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Veröffentlicht am 13.01.2020

kleiner kompakter Sprachführer, der es in sich hat

Spanisch - Wort für Wort
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Für unsere Jungs geht es in diesem Jahr mit der Spanisch-Klasse nach Barcelona. In den letzten Jahren haben sie fleißig gelernt und werden sich sicherlich auch verständigen können. Ein kleiner "Kauderwelsch-Sprachführer" ...

Für unsere Jungs geht es in diesem Jahr mit der Spanisch-Klasse nach Barcelona. In den letzten Jahren haben sie fleißig gelernt und werden sich sicherlich auch verständigen können. Ein kleiner "Kauderwelsch-Sprachführer" von Reise Know-How hat ihnen hin und wieder schon einmal gute Dienste erwiesen und wird auch in ihrem Gepäck Platz finden.

Der Sprachführer passt mit seinen kleinen kompakten Abmessungen in jedes Handgepäck oder einfach in die Jackentasche und ist somit immer schnell griffbereit. Das Cover verzeiht den ein oder anderen Fleck und ist durch seine Beschichtung einfach mit einem feuchten Tusch abzuwischen. Die Umschlagklappen des Covers lassen sich als Lesezeichen benutzen und beinhalten gleichzeitig ein paar wichtige Redewendungen und Hilfe-Sätze.

Natürlich ist er Sprachführer kein vollständiger Ersatz für ein Fremdsprachen-Lexikon, aber das nimmt er für sich auch nicht in Anspruch. Die Kauderwelsch-Reihe des Reise-Know-How Verlags versteht sich eher als Helfer für den alltäglichen Gebrauch. Hier finden sich auf 160 Seiten viele nützliche Tipps für die Konversation mit den Einheimischen.

Ziel ist es, seinen eigenen Wortschatz Schritt für Schritt weiter aufzubauen. Klar macht man am Anfang sicherlich viele Fehler und wird nicht immer verstanden, aber genau dadurch lernt man ja auch. Wofür also die Lautsprache, wenn man die richtige Aussprache im regelmäßigen Gebrauch erlernt? Vielmehr ist das im Buch benutzte System sinnvoller. Hier wird der fremdsprachige Satz erst einmal sinngemäß Wort für Wort ins Deutsche übersetzt. Die Ergebnisse erinnern an die bekannten Satzkonstruktionen von Yoda aus Star Wars, erleichtern aber das Verständnis für die spanische Sprache.
Die Einführung in die Grammatik der spanischen Sprache ist einfach gehalten und vermittelt ein schnell einen Überblick auf die wichtigsten Regeln. Weiter folgen die geläufigsten Sätze, um in den meisten Situationen klar zu kommen. Wer ein wenig Hilfe bei der Aussprache brauchen sollte, kann sich über die eingebetteten QR-Codes über sein Smartphone Beispiel anhören. Wer mehr möchte, kann eine zusätzliche CD erwerben, welche als Aussprache-Trainer eingesetzt werden kann.

Zum Ende hin findet sich noch ein kleines Wörterbuch mit gut 1000 Vokabeln. Diese lassen sich in die zuvor genannten Satzkonstruktionen einbauen. Mit dem im Buch enthaltenen Beispielen lässt sich schon vieles erreichen und mit ein wenig Mut, kann man dann auch noch seinen Wortschatz im täglichen Gebrauch erweitern.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Beeindruckender Perspektivenwechsel

DuMont Bildband Bell Collective
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Ich halte mal wieder einen tollen Fotobildband in Händen. Diesmal beinhaltet er Fotos von einem internationalen Zusammenschluss mehrerer Fotografinnen, die sich 2017 unter dem Namen „Bell Collective“ zusammengeschlossen ...

Ich halte mal wieder einen tollen Fotobildband in Händen. Diesmal beinhaltet er Fotos von einem internationalen Zusammenschluss mehrerer Fotografinnen, die sich 2017 unter dem Namen „Bell Collective“ zusammengeschlossen haben.

