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Veröffentlicht am 11.03.2020

Invasion der Pflanzen

Bloom
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Anaya, Seth und Petra leiden unter üblen Allergien. Nach einem extrem starken Regen stellen sie unabhängig voneinander fest, dass diese sich bessern – während alle anderen plötzlich immer heftiger auf ...

Anaya, Seth und Petra leiden unter üblen Allergien. Nach einem extrem starken Regen stellen sie unabhängig voneinander fest, dass diese sich bessern – während alle anderen plötzlich immer heftiger auf ihre Umwelt reagieren. Zeitgleich wächst ein seltsames schwarzes Gras überall und ist kaum zu bändigen. Die drei Teenager entdecken weitere Veränderungen und erkennen, dass sie etwas Besonderes sind. Als weitere seltsame Pflanzen auftauchen und die Lage dramatisch wird, fängt ein irres Abenteuer an …

Kenneth Oppel hat hier ein Jugendbuch geschrieben, das unsere normale Welt mit einer ganz neuen Art von Invasion bedroht. Er hat es geschafft, Horror, Spannung und Humor zu vereinen. Noch dazu kommt man nicht umhin, aktuelle Ereignisse darin erkennen zu wollen.

Der Schreibstil ist für die Zielgruppe (ab 12 Jahren) absolut passend, allerdings finde ich manche Stellen vielleicht dann doch etwas sehr brutal und denke, im TV wäre das „frei ab 16“ oder „für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet“. Kann aber auch sein, dass ich da zu empfindlich bin! Wirklich störend finde ich allerdings, dass Anayas Eltern stets als Mom und Dad bezeichnet werden. Das liest sich für mich, als seien diese die Eltern von allen, auch vom Leser. Für mich gehört da Anaya dazu, also „Anayas Mom“ oder „Anayas Dad“. Ein Satz hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht, aber ich bin mir sicher, das war so nicht geplant. >>„Dann werde ich das notieren.“ Carlene machte eine Notiz auf ihrem Notizblock.<<

Die Figuren sind sehr gut gelungen. Man kann sie sich prima vorstellen, bekommt sie aber nicht überdeutlich beschrieben. So bleibt genug Raum für die eigene Phantasie. Gedanken und Gefühle der Kids in den jeweiligen Situationen sind in meinen Augen stimmig. Mut und Angst sind sehr realistisch dargestellt, niemand spielt hier den Superhelden.

Die Entwicklung der Geschichte ist bestens aufgebaut und in sich stimmig. Neben den wirklich außergewöhnlichen Ereignissen bekommen es die Kids auch mit ganz normalen Teenagerproblemen zu tun und es wird das Thema Freundschaft sehr intensiv behandelt.

Einzig der Cliffhanger am Ende stört mich sehr. Ich mag es nicht, wenn ich nicht vor der ersten Zeile weiß, ob/dass es eine Reihe wird. Einzig auf dem Vorsatzblatt ist zu lesen, dass der Original-Titel „Bloom – The Bloom-Trilogy“ lautet und somit noch zwei Bände folgen werden. Oppel lässt die Kids meiner Meinung nach mit Stoff für viele Nächte Alptraum zurück. Das finde ich nicht gut.

Fazit: Insgesamt ein gutes Jugendbuch, das nicht ganz an die fünf Sterne kommt. Daher gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2020

Radio-Rezepte

Was koch' ich heute? Vol. 2
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Die Lieblingsrezepte der Bayern3-Community sind hier in einem liebevollen Kochbuch zusammengetragen. Die Idee gefällt mir – Kochideen von morgens bis abends, Snacks, Vorspeisen, Hauptgerichte, Zwischenmahlzeiten, ...

Die Lieblingsrezepte der Bayern3-Community sind hier in einem liebevollen Kochbuch zusammengetragen. Die Idee gefällt mir – Kochideen von morgens bis abends, Snacks, Vorspeisen, Hauptgerichte, Zwischenmahlzeiten, alles ist hier zu finden. Noch dazu von Normalsterblichen, nicht von Küchengöttern. Das muss ja toll werden!

Leider ist es zwar richtig gut, aber nicht so genial, wie ich dachte. Das liegt zum Teil daran, dass die Gerichte nicht alle wirklich alltagstauglich sind in meinen Augen und für meinen Gaumen. Da haben doch ein paar der Hörer auf Sternekoch gemacht. Schade! Ein ganzes Buch „gemütliches Kochen“ hätte mir sehr gefallen und hatte ich, ehrlich gesagt, hinter dem Titel auch vermutet. Nun denn, der Fehler kann auch bei mir liegen! Dafür finden sich aber auch so zauberhafte Rezepte wie „Schwimmerle-Hochzeitssuppe“. Ganz genau das sind die Perlen, die ich in solchen Sammlungen erwarte und über die ich mich sehr freue.

