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Veröffentlicht am 18.12.2019

Liebe auf den ersten Blick

The One - Finde dein perfektes Match
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„[…] man sollte sich vergewissern, dass man wirklich den Richtigen gefunden hat, bevor man vor den Altar tritt.“ - Sumaira

„The One – Finde dein perfektes Match“ ist ein Roman von John Marrs, übersetzt ...

„[…] man sollte sich vergewissern, dass man wirklich den Richtigen gefunden hat, bevor man vor den Altar tritt.“ - Sumaira

„The One – Finde dein perfektes Match“ ist ein Roman von John Marrs, übersetzt von Felix Mayer. Er erschien im Oktober 2019 im Wilhelm Heyne Verlag.
Ellie Ayling hat es geschafft. Sie hat eine Software entwickelt, die auf Basis der DNA eines Menschen den perfekten Partner findet. Mittlerweile vertrauen Millionen Menschen weltweit „Match your DNA“ und verlassen sich darauf, dass die schwierige Suche nach dem Partner fürs Leben endlich ein Ende hat. Doch ist es wirklich möglich, dass nicht gemeinesame Interessen und Gefühle die Basis für eine Beziehung ist, sondern genau diese Gefühle nur durch die Gene gesteuert sind und daher wissenschaftlich errechenbar? Sollten Paare, die ohne DNA-Test zueinander gefunden haben nicht auf Nummer sicher gehen und sich testen lassen? Oder ist das „perfekte Match“ nur eine Illusion, denn auch angebliche Seelenpartner haben Geheimnisse voreinander und die können sogar tödlich sein…

„The One“ war ein faszinierender Roman. Er beschäftigt sich mit dem allgegenwärtigen Thema der Partnersuche und verlagert diese auf die heutigen Medien und die immer größer werdende Digitalisierung. Warum sollte man in Zeiten, in denen eigentlich alles per Computer machbar ist, noch auf die Straße oder in einen Club gehen, um mühsam einen Partner zu finden, mit dem es am Ende doch nicht klappt? Warum Energie in etwas investieren, was vielleicht keine Zukunft hat? Da kommt „Match your DNA“ doch genau recht. Ein System, das eine Trefferquote von 99,9 % aufweist und für 98 % der Nutzer innerhalb von 6 Monaten einen passenden Partner findet. Einfacher geht es kaum. Zudem kann man sich das Kennenlernen erleichtern, denn das man zueinander passt, steht ja bereits fest. Vorbei also mit Sorgen und Überlegungen. Stattdessen Liebe auf den ersten Blick und Gefühle wie ein Feuerwerk.
Der Roman thematisiert mit dieser Software ein Thema, das meiner Meinung nach tatsächlich immer größer wird. Je schneller und digitaler die heutige Zeit wird, umso weniger Zeit verbringen wir mit den echten Menschen und desto weniger Möglichkeiten gibt es, einen Partner zufällig zu treffen. Dating-Plattformen boomen und daher ist es erstmal nur logisch, dass auch die Nachfrage nach einem System, dass den perfekten Partner ermitteln kann, unglaublich hoch ist. Auf den ersten Blick hat man also nur Vorteile: Gefühle sind garantiert, die Zukunft des Paares ist klar definiert, die Suche erleichtert. Doch kann die Liebe wirklich so einfach sein? Am Ende wohl doch nicht immer, denn was ist mit diesen Paaren, die sich ohne die Software gefunden haben? Können sie überhaupt sicher sein, dass sie wirklich zueinander passen? Und die Matches, ist es wirklich möglich, dass sie einander bedingungslos vertrauen können? Oder haben auch sie Geheimnisse voreinander, die manchmal größer sind als man glaubt? Was ist mit Matches, bei denen ein Partner schwer erkrankt ist? Können diese Menschen ihr Glück nie wieder bei jemand anderem finden? Sind Fehlmatches wirklich ausgeschlossen…?
John Marrs beleuchtet in seinem Roman alle diese Denkansätze und führt in Form von Unterhaltungen, Diskussionen und Gedanken Vor- und Nachteile der Software auf. Dabei verpackt er die Handlung in mehrere Einzelstränge, insgesamt begleitet der Leser fünf Matches parallel auf ihrem Weg. Die Protagonisten begegnen sich dabei untereinander nicht, dennoch lassen sich die Erlebnisse miteinander vergleichen, die Geschichten zeigen verschiedene Konflikte auf, die durch „Match your DNA“ ausgelöst wurden. Zu Beginn waren die unterschiedlichen Erzählstränge ein wenig durcheinander, nachdem man aber die Figuren kennengelernt hat, lichtet sich die Verwirrung vollständig. Die Erzählperspektive ist jeweils als personaler Erzähler aus Sicht des jeweiligen Protagonisten gewählt, Handlungen und Gedanken werden dadurch klar dargestellt. Ich fand jede der Figuren auf ihre Art interessant und durch die wechselnden Handlungsorte mit entsprechenden Cliffhangern an fast jedem Kapitelende wurde es nie langweilig. Im Gegenteil sogar. Indem der Autor neben den ethnischen Beziehungsfragen und den jeweiligen persönlichen Geschichten, spielt auch ein Serienmörder eine Rolle, der sich im Netz der Datingapps wunderbar zu verstecken weiß.
Der Schreibstil von John Marrs ist durchgängig flüssig und unkompliziert, die Handlung hat mich so fasziniert und mitgerissen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte…

