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Veröffentlicht am 20.01.2020

Eine mörderische Weihnachtsfeier

Zyankali vom Weihnachtsmann
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Als Geschäftsmann gehört wohl eines ganz sicher zur Weihnachtszeit und das ist die jährliche Weihnachtsfeier. Auch Archie Goodwin ist zu einer eingeladen, aber erlebt neben den Feierlichkeiten einen Mord, ...

Als Geschäftsmann gehört wohl eines ganz sicher zur Weihnachtszeit und das ist die jährliche Weihnachtsfeier. Auch Archie Goodwin ist zu einer eingeladen, aber erlebt neben den Feierlichkeiten einen Mord, bei dem der Täter etwas Eigenartiges an sich hat. Natürlich lässt es sich Nero Wolfe nicht nehmen, diesen Fall zu lösen und stößt dabei auf ein doch recht wirres Gestrüpp an Gefühlen, Geschäften und Anwesenden.



Die Nero Wolfe-Kriminalromane haben es mir wirklich angetan. Ich habe in letzter Zeit viele schräge Detektive kennengelernt und vermute mittlerweile das dies eine Art Berufskrankheit sein muss. Bei Nero Wolfe ist es aber nochmal schräger, da der Detektiv nicht nur sehr eigen ist, sondern für seine Fälle meist nicht einmal das Haus verlässt. Dass es in diesem Buch einmal anders war, überraschte mich enorm. Allerdings war sein Charakter derselbe, was nicht unbedingt schlimm ist. Ich liebe es einfach, wenn er Personen, die glauben etwas Besseres zu sein, zurecht weißt.



So auch diesmal, da nicht nur Personen der besseren Kreise meinten sich empor zu heben, sondern auch verzweifelte Frauen, welche den Tod des geliebten Fast-Mannes einander zu schoben und sich gegenseitig fast zerfleischten. Doch so ganz blickte ich am Ende doch nicht durch die Geschichte, was ich sehr schade fand. Die Aufklärung des Falles verstrickte sich in so viele Namen, die unterschiedliches wollten, dass ich den Überblick verlor. Selbst nach mehrmaligen Lesen war es mir ein Rätsel wie man nun auf diese eine Person kam.



Doch dies war mein alleiniges Problem, da ich ansonsten sehr geschmeidig durch die Geschichte kam und mit Spannung erwartete, wer sich wie vielleicht verdächtig machen würde. Dabei waren die Charaktere sehr hilfreich, da ihre detaillierten Persönlichkeiten gut in die Story eingebunden waren. Wer es am Ende war und wie es aufgeklärt wurde überraschte mich, auch wenn ich wie gesagt den Zusammenhang nicht verstehen wollte.



Ein Highlight war dann aber wieder das Nachwort, welches aus dem Nähkästchen plauderte und noch etwas mehr auf die Geschichte einging. Ich fand es auch diesmal unglaublich spannend, da erzählt wurde, wie es die Geschichte zum Buch schaffte. Immerhin waren in den 1950er Jahren Zeitungen und Zeitschriften immer mehr im Kommen und somit auch Ausschnitte mit Rex Stouts Werken. Ein Krimi mit Geschichte.






Dieser Fall brachte mich tatsächlich an meine Grenzen der Vorstellungskraft, da ich mir die Aufklärung des Falles bis jetzt nicht erklären kann. Das ist sehr schade, da die Auflösungen sonst sehr gut erklärt waren. Aber ich hatte trotzdem meinen Spaß, da die Geschichte bis zur Auflösung sehr viele unterhaltsame Momente bot.

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Allan und seine Geschichte über Sprengstoff, unglaubliche Zufälle und das Leben

Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
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Was macht man, wenn man mit 100 Jahren noch recht fit ist und den eigenen Geburtstag nicht mit der strengen Pflegekraft und den anderen Alten im Altersheim verbringen will? Natürlich abhauen, was auch ...

Was macht man, wenn man mit 100 Jahren noch recht fit ist und den eigenen Geburtstag nicht mit der strengen Pflegekraft und den anderen Alten im Altersheim verbringen will? Natürlich abhauen, was auch sonst! Doch wohin? Tja, das wusste Allan Karlsson auch nicht so richtig und nahm eben den Weg, der sich ihm bot. Dabei durfte ich erleben, wie er Menschen mit faszinierenden Geschichten traf, während seine eigene Geschichte erzählt wurde.



