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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2020

Schön

Lektüre zwischen den Jahren
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Das hübsch aufgemachte Büchlein aus dem Inselverlag kommt in einem eher ungewöhnlichem Format daher. Es liegt gut in der Hand, eignet sich perfekt zum mitnehmen und zum verschenken. Die Optik des Covers ...

Das hübsch aufgemachte Büchlein aus dem Inselverlag kommt in einem eher ungewöhnlichem Format daher. Es liegt gut in der Hand, eignet sich perfekt zum mitnehmen und zum verschenken. Die Optik des Covers erinnert mich sehr an "Der kleine Prinz".

Enthalten sind Momentaufnahmen in Form von Gedichten, kurzen Geschichten und Gedanken verschiedener Autoren. Am Ende des Buches gibt es ein Quellenverzeichnis, in dem man sich Informationen zu Autor und Werk holen kann, um weiterzulesen. Viele der Autoren waren mir bekannt, kamen mir durch die Lektüre wieder ins Bewusstsein, andere Autoren kannte ich noch nicht. Die meisten Autoren sind mehrfach vertreten.

Das Büchlein ist mir durch das schöne Cover ins Auge gefallen, ich fand die Idee schön, die Zeit zwischen den Feiertagen mit etwas philosophischem zuverbringen und wurde nicht enttäuscht.

Sehr schön als Geschenk!

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Erschaffung eines Monsters

Tod und tiefer Fall
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Erik Donner, von berufswegen Kriminalhauptkommisar, ist ein recht schwieriger Charakter, ein zerrissener, zerstörter. Körperlich entstellt fühlt er sich selbst als Monster, wie die Kollegen ihn ganz offen ...

Erik Donner, von berufswegen Kriminalhauptkommisar, ist ein recht schwieriger Charakter, ein zerrissener, zerstörter. Körperlich entstellt fühlt er sich selbst als Monster, wie die Kollegen ihn ganz offen nennen. Abgeschoben auf einen langweiligen Posten, fern von jeglicher echter Polizeiarbeit, begegnet Donner einem anderen Monster, einem, das eigentlich gar nicht mehr am Leben sein kann, einem, das Donner alles genommen hat.

Im ersten Band der mittlerweile sieben Bücher umfassenden Geschichte um Erik Donner erfährt der Leser näheres zu den Ereignissen, die zu Donners Unfall und seiner Entstellung geführt haben, zum Tod seiner Tochter und zum Verschwinden seiner Frau. Es wird viel dazu erklärt, warum Donner ist wie er ist.

Da ich schon einige spätere Bücher der Reihe gelesen habe, habe ich natürlich einen etwas anderen Blick auf das Buch als ein Erstleser. Ich empfinde die Geschichte, den Stil, die Figur Erik Donner als noch etwas roh, unförmig, holprig, man erahnt förmlich die Entwicklung, die der Autor noch machen wird.

Die Figur des vom Schicksal verratenen Ermittlers passt in keine Schublade, sie wird sicher auch nicht jedem Leser gefallen. Anfangs wirkt Donner auch auf mich wie ein Kotzbrocken, der Autor schafft es aber schnell, dass der Leser sich einlässt auf diese spezielle Figur und ihre Geschichte. Spannend erzählt er vom Leidensweg des Beamten und dem Horrortrip den er erlebt, als ein Geist aus der Vergangenheit wieder aufersteht. Ein Katz und Maus Spiel beginnt, in dessen Verlauf Donner merkt, dass es doch noch Menschen in seinem Leben gibt, die ihm wichtig sind, die ihn verwundbar machen. Er erkennt, dass er seine Arbeit als Polizist, das Ermitteln vermisst, ist es doch das Einzige was ihm geblieben ist.

Der Autor hat mit Erik Donner eine Figur mit Wiedererkennungswert geschaffen. Ich habe lange überlegt, an welche Filmfigur er mich erinnert, konnte aber keine bestimmte ausmachen. Erik Donner weist einige Parallelen zu anderen Ermittlern auf, ist aber in sich so speziell und eigen, dass es nicht abgekupfert auf den Leser wirkt. Genauso mag ich es!

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Geld als Mordmotiv

Tod in den Wolken
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Poirot hasst das Fliegen und dementsprechend rebelliert sein Magen auf dem Flug über den Ärmelkanal, er verbringt die Zeit schlafend. Das Flugzeug ist nur mit wenigen Passagieren besetzt, die dem Leser ...

Poirot hasst das Fliegen und dementsprechend rebelliert sein Magen auf dem Flug über den Ärmelkanal, er verbringt die Zeit schlafend. Das Flugzeug ist nur mit wenigen Passagieren besetzt, die dem Leser gut vorgestellt werden. Es kommt wie zu erwarzen, bei der Landung ist ein Passagier tot und alle Anderen verdächtig, selbst der große Detektiv. Während alle anderen Passagiere nach und nach vom Verdacht befreit werden, bleibt er an ihm noch etwas länger haften und diese Tatsache nagt sehr am Stolz Poirots.