Mein Fazit: Mich hat der Roman nachdenklich gestimmt und mich mehrfach darüber nachdenken lassen, was eine perfekte Partnerschaft ausmacht und ob sie wirklich auf Genetik beruhen kann und damit berechenbar wird. Für mich ist diese Vorstellung schrecklich, denn dann wären wir ja alle nur Marionetten und nur wenig selbst bestimmt lebensfähig. Der Roman hat mich mit seinem Thema aber gerade deswegen unglaublich fasziniert. Das Thema ist genauso aktuell, wie das Hauptthema der perfekten Beziehung zeitlos ist. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen Liebesroman mit Thrillerpotential, der definitiv lesenswert ist!

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Insel der Schönheit

Weil ich von Dir träumte
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„Vielleicht muss man wirklich manchmal verrückte Dinge tun, um im Leben weiterzukommen.“

„Weil ich von dir träumte“ ist ein Roman von Emma Wagner. Er erschien im September 2019 im Tinte und Feder Verlag ...

„Vielleicht muss man wirklich manchmal verrückte Dinge tun, um im Leben weiterzukommen.“

„Weil ich von dir träumte“ ist ein Roman von Emma Wagner. Er erschien im September 2019 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing und ist in sich abgeschlossen.
Zusammen mit ihrem Freund Dean, der ebenfalls Künstler ist, hat sich Justine ein sicheres Leben aufgebaut. Doch obwohl ihre Karriere als Künstlerin auf einem aufsteigenden Ast zu sein scheint und sie endlich ihre erste eigene Ausstellung hat, ist Justine nicht vollkommen glücklich. In ihren Bildern fehlt etwas, sie wird von einem immer wiederkehrenden Albtraum geplagt und sie hat das Gefühl auf der Suche nach etwas zu sein, kann sich aber nicht erklären, nach wem oder was sie eigentlich sucht. Als der unbekannte Raphael ihr Bilder von Korsika zeigt, steigt in Justine ein Gefühl des Erkennens auf und auch der fremde Mann interessiert sie ungewöhnlich stark. Trotz anfänglicher Skepsis begibt sie sich schließlich auf die Reise und beginnt mit einer Suche nach der Wahrheit, die letztlich ihr ganzes Leben verändern könnte….