Der Bildband selber ist 256 Seiten stark. Er hat einen festen ansprechendes Einband und ein Leseband. Schon das Foto auf dem Frontcover lässt erahnen, das es um außergewöhnliche Fotos bzw. Motive geht Auf der Rückseite befindet sich der Klappentext. Es gibt keinen zusätzlichen Schutzumschlag. Das Buch ist etwas größer als ein DIN-A4-Blatt und wiegt ca. 1,5 kg. Die Blätter sind hochwertig verarbeitet. Der Aufbau ist gut strukturiert. Die Fotos stehen hier definitiv im Vordergrund und gehen oftmals auch über eine Doppelseite. Die Texte sind gut eingearbeitet und informativ gehalten.

Auf den ersten Seiten wird die Gruppe der Fotografinnen und deren Gründung vorgestellt. In einem Interview mit der Autorin Alina Rudya erfährt der Leser mehr über die Beweggründe zur Gründung des „Bell Collective“. Viele Aussagen haben mich zum Nachdenken gebracht. Fotografien werden immer noch oft mit Männern in Zusammenhang gebracht. Agenturen wenden sich hauptsächlich an Fotografen und Frauen werden auf diesem Gebiet nicht so wahrgenommen. Sie fallen viel mehr in die Kategorie „Bloggerin“, anstatt „Profifotografin“. Einige Reisefotografinnen machen sich auf Instagram mit Fotos von Urlaubsregionen und Hotels einen Namen und lassen sich dadurch finanzieren. Die Bilder sind dementsprechend und zeigen die „Schokoladenseiten“ der Auftrag gebenden Hoteliers. Hier stehen der Kommerz und die Kundengewinnung im Vordergrund. Weitere Frauen stehen meist vor der Kamera oder machen Selfies von sich. Hier geht es um die Selbstdarstellung und Inszenierung.

Der Name der Gruppe geht auf die britische Pionierin Gertrude Bell zurück. Sie gehörte zu den ersten Frauen, die 1900 in Regionen des Nahen Osten reiste und diese erkundete. Damit setzte sie in ihrer von Männern bestimmten Zeit ein Zeichen. Ebenso setzten nun die 14 Fotografinnen ein Zeichen. Sie brechen aus den starren Denkstrukturen der Fotografie aus und wechseln mit ihren Objektiven einfach mal die Perspektive. Weck vom klischeebehafteten Reisefoto, welches meist nur die berühmten Gebäude oder Sehenswürdigkeiten des Ortes zeigt, hin zu dem Blick auf „das Besondere“. Diese „Besondere“ liegt im Auge des Betrachters und hier haben die Fotografinnen ein besonderes Gespür entwickelt.

Dieses besondere Gespür für das richtige Motiv hat Alina Rudya 2015 mit einem Besuch von Tschernobyl bewiesen, wo es im Jahr 1986 zu einer verheerenden Katastrophe in einem Kernkraftwerk kam. Alina Rudya hat hier mit ihrer Kamera ganze Arbeit geleistet und beeindruckende Bilder erstellt.

Im Bildband sind beeindruckende Fotos zu betrachten. Die einzelnen Fotografinnen haben Landschaften, Gebäude, Menschen, Pflanzen, Tiere und alltägliche Situationen festgehalten, die man nicht alle Tage zu sehen bekommt. Dabei wird bei jedem die persönliche Handschrift deutlich und die Einzigartigkeit ihrer Fotos. Sie bereisen Gegenden abseits von bekannten und berühmten Foto-Spots und sind immer auf der Suche nach neuen Eindrücken. Das zeigt sich in jedem der im Buch zu findenden Fotos.

In den einzelnen Kapiteln werden die Fotografinnen der Gruppe und ihre „persönliche Handschrift“ vorgestellt. Der Leser erfährt unter anderem wie sie zur Fotografie gekommen sind, was sie antreibt oder was sie erreichen wollen. Begleitete werden diese persönlichen Worte mit einem „Steckbrief“, in dem neben Daten zur Person auch die Instagram-Seite oder Homepage angegeben sind. Alle verraten dem Leser welche Ausrüstung sie nutzen, was in der Reisetasche nicht fehlen darf und was ihr bestes Reisesouvenir ist. So gehört neben einer hochleistungsfähigen Kamera bei einigen auch eine Drohne zum Equipment. Gerade diese Drohnen-Aufnahmen schaffen noch einmal eine völlig neue Perspektive und Betrachtungsweise. Aber auch das „normale“ Handy gehört bei vielen zur Ausrüstung und es hat den Vorteil, dass es immer mal für eine spontane Aufnahme zu Verfügung steht.

