Handlung in Rahmen gepresst
Der kleine Buchladen der guten WünscheEin Buch über Bücher und Buchhandlungen - exakt mein Beuteschema. Weil ich den Vorgängerroman "Das Café der guten Wünsche" von Marie Adams bereits kenne und mochte, freute ich mich auf den Buchladen.
Doch ...
Ein Buch über Bücher und Buchhandlungen - exakt mein Beuteschema. Weil ich den Vorgängerroman "Das Café der guten Wünsche" von Marie Adams bereits kenne und mochte, freute ich mich auf den Buchladen.
Doch schnell wich meine Euphorie einer Enttäuschung. Vor kurzem hatte Josefine noch mit ihrer Tante Hilde Kontakt und wusste, dass sie eine Routine-Operation vor sich hat. Als nächstes erreicht Josefine die Todesanzeige. Wie Josefine vom Tod ihrer Tante unterrichtet wird, finde ich total unglaubwürdig. Als Familienmitglied wird man vom Spital verständigt, zumindest hätte die Bezugsperson vor Ort doch erst mal angerufen und alles weitere zusammen geplant. Aber nix da, Josefine wird - ohne ihre Eltern - einfach nur zur Beerdigung eingeladen und erfährt dort vom Testament.
Diese unlogischen und an den Haaren herbeigezogenen Szenen störten mich den ganzen Roman über, auch wenn sie später keine Rolle mehr spielen. Es schien, als ob die Handlung irgendwie in einen Rahmen gepresst wird, damit es passt.
Josefine führt zusammen mit ihrem Partner Mark - den ich nicht ausstehen konnte - eine Buchhandlung in Köln. Die beiden brauchen Geld, also versucht Josefine das Erbe anzutreten. Die nächsten Monate lebt sie nun in der Rhön, wohnt im Haus von Tante Hilde und arbeitet in der Buchhandlung. Doch auch hier warten Komplikationen: die Strassenzeile der Buchhandlung soll verkauft werden, der Bürgermeister macht Druck und Nachbar Johannes, mit dem Josefine früher die Ferien verbrachte, stellt sich komisch an. Alsbald fliegen nicht nur seine Bienen aus, sondern auch Funken zwischen den beiden ehemaligen Freunden.
Weswegen Johannes sich so komisch verhält, wird im Laufe der Geschichte, die einige Geheimnisse verbirgt, erläutert.
Der Roman ist okay, mehr leider nicht. Er hat mir bei weitem nicht so gut gefallen wie "Das Café der guten Wünsche". Im kleinen "Buchladen der guten Wünsche" geht es mehr ums Überleben der Buchhandlung als um die speziellen Wünsche. Die kamen mir zu kurz. Ich glaube, es hätte mehr Sinn gemacht, die hier ganz wegzulassen und das Augenmerk auf die vielen anderen Dinge zu lenken. Ausserdem weckt der Titel Erwartungen, die die Geschichte nicht erfüllen kann.
Fazit: Die Geschichte ist okay, man muss aber über einige Schnitzer hinwegsehen können. Mir gelang das leider nicht und deshalb gibts auch nur knappe 3.5 Punkte.