„Weil ich von dir träumte“ war mein erster Roman von Emma Wagner, wird aber definitiv nicht der letzte sein. Er passt genau in mein „Buchbeuteschema“ und war einfach wunderschön zu lesen.
Die Protagonistin Justine ist zu Beginn des Romans eine eher unsichere, wenn auch selbstständige junge Frau. Ohne ihren Partner Dean wirkt sie aber unbeholfen und unsicher, nur mit ihm hat sie das Gefühl vor Kunstmäzenen und Galeristen kompetent aussehen zu können. Doch Dean ist meist eher uninteressiert an Justines Kunst und hat hauptsächlich seine eigene Karriere im Kopf. Er ist egoistisch, eingebildet und ignorant. Sein Auftreten Justine gegenüber ist unangenehm und missachtend. Er ignoriert ihre Ängste und Wünsche und gibt ihr dadurch das Gefühl undankbar und klein zu sein.
Erst im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass in Justine mehr steckt als man auf den ersten Blick glaubt. Je mehr sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln und der Ursache ihrer Albträume begibt, umso selbstständiger und selbstbewusster wird sie. Am Ende ist von der unsicheren jungen Frau nicht mehr viel übriggeblieben und eine starke Entwicklung der Protagonistin auszumachen. Justines Gedanken und Zweifel werden dem Leser durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive unglaublich gut nahegebracht und waren für mich mehr als nachvollziehbar und greifbar.
Neben Justine sind auch die anderen Figuren authentisch und eingehend beschrieben, sie sind interessant und realistisch dargestellt.
Auch der Wechsel der Zeitebene, durch den parallel zu Justines Suche in der Gegenwart, die Geschichte der jungen Letitzia 30 Jahre zuvor erzählt wird, ist gut gelungen und beide Handlungen zusammen ergeben schließlich ein wunderbar beschriebenes Gesamtbild. Insgesamt hat mir die Handlung in der Vergangenheit besser gefallen, da sie tragischer und emotionaler war als die gegenwärtige Erzählung. Trotzdem sind beide Zeitebenen gut gewählt und würden ohne einander nicht funktionieren. Durch entsprechende Kapitelüberschriften, unterschiedliche Erzählperspektiven und eindeutige Kapitelüberschriften werden Gegenwart und Vergangenheit eindeutig voneinander abgegrenzt, sodass man als Leser nicht durcheinanderkommt.
Neben der Haupthandlung werden immer wieder Einblicke in die korsische Lebensweise und Landschaft eingebunden. Das Land, die Bräuche und Sitten wurden dadurch von der Autorin unglaublich gut vermittelt und dargestellt. Dabei fügten sie sich so nahtlos in die Handlung ein, dass sie zu keinem Zeitpunkt störend oder zu dominant waren. Fast hatte man als Leser das Gefühl in Mitten der korsischen Landschaft zu stehen und ihre Gerüche einzuatmen.
Der Schreibstil von Emma Wagner ist im gesamten Roman flüssig und wortgewandt.
Durch die wechselnde Geschichte hält der Roman über lange Strecken eine gewisse Spannung aufrecht, wobei auch hier die Vergangenheit für mich mehr Spannungen und überraschende Wendungen bereithielt. Letitzias Schicksal hält einige Emotionen und unerwartete Momente bereit. Sie selbst hat mich als Charakter fasziniert, da sie eine starke und kämpferische Frau, eine „echte Korsin“ ist.
Durch die vielschichtige Handlung und den fließenden Schreibstil liest sich der „Weil ich von die träumte“ leicht und unkompliziert. Ich war gebannt von dem Schicksal der beiden Frauen und habe der Lösung des Geheimnisses bis zum Schluss entgegengefiebert. Vorhersehbar war das Ende dabei kaum, sicherlich waren manche Dinge schon zu Beginn recht eindeutig, trotzdem gab es bis zum Schluss überraschende Momente, die mir sehr gut gefallen haben.

Mein Fazit: Emma Wagner ist mit „Weil ich von dir träumte“ ein großartiger Roman gelungen, der auf wunderbare Art Vergangenheit und Gegenwart verknüpft und durch die parallele Erzählung eine greifbare und bewegende Geschichte erzeugt. Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen und bin fasziniert von der Landschaft und den Bräuchen Korsikas. Ich vergebe 5 von 5 Sternen für einen gelungenen Roman, der mit vergleichbaren Romanen großer Autorinnen wir Lucinda Riley mithalten kann!

