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Veröffentlicht am 11.01.2017

Krimi mit Psychothriller-Elementen

Ich vergebe nicht
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Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ...

Zum Inhalt:
Ein Killer mit einer Botschaft aus der Vergangenheit. Und ein Ermittler, der alles zu verlieren hat.

Detective Ray Drake hat alles dafür getan, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu führen. Niemand weiß von seiner Kindheit in einem Londoner Waisenhaus und von den schrecklichen Geschehnissen, die dreißig Jahre zurückliegen. Doch dann wird eine Familie brutal ermordet, und Hinweise tauchen auf, die in Drakes Richtung deuten. Er weiß, dass er sie vertuschen muss, um sein Geheimnis weiterhin zu schützen. Der Täter jedoch scheint fest entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen – und sein Rachefeldzug hat gerade erst begonnen …
(Kurzbeschreibung gem. Blanvalet Verlag)


Der Autor:
Mark Hill ist Journalist und Drehbuchautor und arbeitet außerdem als Producer beim Radio. Er lebt mit seiner Familie im Norden Londons. »Ich vergebe nicht« ist sein erster Roman.
(Quelle: Blanvalet Verlag)


Meine Meinung:
„Ich vergebe nicht“ ist das Debüt des Journalisten und Drehbuchautoren Mark Hill. In einem flüssigen Schreibstil, der mir manchmal etwas zu sachlich und emotionslos war, erzählt der Autor eigentlich einen klassischen Krimi, im dem Ermittler Mordfälle aufklären. Im vorliegenden Fall sind das DI Ray Drake und DS Flick Crowley. Flick soll erstmals die Ermittlungen leiten. Als die beiden am Tatort eintreffen, an dem eine Familie brutal ermordet wurde, wird Ray Drake mit seiner Vergangenheit konfrontiert, denn er kennt die Opfer. Diese Tatsache verheimlicht er seiner Kollegin, auch als weitere Morde geschehen, deren Opfer er kennt.
Klar ist, dass Ray Drake ein dunkles Geheimnis hat, das er unter allen Umständen schützen will und das offenbar mit einem Kinderheim zu tun hat, in dem er in den 1980er Jahren war. Und so ist die Figur des Ray Drake insgesamt ziemlich undurchsichtig und geheimnisvoll.

Es gibt zwischendurch immer wieder Einschübe, die die Ereignisse in dem Kinderheim schildern. Dort fehlte es offenbar an Geld und dementsprechend tragisch und traurig ist die Situation der Kinder dort. Dazu kommt ein Heimleiter, der ausgesprochen rücksichtslos und brutal ist. Es gab Szenen, die haben mich wirklich erschauern lassen.
Aber Rays Geheimnis lüftet sich auch durch die Rückblenden für den Leser noch nicht.

Flick Crowley erkennt die Verbindung zu dem Kinderheim und ermittelt auch in diese Richtung, was Ray natürlich nicht Recht ist.
Aber beide setzen alles daran, den Mörder zu finden und weitere Morde zu verhindern. Dabei hat mir Flicks Entschlossenheit und Zielstrebigkeit gut gefallen. Sie war mir insgesamt als Protagonistin auch am sympathischsten, während Ray mir etwas zu emotionslos dargestellt war. Weder seine Trauer noch seine Ängste und Nöte sind so richtig bei mir angekommen.

Schritt für Schritt setzt der Autor ein Puzzle zusammen und offenbart nur ganz langsam die gesamte Wahrheit. Das hat dazu geführt, dass ich den Mittelteil des Buchs etwas unspektatkulär fand und mir die Spannung fehlte. Aber das letzte Drittel hatte es dann in sich. Die Ereignisse überschlagen sich, die Spannung steigt deutlich und dieser Teil konnte mich dann auch sehr fesseln.

Dieser Thriller ist für mich eher ein Krimi mit Psychothrillerelementen. Trotz ein paar kleinen Schwächen hat er mich gut unterhalten und konnte mit einigen Wendungen und Überraschungen zur Auflösung sowie seinem gut konstruierten Plot, dessen ganzes Ausmaß sich erst nach und nach zeigt, auch überzeugen.
Der Autor arbeitet wohl am zweiten Teil der Reihe, wie man einem Interview entnehmen kann. Ich bin gespannt, wie es für Ray Drake und Flick Crowley weiter geht.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 23.12.2016

Vom Suchen und Finden des Glücks

Glückssterne
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Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den ...

