Atemberaubend spannend
Ein mir unbekannter Autor, ein mir unbekannter Verlag, ein Ängste auslösendes Cover und ein atemberaubender Bucheinstieg - also rundum eine Entdeckung im Genre der (Psycho)Thriller!
Sowohl Helen Stein, ...
Ein mir unbekannter Autor, ein mir unbekannter Verlag, ein Ängste auslösendes Cover und ein atemberaubender Bucheinstieg - also rundum eine Entdeckung im Genre der (Psycho)Thriller!
Sowohl Helen Stein, die Profilerin, als auch der Ermittler Ben Funke sind nach unterschiedlichen Traumata beschädigte Persönlichkeiten, die aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen zur Zusammenarbeit finden. Irgendwo im Westerwald scheint ein Serienkiller sein Unwesen zu treiben. Es werden Mädchenleichen gefunden, es gibt ungelöste Fälle verschwundener junger Mädchen, viele mögliche Spuren, erst vielversprechend, dann doch wieder in die Irre weisend. Ein egomanischer Psychotherapeut mit eindringlichen Therapiemethoden, schrullige Westerwäldler, unheimliche lokale Gegebenheiten – dazu ein Schreibstil, der präzise schildernd den Leser durch das Geschehen schickt, ohne je den Spannungsbogen zu unterbrechen, im Gegenteil, die Spannung mehr und mehr verdichtend bis zum furiosen Ende. All das zusammen ergibt einen Thriller, den man atemlos ohne Pause liest. Der Autor hat es nicht nötig, durch verhackstückte zeitversetzte Einzelpassagen, die mal hier, mal da spielen, den Leser zu verwirren. Er erzählt folgerichtig, nachvollziehbar, alle Sinneseindrücke einbeziehend – großes Kino, wie ich finde und absolut lesenswert.