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Veröffentlicht am 19.11.2019

Magische Momente

Happy End für zwei
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„Lass es bedeutsam sein!

„Happy End für 2“ ist eine romantische Komödie von Rachel Winters, übersetzt von Irene Eisenhut und Janine Malz. Sie ist in sich abgeschlossen und erschien im November 2019 im ...

„Lass es bedeutsam sein!

„Happy End für 2“ ist eine romantische Komödie von Rachel Winters, übersetzt von Irene Eisenhut und Janine Malz. Sie ist in sich abgeschlossen und erschien im November 2019 im Wilhelm Heyne Verlag.
Obwohl Evie Summers gerne Drehbuchautorin sein würde, ist sie nun schon seit vielen Jahren Assistentin in einer Filmagentur. Einer ihrer Klienten ist der attraktive Autor Ezra Chester, der mit seinem ersten Film einen bahnbrechenden Erfolg hatte. Für seinen neuen Film, eine romantische Komödie, hat er hingegen bereits nahezu alle Fristen verstreichen lassen und noch immer keine Handlung oder gar den Anfang einer Geschichte eingereicht. Langsam wird es für die Agentur eng und Evies erhält von ihrem Chef die schwierige Aufgabe, den Autoren zum schreiben zu animieren, denn nur so hat die Agentur die Chance weiterzubestehen. Schließlich lässt Evie sich auf einen Deal mit Ezra ein: Sie beweist ihm, dass es echte romantische Momente gibt, die zu einer glücklichen Beziehung führen, Ezra schreibt im Gegenzug die romantische Komödie. Während Evie dann auf der Suche nach dem perfekten Moment und der großen Liebe ist, gerät sie nicht nur in ungewöhnliche Situationen, sondern weiß auch plötzlich nicht mehr, was ihr eigenes Herz eigentlich möchte…

