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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

Spannend mit einem Hauch von Südamerika

Nocturna - Das Spiel des Fuchses
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Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass in den Harry Potter Romanen beispielsweise lateinische Wörter benutzt wurden, um Zauber heraufzubeschwören? (Lumos/Nox), in Castallan, Alfies Reich, werden spanische ...

Vielleicht erinnert ihr euch daran, dass in den Harry Potter Romanen beispielsweise lateinische Wörter benutzt wurden, um Zauber heraufzubeschwören? (Lumos/Nox), in Castallan, Alfies Reich, werden spanische Wörter benutzt.

Maya Motayne konfrontiert uns hier mit einer ganz anderen, neuartigen Magie. Magier sind hier Elementarmagier, und zusätzlich haben einige von ihnen noch ein Proprio, eine besonders Gabe, die nur ihnen gehört, die sich in Form eines eigenwilligen Schatten manifestiert. Generell fand ich das ganze Konzept der Magie in dieser Welt sehr spannend- die Protagonistin Finn beispielsweise kann dank ihres Proprios ihre Gestalt verändern.

Insgesamt hat mir Nocturna überraschend gut gefallen und besonders die Welt und das Magiesystem konnten mich überraschen und mitreißen. Ich hatte das Gefühl etwas zu lesen, was ich nicht schon bereits aus anderen Fantasyromanen so kannte und das hat mir gut gefallen. Das Ende der Geschichte war besonders spannend, wenn auch gefühlt sehr schnell wieder vorbei- es wirkte im Vergleich zum Aufbau des Romans, fast etwas plötzlich- allerdings passend zur Geschichte. Ich vermute, dass hier in der Fortsetzung noch mehr aufgegriffen wird und ein paar offene Punkte noch besprochen werden.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Spannende Fantasy aus Korea

Der Wald der verlorenen Schatten
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Ich bin durch diesen Roman auf Lovelybooks aufmerksam geworden und das Cover hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Der Klappentext hat mich schließlich überzeugt, dem Roman eine Chance zu geben.

Cover ...

Ich bin durch diesen Roman auf Lovelybooks aufmerksam geworden und das Cover hat mich gleich in seinen Bann gezogen. Der Klappentext hat mich schließlich überzeugt, dem Roman eine Chance zu geben.

Cover und Gestaltung: Das Cover ist sehr dunkel gehalten, mit einem schwarzen Sternenhimmel, der einen Großteil der Fläche einnimmt. Zu sehen sind noch der tief stehende Vollmond und die Silhouette eines Baums. Als ich den Roman zum ersten Mal gesehen habe, hat das Cover auf jeden Fall sein Interesse auf mich gezogen, sodass ich den Klappentext gelesen habe.

Mit diesem Buch muss man definitiv zu Beginn etwas Geduld haben, denn Fragen werden erstmal nicht beantwortet. Beim Lesen habe ich mich natürlich relativ zu Beginn gefragt, wieso es so schlimm für den Verlobten war, dass sie elternlos ist und ob das noch geklärt wird. Gleichzeitig hätte ich erwartet, dass Hyoju das Dorf Dogi mit Fragen darüber löchert, wieso sie nicht von der Existenz ihrer Großmutter wusste, denn das gesamte Dorf scheint sie zu kennen und teilt ihr mit, dass die Tote bedauert habe, sie nicht mehr gesehen zu haben. Hyoju allerdings stellt nicht viele Fragen, was für den neugierigen Leser natürlich frustrierend ist.

Für mich nimmt das Buch eine besonders spannende Wendung an, als Hyoju den Wald betritt. Der Wald versprüht eine magische Aura und birgt viele Geheimnisse und vor allem geisterhafte Naturwesen- was eine tolle Atmosphäre schafft. Besonders die Dynamik zwischen Hyoju und dem erst namens- und emotionslosen Muyeong machen den Roman besonders spannend. Zuerst bleibt Hyoju anstrengend, da sie dem netten, namenslosen Mann, der ihr helfen möchte, sehr unfreundlich gegenübertritt, aber dann wird man als Leser mit ihr warm. Ich würde die Geschichte irgendwo zwischen Fantasy und Märchen einordnen, mit einer Prise realem Leben. Magische Flammen, verzauberte Fußspuren und sonderbare Kobolde- es warten eine Vielzahl sonderbarer Wesen im Wald.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen – wie gesagt fand ich die Atmosphäre sehr mitreißend. Der Roman besitzt etwas unter 300 Seiten und kann so schnell gelesen werden. Der Schreibstil ist einladend und gut zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Düsterer als erwartet

Im Zeichen der Mohnblume - Die Schamanin
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Auf eine Empfehlung einer anderen Buchbloggerin habe ich "Im Zeichen der Mohnblume" gelesen. Der Konflikt zwischen den Reichen Nikan und der Föderation Mugen steht im Zentrum des Romans. Geographisch erinnern ...

