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Veröffentlicht am 02.02.2020

Kinder werden mit Lesen und Malen beschäftigt

Wo ist mein kleiner Elefant?
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Das Bilder- und Malbuch von Ingo Blum beschäftigt sich vorrangig mit der Suche nach dem kleinen Elefanten Daisy. Es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder sie in unterschiedlichen Szenerien ...

Das Bilder- und Malbuch von Ingo Blum beschäftigt sich vorrangig mit der Suche nach dem kleinen Elefanten Daisy. Es wurde sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kinder sie in unterschiedlichen Szenerien suchen müssen und so ein breites Spektrum an Orten kennenlernen. Daisy wird sowohl im Porzellanladen - wie das schöne Sprichwort so heißt - als auch im Zoo gesucht. Über die Variationen hat man sich definitiv Gedanken gemacht. Bei dieser "Schnitzeljagd" können sowohl die Eltern mitmachen und vorlesen, oder auch das Kind alleine suchen lassen. Wenn man sich jedoch mit seinem Kind hinsetzt und die Bilder genau anschaut, wird man viele besondere Details entdecken und auch mit seinem Kind viel Lachen können, denn der Text oder auch die Bilder sind oftmals sehr humorvoll gestaltet.
Mein Sohn macht beim "Vorlesen" richtig aktiv mit.

Uns gefällt auch besonders, dass das Buchformat relativ groß gewählt wurde, denn so fällt es den Kindern viel leichter sich in den Bildern zurecht zu finden und Details zu erkennen. Mein Sohn hält sich bei kleinformatigen Büchern z.B. nicht besonders gerne mit Details auf. Dies ist hier anders.

Die Illustrationen sind richtig schön bunt und laden zum Anschauen und Erkunden ein. Da sich die Szenen immer komplett unterscheiden, kann man auch als Elternteil immer unterschiedliche Themen ansprechen und mit dem Kind auch selbst Geschichten dazu erfinden. Hier hat der Autor auch Platz für eigene Ideen gelassen und lässt die Kinder auch selbst mal grübeln.
Ein paar andere Tiere kommen in den Bildern öfter vor, so dass man mit seinem Kind auch gut Wörter "trainieren" kann.

Nach dem Bilderbuch kommen noch einige Seiten Malbuch. Die Bilder hier entstammen auch dem vorherigen Bilderbuch, so dass mein Sohn die Szenen auch erneut erleben kann. Jedes Kind lernt anders und viele Kinder lernen über das eigene kreativ werden. Dieser Aspekt gefällt mir besonders gut, denn das aktive Miteinbeziehen funktioniert zum Lernen einfach am besten. Mein Sohn blättert manchmal direkt zurück und lässt sich von den Farben inspizieren. Er kopiert dann direkt die Farben und bei einigen Bildern hat er auch nach seiner Phantasie die Farben ausgewählt. Das bleibt ja letztendlich den Kindern überlassen.

Das Buch ist derzeit auch oft in meiner Handtasche zu finden, da es sehr praktisch für Unterwegs ist. Mein Sohn hat oft Lust etwas zu lesen, möchte dann jedoch ab und an auch zeichnen. Hiermit hat man die perfekte Mischung. Derzeit ist mein Kleiner dabei die letzten drei weißen Seiten farbig zu füllen. Besonders die Zirkusszene im Buch hat es ihm angetan.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Zwei parallel erzählte Geschichten mit so vielen Ähnlichkeiten

Die Frauen von Skagen
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Zwei parallel erzählte Geschichten mit so vielen Ähnlichkeiten - die eine spielt in der Gegenwart, die andere im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts - und trotzdem so verschieden. Die noch kindliche Marie, ...

Zwei parallel erzählte Geschichten mit so vielen Ähnlichkeiten - die eine spielt in der Gegenwart, die andere im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts - und trotzdem so verschieden. Die noch kindliche Marie, ausgestattet mit reihenweise Privilegien und einer Gesellschafterin namens Asta im gleichen Alter, will nichts anderes tun als zu malen. Zu jeder Tageszeit kann sie an nichts anderes denken und hat nur den Wunsch eine Malerin zu werden. Parallel dazu lernen wir Vibeke kennen, die den großen Wunsch hat, eine Kunsthochschule zu besuchen und ihren Traum wahr werden zu lassen. Beide Väter sind komplett dagegen. Marie solle lieber heiraten und Vibeke in die Farbenfabrik des Vaters einsteigen. Beide können auf ganz unterschiedliche Art ihren Kopf durchsetzen, jedoch bewegen sich die Parallelen ab diesem Zeitpunkt leider stark auseinander. Marie trifft auf Peder Severin Krøyer, kurz Sören, einen der wohl berühmtesten Künstler Dänemarks zu dieser Zeit, und möchte mit ihm Liebe und Malleidenschaft verbinden. Das perfekte Paar möchte man meinen, jedoch immer auch dabei: Asta. Beide Geschichten haben eine starke Parallele vorzuweisen und hierbei handelt es sich um den wundervollen Ort Skagen.

