Ein Drink von Santa Claus
Zyankali vom WeihnachtsmannRex Stouts Nero Wolfe Krimis sind Klassiker, die seit einiger Zeit im Klett-Cotta Verlag neu und liebevoll ausgestattet herausgegeben werden. Da darf auch die Weihnachtsnovelle um Nero Wolfe nicht fehlen.
Eine ...
Rex Stouts Nero Wolfe Krimis sind Klassiker, die seit einiger Zeit im Klett-Cotta Verlag neu und liebevoll ausgestattet herausgegeben werden. Da darf auch die Weihnachtsnovelle um Nero Wolfe nicht fehlen.
Eine kleine, familiäre Weihnachtsfeier bei den Innenausstattern und Designern mit der ausgesprochenen Vorliebe für Blattgold, Al Kiernan und Kurt Bottweil, auch Archie Goodwin, Nero Wolfes Assistent ist eingeladen. Doch gleich beim ersten Schluck, kredenzt von einem als Santa Claus verkleideten Barkeeper, bricht Bottweil tot zusammen. Zyankali, wie Goodwin sofort feststellt. Sofort wird die Polizei verständigt und in all dem Trubel fällt niemandem auf, dass Santa Claus verschwunden ist.
Nun muss Nero Wolfe ermitteln und zwar schneller als die Polizei, denn sonst könnte sein kleines Geheimnis ans Licht kommen.
Diese kleine Erzählung – ein ganzes Buch ergibt es nur, weil der Verlag noch ein umfangreiches, etwas ausuferndes Nachwort von Franz Dobler spendiert hat – steht ganz in der Tradition der Nero Wolfe Krimis. Nero löst ganz allein mit seinen Geisteskräften aus dem Sessel heraus seinen Fall. Das ist witzig und macht Spaß zu lesen. Auch wenn ich so manche Anspielung aus dem Text nur mit Hilfe des Nachworts verstanden habe.
Auf alle Fälle hat Rex Stout einen Klassiker geschrieben, die man heute noch mit Gewinn lesen kann. Die Sprache ist einfach elegant und wirklich ein Gegengewicht zu den Weihnachtskrimis, die in den letzten Jahren zuhauf erscheinen. Das Gespann Wolfe und sein Assistent Archie Goodwin, der immer mit leicht beleidigter Attitüde agiert – er hält sich für zu wenig wertgeschätzt – macht wirklich Spaß und ich freue mich über die Neuauflagen. Zumal sie einfach schön editiert und ausgestattet sind.