„Happy End für 2“ ist eine wunderschöne amüsante Liebesgeschichte, ganz im Stil einer romantischen Komödie! Mit viel Witz und Charme versehen, hat mich Evies Suche nach dem Magischen Moment verzaubert und eingesogen. Ich habe viel gelacht und obwohl die Darstellung mancher Szenen leicht überspitzt und übertrieben war, passte genau dies optimal ins Gesamtbild. Rachel Winters schreibt eine romantische Komödie, die nach dem Vorbild von „Tatsächlich Liebe“ oder „Em@il für dich“ aufgebaut ist und ihnen letztlich auch in nichts nachsteht. Auch tauchen die großen Komödien immer wieder in der Handlung auf, denn Evie selbst ist ein riesiger Fan von RomComs und hangelt sich auf der Suche nach ihrem Magischen Moment an den bekanntesten Liebeskomödien entlang!
Von Anfang an war Evie für mich eine unterhaltsame und sympathische junge Frau, die ihren Beruf mit viel Leidenschaft und Engagement nahezu perfekt organisiert und managt, dafür aber privat eher unorganisiert und tollpatschig ist. Diese Seite macht sie aber unglaublich sympathisch und macht die Inszenierung der Magischen Momente noch witziger als sie es ohnehin wären. Natürlich haben die Szenen immer wieder einen Hang zur Dramatik und Überspitztheit, gerade dies macht aber diese Art von Roman aus, denn nur so lassen sich wirklich witzige Szenen konstruieren und darstellen. Die Situationen in die Evie sich selbst begibt, stammen alle aus bekannten romantischen Komödien und sind im Grunde alle für sich so originell wie banal. Nicht nur einmal habe ich gedacht, dass es wirklich filmreif wäre, wenn diese oder jene Situation wirklich ein Date zur Folge hätte. Trotzdem kommen sie am Ende häufig wohl doch nur in Filmen vor, oder kann Evie uns etwa doch das Gegenteil beweisen? Sie selbst glaubt grundsätzlich schon an die Magischen Momente, versteift sich aber während ihrer Suche so auf einen „Mr. Right“, dass sie schließlich nicht sofort erkennt, für wen es sich vielleicht zu kämpfen lohnt und für wen ihr Herz wirklich schlägt.
Glücklicherweise stehen ihr ihre Freunde stets mit Rat und Tat zur Seite und auch wenn sie einmal Mist baut, kann sie sich auf ihren Rückhalt verlassen. Auch hier ist Rachel Winters eine wunderbare Darstellung der Figuren gelungen und auch die Formulierung vieler ihrer stattfindenden Gespräche in Nachrichten-Form darzustellen hat mir gut gefallen, denn wer hat heutzutage nicht eine entsprechende WhatsApp-Gruppe zum gegenseitigen Austausch?
Durchweg hat mir der lockere und witzige Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Das lesen der Geschichte fiel leicht und war zu keinem Zeitpunkt langweilig. Die Aufmachung des Romans, bei der am Kapitelanfang immer eine Szenenbeschreibung wie in einem Drehbuch vorlag, war ungewöhnlich für einen Roman, aber wirklich schön umgesetzt. Durch sie wird dem Leser zudem ermöglicht, die Szene noch bildlicher vor seinem inneren Auge zu sehen.
Insgesamt war die Darstellung der Personen sehr authentisch, denn auch der arrogante Drehbuchautor ist optimal getroffen. Da die Geschichte als personale Erzählung aus Evies Sichtweise geschrieben ist, kann man sich durch Evies Blick auf Ezra ein gutes Bild von ihm machen und unglaublich gut nachvollziehen, weshalb für Evie eher ein S.N.O.B., denn ein sympathischer Autor ist!
Auch war die Geschichte für mich kaum vorhersehbar. Dies finde ich wirklich toll, denn häufig weiß man ja doch schon zu Beginn der romantischen Komödien, worauf es am Ende hinauslaufen würde. Bei „Happy End für 2“ hatte ich zwar eine Ahnung, war mir aber bis nahezu am Ende nicht sicher, ob es wirklich ein Happy End geben würde, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Neben den vielen humorvollen Szenen gab es aber auch immer wieder Themen, die deutlich mehr Ernsthaftigkeit enthielten. Durch diese Szenen erhält die Komödie einen Tiefgang, der mir gut gefallen hat. Humor und Ernst wechseln sich also ab oder gehen Hand in Hand, so wie es eben im echten Leben auch der Fall sein sollte. Die Szenen mit mehr Gewicht runden den Roman meiner Meinung nach ab und werten ihn noch einmal deutlich auf!

Mein Fazit: „Happy End für 2“ ist eine wunderschöne und humorvolle romantische Komödie, die für mich sogar eine Verfilmung wert wäre. In einer Mischung aus Roman und Drehbuch begeben wir uns mit Evie auf die Suche nach Magischen Momenten und ihrem Traummann und geraten dabei immer wieder in unfreiwillig komische Situationen! Obwohl diese Art von Roman gar nicht unbedingt meinem Lieblingsgenre angehört, bin ich vollends begeistert von „Happy End für 2“ und habe es unglaublich gern gelesen. Es ist ein wundervoller Roman für die dunkle und trübe Jahreszeit und gibt einem einen schönen Vorgeschmack auf Weihnachten!
Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 18.11.2019

Wunderschöne Fortsetzung der Gracewood Hall-Reihe

Sommerfrische auf Gracewood Hall
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„Du kannst alles sein.“

„Sommerfrische auf Gracewood Hall“ ist ein Roman von Sandra Rehle und der dritte Band der Gracewood Hall-Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann daher auch einzeln gelesen ...

„Du kannst alles sein.“

„Sommerfrische auf Gracewood Hall“ ist ein Roman von Sandra Rehle und der dritte Band der Gracewood Hall-Reihe. Er ist in sich abgeschlossen und kann daher auch einzeln gelesen werden.
Nick Bedford ist überzeugter Junggeselle und lebt im Grunde so, wie viele andere es sich wünschen. Er verdient sein Geld mit der Fotografie und reist für seine Aufträge um die ganze Welt. Die Frauen wickelt er dabei reihenweise um den Finger, länger binden konnte ihn bisher aber keine. Als Nick dann jedoch der bezaubernden Milla Sjögren in Kalkutta begegnet ist es um ihm geschehen. Er bekommt die hübsche Frau nicht mehr aus dem Kopf, doch wie soll er sie nur jemals wiederfinden…?