Wenn mir dieses Buch eines bot, dann wohl schrägste Geschichte aller Zeiten. Und das lag allein daran, das es die Geschichte vieler war, die sich stets und ständig miteinander verwob und so ein Netz aufbaute in dem Allan Karlsson vergnüglich in der Mitte saß. Ja, vergnüglich passt ganz gut, denn Allan ist mit seinen 100 Jahren noch sehr agil und hat den eigenen Lebensmut noch lange nicht verloren. Kein Wunder, denn was Allan erlebte, würde so manchen Historiker gelb vor Neid werden lassen. Denn trotz seiner Abscheu vor der Politik, schaffte er es durch die merkwürdigsten Umstände nicht nur wichtige Personen der Zeit kennenzulernen, sondern auch an bahnbrechenden Projekten mitzuarbeiten.



Dies schaffte er mit seinen meist doch sehr niedrigen Ansprüchen, welche meist aus einem guten Essen und Alkohol bestand. Allerdings darf man hier auch seine Liebe zu Sprengstoff nicht vergessen, da sie ihm so manches Tor öffnete. Trotzdem war es schwer Allan zu greifen. Seine Handlungen waren nie vorhersehbar und konnten mich stets überraschen, aber eine richtige Bindung zu gewann ich nie. Seine Wegbegleiter waren da ganz anders und schafften es mit ihren verrückten und teils auch emotionalen Geschichten mich zu begeistern. Besonders die Elefantendame Sonja und ihre neue Besitzerin die schöne Gunilla hatten es mir angetan, da sie ein tolles Gespann abgaben.



Trotz der Vielfalt des Buches und den stets überraschenden Wendungen, gab es einen Punkt an denen ich sie leid war. Die stetigen Sprünge von einem zum Anderen waren am Anfang einfach sensationell, allerdings kam irgendwann der Wunsch nach Beständigkeit und einer anhaltenden Erzählung auf. Ich wollte wenigstens einmal an einem Punkt verbleiben, doch das wurde mir leider nicht gewährt. So interessant alles war, die Freude vom Anfang war am Ende nicht mehr da.



Allerdings war das Buch trotzdem eine sehr flüssige und unterhaltsame Sache, bei der man schnell mal 100 Seiten weg gelesen hatte. Ich konnte sogar eine Moral aus der Erzählung mitnehmen. Als Person die alles 5x durchkaut, bevor sie es wagt, war das fast schon gedankenlose Handeln von Allan etwas völlig unbegreifliches. Bis ich verstand, dass er dadurch deutlich leichter lebte und mit weniger Sorgen durch das Leben ging. Zumindest im Buch hatte ihm das geholfen. Im wahren Leben so ein Glück zu haben, erscheint mir zwar unwahrscheinlich, aber zumindest in manchen Lebenslagen sollte man doch auf sein Bauchgefühl hören und der Spontanität den Vorrang geben.







Ohne großen Erwartungen, schaffte es dieses Buch sehr schnell mich zu begeistern und zu unterhalten. Einzig den stets springenden Geschichtsansätzen wurde ich schnell überdrüssig. Ich war irgendwann an einem Punkt, wo ich mal einen gleichmäßigen Verlauf haben wollte. Ansonsten musste ich viel lachen.

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Veröffentlicht am 26.12.2019

Erschreckend, packend und äußerst gefährlich

Ein Spiel für Gewinner
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Bevor ich das Buch bewerte, möchte die Triggerwarnung, welche die Autorinnen am Anfang des Buches setzten, wiederholen. Das Buch sollte nicht von Menschen gelesen werden, die suizidale Gedanken hegen oder ...

Bevor ich das Buch bewerte, möchte die Triggerwarnung, welche die Autorinnen am Anfang des Buches setzten, wiederholen. Das Buch sollte nicht von Menschen gelesen werden, die suizidale Gedanken hegen oder eine sehr intensive Drogenvergangenheit haben. Wer sich angesprochen fühlt, sollte sich an Freunde, Familie oder seinen Hausarzt wenden, damit diese helfen können. Ich bitte diese Warnung ernst zu nehmen.