Auf eine Empfehlung einer anderen Buchbloggerin habe ich "Im Zeichen der Mohnblume" gelesen. Der Konflikt zwischen den Reichen Nikan und der Föderation Mugen steht im Zentrum des Romans. Geographisch erinnern die fiktiven Orte an China (Nikan) und Japan (Mugen). Teilweise waren die Grenze zwischen Fiktion und Realität auch ein wenig verschwommen, denn während es zwar fiktive Orte und Charaktere waren, existierte dort Literatur aus unserer Welt, wie beispielsweise Sunzi – Die Kunst des Krieges.
Wir begleiten die Protagonistin Rin, die aus einer kleinen Provinz stammt und in die Hauptstadt Sinegard auf die elitäre Militär-Akademie kommt, nachdem sie als Jahrgangsbeste den Keju-Test bestanden hat. Ein Großteil der ersten Hälfte des Romans spielt an der Akademie und zeigt die Ausbildung Rins.
Ich gebe es zu, ich bin manchmal ein wenig durcheinander gekommen mit den Namen der Charakteren. Denn an der Universität von Sinegard, an der Rin studiert, gibt es die Meister Jun, Jima, Jiang, Irjah, Yim. Zuerst habe ich mich ein wenig gefragt, wo die phantastischen Elemente bleiben, aber schließlich belegt Rin "Kult" als Fach und lernt hier über Schamanismus und den Kontakt zu den Göttern. In dieser Welt wird "Magie", bzw. Macht von den Göttern gegeben. Einer davon ist der fürchterliche Phoenix.
Spannend zu beobachten war, dass Rin eine Protagonistin war, die nicht unbedingt immer die richtige Entscheidung getroffen hat. Wir kennen unsere Romanhelden oftmals als diejenigen, die moralisch handeln und auch ihren Feinden dann noch helfen, wenn diese sie mehrfach getreten haben- Rin ist da ein wenig anders. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, aber durchaus darauf hinweisen, dass Krieg und Kampf ein großer Teil dieses Romans sind, denn der Unterricht an der Akademie kommt unerwartet zum Halt, als die Föderation Mugen angreift. Gewalt wird durchaus themaitisiert.
Der Anfang war rasant, dann flacht die Erzählung in der Akademie ein wenig ab, besonders als die Unterrichtseinheiten von Rin erzählt werden, zieht es sich ein wenig und nimmt dann wieder Fahrt auf... Rins Reise war durchaus spannend und der Roman hat mich in seinen Bann gezogen, und ich bin definitiv gespannt, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Die Geschichte der Pious Men!

Priest of Bones
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"Priest of Bones" ist ein spannender Fantasy-Roman. Ich fand vor allem das Setting sehr interessant, denn oftmals liest man in Romanen von Helden die erfolgreich in Schlachten und Kriegen kämpfen und dann ...

"Priest of Bones" ist ein spannender Fantasy-Roman. Ich fand vor allem das Setting sehr interessant, denn oftmals liest man in Romanen von Helden die erfolgreich in Schlachten und Kriegen kämpfen und dann als Sieger hervor gehen und dann endet der Roman. "Priest of Bones" setzt genau dort an, wo andere Romane enden. Die "Kriegshelden", ein verstörter Trupp Soldaten, kehren in ihre Heimat zurück und müssen sich der Realität gegenüberstellen, dass ihre Heimatstadt im Elend versunken ist und neue Machtverhältnisse in ihrer Abwesenheit entstanden sind. Wie gehen sie damit um? Tomas Piety, der Protagonist der Gruppe hatte vor dem Krieg mehrere florierende Geschäfte, u.a. ein Bordell, ein Spiel-Casino und Tavernen, die er nun zurückerobern will. Dafür nimmt er eine Handvoll seiner Soldaten aus Kriegszeiten mit. Es ist sehr spannend zu lesen, wie Tomas sich einerseits in der Stadt behaupten muss, aber auch für Ordnung unter seinen Männern sorgen muss, denn nicht alle haben den Krieg ganz unbeschadet überlebt und einige leiden noch am "Schlachtenkoller". Konkurrenz innerhalb der Gruppe ist ebenfalls ein Thema.

Gut gefallen hat mir, dass die "nackte Realität" aufgezeigt wurde, d.h. das Kriegshelden auch gleichzeitig Verbrecher sein können und der Bandenboss Tomas ein Erpresser ist, der aber auch gleichzeitig einen moralischen Kompass hat und für seine Leute sorgt.
Gerade die sich schnell verändernden Machtverhältnisse in der Stadt aber auch in der Gruppe fand ich sehr spannend.

Die Sprache des Romans ist sehr krass und direkt, mit Zitaten wie „heiliges Nonnenfötzchen“ (S. 24) oder „Hättest du gerne Jemanden zum Ficken, Kant?“ (S.18). Wer also ein Problem mit krassen Ausdrücken in Romanen hat, könnte sich an der einen oder anderen Stelle am Roman stören.
Hin-und wieder haben mich die repetitiven Sätze gestört, die sich immer wieder durch den Roman gezogen haben, denn Tomas sinniert sehr oft darüber, wie unterschiedlich der Führungsstil seines Bruders zu seinem eigenen ist.