Zum Inhalt:
Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen ...
(Kurzbeschreibung gem. Goldmann Verlag)



Die Autorin:
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben "Aprikosenküsse" und "Glückssterne" hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Nebenbei arbeitet sie als Lektorin und Coach. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und den Hunden Kim und Luca in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
(Quelle: Goldmann Verlag)



Meine Meinung:
Schon der Klappentext lässt eine turbulente und auch humorvolle Geschichte vermuten. Und genau so ist es auch.
Der flüssige, lebhafte und auch bildhafte Schreibstil hat mich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Und so bin ich mit Josefine nach Schottland gereist, wo sie sich auf die Suche nach ihrer Cousine machen will, die nicht nur mit einem Musiker sondern auch mit dem Familienring durchgebrannt ist. Josefine, die erfolgreiche Familienanwältin, will in Kürze ihren Kollegen Justus heiraten und ohne den Ring steht nicht nur die Ehe unter keinem Glücksstern sondern auch das Familienoberhaupt, Josefines Großmutter, verweigert dem Paar ihren Segen.
Josefine ist zwar gestandene Anwältin aber an Reiseerfahrung fehlt es ihr und so stolpert sie von einem Schlamassel in den nächsten. Es beginnt mit großer Flugangst, über die ihr der charmante Aidan hinweghilft, den sie im Flieger kennenlernt und der ihr noch öfter begegnen soll. Nach der Landung im verregneten Schottland stellt Josefine schnell fest, dass sie die falsche Kleidung eingepackt hat und das übereilt gebuchte Hotel liegt recht abgelegen. Aber da warten zu Josefines Überraschung schon ihre beiden Tanten Li und Bri. Und dann beginnt die Suche nach Cousine Charlie und dem Ring und dabei kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten und kuriosen Situationen.

Mit viel Kreativität und einer Menge Humor erzählt die Autorin Josefines Geschichte. Ich habe mich sehr amüsiert über Josefine, die oft ziemlich unbeholfen und tollpatschig daher kommt. Obwohl sie erfolgreich im Beruf steht, fehlt es ihr offenbar noch an Lebenserfahrung.
Die beiden älteren Tanten Li und Bri sind mir anfangs etwas auf die Nerven gegangen. Aber mit der Zeit erkennt man ihr Potential und vor allem ihre Lebensweisheit und auch ihren Humor. Am Ende hatte ich die beiden richtig ins Herz geschlossen.
Der charmante Aidan ist ein typischer Schotte, freundlich, hilfsbereit und ein Familienmensch. Immer wenn Josefine und Aidan aufeinander treffen sprühen die Funken. Es war ein bisschen vorhersehbar, wohin das führen könnte. Aber es war auch schön zu beobachten, wie Josefine mit der Zeit durch den Kontakt mit den warmherzigen Schotten zu erkennen beginnt, dass sie öfter mal auf ihr Herz hören sollte.

Das Setting in Edinburgh und den schottischen Highlands sowie Aidan und seine Familie haben mich sehr an meine eigene Reise nach Edinburgh vor zwei Jahren und an die Mensch dort erinnert. Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst dort war und Land und Leute kennengelernt hat.

Wer die leckeren Glückssterne aus Aidans Konditorei oder andere süße und herzhafte Leckereien der schottischen Küche nachbacken oder -kochen möchte, findet am Ende des Buchs einige Rezepte.

"Glückssterne" ist eine warmherzige Liebes- und Familiengeschichte mit Humor, Romantik, einigen Überraschungen und sympathischen, liebevoll charakterisierten Protagonisten. Sie zeigt, dass das Leben und das Glück sich nicht immer an die Pläne halten, die man selbst gemacht hat.
Eine Geschichte vom Suchen und Finden nicht nur des Glücks sondern auch des richtigen Wegs im Leben.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 21.12.2016

Fesselnde Mischung aus Psychothriller und Drama

Es beginnt am siebten Tag
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Zum Inhalt:
Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller ...

Zum Inhalt:
Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerung an das, was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer auch immer ihre Tochter in der Gewalt hatte und wiedergebracht hat, will nicht das Kind vernichten …
Ein Mädchen verschwindet. Doch der wahre Albtraum beginnt, als sie wieder auftaucht – am siebten Tag.
(Kurzbeschreibung gem. Harper Collins)


Der Autor:
Alex Lake ist ein Pseudonym für einen in den 70er Jahren im Nordwesten von England geborenen Autor, der nun in den USA lebt. „Es beginnt am siebten Tag“ ist sein erster Roman und war bei Erscheinen eine Ebooksensation. Der Autor schreibt an seinem zweiten Roman.
(Quelle: Harper Collins)


