Dein Bild für immer - eine zutiefst rührende Liebesgeschichte über Verlust und Neubeginn und alle die Momente davon, die ewig bleiben
Sophie wollte eigentlich heiraten, doch dann stirbt ihr Verlobter Maximilian kurz vor der geplanten Hochzeit. Für Sophie bricht eine Welt zusammen und als sie Flugtickets für einen Überraschungs-Honeymoon-Tripp nach Bali erreichen, hält sie das für einen schlechten Scherz. Ihre Schwester Charlie überredet sich letztlich, die Reise alleine anzutreten. Hauptsächlich geht Sophie darauf jedoch nur ein, weil sie plant, Fotos von Maximilian an einigen Orten auf Bali zu hinterlassen. Womit sie jedoch nicht rechnet: Maximilians Platz im Flugzeug wird von einem anderen Mann namens Niklas besetzt...
Bereits mein erster Eindruck war durchweg positiv. Das verspielte Cover erschien mir durchaus passend und der Klappentext klang aufgrund der süßen Idee mit den Fotos durchaus vielversprechend. Letztendlich hätte ich trotzdem nicht erwartet, dass mich die Liebesgeschichte der beiden so mitreißen konnte. Die Autorin versteht sich, den Leser in ein Chaos der Gefühle zu bringen. Bereits zu Beginn, als Sophie den Briefkasten öffnet, wäre ich am liebsten mit ihr in Tränen ausgebrochen. Anderseits sorgen die Dialoge immer wieder dafür, dass einem trotz ihres tragischen Verlustes immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wird. Der ständige Perspektivwechsel gefiel mir meistens ziemlich gut, gerade wenn sich Sophies und Maximilians Gedankengänge überschnitten. Ab und zu habe ich mir zwar gewünscht, dass die jeweiligen Abschnitte ruhig noch etwas länger sein könnten, aber das war nur unwesentlich. Erinnerungen spielen in der Geschichte eine große Rolle. Das macht die Autorin zum einen durch Maximilians Fotos mehr als deutlich. Die Momente, wenn Sophie Maximilian in Bali verewigte, bereiteten mir manchmal sogar eine richtige Gänsehaut. Dadurch, dass Niklas "zufälligerweise" auch Fotograf ist, nehmen sie jedoch eine allgegenwärtige Rolle ein. Erinnerungen gibt es nicht nur in den Fotos, sondern auch innerhalb des Buchs (bspw. Sophies Vergleich mit Elsa bzw. Daenerys oder die immer wieder auftauchenden Oreokekse bzw. Dinkelvollkornkekse). Sophie als Person war mir manchmal leider nicht ganz zugänglich. Es zwar passte zur Geschichte und ich hatte wirklich Mitleid mit ihr, aber es will mir immer noch nicht ganz in den Kopf, wie man quasi sein ganzes Leben keine eigenen Interessen entwickelt und nur nach den Wünschen anderer leben konnte. Deswegen gefiel mir ihre Schwester Charlie als Charakter vielleicht auch so gut und ich fand es etwas schade, dass sie nur so wenig auftauchte. Das absolute Highlight war der Plottwist am Ende, mit dem ich seltsamerweise nicht gerechnet habe, obwohl er absolut stimmig in die Thematik passte. Möglicherweise befürchtete ich einfach, dass auch hier, wie in so einigen anderen Liebesromanen, die Eifersucht später zum großen Problem wird. Ich bin froh, dass dies nicht der Fall war.
"Dein Bild für immer" bleibt sich bis zum Ende hin treu, da sich die Fotothematik wie ein roter Faden bis zum letzten Satz durchzieht. Ich kann es jedem empfehlen, der eine Liebesgeschichte lesen möchte, die noch lange in Erinnerung bleibt - vielleicht sogar für immer ;)