Vom Titel und dem ersten Leseabschnitt hatte ich mir die Priester-Rolle etwas anders vorgestellt, da angedeutet wurde, dass Tomas' ein Priester sei. In Wahrheit hat er das Priesteramt nur angenommen, da der Geistliche seiner Truppe verstorben ist und seine Rolle als Priester besteht hauptsächlich darin, die Beichte abzunehmen, aber so richtig glaubt er selbst nicht an die Göttin. Das fand ich ein wenig schade, weil ich mit einem verrücktem Fantasy-Priester gerechnet hatte, der vielleicht die ein-oder andere Fähigkeit erhalten hat.
Tatsächlich stand vor allem die Strategie und der Kampf um Macht im Vordergrund und klassische Fantasy-Elemente wie Magie haben eher eine zweitrangige Rolle gespielt und wurden durch "Billy the Boy", einen Jungen mit Kräften, verkörpert, der allerdings einen Großteil des Romans gar nicht anwesend war.

Abzüge gab es für mich, da ich die Welt etwas diffus und nicht komplett definiert war. In Fantasy-Welten gefällt es mir, wenn die Welt komplett durchdacht ist. Die Geschichte beschränkt sich aber auf den Mikrokosmos "Ellinburg", bzw. die Stadt in der die Pious Men unter Tomas Piety ihre Geschäfte erledigen, was auch für den Roman stimmig und sinnvoll ist, trotzdem hätte ich gerne noch Informationen darüber gehabt, wo genau Skanien an das Land angrenzt und gegen wen genau das Land eigentlich gekämpft hat (und warum?) denn der Krieg ist ja schon ein zentrales Thema des Romans. Teilweise waren es für mich auch ein wenig viele Charaktere, sodass es schwierig war z.B. zu "Grieg" oder "Simple Sam" eine Beziehung aufzubauen, da der Fokus doch eher auf Tomas, Jochan und Bloody Anne lag.

Insgesamt hat der Roman mir aber gut gefallen und ich fand ihn anders als die Romane, die ich sonst so lese.

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Spannende Geschichte zwischen alten und neuen Traditionen!

Der Bär und die Nachtigall
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"Der Bär und die Nachtigall" war ein Buch, ganz anders als ich es anfangs erwartete. Zuerst glaubte ich, dass es sich bei dem Roman um russische Märchen handelte. Das war mein erster Irrtum, denn die Geschichte ...

"Der Bär und die Nachtigall" war ein Buch, ganz anders als ich es anfangs erwartete. Zuerst glaubte ich, dass es sich bei dem Roman um russische Märchen handelte. Das war mein erster Irrtum, denn die Geschichte spielt nicht in "Russland", sondern in „Rus“, in dem Gebiet des heutigen Russland. Da die Geschichte um das 13. Jahrhundert herum spielt, gab es allerdings noch kein „Russland“, sondern ein Reich, was von mehreren Bojaren, russischen Fürsten, regiert wurde. Dieses Setting war sehr spannend und mir hat vor allem der historische Aspekt daran sehr gut gefallen.

Außerdem ging es weniger um die russischen Märchen, wie z.B. um Väterchen Frost oder die Eiskönigin, sondern im Fokus stand der Kampf zwischen dem Christentum und dem "Geisterglaube", der bis dahin in den Wäldern herrschte. So glaubten die Bewohner an Geister und Hausgeister. Sehr prominent im Buch vertreten sind beispielsweise die Ruskala, eine Art Nymphe und Wassergeist, und der Wasila, der Geist von Stall und Vieh, sowie der Domowoi, der Hausgeist. Um die Geister willig zu stimmen, hinterlassen die Bewohner ihnen kleine Gaben, wie z.B. ein Glas Milch oder Brotkrumen. Dies ändert sich allerdings schlagartig, als ein neuer Priester das Christentum mitbringt. Doch etwas Dunkles erwacht im Wald, als die Menschen aufhören den Geistern zu huldigen...Genau dieser Konflikt zwischen neuem und altem Glauben steht im Fokus des Romans.

Protagonistin ist Wasja, die jüngste Tochter von Pjotr Wladimirowitsch, einem Bojaren von Lesnaja Semlja, und seiner Frau Marina Iwanowna. Marina ist die Tochter einer mittlerweile verstorbenen adeligen Hexe aus Moskau und Wasja ist ihre einzige Tochter, die das Erbe ihrer Großmutter empfangen hat. Der Roman zeigt eine junge Frau, die einerseits die alten Traditionen vertritt, aber auch als selbstbewusste junge, wilde Frau auftritt, in einer Kultur, in der Frauen nichts zu vermelden haben und entweder heiraten oder ins Kloster gehen. Es war erfrischend und doch auch ein wenig traurig die selbstbewusste Wasja so deplatziert zu sehen.

Katherine Arden hat eine schöne Erzählung geschaffen und eine spannende Geschichte geschrieben. Zwischenzeitlich fiel es mir etwas schwer mit den Charakteren mitzufühlen, da durch die distanzierte Erzählweise teilweise die Verbindung zu den Charakteren ausblieb, weshalb ich dem Roman 4 von 5 Sternen gebe.

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