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Veröffentlicht am 21.12.2019

drei Freundinnen, eine Liste, viel Chaos und Gefühl

Stück für Stück ins Glück - Folge 06
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In der 6. Folge gibt es noch mal ein paar mehr Rückblenden, die sicher dabei helfen können, Erinnerungen wieder aufzufrischen, wenn man die Reihe nicht sehr zeitnah liest/hört. Ich persönlich würde aber ...

In der 6. Folge gibt es noch mal ein paar mehr Rückblenden, die sicher dabei helfen können, Erinnerungen wieder aufzufrischen, wenn man die Reihe nicht sehr zeitnah liest/hört. Ich persönlich würde aber trotzdem empfehlen, die Reihe komplett zu verfolgen, damit man die Entwicklungen richtig mit verfolgen kann. Inzwischen ist doch schon einiges passiert und man hat die Frauen schon sehr gut kennen und einschätzen gelernt.

Die Handlung wird immer komplexer und langsam fallen auch einige Puzzleteile an ihren Platz. Geheimnisse und Intrigen kommen ans Licht und verändern die Beziehung der Charaktere zueinander. Und auch wenn die Katastrophen und Schwierigkeiten ziemlich gebündelt wirken, so kann man sich weiterhin vorstellen, dass es irgendwo drei Frauen gibt, denen es genauso oder ähnlich geht. Durch die Verbindung der Leben scheint das Chaos geballter und vielfältiger zu sein, aber es ergeben sich auch neue Möglichkeiten, Optionen und Chancen.
Inzwischen hat man die drei Frauen schon so intensiv kennen gelernt, dass man so seine Hoffnungen und Wünsche für sie entwickelt, wie es weitergehen könnte. Die Entwicklungen zu verfolgen ist wirklich schön. Einige Charaktere hat man richtig ins Herz geschlossen, andere sind immer noch eher kratzbürstig und vielleicht nicht die sympathischsten, bereichern aber die Handlung dennoch. Mir gefällt die Mischung der Charaktere richtig gut. Jeder bringt seine Macken und seine liebenswerten Seiten mit ein, einige entdecken endlich, was doch noch in ihnen stecken könnte, andere werden vernünftiger und sesshafter. Es geht in ganz verschiedene Richtungen und so fügt es sich zu einem tollen und abwechslungsreichen Gesamtbild zusammen.
Wie auch in den vorangegangenen fünf Folgen mag ich die Sprechweise, Stimme und Betonung sehr. Die Geschichte wird richtig lebendig und es macht einfach Freude, ihr zu folgen, auch wenn die Entwicklungen in dieser sechsen Folge nicht nur erfreulich sind. Es wird immer spannender, interessanter und verstrickter. Gleichzeitig lösen sich aber auch einige Dinge auf, die damit abgeschlossen sind und Platz für neue Aspekte geben.
Das Ende der Folge ist sehr dramatisch und an dieser Stelle möchte man eigentlich nicht aufhören müssen. Wie wird es jetzt wohl weitergehen?

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2019

tolle Charaktere, gefühlvolle Passagen, gemeiner Cliffhanger

Bring Down the Stars
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Connor und Weston sind seit ihrer Schulzeit unzertrennlich. Eher durch einen Zufall verbunden profitieren nun beide von ihrer engen Freundschaft und den Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweils anderen. ...

Connor und Weston sind seit ihrer Schulzeit unzertrennlich. Eher durch einen Zufall verbunden profitieren nun beide von ihrer engen Freundschaft und den Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweils anderen. Bisher war das auch nie ein großes Problem. Ohne die Unterstützung von Connors Familie wäre es für Weston nicht möglich, den Weg am College einzuschlagen und ohne Weston wäre es für Connor bei so manchem Aufsatz wohl schwer geworden. Doch als nun eine junge Frau ins Spiel kommt, stehen die Dinge doch ein wenig anders. Connor benötigt Unterstützung bei Autumn, die Weston ihm gewährt, bis zu einem gewissen Punkt. Allerdings wüten nicht nur in einem der jungen Männer Gefühle, die ihr gesamtes Leben verändern könnten…

Der Schreibstil von Emma Scott ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es kam mir nicht vor, als hätte das Buch fast 400 Seiten, da ich wirklich zügig durch die Geschichte gerauscht bin. Auch wenn die Handlung nicht ganz so ergreifend und berührend ist, wie „All In“, so empfand ich den Stil schon als emotional. Die Figuren sind immer wieder unterschiedlichen Situationen ausgesetzt, die sie sehr beschäftigen und bewegen, die sie zum Nachdenken, teilweise auch umdenken bringen. Und auch die sich entwickelnden Verbindungen zwischen den einzelnen Charakteren sorgen immer wieder für verzwickte Momente. Besonders das Ende ist sehr aufwühlend und ich möchte am liebsten direkt weiter lesen, um zu erfahren, wie es nun weiter geht. Das ist von der Autorin wirklich geschickt angelegt, einen im spannendsten Augenblick mit all seinen Fragen und Gedanken allein zu lassen.

