1941: Das Roma-Mädchen Rubina flieht mit seiner Familie vor der drohenden Deportation in die tiefen Wälder des Sauerlandes. Dort lernt sie, Hunger, Kälte und Entbehrungen zu trotzen. Als ihr kleiner Bruder stirbt, scheint Rubina daran zu zerbrechen. Doch sie ist stark – vielleicht sogar stärker als der Tod…
2008: Martin, Rubinas Sohn, geht nach einer gescheiterten Ehe ganz in seinem Beruf als Zeitungsredakteur auf. Als er Claudia begegnet und sich sofort in sie verliebt, gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Beide verbindet der Kampf mit unheilvollen Erinnerungen an ihre Kindheit und eine Familiengeschichte, die sie zutiefst geprägt hat. Doch genau diese Gemeinsamkeiten scheinen es unmöglich zu machen, ganz zueinander zu finden. Denn je mehr sie sich aneinanderklammern, desto härter wird ihre Liebe auf die Probe gestellt.
Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen
Das Buch ist in zwei Zeitebenen gegliedert. Das Schicksal der Roma ab 1941 und die Nachfahren im Jahre 2008. Ich konnte der Geschichte von Martin und Claudia gut folgen. Die Autorin hat einen sehr schönen ...
Das Buch ist in zwei Zeitebenen gegliedert. Das Schicksal der Roma ab 1941 und die Nachfahren im Jahre 2008. Ich konnte der Geschichte von Martin und Claudia gut folgen. Die Autorin hat einen sehr schönen Schreibstil.
Martin verliebt sich auf den ersten Blick in Claudia. Jedoch nur aus der Ferne. Es vergehen tatsächlich zwei Jahre, bis sie das erste Mal ins Gespräch kommen und merken, was und wieviel sie beide verbindet. Sie müssen beide sehr viel Vergangenheit überwinden und aufarbeiten, ehe es für beide eine glückliche Zukunft gibt. Sie kämpfen beide mit traumatischen Folgen aus der Vergangenheit.
Ich habe so sehr mit den beiden gelitten. Martin hatte so eine schreckliche Kindheit. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit.
Die Autorin hat es geschafft, das Thema gekonnt umzusetzen.
Über autobiographische Texte lernen sich Martin und Claudia kennen und es entstehen erste zarte Bande, voller Angst und Sorge erneut verletzt zu werden. Beide Charaktere tragen noch stark an den Erfahrungen ...
Über autobiographische Texte lernen sich Martin und Claudia kennen und es entstehen erste zarte Bande, voller Angst und Sorge erneut verletzt zu werden. Beide Charaktere tragen noch stark an den Erfahrungen der Eltern- und Großelterngeneration und es bedarf intensivster Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, damit Wunden heilen können und aus der "Zeit der vergessenen Kinder" der Kriegs- und Nachkriegszeit eine Zukunft werden kann, in der beide ihren Kindern ein glückliches Aufwachsen ermöglichen können.
Der Autorin Charlotte Kliemann gelingt mit dem hier vorliegenden Ebook eine zutiefst berührende Geschichte über eine grauenvolle Zeit deutscher Geschichte, Traumata , die sich über Generationen fortsetzen, aber auch den Mut, sich diesen zu stellen und durch die Kraft der Liebe zu überwinden.
Mich hat dieses Buch extrem berührt und ich konnte gut mit den beiden Hauptprotagonist_innen mitfühlen, mithoffen und mitleiden. Die Vergangenheit selbst lässt sich nicht ändern. Aber unserer Umgang damit bestimmt, was in Zukunft daraus wird.
„Die Zeit der vergessenen Kinder“ von Charlotte Kliemann ist erschienen im Verlag Feuer Werke. Der Titel und das Cover, in Sepia gehalten, weisen auf eine Geschichte aus vergangenen Zeiten hin und machen ...