Aber nun zum Buch, welches mir gerade wegen dem schaurigen Cover auffiel. Von Weitem noch echt gruselig, war es bei näherer Ansicht, nicht mehr ganz so faszinierend, da das dargestellte Gesicht, für mich, nicht so ganz zum Buch und seinem Inhalt passen wollte.



Doch das schreckte mich nicht ab, denn die Kurzbeschreibung, hatte da schon mein Interesse geweckt. Tatsächlich fühlte sich die Story dann auch sehr realistisch und glaubwürdig an. Besonders da es in den Medien immer mal wieder Berichte gibt, welche vor sogenannten Todesspielen warnen. Kein Wunder, denn in der Geschichte versucht eine Person, Menschen mit geringen Lebenswillen zum Sieg zu verhelfen, welcher in diesem Fall der Tod ist. Dabei gibt er sich selbst stets als Freund aus, was das Ganze nur noch schlimmer machte.



Besonders da diese Spiele leider wirklich existieren, lief mir regelmäßig ein kalter Schauer über den Rücken. Es fühlte sich so falsch und doch gleichzeitig so richtig an, das Buch zu lesen. Falsch besonders dadurch, da man den Personen gerne geholfen hätte, richtig, da man so erfuhr, auf was man bei Menschen in seinem Umfeld achten sollte. Trotzdem waren die angeblichen Gewinner des Spiels eine harte Nuss, da gerade der Tod jüngerer Personen mich sehr schockierte. Doch ich denke, das die Autorinnen genau darauf hinauswollten. Immerhin könnten die Ereignisse des Buches überall passieren.



Trotz einiger Momente wo ich das Gelesene erst einmal verdauen musste, war die Spannung und die Neugier stets anwesend. Dies lag vor allem daran, dass man die Einsichten in verschiedene Charaktere hatte. Die Autorinnen erschufen ein Spiel aus Täter, Opfer und Jäger, welches im regelmäßigen Wechsel interessante Einsichten bot. Gerade der Täter war dabei wohl die interessanteste Figur, da erst so nach und nach Einzelheiten über ihn bekannt wurden. Allerdings war auch Kommissar Dornfeld ein wichtiger Teil der Geschichte, da er dem Thriller tolle Kriminalarbeit hinzufügte.



Das aber gerade dieser Aspekt mir das Ende versauen würde, hatte ich allerdings nicht erwartet. Während der Täter in den ersten beiden Dritteln eine faszinierende Aura ausstrahlte, welche vor Härte und Selbstsicherheit förmlich strotzte, verlor er diese im letzten Abschnitt. Trotz seines Fehlers, eine Person mit Lebenswille durch das Spiel zu führen, blieb er dran. Natürlich lag das auch am angeblichen Opfer, da dieses den Täter nicht loslassen wollte, aber hier hätte ich mir einfach mehr Durchsetzungskraft gewünscht. Das Ende wurde schließlich genau so wie ich es mir fast schon dachte, wobei es gut in Szene gesetzt war.



Dies war übrigens ein weiterer Grund, warum ich das Buch, trotz seiner heftigen Handlung las. Die Darstellungen und die Handlungen der Charaktere, sowie die Einbindung von tollen Details verschaffte mir ein enormes Lesevergnügen. Dabei lobe ich besonders den Mut, nichts zu beschönigen, sondern auch die extremeren Szenen genau zu beschreiben. Genau wie im Film, gaben die guten Darstellungen von Wunden oder den Suizidmethoden, ein Gefühl, das sie alles andere als harmlos sind, sondern zu ernsten Verletzungen bis hin zum Tod führen können. Deswegen bitte nichts aus dem Buch nachzumachen.







Spannend, aber definitiv nichts für schwache Nerven. Wer dieses Buch lesen möchte, sollte die Triggerwarnung am Anfang ernst nehmen. Dies liegt nicht nur an der realen Darstellung der Selbstmorde, sondern auch daran, wie schnell man in die Fänge einer Person geraten kann, die eine schwache Psyche ausnutzt. Fühlt ihr euch aber dem gewachsen, erlebt ihr einen packen Thriller, der das Wort Psycho davor, wirklich verdient trägt.

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Veröffentlicht am 20.12.2019

Vom Gedicht zum spannenden Jugendbuch

Der Fluch des Erlkönigs
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Das die Autorin Carola Wolff fantastische Buchideen hat, konnte ich bereits in einem anderen Buch von ihr erlesen. Um so gespannter war ich auf dieses, da es Goethes Gedicht „Der Erlkönig“ aufgriff und ...