In der Geschichte begleitet man fast abwechselnd Autumn und Weston und erhält so sehr intensive Einblicke in ihre Leben, ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Da auch Connor viel Zeit mit den beiden verbringt, erfährt man auch über ihn viele Dinge, insgesamt jedoch etwas weniger, als bei Wes und Autumn.
Die Einblicke bei Wes beginnen schon in seiner Kindheit, was sehr hilfreich war um zu verstehen, wieso er teilweise so schroff und abweisend reagiert und wieso er sich Einiges selbst verbietet. Die Erlebnisse haben ihn sehr geprägt und geformt und auch wenn es total traurig ist zu verfolgen, wie sehr ihn das verändert hat, so ist es doch auch nachvollziehbar. Wes war in der Geschichte mein Lieblingscharakter, vielleicht gerade weil er teilweise so verloren und in sich selbst gefangen wirkt. Er ist manchmal sehr wortkarg und wirkt unfreundlich, hat aber auch eine unglaubliche Tiefe, ist intelligent und kann sehr tiefgründige Gespräche führen, wenn er sich denn darauf einlässt. Außerdem beobachtet er seine Mitmenschen genau und kann sich oft besser in sie eindenken und rein fühlen, als so manch anderer.
Connor ist da von einem ganz anderen Schlag. Er kommt aus wohlhabendem Hause und musste sich nie so existentielle Gedanken machen, wie Wes und Autumn. Dafür bekommt er anderen Druck von seinen Eltern und darf seinen Wünschen und Vorstellungen ebenfalls nicht einfach nachgehen. Auch wenn er zu Beginn manchmal wie ein arroganter Idiot rüber kam, so konnte man auch ihn im Verlauf doch besser kennen lernen und es werden einige Aspekte gezeigt, die auch bei ihm verstehen lassen, warum er sich vielleicht so entwickelt hat, wie er es getan hat.
Autumns Geschichte beginnt zwar erst auf dem College so richtig, da sich da ihr Weg mit dem der beiden Männer kreuzt, aber auch von ihr erfährt man das eine oder andere aus der Vergangenheit in ihren Gesprächen mit verschiedenen Personen. Auch wenn man sie in mancher Hinsicht vielleicht als naiv bezeichnen kann, so war auch ihr Verhalten schon verständlich. Manchmal möchte man die Dinge eben so sehen, wie man sie sich wünscht, auch wenn einige Aspekte dagegen sprechen und Zweifel aufkommen. Ich möchte da jetzt nicht so vorweg greifen, aber insgesamt fand ich auch ihre Entwicklung durchaus nachvollziehbar.
Auch wenn ich nicht jede Entscheidung der Charaktere gut heiße und selbst vielleicht anders gehandelt hätte, so fand ich ihr Verhalten doch passend für sie selbst. Die Protagonisten entwickeln sich zwar in gewisser Weise, bleiben sich selbst jedoch dabei treu und fallen nicht plötzlich aus irgendwelchen Mustern heraus. So sind ihre Entscheidungen durchaus nachvollziehbar und fügen sich stimmig in die Handlung ein. Die Protagonisten sind liebevoll ausgearbeitet und werden greifbar. Umso gespannter bin ich nun darauf, wie sie sich im zweiten Band weiter entwickeln werden.

An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir ein klein wenig mehr Tempo in der Geschichte gewünscht, da es Passagen gibt, an denen man eher auf der Stelle tritt. Allerdings sind auch diese Szenen nicht unwichtig, da sie den Charakteren den Raum geben, sich zu entwickeln, zu erklären oder neu zu sortieren. Gegen Ende des Buches gibt es noch mal eine Wendung, die der Handlung eine neue Richtung gibt und damit auch die Geschwindigkeit aufgrund der steigenden Dramatik anzieht. Diese Wendung kam zwar nicht ganz überraschend, gibt der Geschichte insgesamt jedoch noch mal ganz neue Aspekte und Möglichkeiten.
Fazit