„Die Zeit der vergessenen Kinder“ von Charlotte Kliemann ist erschienen im Verlag Feuer Werke. Der Titel und das Cover, in Sepia gehalten, weisen auf eine Geschichte aus vergangenen Zeiten hin und machen mich neugierig. Die Fragen der Autorin: „Lest ihr gerne Familiengeschichten mit mehreren Zeitebenen, deren Verknüpfungspunkte sich allmählich herauskristallisieren? Und lest ihr gerne Liebesgeschichten der komplizierteren Art?“ kann ich mit einem klaren JA beantworten. So habe ich mich gern auf das Buch eingelassen, das zur Zeit des Dritten Reichs und im Jahr 2008 spielt.
2006: Es ist ein merkwürdiger Zufall, dass Martin Gelegenheit hat, die gesamte traurige Lebensgeschichte von Claudia zu lesen, und er sich daraufhin sofort in die Unbekannte verliebt. Dabei ist seine Familiengeschichte nicht weniger dramatisch. Das Roma-Mädchen Rubina, Martins Mutter, ist aufgewachsen im Dritten Reich. Schon als Kind hat sie viel Schweres erlebt, musste sich viel zu früh wie eine Erwachsene benehmen und Verantwortung übernehmen, und sie musste – ohne es zu verstehen – damit klarkommen, dass ihre Familie keinerlei Rechte hatte. Im Gegensatz zu Claudia, die ihre Geschichte aufgeschrieben hatte, bleibt Martin eher verschlossen. Selbst seine beiden Kinder wissen nicht viel über sein Leben.
Ich liebe Bücher, in deren Geschichten ich mit hineingenommen werde und die mir das Gefühl geben, ich wäre ein Teil davon. Dazu gehört dieses Buch nicht – und damit habe ich ganz neue, wunderbare Erfahrungen gemacht. Ich konnte zwar tief hineintauchen, aber ich war kein Teil der Geschichte, sondern habe eher ganz still am Rande gestanden und aus einer gewissen Entfernung respektvoll das Geschehen verfolgt. Dabei wurden mir die Charaktere, vor allem Rubina, Martin und Claudia, so vertraut, als würde ich sie schon lange kennen.
Auf jeden Fall ist die Geschichte spannend und zu Herzen gehend, der Schreibstil sehr lebendig. War ich in einem Moment verängstigt und erschüttert über die erschreckenden Ungerechtigkeiten, so konnte ich im nächsten Augenblick aus Hilflosigkeit und Verzweiflung heraus Zuversicht und Hoffnung schöpfen. Ein Stück Geschichte, über das es sich lohnt nachzudenken, und das heute immer noch aktuell ist. Warum sollten Menschen weniger wert sein, nur weil sie Fremde sind, und warum müssen sie fremd bleiben?
Das Buch ist leicht zu lesen, trotzdem habe ich mir viel Zeit dafür genommen zum Nachdenken und manchmal auch einfach, um bestimmte Momente zu genießen, zum Beispiel mit einem der vielen zauberhaften Zitate: „Die Nacht hatte glitzernde Perlen auf die Fäden der Spinnweben gefädelt.“
In diesem Buch lernen wir Martin und Claudia kennen, die beide in ihrer Kindheit/Jugend traumatische Erlebnisse hatten, die bis zur Gegenwart nachwirken. Martin, der Sohn einer Roma, ist Journalist, geschieden, ...
In diesem Buch lernen wir Martin und Claudia kennen, die beide in ihrer Kindheit/Jugend traumatische Erlebnisse hatten, die bis zur Gegenwart nachwirken. Martin, der Sohn einer Roma, ist Journalist, geschieden, Vater zweier Kinder und erlebte in seiner Kindheit eine unglaublich erschreckende Phase, ausgelöst von seiner Mutter. Claudia wurde als Kind von ihrer Mutter im Stich gelassen, sie hat auch zwei Kinder, und ihr Mann hat seinem Leben willentlich ein Ende gesetzt. Die beiden lernen sich durch einen ungewöhnlichen Zufall kennen, sind sich sympatisch und spielen mit dem Gedanken, ihr weiteres Leben gemeinsam zu verbringen.