Das die Autorin Carola Wolff fantastische Buchideen hat, konnte ich bereits in einem anderen Buch von ihr erlesen. Um so gespannter war ich auf dieses, da es Goethes Gedicht „Der Erlkönig“ aufgriff und es in eine packende Geschichte für Jugendlicher packte. Das fand ich in der Hinsicht clever, da das Gedicht in meisten Schulen zur Pflichtlektüre gehört und somit wenigstens vom Namen her erkannt werden dürfte.



Um so gespannter ging ich an das Buch heran, das mich zum Glück nicht enttäuschte. Mich erwartete eine faszinierende Welt, deren Charaktere nicht nur sympathisch, sondern auch einen ganz eigenen Zauber verströmten. Ich sage Charaktere, da mich nicht nur der Hauptcharakter Finn begeisterte, sondern auch viele Nebencharaktere. Dies lag vor allem daran, das jede Person sehr individuell erstellt worden war und es immer etwas gab, was man mit ihnen verbinden konnte. Finn war z.B. ein hervorragender Zeichner, Gudrun eine leidenschaftliche vegetarische Köchin und Tonja ein Mitglied der Graswurzelrebellen, welche sich für Umweltschutz einsetzten. Etwas spezieller wurde es dann im Reich der Erlkönigin, da hier die Magie eine vielfältige Fähigkeit war.



Einzig die Eltern von Finn und seinem Bruder Jojo wirkten in dem ganzen Szenario etwas aufgesetzt. Es gab eine emotionale Familiengeschichte, welche sich um den Tod von Finn´s Mutter drehte. Aber warum man dann eine eingebildete und auf Dauer-Diät-befindende Stiefmutter einband, blieb mir ein Rätsel. Besonders da der erst sehr strenge Vater eigentlich sehr liebenswert und alles andere als oberflächlich war.



Zum Erlkönig möchte ich nicht wirklich viel sagen, da er das wohl der Charakter mit der meisten Mystik war. Dies lag vor allem an Goethes Gedicht, welches spielerisch mit in die Geschichte eingebaut wurde und so manche Beschreibung daraus erklärte. Besonders faszinierte mich aber den Humor, welchen die Autorin mit einfließen ließ. Wo im Gedicht noch ein Kind zu Schaden kommt, erklären die Elfen im Buch, das sie keine Ahnung haben, wie Goethe darauf kommen könnte, das sie kleine Kinder von Menschen haben wollen. Immerhin müssten sie die ja wickeln und ihr Geschreie ertragen, was ihnen den letzten Nerv rauben würde.



Während die Geschichte mit seinen stimmigen Charakteren und der tollen Geschichte mein Herz eroberte, konnte dies das Cover nicht. Es passte einfach nicht zum Thema. Schon als ich es auf einer Messe sah, dachte ich, es handele von einem Eiskönig. Dabei handelte es ja vom Erlkönig und somit von einem Elfen, welcher die Natur verehrt. Daher wäre ein grünes Coverdesign wünschenswerter gewesen. Trotzdem empfand ich die Gestaltung als nicht komplett misslungen. Das Buch wirkt immer noch hochwertig, was besonders an den eingefärbten Seitenrändern liegt, welche beim Verlag stets vorzufinden sind.






Von außen etwas irritierend, wusste die Geschichte im Inneren zu überzeugen. Tolle Charaktere, mit vielschichtigen Persönlichkeiten und eine Handlung die nicht nur ein Gedicht würdig in Szene setzte, sondern es auch noch aufpimpte. Für Kinder und Jugendliche auf jeden Fall eine tolle Lektüre, die sie unterhält und ihnen etwas zum Thema Umweltschutz beibringt.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Eine unterhaltsame und spannende Geschichte voller fantastischer Momente

Aufstand der Zwerge
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Kinder können grausam sein. Das muss auch Beat Menüsli erfahren, welcher stets und ständig wegen seines Äußerem gehänselt wird. Jeden Tag muss er sich Beleidigungen wie Zwerg, Winzling, Hobbit, Kleiner ...