Die Geschichte ist eine typische Poirot Geschichte. Der Meisterdetektiv löst quasi fast im Alleingang, nur mit seinen kleinen grauen Zellen einen Mordfall, den eigentlich keiner der Anwesenden begangen haben kann. Hilfe bekommt er dabei vom allseits bekannten Inspector Japp, der französischen Polizei und einer jungen Dame, die sich mit im Flugzeug befand.

Das Buch gibt, wie meist bei Agatha Christie, Einblicke in das aktuelle Zeitgeschehen, die vorherrschenden Verhältnisse, das Leben der höheren Gesellschaft und ihre Laster. Es geht um Geld, Gier, Eifersucht und natürlich auch um Liebe.

NIcht der Beste, aber ein typischer Poirot eben.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Weihnachten ist Märchenzeit

Die schönsten Weihnachtsmärchen
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Das Buch enthält 27 weihnachtliche Märchen und Geschichten. Es gibt klassische Weihnachtsmärchen von Hans Christian Andersen, ebenso wie verschiedene Ansichten der allseits bekannten Weihnachtsgeschichte ...

Das Buch enthält 27 weihnachtliche Märchen und Geschichten. Es gibt klassische Weihnachtsmärchen von Hans Christian Andersen, ebenso wie verschiedene Ansichten der allseits bekannten Weihnachtsgeschichte zu Jesu Geburt. Das Buch ist unterteilt in verschiedenen Abschnitte, zu verschiedenen Themen. Die Geschichten sind schön zusammengestellt, quer durch verschiedene Epochen und stammen aus den unterschiedlichsten Ländern. Die meisten vertretenen Autoren waren mir unbekannt, es gibt aber auch Texte von bekannten Namen wie Agatha Christie und Selma Lagerlöf.

Das Buchcover ist sehr schön gestaltet, ein weihnachtliches Motiv, so ein bisschen im Art Deco Stil, wie ich finde. Ein Hingucker in jedem Bücherregal, hübsch zum verschenken.

Märchen liest man ja gern vor, in diesem Fall würde ich die Geschichten aber eher für größere Kinder empfehlen.

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Veröffentlicht am 24.11.2019

Lebenslüge

Porzellankind
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Ellis ist ein merkwürdiges Kind, ein sehr einsames. Aufgewachsen in einem lieblosen Haushalt mit einer dominanten und gefühlskalten Mutter bleibt ihr nur die Flucht in die Fantasiewelten ihrer Bücher und ...

Ellis ist ein merkwürdiges Kind, ein sehr einsames. Aufgewachsen in einem lieblosen Haushalt mit einer dominanten und gefühlskalten Mutter bleibt ihr nur die Flucht in die Fantasiewelten ihrer Bücher und das Essen. Zusammen mit ihrer imaginären Freundin verbringt sie ihre Zeit allein, versteckt in einer Kiste und stopft sich, trotz ihrer schweren Erdnussallergie, mit Plätzchen und Kuchen voll. Auch ihr später geborener Bruder ist ein schwieriges Kind. Von den Eltern gemieden schreit er ständig in seinem Bettchen, einzig Ellis findet kurzzeitig Zugang zu ihm, in dem sie ihm vorliest und für ihn singt. Doch dann kommt es, genau an Ellis Geburtstag, zu einer Katastrophe und diese bestimmt nun Ellis Leben.

Die Autorin erzählt ihre Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, von denen dem Leser anfangs nicht ganz klar ist, zu welcher Figur des Buches sie gehören. Es gibt die Ereignisse in Ellis Kindheit, die Gegenwart, mit einer geheimnisvollen Frau und einem merkwürdigen Hobby, und den Alltag um die erwachsene Ellis und ihre Mutter. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die die Autorin mit "davor" und "danach" betitelt. Auch hier ist lange unklar, was es damit auf sich hat. Generell werden die Geheimnisse des Buches erst relativ spät für den Leser erkennbar, zwischendrin arbeitet man sich durch eine, teils verworrene Geschichte.

Die Figuren im Buch laden mit ihren Eigenarten regelrecht dazu ein Emotionen beim Leser zu erzeugen, bleiben aber leider etwas schwach. Hier hätte die Autorin noch viel Potential gehabt. Sie lotet die Tiefen ihrer Figuren viel zu wenig aus, und so bleibt ihr Handeln oft nur bedingt nachvollziehbar. Die Geschichte ist psychologisch gut aufgebaut. Es geht um die Frage, wie sich ein Kind in einer gefühlsarmen Umgebung entwickelt, welche Schäden die kleine Seele nimmt, wenn ständig psychische Gewalt ausgeübt wird, wenn Mutterliebe fehlt. Es geht aber auch um Manipulation, um die Verzerrung der Wahrnehmung, um die Beeinflussung der Erinnerungen eines Kindes, darum, was der Glaube an Schuld mit der Psyche eines Menschen anstellen kann.

Das Buch ist für mich nur bedingt ein Thriller. Ich hatte von der Geschichte etwas ganz anderes erwartet. Der Schreibstil der Autorin hat hier einiges rausgerissen, denn so flach die Figuren auch sind, möchte man als Leser doch hinter die Fassade des Gutbürgerlichen schauen und der Wahrheit auf die Spur kommen.