Eine schöne Geschichte mit tollen, glaubwürdigen Charakteren, die alle ihre Eigenheiten und Besonderheiten mit einbringen dürfen. Auch wenn ich nicht so tief berührt war, wie bei anderen Büchern der Autorin, empfand ich die Geschichte als gefühlvoll und es gab auch immer mal wieder Passagen, die nachdenklich stimmen oder aufwühlen. Besonders spannend und bewegend sind die Ereignisse zum Ende des Buches. Ich möchte am liebsten weiter lesen, um gleich zu erfahren, wie es nun mit den Charakteren weitergeht und was ihr weiterer Weg noch für sie bereithält.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Cover
  • Erzählstil
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 01.10.2019

interessanter, intensiver Auftakt, viele offene Fragen

Windherz
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Kayden und Aira kennen sich nicht und doch sind ihre Schicksal miteinander verwoben. Während Kayden zu Lande und auf dem Wasser gegen unterschiedliche Feinde kämpft, muss Aira ihre ganz persönlichen Schatten ...

Kayden und Aira kennen sich nicht und doch sind ihre Schicksal miteinander verwoben. Während Kayden zu Lande und auf dem Wasser gegen unterschiedliche Feinde kämpft, muss Aira ihre ganz persönlichen Schatten besiegen, ohne dabei etwas von der Welt zu sehen.
Schicksalsschläge, Intrigen, Geheimnisse und mitten drin zwei Protagonisten, die noch gar nicht ahnen, wozu sie bestimmt sind.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschildert, so dass man beide Protagonisten sehr intensiv begleiten und in ihre Leben eintauchen kann. Über jedem Kapitel steht der Name des Charakters, den man im Folgenden erleben wird, doch auch ohne diesen Hinweis merkt man anhand des Schreibstils, mit wem man unterwegs ist. Die Abschnitte von Kayden sind bildintensiver und enthalten viele beschreibende, veranschaulichende Ausdrücke. Viele Vergleiche fand ich wirklich gelungen und sie ermöglichen es, sich ein noch genaueres Bild von der Welt zu machen, in die man beim Lesen eintaucht. Manche Formulierungen waren mir persönlich aber doch etwas zu viel oder einfach zu ungewohnt. Auch in Airas Abschnitten gibt es detaillierte Beschreibungen und anschauliche Formulierungen, sie sind nur einfach anders angelegt. Es fällt mir schwer zu sagen, welchen Stil ich besser finde. Sie haben beide etwas für sich und sind eben einfach unterschiedlich. Im Zusammenspiel haben mir die Schreibstile gut gefallen, sie ergänzen sich und symbolisierten für mich beim Lesen auch einfach die Unterschiedlichkeit der Protagonisten selbst.

Die Welt ist sehr komplex, facettenreich und stellenweise recht düster. Im Verlauf des Buches erfährt man immer mehr Details zu den einzelnen Reichen, zu deren Beziehungen untereinander, zu den Ungeheuern, die sich an verschiedenen Stellen tummeln, den Lebensumständen und Machtverhältnissen. Die Landkarte zum Beginn des Buches fand ich richtig super. Sie gibt einen tollen Überblick und wenn man nicht mehr genau weiß, wo welcher Ort, an dem man während der Geschichte reist, liegt, kann man einfach noch mal nachsehen. Auch ein Personenregister hilft bei der Orientierung, wobei ich selbst nicht noch einmal zurück geblättert habe. Die wichtigsten Figuren lernt man gut genug kennen, um sie einordnen zu können. Diese Liste wird vielleicht eher im Verlauf wichtig, wenn die Fortsetzungen kommen und die Erinnerungslücken gefüllt werden müssen.