Stina Lund präsentiert uns in ihrem Roman äußerst toughe (junge) Frauen, die an ihrer Leidenschaft anfangs festhalten. Die gesellschaftliche Abneigung gegen den Beruf und auch die Berufung zur Malerin begegnet uns in beiden Zeitsträngen. Die Väter als starke Figuren sind gegen die Wünsche und trotzdem schaffen sie es sich irgendwann von ihnen diesbezüglich loszusagen. Maries Leben findet zudem fast ausschließlich mit Asta im Schlepptau statt. Zuerst als Gesellschafterin verpflichtet und danach als fester Bestandteil in ihrem Leben, auf den sie immer wieder zurückgreift.

Die Autorin hat mich mit ihren starken Charakteren umgehauen! Der Roman ist vollgepackt mit Emotionen aller Art und ließ mich wie einmal durchgekaut und wieder ausgespuckt zurück - im positivsten Sinne. Astas Ehrgeiz und Außenseiterrolle rief bei mir starkes Mitgefühl herbei und ließ mich doch oftmals mit dem Kopf schütteln. Auch Marie möchte man einerseits manchmal zur Vernunft rufen und andererseits möchte man sie im Arm wiegen sowie ihr zuflüstern, dass alles gut werden wird. Besonders die Geschichte der Vergangenheit hat mich besonders berührt. Die Emotionen gingen von überschäumender Lebenslust bis hin zu Trübsinnigkeit kurz vorm Selbstmord. Besonders Sören, Maries Ehemann, tritt hier die Rolle des fanatischen Künstlers an und fasziniert durch seine überbordenden Ausbrüche. Auch die Kameradschaftlichkeit unter den Künstlern - hierbei werden einige fast schon familiäre Freundschaftsbeziehungen beschrieben - beeinflussten mich als Leser sehr und schafften eine unendlich natürliche Stimmung. Die Autorin hat das Beisammensein in der Künstlerkolonie meiner Meinung nach perfekt, klischeefrei und fast unnachahmlich eingefangen.

Die Geschichte der Gegenwart läuft etwas weniger dramatisch ab, jedoch findet man als Leser immer wieder kleine Parallelen zur anderen Story, was äußerst spannend war. Auch Vibeke erschien mir immer wieder äußerst kindlich und naiv, trotzdem fühlt man mit ihr mit. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich auch eine ganz besondere Verbindung zu ihrer Mutter, die eine ganz eigene Dynamik hat. Die Verwandlung durch Skagen war auch hier fast greifbar zuspüren.

Alle Charaktere waren für mich authentisch. In diesem Buch gibt es keine flache Persönlichkeit, sondern Menschen mit intensiven Wünschen, Lebenszielen und allerlei Emotionen. Charakterschwächen werden gepflegt und nicht versteckt, genau das fand ich außerordentlich toll.

Der Ort Skagen war mir bis zu diesem Buch unbekannt. Die Beschreibungen sind jedoch unglaublich schön und haben mein Interesse stark geweckt. Zudem weiß die Autorin wie sie für den Leser ganz anschaunliche Bilder gestalten kann und nutzt dies äußerst gekonnt immer wieder.

Ich wollte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Die Charaktere und deren Geschichte haben mich so sehr gefesselt, dass ich mich regelrecht in ihren verloren habe und in der Zeit des Nicht-Lesens meine Gedanken immer wieder zur Geschichte glitten. Ich war regelrecht unruhig und musste die Geschichte beenden.

Obwohl ich mir das Ende etwas "bombastischer" gewünscht hätte, zumindest in Bezug auf Vibekes Handlungsstrang, möchte ich dem Buch trotzdem die bestmögliche Bewertung geben. Auch Leser, die nicht kunstaffin sind, dürfen ohne Bedenken zu diesem Buch greifen, denn die Autorin hat es geschafft dem Leser auch ohne Vorwissen die Künstlerumgebung anschaulich nahezubringen.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Perfekt nach Band 1

Träume & Hoffnung
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Das Prequel habe ich nach Band 1, also "Gold und Schatten", gelesen und empfand es als perfekte Vertiefung zu Maéls Geschichte. Man darf nicht vergessen, dass diese Kurzgeschichte kostenlos angeboten wird ...

Das Prequel habe ich nach Band 1, also "Gold und Schatten", gelesen und empfand es als perfekte Vertiefung zu Maéls Geschichte. Man darf nicht vergessen, dass diese Kurzgeschichte kostenlos angeboten wird - man muss sie nicht lesen um sowohl Band 1 oder auch Band 2 zu verstehen. Insbesondere als Einstieg in die komplette Thematik würde ich sie sowieso nicht empfehlen, da man meiner Meinung nach bereits einen bestimmten Bezug zu Maél haben sollte.
Auch Hermes Vergangenheit wird näher beleuchtet und ließ ihn mich etwas anders sehen als nur durch die Szenen im 1. Buch.
Für mich wurde in diesem Prequel großen Wert auf die Gefühlswelt von Maél gelegt. Einerseits wirkt er nach Außen hin ausgeglichen, trotzdem ist er rastlos und seine Suche lässt ihn einfach nicht los. Seine Unruhe konnte ich gut nachvollziehen und konnte dadurch auch sein Zusammentreffen mit Livia mehr wertschätzen sowieso seine Gefühle besser einordnen.
Für mich war es ein äußerst zufriedenstellender Zusatz zum 1. Band der Dilogie und feuerte meine Vorfreude zu Band 2, den ich mittlerweile auch gelesen habe, noch mehr an.

