Mia Saunders, Mitte 20, hat noch immer ein Problem: Ihr Vater, der derzeit im Koma liegt, schuldet ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, eine Million Dollar. Um die Spielschulden zurückzuzahlen, hat sie bei ...
Mia Saunders, Mitte 20, hat noch immer ein Problem: Ihr Vater, der derzeit im Koma liegt, schuldet ihrem Ex Blaine, einem Kredithai, eine Million Dollar. Um die Spielschulden zurückzuzahlen, hat sie bei der Agentur ihrer Tante Millie Milan als Escort-Begleitung angefangen. Ihre Gesellschaft kostet 100.000 Dollar pro Monat. Damit sollte sich das Geld innerhalb eines Jahres verdienen lassen. Schon ein halbes Jahr lang konnte sie auf diese Weise einen Großteil der Summe abtragen und hat ihr Herz an den kalifornischen Filmemacher Weston Channing verloren. Nun geht ihre Reise weiter. Im Juli fliegt Mia nach Florida, um als Tänzerin im Video des HipHop-Stars Anton Santiago mitzuwirken. Doch noch immer wirkt nach, was sie im Juni in Washington D.C. erlebt hat. Im August ist sie in Texas zu Gast, wo sie vorgeben soll, die verschollene Schwester des Ölunternehmers Maxwell Cunningham zu sein. Im September droht Mias Plan, das restliche Geld aufzutreiben, zu scheitern: Sie muss einem Kunden absagen, denn ihr Vater ringt mit dem Tod. Und ausgerechnet jetzt, wo sie die Hilfe von Wes gut brauchen könnte, ist ihr Liebster spurlos verschwunden…
„Calendar Girl – Begehrt“ von Audrey Carlan ist der dritte Teil der Reihe um Mia Saunders.
Meine Meinung:
Wieder sind im Roman drei Monate zu einem Band zusammengefasst. Dieses Mal sind es Juli, August und September. Diese drei Teile sind zudem in jeweils zehn Kapitel untergliedert. Erzählt wird wieder in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Mia. Dieser Aufbau funktioniert gut.
Der Schreibstil ist gewohnt simpel, flapsig, flott und umgangssprachlich. Sprachlich darf man hier – wie in anderen Werken des Genres – kein hohes literarisches Niveau erwarten. Häufige Wiederholungen einzelner Wörter und Formulierungen machen den Roman stilistisch recht einseitig. Der Einstieg fiel mir jedoch nicht schwer. Die Geschichte lässt sich leicht nachverfolgen.
Auch dieses Mal habe ich gerne mit Mia mitgefiebert, die den Lesern inzwischen sehr vertraut ist. Ihre herzliche, freche, humorvolle und offene Art gefällt mir nach wie vor gut. Wieder einmal erhält sie die Gelegenheit, ihre Stärke, ihren Mut und ihre Loyalität zu beweisen, was sie zu einer sympathischen Protagonistin macht. Ein Pluspunkt ist auch, dass bei ihr eine Entwicklung erkennbar ist. Anders als in den vorausgegangenen Bänden der Serie wirkt sie auf mich im dritten Teil allerdings übertrieben begriffsstutzig und naiv, weswegen ich mir mehrfach ein Augenrollen verkneifen musste. Wieder einmal sind Mias Kunden nicht nur sehr gutaussehend und reich, sondern auch menschlich toll. Das macht diese Charaktere zwar etwas unrealistisch, was mich aber nicht so sehr gestört hat.
Inhaltlich können mich die drei Teile nicht alle in gleicher Weise überzeugen. Den Monat Juli empfinde ich als eher langweilig, weil sich hier – zumindest gefühlt – einiges aus den Vormonaten wiederholt. Aus psychologischer Sicht etwas bedenklich finde ich darüber hinaus, wie Mias Trauma verarbeitet wird. Ab dem August nimmt die Geschichte jedoch an Fahrt auf und kann mit einigen Wendungen und Überraschungen punkten. Zudem gewinnt der Roman im zweiten und dritten Teil an Spannung. Die Entwicklungen sind zwar durchaus dramatisch und vielleicht auch etwas unglaubwürdig, aber dies war ziemlich unterhaltsam.
Ich habe den Roman als ungekürzte Lesung erlebt. Sprecherin Dagmar Bittner macht dabei einen guten Job.
Das Cover hat einen hohen Wiederkennungswert, passt zum Rest der Reihe und trifft meinen Geschmack. Auch der deutsche Titel, der sich nah am amerikanischen Original orientiert, ist passend zum Genre gewählt.
Mein Fazit:
„Calendar Girl – Begehrt“ von Audrey Carlan ist eine unterhaltsame Fortsetzung der Reihe. Trotz einiger Schwächen habe ich Mias Geschichte gerne verfolgt. Wieder einmal bin ich gespannt, wie es weitergeht.