Kinder können grausam sein. Das muss auch Beat Menüsli erfahren, welcher stets und ständig wegen seines Äußerem gehänselt wird. Jeden Tag muss er sich Beleidigungen wie Zwerg, Winzling, Hobbit, Kleiner oder halbe Portion und das nur, weil er um einiges kleiner ist als seine Mitschüler. Leider hat der arme Beat noch andere Sorgen. Seit seinem 10. Lebensjahr muss er sich nämlich regelmäßig rasieren, um keinen Vollbart zu bekommen. Spätestens jetzt müsste man als Elternteil alarmiert sein. Doch das sind seine Eltern nicht. Sie sehen zwar die Unterschiede zu anderen Kindern, nehmen diese aber einfach hin, da ihre Berufe im Vordergrund stehen.



Während andere an dieser Situation verzweifeln, hat Beat etwas gefunden was ihm Spaß macht und mit dem er seinen oft sehr unschönen Alltag ausgleicht. In einer Pfadfindergruppe hat er nicht nur Freunde gefunden, sondern auch Kinder, die ebenfalls etwas anders sind als andere. Von Übergeweicht bis hin zu sozialen Problemen brachten alle Gruppenmitglieder eine Sorge mit. Trotzdem hatte ich es stets mit fröhlichen Kindern zutun, die sich auf ihre Ausflüge freuten. Immerhin waren sie hier unter Personen die sie mögen und deren Fehler sie zu akzeptieren wussten.



Wer die Kurzbeschreibung gelesen hat, der bekommt schon mal einen tollen Einblick in die Welt, welche der Autor Jens Schumacher erschaffen hat. Versteckte Höhlen, Zwerge und nicht zu vergessen, die putzigen Erdferkel. Doch das ist bei weiten nicht alles. Das Buch sprüht vor fantastischen Ideen und überraschte mich immer wieder mit unterhaltsamen aber auch spannenden Momenten. Dazu fühlte sich alles sehr lebendig an, da der Autor mit viel Liebe zum Detail gearbeitet hat. Besonders die Art und Weise, wie die Zwerge unter der Erde ihr Leben leben, war ein Abenteuer für sich.



Wenn ich schon bei Abenteuer bin, möchte ich auch gleich die Covergestaltung ansprechen. Dieses schaffte es nämlich mich für eine längere Zeit zu fesseln, da einfach so viel darauf zu entdecken ist. Dabei schaffte es der Illustrator und Autor Thomas Hussung das Bild nicht zu überfüllen, aber trotzdem genug Kleinigkeiten einzubauen, das man einfach stets nach neuen Dingen sucht. Ich persönlich hätte mich sehr gefreut, wenn es im Inneren des Buches mehr Bilder gegeben hätte. Viele Bereiche der Stadt Umbrika waren zwar sehr ausführlich beschrieben, aber eine Illustration, hätte dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Dafür bekam ich aber wunderschön gestaltete Kapitelanfänge, die zwar nicht die fehlenden Illustrationen ersetzten, aber trotzdem ein Eyecatcher waren.



Was ich ebenfalls als gelungen empfand, war der Ansatz zur Umweltaufklärung. Die unterirdische Stadt der Zwerge lag in einem Bereich, der bisher unangetastet war und nun zerstört werden sollte. Die Lösung dafür war zwar nicht perfekt ausgearbeitet, aber verdeutlichte klar, das Wälder ein Ort des Lebens und der Erholung sind.



Zum Schluss habe ich noch einen kleinen Kritikpunkt. Ich fand den Gewaltfaktor des Buches ab und an zu hoch. Ich finde nicht das ein 10-jähriges Kind lesen sollte, wie Zwerge andere Zwerge ausschalten, weil sie im Weg sind. Besonders da dies auf sehr grausame Art geschah. In einem Spionagethriller für Erwachsene finde ich das ok, aber nicht für ein Kinderbuch.







Dieses Buch bot mir eine unterhaltsame Geschichte, welche mit spannenden und fantasiereichen Elementen keine Langweile aufkommen ließ. Wie auch, wenn man es nicht nur mit tollen Ideen, sondern auch mit den süßesten Mulchen zu tun hatte. Doch auch der Schreibstil trug mit seiner locker leichten Art dazu bei. Er richtet sich zwar an Kinder, konnte mich als Erwachsene ebenso begeistern.

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