Mit „Sommerfrische auf Gracewood Hall“ steigt man als Leser direkt wieder in die schöne Welt des englischen Herrenhauses ein. Bereits im ersten Band der Buchreihe habe ich mich in den lebenslustigen und reisefreudigen Nick verliebt. Umso mehr hatte ich auf seine Geschichte hingefiebert und konnte es kaum erwarten sie zu lesen, auch wenn ich dabei riskieren musste, dass meine Chancen auf Nick anschließend wohl nicht mehr existent sein würden…
Mit ihrem dritten Roman hat Sandra Rehle mich dann auch tatsächlich sofort abholen können. Man steigt als Leser direkt in Nicks Leben ein und erfährt, wie er seinen Lebensunterhalt verdient und wie sehr er das Umherreisen liebt. Dabei ist er nicht grundsätzlich ein Eigenbrötler oder Egoist, nein, er liebt seine Familie über alles und versucht um jeden Preis rechtzeitig zum alljährlichen Sommerfest auf Gracewood Hall zu sein.
Nick, der auf den ersten Blick als attraktiver Frauenheld und Charmeur erkannt werden mag, ist auf den zweiten Blick deutlich mehr und spiegelt mit seiner lebenslustigen und offenen Art ein Verhalten wider, das ich sehr schätze und bewundere. Vermutlich wegen dieser Lebensfreude habe ich ihn als Protagonisten von Anfang an sehr geschätzt.
Auch Milla, die bisher ein nicht unbedingt einfaches Leben hatte und sich ein Jahr Auszeit gönnt und an verschiedene Orte gereist ist, trägt diese Lebensfreude und Abenteuerlust in sich, weshalb ich sie ebenfalls recht schnell ins Herz geschlossen habe. Obwohl oder vielleicht gerade, weil sie es in ihrem Leben nicht immer einfach hatte ist sie nun entschlossen ihren Lebensweg zu gehen und sich durch nichts davon abbringen zu lassen. Auch nicht durch das Auftauchen eines attraktiven jungen Mannes, der zunächst wie ein Stalker wirkt, sich aber letztendlich als authentisch und ehrlich herausstellt.
Die Geschichte von Milla und Nick ist emotional und wunderschön beschrieben. Sie spielt sich nicht innerhalb weniger Tage ab, sondern umfasst einen längeren Zeitraum. Auch ist nicht von Beginn an eine rosarote Wolke um die beiden Protagonisten, wodurch eine gewisse Spannung aufgebaut wird. Dies hat mir persönlich gut gefallen, denn die Schnelligkeit mit der es in Band 1 der Reihe vom Singleleben in eine Beziehung und die große Liebe ging, hatte mir nicht so gut gefallen. Die Autorin schafft es aber in diesem Band sehr gut, eine realistische Entwicklung mit ausreichend Hürden und Spannung darzustellen. Nur zufällig finden Nick und Milla immer wieder zusammen und wenn man an das Schicksal glauben möchte, dann sind wohl tatsächlich aller guten Dinge Drei…
Das Ganze wird verpackt mit einer guten Prise Humor und vielen kleineren Nebengeschichten, in denen auch die Familie Bedford und die Protagonisten der vorherigen Bände ihren Auftritt bekommen. Eine schöne Verknüpfung der Buchreihe, die die einzelnen Teile noch greifbarer macht und sie mehr und mehr abrundet. Zwar ist es auch ohne die vorherigen Bände möglich die Geschichten der einzelnen Figuren nachzuvollziehen und ihre Geschichten zu verstehen, trotzdem empfehle ich, die Reihe von Beginn an zu lesen, denn nur so werden die Bewohner von Gracewood Hall zu einer richtigen Einheit.
Die Autorin bleibt auch in Band 3 ihrem leichten und geradlinigen Schreibstil treu. Die Spannung zwischen Nick und Milla steigt während der Geschichte merklich an und durch die wechselnde personale Erzählperspektive aus Sicht von Nick und Milla werden Gedanken und Gefühle wunderbar transportiert. Auch der Tiefgang bleibt in Sandra Rehles Roman nicht auf der Strecke, so wird im laufe der Geschichte mehr als deutlich, dass man immer die Möglichkeit hat aus seinem Alltag auszubrechen und das zu tun, wovon man träumt. Letztlich muss man sich nur trauen und dann „kann man alles sein“. Dies ist auch das Motto vom Buch, welches ich persönlich sehr gut gewählt und dargestellt finde.
Nachdem ich erst vor Kurzem die gesamte Lotus House-Reihe von Audrey Carlan gelesen und beendet habe, hat mir in „Sommerfrische auf Gracewood Hall“ besonders gut gefallen, dass auch Yoga eine zentrale Rolle spielte!

