller, brisanter Politkrimi im Spannungsfeld zwischen Israel und Palästina.

Veröffentlicht am 07.03.2020

Brisanter Krimi

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In einer Kneipe wird ein 80jähriger Mann von gewaltbereiten Hooligans krankenhausreif geschlagen. Kommissar Morelli will den einzigen Familienangehörigen verständigen, doch der Enkel liegt erschlagen im ...

In einer Kneipe wird ein 80jähriger Mann von gewaltbereiten Hooligans krankenhausreif geschlagen. Kommissar Morelli will den einzigen Familienangehörigen verständigen, doch der Enkel liegt erschlagen im Büro der gemeinsamen Immobilienfirma. Als der Großvater vom Tod seines Enkels erfährt, bricht für ihn eine Welt zusammen. Bei den Ermittlungen zu beiden Verbrechen gerät Morelli selber ins Ziel der Ermittlungen: Bei Pressekonferenzen tritt er von einem Fettnäpfchen ins nächste, so dass er vom Dienst suspendiert wird. Denn der Fall ist hoch brisant: der israelitische Sohn soll geplant haben, Wohnungen im Grenzgebiet an Palästinenser zu vermieten. Dies heizt nicht nur bei der Presse die Stimmung an, sondern auch einige Gruppen im Grenzgebiet. Letzten muss sich Morelli stellen, als er auf der Suche nach einer palästinensischen Studentin ist, die in einer sehr persönlichen Beziehung mit dem Enkel stand.

Mit „In den Fängen der Schuld“ konnte Julia Neumann wieder einen wahren Thriller schreiben. Die politische Situation Israels hat an ihrer Aktualität und Brisanz nichts verloren. Noch immer schwelen Konflikte, unter der die Bevölkerung leiden muss. Die Autorin beschreibt eindringlich Situationen, bei denen selbst das Militär menschlich an seine Grenzen kommt. Für Außenstehende sind diese Situationen kaum vorstellbar, geschweige denn nachvollziehbar.

Die Protagonisten sind sehr einfühlsam beschrieben. Der Großvater, der dem Interessenkonflikt seit seiner Kindheit gegenübersteht, und diesen – wenn auch unbeabsichtigt – auf seinen Enkel übertragen hat. Der Enkel steht dem Gegenüber, und versucht, diese alten Grenzen aufzubrechen, in dem er mit einer Palästinenserin anbandelt. Besonders die treu ergebene Sekretärin, die sich für die beiden Herren gefühlvoll aufopfert, war mir sympathisch.

Morelli als Ermittler brachte mich nicht nur einmal zum Schmunzeln. Bei den verhagelten Pressekonferenzen musste ich schon fast lachen, auch wenn es thematisch nicht zum Lachen war. Morelli wird vom Wunsch getrieben, es besser zu machen, und macht es damit eigentlich nur noch schlimmer. Sehr zum Leidwesen seines Vorgesetzten. Als dieser seinen Ermittler kurzerhand beurlaubt, und dieser die Ermittlungen auf eigene Faust weiterführt, wundert man sich, dass Morelli mit einem blauen Auge davon kommt. Denn dessen Ausflug nach Israel und ins Grenzland hätte weitaus anders ausgehen können.

Julia Neumanns Schreibstil ist flüssig, ohne zu viel Schnörkel auszukommen. Sie trifft es auf den Punkt, ohne wichtige Dinge auszulassen. Ihr Bild von Israel fühlt sich echt an, und konnte in meiner Vorstellung einen besonderen Platz hinterlassen.

Für jemand, der gerne Thriller/Krimis mit einem aktuellen Hintergrund liest, ist hier sehr gut aufgehoben. Ich freue mich auf das nächste Werk der Autorin.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Nahostkonflikt

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Morelli ist ein Kommissar bei der Kölner Mordkommission. Eines Abends wird er zu einer schweren Körperverletzung gerufen, bei dem das Opfer ein Jude ist und der Täter stammt mit aller Wahrscheinlichkeit ...




Morelli ist ein Kommissar bei der Kölner Mordkommission. Eines Abends wird er zu einer schweren Körperverletzung gerufen, bei dem das Opfer ein Jude ist und der Täter stammt mit aller Wahrscheinlichkeit aus dem rechtsradikalen Milieu. Was Morelli erst später erfährt, der Enkel des Opfers wurde wenige Stunden vorher ermordet. Besteht ein Zusammenhang?



Meine Meinung:



Mit sehr kurzen Kapiteln beginnt dieses Buch. Im Wechsel von einem Ort zum anderen, von einer Zeit zur anderen, erfährt der Leser vieles über den Nahostkonflikt und über das Leben in einer geteilten Stadt in Israel. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und ist gut verständlich. Die Handlungen und Personen werden sehr gut beschrieben. Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist ein Hingucker und wäre mir in jedem Buchladen aufgefallen. Was mir ein bisschen weniger gut gefallen hat, ist der doch sehr schnell erzählte Schluss. Es ist ein Buch das ich vor allem Leser empfehlen kann, die sich für den Nahostkonflikt interessieren.

4 Sterne für diesen sehr guten Israel Roman.

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