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Veröffentlicht am 17.12.2019

Wer beim Spielen dreckig wird, muss danach auch baden gehen

Badezeit mit Ben und Bär
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Eine tägliche Szene im Kinderalltag. Ben spielt mit viel Freude im Sandkasten. Dabei sind sein Freund Tom sowie Bär und Hase. Durch etwas zu viel Übermut stolpert Ben jedoch über einen Eimer und landet ...

Eine tägliche Szene im Kinderalltag. Ben spielt mit viel Freude im Sandkasten. Dabei sind sein Freund Tom sowie Bär und Hase. Durch etwas zu viel Übermut stolpert Ben jedoch über einen Eimer und landet komplett im Sand. Komplett voller Dreck werden sie zu Hause erst einmal abgesaugt, jedoch entscheidet Bens Mutter recht schnell, dass dieser besser ein Bad nehmen sollte. Leider muss Bär es beim Zusehen belassen, da er nicht nass werden darf, jedoch wird er später noch von seinem Freund gründlichst abgebürstet. Liebevoll aneinander gedrückt, beschließen sie, sich morgen wieder ordentlich dreckig zu machen und schlafen kuschelnd ein.

Die Ben und Bär Bücher sind immer voller freundschaftlicher Zuwendung gestaltet. Die Dynamik zwischen den beiden Freunden ist einfach nur toll und süß anzusehen. Es wird auch hier eine alltägliche Situation aufgegriffen und fast schon vorgestellt. So können die kleinen Leser mit den tagtäglichen Routinen bekannt gemacht werden. Beim Spielen darf man sich dreckig machen, muss dann jedoch auch wieder sauber werden. Alles kein Drama und ganz normal. Auch um die Kuscheltiere muss man sich kümmern.

Mein kleiner Sohn findet das Buch total amüsant und muss vor allem lachen, wenn Ben im Sandkasten hinfällt. Er sieht so, dass auch andere Kinder abends ein Bad nehmen, um wieder sauber zu werden. Man veranschaulicht den Kleinen das Leben.
Die einzelnen Illustrationen sind detailreich und liebevoll gestaltet. Man findet immer wieder bestimmte Gegenstände erneut und kann mit seinem Kind auf Suche gehen. Insgesamt lässt sich in den Bildern viel finden, so dass man sich auch mal einige Minuten mit einer Doppelseite beschäftigen kann. Als Erwachsene fallen mir auch einige lustige Details besonders auf.
Auch der Text ist kindgerecht und sehr präzise ausgewählt. Es wird nicht unnötig vom Bild abgewichen. Besonders die Liebesbekundung zueinander am Ende der Ben und Bär Bücher gefällt uns ganz besonders gut.

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Veröffentlicht am 16.12.2019

Umsorgen ist die beste Medizin

Ben macht Bär gesund
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Bär fühlt sich leider zu schlecht um draußen mit Ben zu spielen. Dauernd muss er niesen. Daraufhin verspricht ihm Ben, ihn gesund zu pflegen. Fieber messen, Schnupfensaft, ganz viel Obst und natürlich ...

Bär fühlt sich leider zu schlecht um draußen mit Ben zu spielen. Dauernd muss er niesen. Daraufhin verspricht ihm Ben, ihn gesund zu pflegen. Fieber messen, Schnupfensaft, ganz viel Obst und natürlich auch Pflaster dürfen nicht fehlen. Auf keinen Fall vergisst Ben die Extraportion Liebe. Dick eingepackt und sich schon besser fühlend kann Bär nun doch noch mit raus und die frische Luft genießen.

Das Buch zeigt auf unendlich süße Weise, wie Ben die Erwachsenenrolle für seinen Bär einnimmt und ihn umsorgt. Die kleinen Leser können ganz toll nachvollziehen, wie auch ihre Eltern sich um sie kümmern, wenn sie z.B. einmal erkältet sind. Die innige Freundschaft der beiden Figuren kann man sehr schön erkennen.
Die Illustrationen haben uns äußerst gut gefallen. Sie sind detailreich, dass auch mein kleiner Sohn alles gut erkennen und auch einige Spielsachen und Gegenstände in den einzelnen Bildern wiedererkennen konnte. In den Bildern steckt auch immer ein gewisser Witz, was mir als Erwachsene natürlich besonders ausgefallen ist und vor allem auch gefallen hat.
Es ist ein perfektes Buch für all unsere Kinder, denn krank werden sie sowieso irgendwann, auch wenn wir das nicht wollen. So lassen sie sich vielleicht leichter "behandeln", denn auch der kleine Ben hat z.B. schon bei Bär Fieber messen müssen.

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