Neben der German Roamers hat sich hier eine besondere Gruppe gefunden, die sicherlich auch zukünftig noch auf sich aufmerksam machen wird. Die Fotos sind nicht nur einzigartig, sondern auch noch wirklich beeindruckend. Besonders haben mit die Drohnenaufnahmen von Huda bin Redha (Seite 216 und folgende) gefallen. Wer mehr sehen möchte kann sich auch die Instagram Seiten der einzelnen Fotografinnen ansehen. Wer selber Interesse an der Fotografie gefunden hat, bekommt zum Ende des Buches noch 10 Tipps von Alina Rudya.

Für wen ist das Buch gedacht? Ich denke mal, das professionelle Fotografen an diesem Werk ihre Freude haben werden. Die Zielgruppe ist aber größer! Ich denke mal, dass hier alle Menschen angesprochen werden, die sich mit der Fotografie beschäftigen und tolle Fotos lieben. Menschen, die gerne mal eine andere Perspektive einnehmen wollen und aufgeschlossen für Neues sind.

Ich möchte meine Rezension mit einem Zitat aus dem Buch beenden:

„Aus einer ungewöhnlichen Perspektive auf gewöhnliche Orte zu blicken hilft, das Außergewöhnliche zu finden.“
Ása Steinardóttir

(aus „Bell Collective” Seite 249)

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Veröffentlicht am 29.12.2019

"Das Buch zum Spiel" oder "das Spiel zum Buch"? Auf alle Fälle ein gelungenes Werk! 😀

T.I.M.E Stories - Jagd durch die Zeit
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Ich habe schon viel über das Spiel gehört und es auch schon öfter mal in meinen Händen gehalten. Irgendwie hat es aber nie Einzug in unser Wohnzimmer gehalten. Warum? Kann ich eigentlich nicht so richtig ...

Ich habe schon viel über das Spiel gehört und es auch schon öfter mal in meinen Händen gehalten. Irgendwie hat es aber nie Einzug in unser Wohnzimmer gehalten. Warum? Kann ich eigentlich nicht so richtig sagen. Vielleicht waren unsere Jungs noch zu jung, als es erschien? Vielleicht hatten wir noch keinen Draht zu dieser Art von Spielgeschehen? Nach dem Erscheinen des Spiels sind nun ein paar Jahre ins Land gegangen. Anscheinend ist das Spiel keine „Eintagsfliege“ gewesen. Es gibt mittlerweile ein paar Erweiterungen, die den Spieler immer noch fesseln.

Seit neustem gibt es den offiziellen Roman zum Spiel. Ich habe mich dazu entschlossen, das Buch zu lesen und mich von dieser Seite dem Spiel zu nähern. Vielleicht findet das Spiel danach auch Einzug in unsere vier Wände.

Das Buch ist 320 Seiten stark. Das Cover ähnelt der Spieleverpackung und spricht damit auch die Kenner des Spieles an. Zu sehen ist die Zeitkapsel, mit der sich die Helden in der Zeit bewegen können. Der Klappentext befindet sich auf der Rückseite. Hier befindet sich ein kleiner Verweis zum bekannten Spiel. Auf der Innenseite des ausklappbaren Covers befindet sich ebenfalls "Werbung" zum Spiel und auf neue Missionen, die 2020 auf dem Markt kommen sollen.

Die Geschichte dreht sich um die 20-jährige Protagonistin Tess Heiden und startet im Jahr 2014. Tess gehört zu den „Außenseitern“, den "Störern", denen die nur Ärger machen. Aber sie ist auch intelligent, gefährlich und weiß was sie will. Dies ergibt eine explosive Kombination, welche sich eine geheime Organisation zu nutzen machen möchte. Dies erfährt der interessierte Leser auch schon aus dem Klappentext. Wer meine Rezensionen kennt weiß auch, dass ich nicht weiter auf den Inhalt eingehen werden.