So richtig schade aber finde ich, dass nicht zu jedem Gericht ein Foto existiert. Ich erwarte gar keine ganzseitigen Präsentationen eines Salates oder sonstigem „kleinen“ Essen. Aber man kann, wie auch ein paar wenige Male im Buch zu finden, mehrere Gerichte auf einem Foto gemeinsam ablichten. Mir ist es einfach wichtig, mir optisch Lust zu holen, ein Gericht nachzukochen. Ich neige dazu, Rezepte ohne Foto einfach zu ignorieren – und das haben sie dann auch nicht verdient.

Lobenswert ist, dass die Rezepte fast völlig ohne „komplizierte“ Zutaten auskommen. Man hat vielleicht nicht alles immer daheim, aber man bekommt alles im normalen Supermarkt. Keine große Suche, kein extremer Schnickschnack.

Ansonsten sind die Rezepte schön gegliedert und übersichtlich gestaltet. Die Erklärungen und Anweisungen sind leicht verständlich und nicht zu ausführlich, aber auch nicht zu knapp. Ich mag die kleinen Tipps in den Kästchen sehr. Dass nicht jedem jedes Rezept zusagt, ist klar, aber bei satten 111 Rezepten findet garantiert jeder ein paar Rezepte, die man ausprobieren möchte und davon werden dann auch wieder ein paar ins feste Repertoire übergehen.

Allein schon der Gemeinschaftsgedanke macht aus diesem Kochbuch etwas Besonderes. Von mir bekommt es vier Sterne.

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Veröffentlicht am 22.01.2020

Serienauftakt mit kleinen Anlaufschwierigkeiten

Pferdeflüsterer-Academy, Band 1: Reise nach Snowfields (berührende Pferde-Reihe im wilden Kanada ab 10 Jahren)
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Zoe ist 13, Musikerin und schwer in Jake verliebt. Von Pferden hat sie keine Ahnung. Doch dann begleitet sie ihre beste Freundin Kim zu einer Aufnahmeprüfung und begegnet Shaman, einem schwarzen Hengst. ...

Zoe ist 13, Musikerin und schwer in Jake verliebt. Von Pferden hat sie keine Ahnung. Doch dann begleitet sie ihre beste Freundin Kim zu einer Aufnahmeprüfung und begegnet Shaman, einem schwarzen Hengst. Wie schicksalhaft diese Begegnung ist, ahnt sie da noch nicht, doch ihr Leben verläuft jetzt völlig anders, als bisher …

Geschrieben ist die Geschichte meiner Meinung nach passend für die Zielgruppe. Jedoch war ich erstaunt, wie groß der Bogen ist, den die Autorin spannt, um zum Thema und der eigentlich erwarteten Story zu kommen.

Dass die Protagonistin (unglücklich) verliebt ist, ist kein Wunder. Das ist bei Teenagern ja schon fast normal. Doch die Pferdeflüsterer-Academy ist fast zu wenig vorgekommen, wodurch der Titel falsche Hoffnungen wecken könnte. Da es aber der erste Band ist, bin ich weniger streng und ziehe nur einen Stern ab. Von Vorteil ist hierbei, dass es schon weitere Bände gibt und die Zielgruppe gleich weiterlesen kann, ohne große Pause. So kann man diesen Band auch als Vorgeschichte werten.

Die Passagen in Kursivschrift können Teenies aber möglicherweise emotional zu stark belasten. Ich jedenfalls empfinde das schon sehr heftig. Zum Glück sind sie recht kurz, doch das „Happy End“ kommt eben erst am Ende. Ganz lebensnah ist die Story auch nicht. Zoe ist ein Wunderkind, ihr fliegt fast alles nur so zu und ihr Leben ist alles andere, als durchschnittlich. Hier wird den Kids meiner Meinung nach eine falsche Message mitgegeben.

Dennoch – richtig schlecht ist das Buch nicht und es liest sich auch altersgerecht flott weg. Ich gebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Liest sich super weg – und macht Spaß!

Castle 10: Crashing Heat - Drückende Hitze
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Obwohl ich sehr selten TV / Filme sehe, gibt es doch Tage, an denen mir die Berieselung lieber ist als lesen. Dabei habe ich vor Jahren „Castle“ für mich entdeckt und ich finde die Serie nicht nur spannend, ...

Obwohl ich sehr selten TV / Filme sehe, gibt es doch Tage, an denen mir die Berieselung lieber ist als lesen. Dabei habe ich vor Jahren „Castle“ für mich entdeckt und ich finde die Serie nicht nur spannend, sondern auch witzig und die Charaktere sehr gelungen. Die Idee, dass der TV-Autor „echte“ Bücher schreibt, die man kaufen kann, gefällt mir sehr. Und ich wurde nicht enttäuscht – sie sind genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte: Die Serienfiguren sind zu erkennen, aber stark überzeichnet. Man merkt beim Lesen tatsächlich, dass die Bücher nicht ernstgemeint sind. Sie sind schon witzig und spannend und auch richtig gut, aber eben deutlich „drüber“.