Mein Fazit: Mit „Sommerfrische auf Gracewood Hall“ schreibt Sandra Rehle eine weitere sehr schöne Fortsetzung der Gracewood Hall-Reihe. Man merkt deutlich, dass sie sich als Autorin entwickelt und die Geschichten immer runder und schöner werden. Obwohl ich mich auch auf den vierten Band der Reihe sehr freue, bin ich gleichzeitig etwas traurig, denn danach wird es wohl kein direktes Wiedersehen auf Gracewood Hall geben… :(
Ich vergebe jedenfalls 5 von 5 Sternen für diese unterhaltsamen und locker leichten Liebesroman, der sich unkompliziert weg lesen lässt und den Leser vor eine Traumkulisse im wunderschönen England führt.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Historischer Roman mit vielen Emotionen

Die Schuld jenes Sommers
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„Die Schuld jenes Sommers“ ist ein historischer Roman von Katherine Webb, übersetzt von Babette Schröder. Er erschien im Oktober 2019 im Diana Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Bath, 1942: Inmitten ...

„Die Schuld jenes Sommers“ ist ein historischer Roman von Katherine Webb, übersetzt von Babette Schröder. Er erschien im Oktober 2019 im Diana Verlag und ist in sich abgeschlossen.
Bath, 1942: Inmitten des zweiten Weltkrieges verschwindet der kleine Davy bei einem Bombenangriff nahezu spurlos. Frances, seine Ziehmutter, die immer auf ihn aufpasst, wenn Davys leibliche Mutter dazu nicht in der Lage ist, ist sich aber sicher: Davy lebt. Verzweifelt beginnt die junge Frau das Kind zu suchen, sie möchte nicht erneut schuld an dem Verschwinden eines Menschen sein. Denn obwohl sie, als ihre beste Freundin Wyn während des ersten Weltkrieges verschwand, selbst noch ein Kind war, ist das dumpfe Gefühl der Schuld niemals von ihren Schultern gewichen. Als dann in den Wirren des zweiten Weltkrieges auch noch Wyns Leiche gefunden wird, wird diese Schuld wieder präsenter und Frances beginnt nicht nur Davy zu suchen, sondern auch die Wahrheit über Wyn.

