Die blutige Spur eines skrupellosen Killers
Der Schmerz bleibtIm fünften und somit bisher letzten Teil um die Ermittler Liebig und Momsen bekommen es die beiden mit einem skrupellosen und eiskalten Killer zu tun, der es auf einen ganz bestimmten Typ von Frauen abgesehen ...
Im fünften und somit bisher letzten Teil um die Ermittler Liebig und Momsen bekommen es die beiden mit einem skrupellosen und eiskalten Killer zu tun, der es auf einen ganz bestimmten Typ von Frauen abgesehen hat. Der Serienmörder entführt seine Opfer, sperrt sie ein und foltert sie in seinem feucht-kalten Versteck. Doch davon ahnen die beiden zunächst nichts, denn nur eines seiner Opfer entkommt: Helga. Von ihr erhoffen sich Liebig und Momsen Spuren zum Mörder. Doch Helga kann ihnen nicht weiterhelfen. Die Jagd auf ein Phantom beginnt …
Die Einblicke in die Not des Opfers sind schauderhaft und lassen keine große Hoffnung auf dessen Rettung zu. Wie schon bei „Die Rache bleibt“ bin ich vom Schreibstil begeistert, die Emotionen, Beschreibung des „Verlieses“ und die zwei Gesichter des schönen Täters machen die Geschichte unglaublich lebendig und dadurch umso grausamer und erschreckender. Der Perspektivenwechsel gelingt problemlos und ließ mich nur so durch die Kapitel rasen. Momsen und Liebig als Paar zu erleben, ist noch etwas ungewohnt. Da das Thema aber im Hintergrund bleibt, sind die Geschehnisse rund um die Opfer und den sadistischen Mörder in Gestalt eines Schönlings umso stärker im Fokus. So manches Mal kroch mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich meinte diese samtweiche Stimme des Typen zu hören. Die unterschiedlichen Stimmungen sind so realistisch beschrieben, dass ich mich den Situationen gar nicht entziehen konnte. Der Serienmörder ist unberechenbar und absolut angsteinflößend. Wie er die Angst der Opfer praktisch einsaugt und genießt … grauenhaft!
Rita zieht immer mehr richtige Schlüsse und begeistert mich mit ihrem wachen Verstand, guten Gespür/Intuition und Eifer. Klar, Liebig ist ihr an Erfahrung voraus, aber auch er scheint von ihrer Leistung beeindruckt zu sein. Die beiden geben nicht nur beruflich ein gutes Team ab, auch privat passen sie ganz gut zusammen. Mich begeistert immer wieder, wie H.C. Scherf seine Protagonisten ausarbeitet – sie können direkt neben mir stehen und ich würde sie sofort erkennen. Auch die Ermittlungsarbeiten beschreibt er realistisch und nachvollziehbar. Hier zaubert keiner plötzlich den Täter aus dem Ärmel, ohne dass die/der Leser/in weiß, wie alles zusammenhängt. Ich befand mich stets mitten im Geschehen, habe mitgerätselt, mit Helga gebangt und gehofft und mich oft auch einfach nur gegruselt, weil der Täter ohne jegliches Gefühl agiert hat. Zum Schluss wurde ich mit einem gigantischen Finale belohnt und überrascht! Spannung pur! Ein zweites Mal hat mich H.C. Scherf mit seinem Schreibstil und einer nervenzerreisenden Geschichte begeistert.