Meine Meinung:
Dieser Thriller, der für mich eher ein Psychothriller ist, ist das Debüt des britischen Autors Alex Lake.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil erleben wir die Entführung der kleinen Anna und deren unversehrte Rückkehr am siebten Tag.
Am Anfang jedes Kapitels erhalten wir Einblicke in die Gedanken des Täters, die ich interessant fand, die aber keinen Aufschluss darüber geben, welches Motiv der Täter hat.
Und so geht es im ersten Teil im wesentlichen um Julia und Brian, Annas Eltern, und deren Sorgen und Ängste. Da man bereits aus dem Klappentext weiß, dass die kleine Anna wieder auftauchen wird, stellte sich nur noch die Frage, wie sich das abspielen wird und warum sie entführt wurde. Daher hat mir ein bisschen die Spannung gefehlt, auch weil man von den polizeilichen Ermittlungen nur wenig mitbekommt.
Julias Angst um ihre Tochter und ihre Selbstvorwürfe, weil sie als viel beschäftigte Anwältin am Tag der Entführung zu spät an der Schule ankam, nehmen einen großen Teil ein. Aber auch, warum Julia ihre Ehe mit Brian für gescheitert hält, wird ausführlich dargestellt.
Brian erschien mir dabei sehr egoistisch und auch etwas blauäugig. Aber vor allem wird er offenbar stark von seiner Mutter Edna beeinflusst.
Edna ist für mich der Albtraum einer Mutter und Schwiegermutter. Sie ist herrisch, sehr dominant, von sich eingenommen und war schon immer der Meinung, dass Julia nicht die richtige Frau für ihren Sohn ist. Das lässt sie Julia auch deutlich spüren. Sie ist also so richtig unsympathisch.

Im zweiten Teil dagegen wird es spannender.
Die Presse und auch die Internet-Medien haben Julia schon während der Entführung als schlechte und unzuverlässige Mutter verurteilt und die mediale Hetze geht weiter. Es werden Details aus Julias Privatleben bekannt und sie wird als suizidgefährdete, alkoholabhängige unfähige Mutter dargestellt.
Der Paukenschlag folgt, als Brian und seine Mutter sich die Hetze gegen Julia zu Nutze machen. Brian zieht mit Anna zu seiner Mutter, heimlich und ohne Julias Einverständnis, und will das Sorgerecht für seine Tochter haben, wofür die Chancen durch Julias schlechten Ruf in der Öffentlichkeit sicher gut stehen würden.
Aber Julia kämpft erbittert um ihre Tochter, ihren Ruf, ihr neues Leben und lebt ständig in der Angst, der Entführer könnte wieder zuschlagen. Denn es ist immer noch nicht klar, warum das Kind überhaupt entführt wurde und Anna kann sich an nichts erinnern.

Mir ist dieser Teil sehr unter die Haut gegangen, weil er doch deutlich macht, welche Auswirkungen so eine mediale Hetze haben kann.
Nach und nach wird klar, was für ein perfides Spiel da mit Julia gespielt wird und ich hatte auch einen Verdacht, wer dahinter stecken könnte.
Doch das Ganze steigert sich in einen großen Showdown, der dann noch Details ans Licht bringt, die ich so nicht erwartet hätte und die das ganze grausame Ausmaß der Geschichte deutlich machen.
Das Ende löst zwar alles auf, lässt aber auch eine Fortsetzung der Geschichte zu.

Der flüssige und eingängige Schreibstil hat mir gefallen und hat mich schnell und leicht in die Geschichte eintauchen lassen.
Was mir im ersten Teil an Spannung gefehlt hat, macht der zweite Teil auf jeden Fall wieder gut. Denn diesen empfand ich als absolut fesselnd bis zum Schluss, auch wenn schon eine Weile vor dem Ende Täter und Motiv klar waren.
Die Protagonisten waren für mich gut gezeichnet und ihre Emotionen und Absichten sind gut bei mir angekommen.

Dieser Thriller, der für mich eine Mischung aus Psychothriller und Drama ist, hat mich nach ein paar Längen im ersten Teil gut unterhalten und gefesselt.
Ich bin auf das zweite Buch des Autors gespannt.


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.12.2016

Gelungene Mischung aus Krimi und Provinzgeschichte

Weißwurstconnection
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Zum Inhalt:
Niederkaltenkirchen goes future!
Ein Luxus-Spa-Hotel öffnet seine Pforten, und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als kurz darauf auch noch eine Leiche ausgerechnet in einer Marmorbadewanne ...