Frances ist eine sympathische und moderne junge Frau. Sie hat ihren Mann verlassen, weil sie davon überzeugt ist, ihm keine gute Ehefrau zu sein und sie ihm jemanden gönnt, der ihm Kinder schenken und die Liebe entgegenbringen kann, die er verdient. Dies war in den 50er-Jahren noch nicht gerade üblich, weshalb ich Frances für ihren Mut sehr bewundere. Insgesamt scheint aber ihre gesamte Familie sehr fortschrittlich und tolerant zu sein, so führt ihre Tante Pam ihr Leben nicht mit einem Ehemann, sondern mit einer „guten Freundin“ an ihrer Seite. Ich fand es sehr angenehm, wie diese Aspekte abseits der normalen Rollenverteilungen und Vorstellungen aufgegriffen und eingearbeitet wurden. Die recht modernen und selbständigen Frauen sind symbolhaft für den Beginn einer neuen Zeit, in der die Emanzipation voranschreitet und Frauen sich auch während und nach dem Krieg behaupten müssen.
Auch der zweite Weltkrieg wird im Roman mitangerissen, wobei sich die Details hier auf das reduzieren, was für die Geschichte notwendig ist. Es ist also eher ein Roman mit historischen Aspekten, kein historischer Roman, der von der Historie lebt. Die angerissenen Themen sind dafür aber gut ausgearbeitet und präzise in die Handlung eingebaut.
Die Figuren sind ebenfalls mit Liebe zum Detail beschrieben und Sympathien werden schnell klar und greifbar. Der Roman ist als personale Erzählung aus Frances Sicht geschrieben. Der Leser bekommt ihre Gedanken und Gefühle dadurch gut übermittelt und es wird klar, dass das Verschwinden Wyn große Wunden bei Frances hinterlassen hat. Noch 20 Jahre nach Wyns Verschwinden beschäftigt Frances die Frage, was in dem schicksalshaften Sommer jenes Jahres passiert ist. Weiß sie mehr als sie glaubt und hängt Davys Verschwinden wohlmöglich mit Wyns Verschwinden zusammen? Fragen über Fragen, doch eins ist klar: Frances kann nicht hinnehmen, dass ein weiteres Kind verschwunden ist, weshalb sie alles daransetzt, Davy wiederzufinden und sich an den Sommer in dem Wyn verschwand zurückzuerinnern. Dabei scheut sie nur wenige Situationen und begibt sich mit großem Mut auf die Suche nach der Wahrheit. Auf ihrer Suche stellt sie sich nicht nur alten Gefühlen und Ängsten, sondern erfährt auch Dinge über sich, die sie lange verdrängt hatte, um sich selbst zu schützen. Ich bewundere ihre Stärke und ihr Auftreten, ihre Selbständigkeit und Freundlichkeit, welche sie sich trotz der schrecklichen Erlebnisse bewahrt. Auch die anderen Personen werden authentisch dargestellt, was einen einfachen Zugang in den Roman erlaubte.
Frances Suche nach der Vergangenheit wird in zwei Zeitebenen erzählt – damals und heute. Diese sind durch entsprechende Kapitelüberschriften leicht auseinander zu halten und auf eine großartige Art miteinander verknüpft. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend, auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Bis zum Ende war mir nicht klar, wer Wyns Mörder sein könnte und auch was mit Davy geschehen ist bleibt lange Zeit fraglich.
Neben dem Hauptthema, lässt Katherine Webb geschickt auch noch eine Liebesgeschichte in den Roman einfließen, welche sich, ebenfalls abseits aller Klischees, schon lange angebahnt hat, aber am Ende nicht gut enden konnte. Diese Romanze gibt dem eher ernsten und spannenden Roman eine leichte Note, die sich gut in das Gesamtbild einfügt.
Auch der Handlungsort, den wir bereits aus Romanen von Katherine Webb kennen hat mir wieder gut gefallen. Die Umgebung des Ortes Bath ist sehr vielseitig und durch die bildliche Beschreibung kann man in seiner Fantasie die Orte wunderbar erkennen.

Mein Fazit: „Die Schuld jenes Sommers“ ist ein weiterer Roman von Katherine Webb, der mich wieder vollständig überzeugt hat. Nachdem die „Frauen am Fluss“ mich nicht abholen konnte, hat dieses neue Buch alles wieder wett gemacht. Die Autorin schreibt eine Geschichte über Schuld und Wahrheit, voller Emotionen und Gefühl mit einer guten Prise Spannung. Vergangenheit und Gegenwart werden wunderbar miteinander verknüpft, der Handlungsort nahezu bildlich dargestellt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und vergebe 5 von 5 Sternen für einen wunderbaren historischen Roman!