Solider Krimi
Wer Wind sät (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 5)Ein Nachtwächter wird tot in einer Firma aufgefunden und auf dem Tisch des Chefs liegt ein verwesender Hamster. Was ist geschehen? Hat es vielleicht etwas mit einem geplanten Windpark zu tun gegen den ...
Ein Nachtwächter wird tot in einer Firma aufgefunden und auf dem Tisch des Chefs liegt ein verwesender Hamster. Was ist geschehen? Hat es vielleicht etwas mit einem geplanten Windpark zu tun gegen den sich eine Initiative gegründet hat, die die Firma massiv unter Druck zu setzen versucht? Pia Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein nehmen die schwierigen Ermittlungen mit einer Vielzahl potentieller Verdächtiger auf.
Von Beginn an wird die Geschichte aus vielen Blickwinkeln geschildert. Da ist der wütenden Teenager, ein nicht minder wütender und schießwütiger Jäger, Geschwister, welche dringend an Geld kommen wollen oder eine Dreier-WG, die nicht ganz das zu sein scheint, was sie auf den ersten Blick vorgibt. Dies ermöglicht aus diversen Perspektiven die Geschichte zu betrachten, sodass eine recht komplexe, aber nie unverständliche Geschichte gewebt wird, die es in sich hat und je weiter sie voranschreitet, immer mehr überrascht. Mitten in diesem Chaos aus Umweltschutz- und Windenergie- gegnern wie befürwortern suchen Pia und etwas weniger auch Oliver nach dem Täter. Rund um den Windpark und das Klima allgemein gibt es eine Menge Informationen, die zum Erscheinungszeitpunkt 2011 vielleicht noch in Teilen neu gewesen wären, mir mittlerweile aber alle so schon mal untergekommen sind (kreide ich der Autorin nicht an, ich hätte das Buch ja schon vor Jahren gelesen haben können).
Es macht immer wieder Freude dem eingespielten und sympathischen Team und ihren Kollegen über die Schulter zu schauen und auch einen Blick in deren Privatleben zu bekommen, der jedoch nie zu ausufernd ist. Der Krimi schließt hier direkt an den Vorgänger an und zeigt den netten Chef von einer Seite, die man so eigentlich nicht von ihm erwartet hat, aber unter den Umständen irgendwie doch nachvollziehbar ist.
Der Schreibstil ist gewohnt ansprechend, leicht zu lesen und meist fesselnd. Die Charaktere werden so ausgiebig geschildert, dass ein Einsteigen in die Reihe mit dem Band leicht fällt.Daraus ergibt sich aber auch ein kleines Problem: Zwischendurch hatte das Buch manche Länge, die aber in Summe nicht zu stark ins Gewicht fallen.
Ein solider Krimi mit einer großen Portion Lokalkolorit und ich freue mich jetzt schon auf die noch bevorstehenden Teile der Reihe - derweil empfehle ich euch das Buch gerne.