Zum Inhalt:
Niederkaltenkirchen goes future!
Ein Luxus-Spa-Hotel öffnet seine Pforten, und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als kurz darauf auch noch eine Leiche ausgerechnet in einer Marmorbadewanne dort liegt, muss der Eberhofer freilich wieder ran. Ganz egal, wie geschmeidig es mit der Susi grad läuft. Leider ist der Birkenberger Rudi momentan ein wenig verpeilt – was den Franz vor eine schwere Entscheidung stellt. Bleibt zu hoffen, dass zumindest er den Überblick behält. Oder verrennt er sich dieses Mal tatsächlich ein bisschen?
(Kurzbeschreibung gem. dtv Verlag)



Die Autorin:
Rita Falk, Jahrgang 1964, geboren in Oberammergau, lebt noch immer in ihrer bayrischen Heimat und ist Mutter von drei erwachsenen Kindern. Sie hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (›Winterkartoffelknödel‹, ›Dampfnudelblues‹, ›Schweinskopf al dente‹, ›Grießnockerlaffäre‹ und ›Sauerkrautkrautkoma‹) sowie den Romanen ›Hannes‹ und ›Funkenflieger‹ in die Herzen ihrer Leser geschrieben.

Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat, wo sie bei der Oma aufwuchs. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt in München und hat in weiser Voraussicht damals einen Polizeibeamten geheiratet.

Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens.
(Quelle: dtv Verlag)


Meine Meinung:
Schon zum achten Mal sind wir in Niederkaltenkirchen und begleiten den kultigen Kommissar Franz Eberhofer durch sein Leben und bei seinen Ermittlungen.
Das bei den Dorfbewohnern umstrittene Luxus-Spa-Hotel wird eröffnet und ausgerechnet dort liegt kurz darauf eine Leiche in der Badewanne.
Da muss der Eberhofer ran und beginnt sofort auf seine unkonventionelle Art mit den Ermittlungen.
Auf Bitten der Hotelleitung soll die Leiche aber heimlich aus dem Hotel geschafft werden und auch die Ermittlungen sollen äußerst diskret geführt werden. Dazu schleust sich der Birkenberger Rudi, der getreue Eberhofer-Freund und ehemalige Polizist, als Gast ins Hotel ein.
Aber was sich der Franz mit Unterstützung von Richter Moratschek da einfallen lässt, um die Leiche ungesehen aus dem Hotel und in die Gerichtsmedizin zu schaffen, war mir ein bisschen zu sehr konstruiert und überzogen.
Die Ermittlungen betreibt der Franz mit der gewohnten Ruhe aber auch der bekannten Phantasie für Verdächtige und mögliche Motive. Der Kriminalfall steht für mich bei diesen Büchern nicht unbedingt im Vordergrund, aber der vorliegende Fall war gut konstruiert, interessant und spannend. Auch die Auflösung war so nicht vorhersehbar.

Allerdings habe ich mich manchmal gefragt, was denn mit dem Eberhofer los sein mag. In diesem Teil war er mir irgendwie zu brav. Es war kaum etwas von seiner knorrigen, manchmal streitlustigen Art, zu spüren. Gut vorstellbar, dass der Franz ein bisschen sanftmütiger geworden ist, weil es mit seiner Susi endlich wieder besser läuft und sein kleiner Sohn Paul macht ihm auch viel Freude.
Aber dass der Franz und die Susi mit dem ungeliebten Bruder Leopold und dessen Familie zusammen in einem Doppelhaus leben soll, das kann ich mir nun gar nicht vorstellen. Kleinbürgerliche Familienidylle passte einfach nicht zu Franz Eberhofer. Ich bin gespannt, wie dieser Plan ausgehen wird.

Ansonsten fand ich auch in diesem Teil die Mischung aus Krimi und Provinzgeschichte gelungen. Es gibt viele amüsante Dialoge, viel bayerisches Lokalkolorit und witzige Szenen fürs Kopfkino, die mich allesamt gut unterhalten haben.
Aber am Ende hat mich die Autorin mit einem Cliffhanger geschockt, den ich so nicht deuten kann und der zweierlei Möglichkeiten offen lässt.

Abgerundet wird das Buch wieder mit den Rezepten der Oma Eberhofer, diesmal für Rühreier mit Speck in einer Frühstücksvariante, Gulaschsuppe, Rehragout, Rinderschmorbraten und Apfelkuchen.
Und dazu erzählt uns Rita Falk noch eine amüsante Episode, die sei bei einer Zugfahrt erlebt hat.
Na dann, bis hoffentlich bald wieder in Niederkaltenkrichen beim Eberhofer!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 11.12.2016

Schöne vorhweihnachtliche Unterhaltung mit der Kult-Omi

Wir brauchen viel mehr Schafe
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Zum Inhalt:
Die Online-Omi macht Theater

Jetzt singt sie auch noch!
Die letzten Weihnachtsgeschenke hat unsere Online-Omi im Mai ins Vertiko getan, der Rumtopf für die Festtage zieht seit Sommer durch, ...