Der Autor versteht es, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Ich habe das Buch nicht aus den Händen legen wollen, da ich immer wissen wollte wie es weitergeht. Der blumige Schreibstil tut sei übriges. Es ist flüssig geschrieben und das Kopf-Kino lässt aufgrund des gut umschriebenen Settings schnell einen Film entstehen. Würde mich übrigens nicht wundern, wenn sich jemand die Filmrechte dafür sichern würde. Die einzelnen Charaktere der Geschichte werden im Laufe des Buches näher dargestellt. Man wird also nicht mit einer mit einer Flut von Informationen überschüttet. Länger Zeitabschnitte werden von Tess als Tagebucheintrag dargestellt. So rafft der Autor das Geschehen aus der Sicht von Tess gut zusammen. Ich habe mich nur gefragt, ob Tess nach anfänglicher Umschreibung wirklich ein Tagebuch-Typ ist? Mir gefällt der Charakter von Tess wirklich gut. Auch wenn sie "hart" rüberkommt, wird sie immer mehr zu einem Teamplayer. Ihr Wissen zu Film- und Serienzitaten hat mir ebenfalls gut gefallen. Hier wird der ein oder andere Jungleser überlegen, nachfragen oder recherchieren müssen.

Die Mischung aus Geheimagenten-Thriller und Sciencefiction-Roman ist sicherlich nicht neu. Angefangen mit der Zeitmaschine von H.G. Wells, über den Zeitreisenden Terminator und neueren Serien wie Timeless (NBC/ Netflix) greift auch dieses Buch das Thema Zeitreisen auf. Und wie auch in den bekannten Geschichten, müssen die Helden der T.I.M.E Stories Zeitreisen unternehmen, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Ein entschiedener Unterschied ist die Tatsache, dass das Team von Tess nicht selber in der Zeit reisen, sondern einen Wirtskörper in der entsprechenden Zeit nutzen. Für die Team nicht immer ein einfacher Wechsel und mich als Leser hat es oftmals zum Schmunzeln gebracht.

Die Spannung wird zusätzlich erhöht, indem die Aufgaben in einer bestimmten Zeit durchgeführt werden müssen. Kommt etwas dazwischen oder versagt das Team, werden sie wieder zu Beginn des Einsatzes zurückkatapultiert und müssen einen erneuten Durchlauf starten.

Natürlich muss sich auch hier der Leser mit dem Thema des "Zeitreiseparadoxon" auseinandersetzen. Der Autor hat sich aber bemüht, dies möglichst gut in seinem Buch zu adaptieren. So werden Wirtskörper nach ihrer Rolle in der Vergangenheit ausgewählt oder das Team um Tess erhält ganz klar definierte Aufgaben, die die Zeitlinie nicht in Gefahr bringen und durch die Zukunft zu verändern. Aber logisch ist auch hier sicherlich nicht alles. So können sich die Helden in ihren Wirtskörpern telepathisch unterhalten, so dass ihr Umfeld nichts mitbekommt. Als es auf einer Mission recht laut wird, nutzen sie aber diese Fähigkeit nicht und schreien sich gegenseitig an, um sich verstehen zu können.

Ich finde das Buch wirklich gelungen. Ob die Altersfreigabe mit 12 Jahren in Ordnung geht, möchte ich nicht beurteilen. Hier scheint sich der Verlag an die Altersfreigabe des Spieles gerichtet zu haben. Im Buch wird manche Situation recht freizügig, aber auch nicht erschreckend oder überzogen, beschrieben. Hier sollten Eltern selber die Entscheidung treffen, oder sich das Buch vorher selber durchlesen. Ich freue mich schon auf eine mögliche Fortsetzung der Reihe.

