Ich konnte die Sucht förmlich spüren...
Erebos - Ursula Poznanski
Darum geht es :
An Nick‘s Schule geht seit kurzer Zeit eine misteriöse DVD herum, über die niemand spricht. Nick merkt, wie sich alle seine Freunde verändern, sie schwänzen ...
Erebos - Ursula Poznanski
Darum geht es :
An Nick‘s Schule geht seit kurzer Zeit eine misteriöse DVD herum, über die niemand spricht. Nick merkt, wie sich alle seine Freunde verändern, sie schwänzen die Schule und melden sich nicht mehr. Als er von einer seiner Mitschülerinnen eine DVD zugesteckt bekommt, kann er seiner Neugier nicht widerstehen und dringt in das darauf befindliche Spiel „Erebos“ ein. Schneller, als ihm lieb ist, kommt er von diesem nicht mehr los. Das Erschreckendste scheint er zu verdrängen :
Erebos fordert Aufgaben, die im realen Leben ausgeführt werden müssen und scheut vor nichts zurück. Selbst vor einem Mord nicht...
Zum Cover :
Ich habe mir die neue Version, in der gebundenen Ausgabe, kürzlich gekauft, weil mir diese optisch einfach wahnsinnig gut gefällt. Durch die Schrift an der Seite kombiniert mit der Vorderseite mit dem Auge und der Schrift „Erebos“ sieht das Buch einfach aus wie eine Video-Kassette, was den Inhalt des Buches super aufgreift. Daher gefällt mir das Cover auf der gebundenen Ausgabe besser als das, auf dem Taschenbuch. Ich mag es, wenn bereits im Cover der Inhalt sichtlich wird.
So hat es mir gefallen :
Ich habe das Buch bereits als Taschenbuch vor einigen Jahren begonnen, aber nicht beendet, weil mir die vielen Stellen mit dem Charakter aus der Internetperspektive auf die Nerven gingen. Da mich die neue gebundene Ausgabe jedoch optisch angesprochen hat, habe ich dem Buch eine 2. Chance gegeben und wurde positiv überrascht. Dieses Buch ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Leser einem Buch, das ihm beim ersten Mal nicht direkt gefällt, immer die Möglichkeit geben sollte, ihn doch noch einmal von sich zu überzeugen.
Das Buch baut sich auf zwei Perspektiven auf. Einmal wird über Nick berichtet, also über das reale Leben und einmal über seinen Spielcharakter und seine Welt innerhalb des Spieles.
Ich muss gestehen, mir waren die Szenen über das Spiel, aus Sicht der Spielcharaktere, tatsächlich noch immer zu viel. Das mag aber daran liegen, dass ich mich allgemein nicht für Computerspiele interessiere und immer erfahren wollte, welche Aufgabe Nick als nächstes im echten Leben ausführen muss. Oft hat es mich gestört, dass so viele Details innerhalb des Spieles erwähnt wurden und zu wenig Wert auf die Welt außerhalb Erebos gelegt wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr Aufgaben gibt, die Nick erledigen muss, denn genau diese haben für mich das Lesen so spannend gemacht.
Allgemein finde ich die Idee der Handlung grandios und total aufregend! Ich habe die ganze Zeit über mitgefiebert und gerätselt, was es mit dem Spiel wirklich auf sich haben könnte. Das Ende hat mich allerdings enttäuscht. So unglaubwürdig und an den Haaren herbei gezogen hätte ich es mir niemals ausgemalt. Ich hätte mir ein Ende gewünscht, das den Leser nochmal richtig zum Schwitzen bringt, weil er so fasziniert und überrascht davon ist. Natürlich hätte ich mit diesem Ende in dem Fall auch nicht gerechnet, aber das gewisse Etwas hat hierbei einfach gefehlt.
Was mich an diesem Buch aber so sehr gefesselt hat, war der starke Bezug zur Realität. Wenn die Szenen aus der Internet Perspektive gerade beschrieben wurden, konnte ich selbst richtig diese Aufgeregtheit und das Suchtverhalten von Nick spüren. Es war, als wäre ich Nick und als würde ich selbst seine Geschichte erleben und gerade Erebos spielen. Diese Schritte bis zur Sucht hat die Autorin richtig gut beschrieben und auf mich übertragen.
Es ist ein Wunder, dass sie mich, obwohl ich mich 0 für Computerspiele interessiere, dann letztendlich doch so gut in die Handlung ziehen kann.
Mein Fazit :
Man merkt, ich bin ziemlich hin und her gerissen zwischen den negativen Aspekten innerhalb des Spieles und den positiven Aspekten, die das Buch aufgewertet haben. Für mich überwiegen im Endeffekt die vielen positiven Dinge, denn ich muss einfach sagen, dass die Autorin es geschafft hat, mich trotz meiner fehlenden Interessen für Computerspiele vom Buch zu überzeugen.
Ich war von Anfang bis Ende gefesselt, einfach klasse geschrieben und von meiner Seite eine eindeutige Empfehlung!