Alle Wege führen nach Rom…
Only you – Alles beginnt in RomDurch Zufall begegnen sich Letty und Alf in Rom, wohin beide mehr oder weniger aus dem beschaulichen England hin geflüchtet sind. Beim Sprachkurs treffen sie sich, denn die Engländer möchten gerne italienisch ...
Durch Zufall begegnen sich Letty und Alf in Rom, wohin beide mehr oder weniger aus dem beschaulichen England hin geflüchtet sind. Beim Sprachkurs treffen sie sich, denn die Engländer möchten gerne italienisch lernen. Mit der Zeit lernen sie dann allerdings, dass Tanz ihre ganz eigene, gemeinsame Sprache ist… Vorher jedoch braucht es viel Zeit, bis sie die richtigen Worte finden.
Die Geschichte des Buches klang für mich sehr interessant und lesenswert, von daher war ich drauf gespannt, wie man dies auf 495 Seiten umsetzt. Der Schreibstil war für mich in Ordnung, teilweise fand ich die Erzählweisen aber interessant, denn es wurde nicht aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Person erzählt, sondern über die Person. Die Kapitel wechseln immer ab, so dass mal Alf, mal Letty „berichtet“, man hat also gute und verschiedene Einblicke in das Leben der zwei Protagonisten.
Grundsätzlich war die Sprache gut verständlich, keine schwierigen Fachbegriffe, dafür aber öfter mal italienische Sätze bzw. Begriffe, die nicht immer übersetzt wurden. So etwas finde ich bei einem Buch schade, denn nicht jeder spricht diese Sprache… Natürlich kann man kleine Aussagen erwarten, dass man in dieser Sprache kennt, für mich war das aber manchmal ein bisschen viel. (Hätte man sonst ja auch einfach hinten im Buch übersetzt abdrucken können…)
Die Geschichte hat mich zu Beginn leider nicht direkt gepackt, sondern erst etwas später. Sie ist durchaus emotional und unterhaltsam geschrieben, für mich war aber oftmals ein bißchen zu viel Drumherum dabei, was ich als eher unnötig empfunden habe. Auch dauert es, bis man mal ein wenig hinter die Fassade von Letty blicken darf, die für mich als ein wenig naive, leichtsinnige Frau daherkommt. Von Rom wird im Buch natürlich immer wieder berichtet, die verschiedensten Sehenswürdigkeiten werden genannt, eben weil die Autorin großer Italien-Fan ist. Mir war das manchmal eine Spur zuviel, leider.
Alles in allem war das Buch zwar so, dass ich es relativ am Stück lesen konnte, aber es war nicht so, dass es mich absolut gepackt hat. Grundüberlegungen haben mir gut gefallen, es war schön zu lesen, wie Menschen beim Tanz harmonieren. Auch war es mir hinsichtlich der Einbindung der sozialen Medien manchmal zu dick aufgetragen, die Oma, die auf Instagram postet ist für mich nicht unbedingt vorstellbar, ebenso fand ich es interessant, wie zu Beginn der Begriff der „BDE“ (Big Dick Energy – nie gehört, anders als vermutet, dennoch hab ich nichts verpasst) fällt. Da hatte ich teilweise schon den Eindruck, dass man auf „jung“ macht mit dem Buch.
Mich hat das Buch nicht so erreicht, wie ich mir das gewünscht hätte. Eine interessante und unterhaltsame Lektüre, die durchaus emotional ist, für mich aber immer wieder Längen hatte und leider einen Schreibstil, den ich als etwas komisch empfunden habe. Von mir gibt es hier 2 von 5 Sternen und hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.