Nachdem ich nun das Buch durchgelesen habe, habe ich mich auch noch mal mit dem Spiel auseinandergesetzt. Das Buch orientiert sich an der Spielidee und setzt diese gut um. Wie schon anfangs erwähnt, hatten wir das Spiel schon oft in Händen. Jetzt haben wir uns entschieden, das Spiel zu erwerben und uns auf die abenteuerlichen Zeitreisen einzulassen. So wie sich im Buch das Team finden muss, ist auch im Spiel "Teamwork" und ein guter Austausch gefragt. Ob das Erscheinen des Buches noch mal den Verkauf des Spiels anregen soll, was nunmehr schon seit 2015 auf dem Markt ist und mittlerweile neun Erweiterungen mit sich gebracht hat? Oder ob es als Vorbote des für 2020 angekündigte neue und eigenständige Spiel "Time Storys Revolution" dienen soll? Lassen wir uns überraschen!

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Veröffentlicht am 24.12.2019

wenn einer eine Reise tut, dann sollte er sich vorbereiten….

Reise Know-How Selbstorganisiert Reisen : individuell, sicher und günstig
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Vielleicht sitzt der ein oder andere unter ihnen in den Weihnachtsferien alleine, mit seinem Partner oder seiner Familie an einem Tisch und plant den kommenden Urlaub. Einige buchen einen praktischen Pauschalurlaub ...

Vielleicht sitzt der ein oder andere unter ihnen in den Weihnachtsferien alleine, mit seinem Partner oder seiner Familie an einem Tisch und plant den kommenden Urlaub. Einige buchen einen praktischen Pauschalurlaub mit All-Inclusive Angebot an einem weißen Sandstrand, um für den Urlaub selber nicht viel vorbereiten zu müssen. Andere Reisen lieber individuell und bauen sich ihren Urlaub aus verschiedenen „Puzzleteilen“ zusammen. Genau an diese Gruppe richtete sich das vor mir liegende Sachbuch aus dem Reise-Know-How Verlag.

Auch wir reisen lieber individuell und da gibt das Buch einiges an Hilfestellung. Und das liegt vor allem daran, dass der Autor Holger Krauße da aus eigener Erfahrung und somit aus „erster Hand“ berichtet. Der 1968 geborene Autor hat 70 Länder auf sechs Kontinenten bereist.

Das 348 Seiten starke Buch ist klein und kompakt gehalten. Wie auch die anderen Bücher aus dem Verlag, findet es bei Bedarf Platz im Handgepäck. Das Cover ist flexibel und kann auch mal mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Das Cover ist vorne und hinten auszuklappen, um als Lesezeichen genutzt zu werden. Ein Leseband sucht man bei dem Werk vergebens. Inhaltlich ist das Buch praktisch aufgebaut. Neben den informativen Texten finden sich diverse ansprechende Fotos.

Ist selbstorganisiertes Reisen in ferne Länder überhaupt praktikabel und sinnvoll? Der Autor ist überzeugt: “ Das kann jeder, man muss sich nur trauen – und den ein oder anderen guten Tipp in der Tasche haben.“ Und genau diese Tipps und Hinweise finden sich in den 14 Kapiteln:

1. Die strukturierte Reiseplanung
2. Erste Reisevorbereitung
3. Richtig buchen: Flüge, Hotels und mehr
4. Perfekt packen
5. Geld und andere Zahlungsmittel
6. Vor der Abreise
7. Unbeschwert Fliegen und ankommen
8. Entspannt unterwegs
9. Menschen begegnen und verstehen
10. Nachhaltig reisen
11. Essen und Restaurants
12. Gesund unterwegs
13. Sicher reisen
14. Wieder daheim: Durch den Zoll

Zu den einzelnen Kapiteln gibt es weitere Unterthemen, die sich näher mit den einzelnen Aspekten auseinandersetzen. Die Seiten sind logisch und strukturiert aufgebaut. Neben den Hinweisen und Checklisten finden sich an den Rändern immer noch mal farblich abgesetzte Tipps vom Autor, wie man sparen kann, was wichtig ist und noch viele weitere kurzgehaltene Infos.