Wer jetzt meint, es handele sich um eine Liebesgeschichte, liegt daneben, denn es ist in erster Linie der Versuch einer Vergangenheitsbewältigung. Die Frage bleibt, ob psychotische Erlebnisse, selbst wenn sie schon lange zurückliegen, überwunden werden können. Oder verhindern sie, dass eine Beziehung, basierend auf Vertrauen und Zuneigung, entstehen kann?
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin bedient sich verschiedener Erzählebenen, so dass die Geschichte mal in der Vergangenheit und mal in der Gegenwart spielt. So baut sie eine Spannung auf, die den Leser dazu zwingt, weiter zu lesen. Mir persönlich hat dies sehr gut gefallen.
In der Vergangenheit verfolgen wir das Leben von Martins Mutter als Kind, die durch ihre Zugehörigkeit zu einer Roma-Familie ein hartes und unstetes Leben auf der Flucht führt. Die Erlebnisse sind so einschneidend, dass sich eine Psychose entwickelt, die sie zeitlebens mit sich trägt. In der Gegenwart wird Martins Sicht der Dinge geschildert, die verzweifelten Versuche, eine neue Beziehung aufbauen zu können.
Charlotte Kliemann versteht es hervorragend, die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten so intensiv zu schildern, dass man in die Romanwelt abtaucht und ganz nah am Geschehen ist.
Das Buch wirkt nach, man kann es nicht in einem Rutsch lesen, obwohl es spannend ist, und man immer wissen möchte, wie es weiter geht. Aber es beinhaltet so einschneidende Erlebnisse, dass man Zeit zum Nachdenken benötigt.
Mich hat die Erzählebene in der Vergangenheit am meisten berührt, ich habe einiges erfahren über die Verfolgung der Roma während der Nazizeit und über ihre Familienstrukturen. Hier hätte ich gern noch mehr gelesen....Die Gefühlsebenen der Gegenwart waren mir bisweilen etwas zu intensiv, denn immer nur Zögern oder Abwarten führt nie zum Ziel. Und wenn die Probleme unüberschaubar bleiben, sollte ich mir professionelle Hilfe suchen.
Alles in allem hat mich das Buch stark beeindruckt, es hat seine Spuren hinterlassen, und ich kann es wirklich empfehlen. Trotz der sporadischen Längen auf der Gefühlsebene ist mir das Buch fünf Sterne wert.
Ein Roman, den Martin geschrieben hat bringt mit Claudia zusammen. Martin ist das Kind von Rubina und liebt Claudia, weiss abrer nicht, wie er es anstellen soll mit ihr zusammen zu kommen. Der Roman erzählt ...
Ein Roman, den Martin geschrieben hat bringt mit Claudia zusammen. Martin ist das Kind von Rubina und liebt Claudia, weiss abrer nicht, wie er es anstellen soll mit ihr zusammen zu kommen. Der Roman erzählt in Rückblenden die Geschichte von Rubina, die Tochter einer Roma Familie ist. Sie erzählt die Geschichte dieser Familie und die Situation unter den Nazis im Dritten Reich. Überall sind sie als fahrendes Volk ungern gesehen. Parallel dazu werden die Annäherungen von Claudia und Martin geschildert, die sich sehr schwer tun ihre Liebe zu leben. Etwas sehr schweres liegt auf Martin und Claudia das erst aus dem Weg geräumt werden muss umihre Liebe zu geniessen. Auch die Kinder der beiden spielen eine Rolle, da die Situation von Familien sich wie ein roter faden durch das Buch ziehen.
Es ist manchmal sehr nachzuvollziehen, wi überall die Probleme liegen. Das macht das Lesen nicht einfach. Auch die Rückblenden sind meiner Meinung wichtig, aber verkomplizieren das Thema. Nichts destotrotz handelt es sich hier um ein sehr lesenswertes Buch das Vergangenheit und gegenwart sehr gut verknüpft.