Es macht dennoch unheimlich Spaß, da der Autor oder die Autorengruppe (keine Ahnung, wer hinter „Castle“ steckt) das echt klasse umgesetzt hat. Wie in der TV-Serie ist auch hier der Schreiberling (im Buch ein Journalist) mit der erfolgreichen und taffen Polizistin liiert – und gerät selbst unter üblen Verdacht. Es ist immer wieder witzig, dass alle Castle (hier Rook) lieben, aber ihm dennoch jede Tat zutrauen und am Ende erst die Wahrheit ans Licht kommt und das nicht zuletzt mit Castles/Rooks Hilfe.

Tatsächlich liest es sich, wie es sich auch im TV guckt. Lockerflockig, mit klugen Wendungen, mit ein bisschen Liebesgedöns, mit Freundschaft und Kameradschaft, mit Kollegen und Familie. Man hat direkt Castle (die TV-Figur) vor Augen, wie er seine „Lieblingspolizistin“ in seinen Romanen verewigt und ihr ein Denkmal setzt. Die Liebe zu ihr umgesetzt in eine glorreiche Roman-Heldin. Traumhaft!

Wer die Serie liebt, wird auch an diesem Buch Freude haben. Wer „Castle“ nicht kennt, dürfte ein bisschen verwundert sein. Mir hat es gefallen! Dies war Castles 10. Buch, für mich aber der erste Fall für Rook. Ob ich alle Fälle lesen muss, da bin ich mir nicht so sicher. Deshalb vier Sterne!

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Veröffentlicht am 03.12.2019

Ein kleines Mädchen, der Krieg und die Heimat

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Anfangs wusste ich lange nicht, wohin die Reise wohl gehen mag. Die Story nahm einfach einen sehr langen Anlauf. Aber dann … kann man einfach nicht mehr aufhören! Bücher, die sich mit dem Krieg und allem, ...

Anfangs wusste ich lange nicht, wohin die Reise wohl gehen mag. Die Story nahm einfach einen sehr langen Anlauf. Aber dann … kann man einfach nicht mehr aufhören! Bücher, die sich mit dem Krieg und allem, was damit zusammenhängt, gibt es gefühlt aktuell unendlich viele. Hier wird der ganze Schrecken aus den Augen eines ganz besonderen Mädchens erzählt, das sich viel zu früh um viel zu viele und viel zu große Dinge kümmern muss. Ihre Hochbegabtheit weiß sie früh zu verstecken und das ist auch gut, denn sie wird ihr zur Falle. Ohne die vielen außergewöhnlichen Menschen in ihrem näheren Umfeld wäre sie verloren, zumal sie sich um ihre an einer ausgefallenen Krankheit leidenden kleine Schwester aufopferungsvoll kümmert. Sie leben in Breslau – wodurch sie im Grunde zwischen allen Fronten landen. Wie tapfer Kathi sich durch alle Widrigkeiten zu kämpfen versucht, ist einfach herzzerreißend. Aber es macht auch sehr betroffen, zu was Menschen fähig sind. Ja, das ist nicht neu – aber hier neu erzählt und so intensiv, dass ich ganz still und leise gelauscht habe.

Mich hat die Geschichte, die so zäh startete, sehr bewegt. So viele unglaublich schöne Details stecken in ihr! Angefangen von Kathis Beziehung zu ihren Mitmenschen über die zu ihrem Hund und einem Rehbock bis zu ihren Gedanken und ihrer Stärke, obwohl sie doch noch ein Kind, am Ende gerade mal ein Teenager ist. Ein bisschen stört mich, dass so viele Fragen offen sind und ich quasi gezwungen werde, die Fortsetzung ebenfalls zu lesen oder hören, diese aber erst in einem Jahr zu bekommen sein wird. Aber ich muss doch wissen, was aus Kathi und Franzi wird!

Anne Moll liest das Buch wunderbar ein. Sie kann so viel Gefühl in ihre Stimme legen und ganz besonders, wenn sie Dorota spricht, geht mir das Herz auf. Und gerade durch diese wunderbare, liebevolle Art zu lesen, treffen die schlimmen Szenen ganz besonders hart. Dies ist eins der Bücher, die man ganz schlecht ohne zu spoilern rezensieren kann. Mir gefällt die Sprache der Autorin, der Stil, das Feingefühl. Sie bewegt, ohne kitschig zu sein oder zu dick aufzutragen. Ich halte das für eine sehr große Kunst. Dennoch ziehe ich einen Stern ab, weil der Anfang wirklich sehr holprig war und ich beinahe abgebrochen hätte. Bleiben aber vier sehr gute Sterne.