Zum Inhalt:
Die Online-Omi macht Theater

Jetzt singt sie auch noch!
Die letzten Weihnachtsgeschenke hat unsere Online-Omi im Mai ins Vertiko getan, der Rumtopf für die Festtage zieht seit Sommer durch, sie hat also Kapa-, Kompa, herrje: Sie hat Zeit, dieses Jahr an Weihnachten die Regie zu übernehmen und das Krippenspiel selbst zu inszenieren. Und weil auch Renate Bergmann nicht Maria UND Josef spielen kann, holt sie ein paar kleine Geister und viele, viele Schafe dazu.
«Ein paar Kinder sollten schon dabei sein, schließlich wollten wir auch einen Chor der Generationen aufbieten, und da gehören nicht nur Omas und Opas hin, sondern auch Kinder. Ilse hätte am liebsten nur Kinder dabei gehabt, die getauft sind, weil es schließlich ein Fest der Kirche ist. Aber das kam gar nicht in Frage, finden Se mal heutzutage getaufte Kinder. Man muss schon dankbar sein, wenn die alle geimpft sind.»
(Kurzbeschreibung gem. Rowohlt Verlag)


Die Autorin / der Autor:
Renate Bergmann, geb. Strelemann, wohnhaft in Berlin. Trümmerfrau, Reichsbahnerin, Haushaltsprofi und vierfach verwitwet: Erst eroberte sie Twitter – und mit ihren Büchern dann die ganze analoge Welt. Torsten Rohde steckt hinter dem Twitter-Account @RenateBergmann. „Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker“ war seine erste Buch-Veröffentlichung – und ein sensationeller Erfolg, auf die mittlerweile etliche weitere, nicht minder erfolgreiche Bände und ausverkaufte Lesetouren folgten.
(Quelle: Rowohlt Verlag)


Meine Meinung:
Im letzten Jahr erzählte uns die kultige Online-Omi Renate Bergmann zu Weihnachten von ihrem Abenteuer, als sie im falschen Flugzeug saß und statt in Köln in London landete.
In diesem Jahr bleibt sie lieber in Berlin und kümmert sich um das Krippenspiel, denn das soll dieses Jahr etwas ganz besonderes werden.
Mit einer pfiffigen List wird die eigentliche Chorleiterin ausgebootet und dann beginnt Renate mit der Planung. An ihrem "Klappschreibcomputer" wird einiges "gegockelt" und dann muss sie auch noch die "Lokäschen schecken".
Für die Darsteller und die Sänger macht sie ein "Kahsting" und natürlich braucht sie viele Schafe.

Mit dem ihr eigenen Charme erzählt Renate Bergmann von ihren Planungen und Vorbereitungen. Von der Musikauswahl über die Kleidung der Sänger und Darsteller wird alles genauestens durchdacht.
Der lockere und fröhliche Schreibstil hat mir erneut sehr gut gefallen.
Natürlich klappt nicht alles auf Anhieb, aber es gibt kein Problem, das Renate nicht lösen könnte.
Zwischendurch erzählt sie auch gerne "noch einen kleinen Schlag von früher" und streut auch immer viel Lebensweisheit ein. Dabei nimmt sie wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.

Auch das diesjährige "Weihnachtsbuch" von Renate Bergmann ist gelungen. Es ist nicht ganz so turbulent wie seine Vorgänger, bietet aber gute Unterhaltung.
Die Aufführung des Krippenspiels zum Ende des Buchs verbreitet dann auch etwas Weihnachtsstimmung.
Und Renate wird ein bisschen tiefsinnig und melancholisch.
Zitat:
"Die ganze Gemeinde, alle Gäste, alle Kinder und wir Alten, alle sangen zusammen, und ein bisschen war von dem Moment an Weihnachten. Ein ganz besonderer Zauber lag über uns, der uns verband und uns deutlich machte, dass man noch so unterschiedlich sein kann und sich im Alltag vielleicht auch mal übersieht - aber an Weihnachten, wenn einem die Lichter und die Lieder das Herz öffnen, gehören wir zusammen. Miteinander können wir viel, wenn nicht gar alles erreichen."

Da hat Renate mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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