Wie gemacht für nasskalte Herbstabende!
Die SpringflutINHALT
1987: In einer lauen Vollmondnacht wird auf der schwedischen Insel Nordkoster eine Springflut erwartet. Als sie schließlich auf den Strand trifft nimmt sie ihren grauenvollen Anteil an der brutalen ...
INHALT
1987: In einer lauen Vollmondnacht wird auf der schwedischen Insel Nordkoster eine Springflut erwartet. Als sie schließlich auf den Strand trifft nimmt sie ihren grauenvollen Anteil an der brutalen Ermordung einer jungen, schwangeren Frau. Trotz der Zeugenaussage eines kleinen Jungens, der den Mord beobachtet hat, bleibt der Fall ungesühnt und die Frau ohne Identität…
2011 – 24 Jahre später: Die Polizeischülerin Olivia Rönning stößt bei ihren Nachforschungen innerhalb einer Semesterarbeit auf einen ungelösten Mordfall an dem bereits ihr verstorbener Vater ermittelt hat. Es geht um einen Mord von 1987 an einer jungen Frau der niemals aufgeklärt wurde… Für Olivia wird eines schnell klar: Sie muss den damaligen Ermittler Tom Stilton finden um der Wahrheit näher zu kommen, doch dieser ist seit Jahren wie vom Erdboden verschluckt…
Während dessen wird Stockholm von einer Serie an feigen Anschlägen auf Obdachlose erschüttert, bei denen diese schwer misshandelt, gefilmt und diese Filme im Internet veröffentlicht werden.
EIGENE MEINUNG
"Die Springflut" ist der erste Roman der beiden schwedischen Drehbuchautoren Cilla und Rolf Börjlind und er zeichnet sich vor allem durch zahlreiche Perspektivwechsel und Sprünge in der Handlung aus. Das Buch konnte mich trotzdem von Anfang bis Schluss mit seinen Winkelzügen, seiner durchgehend hochgehaltenen Spannung und seinem Tempo fesseln – und was für mich etwas unglaublich Besonderes war, mit der Auflösung des Falles sogar vollkommen vom Hocker hauen!
Im Laufe der ganzen Geschichte gelingt es den Autoren immer neue Charaktere ein- und Handlungsstränge zusammen zu führen, neue Fährten zu legen und den Leser atmosphärisch und intensiv in die Geschichte hinein zu ziehen! Zu Beginn ist einige Konzentration nötig um sich innerhalb der einzelnen Szenen und der zahlreichen schwedischen Namen zurecht zu finden, aber zum Schluss möchte man nicht einen der detailliert gezeichneten Charaktere missen. Selbst Nebencharaktere sind wunderbar ausgearbeitet und besitzen ein solches Eigenleben, dass man am liebsten alle Motive für die vielschichtigen Verhaltensweisen entdecken möchte. Ein besonderes Lob von mir auch dafür, dass die Autoren keinen Akteur einfach nur schwarz oder weiß zeichnen, sondern die vielen Zwischenschichten einfließen lassen und den Leser so auch gefühlsmäßig toll in die Handlung einbinden!
Die Geschichte des Buches bildet in sich einen Abschluss, allerdings bleiben zum Schluss doch einige Fragen offen, was mich persönlich jedoch überhaupt nicht stört. „Die Springflut“ ist der Auftakt zu einer Serie und ich freue mich schon jetzt darauf im nächsten Teil mehr über einige meiner Lieblingscharaktere zu erfahren, sowohl aus deren Vergangenheit, als auch über ihre Zukunft!
FAZIT
Ein Schwedenkrimi wie gemacht für nasskalte Herbstabende!! Wer seinen Spaß an verwinkelten Handlungen, vielschichtig gestalteten Charakteren und einem nicht vorhersehbaren Ende hat, ist hier sehr gut aufgehoben!