Inhaltlich kann der Autor meiner Meinung nach voll überzeugen. Vielleicht kennt man das ein oder andere, wenn man selber schon mal selbstorganisiert unterwegs war. Ich habe aber auch viel neues lernen und erfahren können. Der Autor hat hier definitiv an alles gedacht und das in einem „kleinen kompakten Werk“ untergebracht, von A wie „Auto mieten“ bis Z wie „Zoll“. Hätten Sie (noch) gewusst, dass laut dem Knigge, dem in der Mitte sitzenden Flugreisenden die Armlehnen auf beiden Seiten zustehen? Ich hatte das nicht auf dem Schirm. Generell liegt es dem Autor sehr am Herzen, auf Menschen zuzugehen und sich auf unbekannte Kulturen einzulassen. Dabei spricht er auch soziale Probleme wie Kinderarbeit oder Armut an.

Auch Greta Thunberg würde hier ihre Freude haben. Unter „Nachhaltig Reisen“ gibt es auch den Hinweis auf den CO2 Ausstoß beim Fliegen und alternative Möglichkeiten in den einzelnen Ländern. Leider ist dieser Teil mit gerade einmal vier Seite nicht lang, regt mit ein paar Beispielzahlen definitiv zum Nachdenken an.

So wie es mit auch mit Reiseführern ist, sollte bei diesem Werk immer die Aktualität im Auge behalten werden. Was heute noch stimmt, kann sich in den kommenden Monaten wieder verändern. Ich denke da so an gesetzliche Bestimmungen, Preise, Adressen ……. Der Planende sollte sich also immer noch mal, aktuelle Daten besorgen und diese in seine Planung und Reise einbauen.

Der Planer ist aber sicherlich nicht nur für Menschen gedacht, die ihre Reise in ferne Länder auf eigene Faust organisieren. Auch Pauschalreisende werden hier fündig werden und von Infos profitieren. Vielleicht wird auch ihr Interesse und die Lust geweckt, die Welt hinter ihrem All-Inclusive-Hotel zu entdecken?

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Veröffentlicht am 15.12.2019

„Einige der Nachtaufnahmen sind in meinen Augen richtige kleine Kunstwerke!" (Zitat)

Die Erde bei Nacht
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Ich halte gerade ein Buch in den Händen welches Fotos zeigt, die atemberaubend und einmalig sind. Fotos von einem Team von Fotografen die zur Vereinigung „The World Of Night“ gehören.

Erst einmal zum ...

Ich halte gerade ein Buch in den Händen welches Fotos zeigt, die atemberaubend und einmalig sind. Fotos von einem Team von Fotografen die zur Vereinigung „The World Of Night“ gehören.

Erst einmal zum Buch selber. Bei dem Einband handelt es sich um einen festen Einband, der von einem Schutzumschlag geschützt wird. Der Schutzumschlag und das Cover haben die gleichen Abbildungen (La Réunion/ Südindischen Ozean vorne und Mazandaran/ Iran hinten). Das Buch ist in den Abmessungen durch seine 240 Seiten gut 2,6 cm dick und ein wenig größer als ein DIN-A4-Blatt. Die Seiten sind qualitativ hochwertig bedruckt. Praktischerweise ist auch ein Leseband vorhanden.

Der Autor Babak Tafreshi hat mit 13 Jahren erstmals durch ein Teleskop den Mond beobachtet. Seither hat er sich der Nachtfotografie verschrieben und sich angefangen mit einer kleinen Analogkamera zu einem der renommiertesten Fotografen auf diesem Gebiet weltweit entwickelt. Zusammen mit Gleichgesinnten, gründete er 2006 die Organisation „Astronomers Without Borders“ (AWB). Eines der ersten Projekte 2007 hieß „The World at Night“ (TWAN). Es erregte zwei Jahre später die Aufmerksamkeit der UNESCO und so bekam TWAN die Aufmerksamkeit der weltweiten Öffentlichkeit. Gefolgt von Vorträgen und Ausstellungen gelang es den „Nachthimmel“ wieder in die Köpfe der Menschen zu bringen.
In den sechs Kapiteln des Buches, finden sich gut 240 atemberaubende Fotos von einer Gruppe von gut 40 Astrofotografen. Wie schreibt David Malin (Photographic Scientist) so treffend in seinem Vorwort:

„Einige der Nachtaufnahmen sind in meinen Augen richtige kleine Kunstwerke. ….. Doch es handelt sich nicht einfach nur um Fotografien der Welt um uns herum. Wie jedes gute Schauspiel bringen sei uns auch noch lange nach dem Ende der Vorstellung zum Nachdenken.“

Die Kapitel sind wie folgt gegliedert:

• Vereint unter einem Himmel
• Welterbe
• Verborgenes Universum
• Weltbewegende Ereignisse
• Fragile Dunkelheit
• Schutz des Nachthimmels

Jedes der Kapitel beschäftigt sich mit einer anderen Thematik und sensibilisiert den Leser bzw. Betrachter, den Nachthimmel mit anderen Augen zu sehen. Angefangen von der Tatsache, dass wir trotz aller Unterschiedlichkeiten nur einen gemeinsamen Himmel haben, unter dem wir vereint sind, bis hin zum Schutz dessen. Den so wie wir Menschen unsere Umwelt belasten, belasten wir auch den Blick in den Nachthimmel durch eine immense Lichtverschmutzung. Diese zerstört den Blick auf das allabendliche Naturschauspiel, welches sich uns Menschen schon seit Jahrtausenden bietet.

Jeder kennt Fotos der kulturellen und natürlichen Wahrzeichen unseres Planeten. Doch der Blick bei Nacht offenbart uns noch mal eine andere und faszinierende Perspektive. Ebenso der Blick auf die Milchstraße, die Polarlichter, die Sternbilder, den unterschiedlichen Farben der Sterne und der Planeten, bis hin zu den Unterschieden des Nord- und Südhimmels. Ereignisse wie die Sonnen- und Mondfinsternis, Eklipsen, das Erscheinen von Kometen, Planten-Konjunktionen oder ungewöhnliche Atmosphärenphänomene wurden im Bild festgehalten.

Zum Schutz der fragilen Dunkelheit unseres Nachthimmels wurden Lichtschutzgebiete eingerichtet. Diese sind unter dem Namen „Dark Sky Parks“ oder „Starlight Reserves“ bekannt, sind weltweit zu finden und haben sich zur Auflage gemacht, den Blick auf den natürlichen Nachthimmel zu ermöglichen. Über diese Thematik berichten die letzten beiden Kapitel.

Die einzelnen Fotos sind großformatig in den Mittelpunkt gesetzt. Sie nehmen oft eine komplette Seite ein oder gehen auch mal als Panorama über eine Doppelseite. Zu den einzelnen Fotos gibt es informative Begleittexte, die neben der Ortsangabe noch Informationen zur Sternenkonstellation und der Entstehung beinhalten. So wird schnell klar, das hinter vielen Aufnahmen mehr steckt, als nur den Auslöser zu drücken und das Bild zu entwickeln. So wie David Malin schon bemerkte, handelt es sich um „richtige kleine Kunstwerke“. Ein paar Aufnahmen sind übereinandergelegt, um einen bestimmten Verlauf zu zeigen. Dazu haben die Fotografen geeignete Software genutzt. Ansonsten sind diese sind nicht mit Fotobearbeitungsprogrammen nachbearbeitet worden, sondern spiegeln den realen Blick des Betrachters wider.
Zum Schluss wird noch mal das Team der Fotografen und der Autor selber vorgestellt. Wer Interesse an der Astrofotografie gefunden haben sollte findet in den Texten und auf drei separaten Seiten unter dem Titel „Fotografieren bei Nacht“ noch viele hilfreiche Informationen und Hinweise zu der Thematik.

Es handelt sich bei dem Buch um ein wirklich beeindruckendes Werk, das mich sofort angesprochen hat. Da ich selber gerne fotografiere und mich auch gerne inspirieren lasse, liefert das ein oder andere Bild neue Ideen für anstehende Aufnahmen. Auch meine Familie hat das Buch schon in der Hand gehabt und hat dem Betrachten der Fotos gestaunt. Aber auch die Texte haben neue Information gebracht, die unsere Jungs noch nicht kannten. Gerade in dieser Jahreszeit macht es Spaß, durch dieses Buch zu blättern. Wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, macht bei diesem Buch sicherlich nichts falsch.

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