Die Handlung ist geprägt von Geheimnissen, Intrigen und den Versuchen der Protagonisten, ihren eigenen Weg zu finden und mit den Entbehrungen und Herausforderungen, die ihnen auferlegt werden, zurecht zu kommen. Man begleitet beide Protagonisten über viele Jahre hinweg, sieht sie in gewisser Weise aufwachsen und erlebt prägende, schicksalhafte Momente in ihren Leben. Auch die Menschen in ihrer Umgebung lernt man mit der Zeit kennen. Einig waren mir sehr sympathisch, bei anderen bin ich bis zum Schluss skeptisch geblieben. Nicht jeder verrät seine wahren Absichten, andere kaschieren ihre wohlwollenden Pläne hinter einer undurchdringlichen Maske und machen es damit schwer, sie einschätzen zu können.
Besonders die Abschnitte mit Kayden sind geprägt von Gewalt, dramatischen Schlachten, schweren, teils tödlichen Entscheidungen und Verlusten. Er reist viel durchs Land, sucht sich neue Möglichkeiten sich zu beweisen und sein Leben zu meistern und bemüht sich dabei immer wieder, seine Herkunft zu verschweigen. Airas Passagen wirken zwar zunächst etwas ruhiger. Doch auch wenn diese Kapitel nicht von körperlich brutalen Entwicklungen geprägt sind, so durchlebt Aira doch immer wieder mental und emotional belastende Situationen, die sie an ihre Grenzen bringen.
Manchmal könnte beim Lesen der Eindruck entstehen, Kayden steht mehr im Fokus der Handlung, da er aktiver ist, an verschiedenen Orten auftaucht, um sein Leben kämpft und ziemlich viel einstecken muss. Allerdings ist es für mich am Ende doch eher Aira, die im Mittelpunkt steht, da sie ein Geheimnis in sich birgt, das viel beeinflussen kann.
Neben den beiden sehr interessanten Protagonisten ist Klecks meine Lieblingsfigur. Die Mischung aus fast kindlicher Neugier, Cleverness, Zuverlässigkeit und ihrem Erscheinungsbild fand ich einfach genial.

Am Ende des Buches bin ich ein bisschen hin und her gerissen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, es war ein interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht. Zwischendurch habe ich mich aber immer wieder gefragt, worauf das Ganze nun hinauslaufen wird, was das Ziel der Geschichte sein wird und so weiter. Ein paar Andeutungen gibt es zwar, aber man muss wohl geduldig sein und auf die Fortsetzung warten, bis man ein paar mehr Zusammenhänge bekommt. An manchen Stellen hätte ich mir einfach schon ein paar mehr Einblicke und Informationen gewünscht, auf der anderen Seite bleibt man so nun sehr neugierig und hat tausend Frage im Kopf.
Vor allem im letzten Abschnitt der Geschichte nimmt die Handlung noch mal sehr an Fahrt auf, die Perspektiven vereinen sich und das, worauf scheinbar so lange hingearbeitet wurde, tritt nun ein, um einen dann an einer spannenden Stelle in der Luft hängen zu lassen. Der überwiegende Teil des Buches gibt einem sehr detaillierte, intensive Einblicke in die Leben der Protagonisten, was dabei hilft, sie einschätzen und verstehen zu können. Ich vermute, diese Eindrücke werden im weiteren Verlauf der Reihe wichtig sein, da diese Erlebnisse die Protagonisten prägen und begleiten. Und auch wenn sich die beiden Perspektiven im Hauptteil der Handlung nicht überschneiden, so gibt es doch immer wieder Verweise, Parallelen und kleine Überschneidungen, so dass man nie das Gefühl hat, in zwei verschiedenen Geschichten zu stecken.

Fazit
Ein Auftakt, der viele Fragen aufwirft, neugierig macht, nicht zu viel verrät und doch ganz viel über die Protagonisten preis gibt. Man taucht sehr intensiv in das Leben von Aira und Kayden ein und wird in gewisser Weise darauf vorbereitet, nun so richtig mit den beiden zusammen in die Abenteuer zu starten. Die Welt ist sehr komplex, teilweise düster und brutal. Intrigen, Geheimnisse und Machtkämpfe bestimmen das Leben und die Handlung verschiedener Figuren. Ich bin neugierig, wie es weiter gehen und wohin uns der weitere Weg führen wird.

Veröffentlicht am 22.08.2019

schöner Auftakt, der noch viel offen lässt

Berührt von himmlischen Schwingen (Die Engel-Reihe 1)
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Polly ist eine Außenseiterin und während der Highschool auch ohne Freunde recht gut klar gekommen. Als sie nun den ersten Tag auf dem College verbringt, erhofft sie sich in dem unbekannten Umfeld neu anfangen ...

Polly ist eine Außenseiterin und während der Highschool auch ohne Freunde recht gut klar gekommen. Als sie nun den ersten Tag auf dem College verbringt, erhofft sie sich in dem unbekannten Umfeld neu anfangen zu können. Doch schnell überkommt Polly das Gefühl, auch dort nur auf fehlende Reife und Toleranz zu treffen. Um den schlechten Scherzen zu entgehen, nimmt sie auf ihrer Erkundungstour durch die Stadt eine Abkürzung durch den Wald und bekommt den Schreck ihres Lebens. Dunkle Kreaturen greifen Polly an und bringen ihr Herz zum Rasen. Wäre nicht der unbekannte, umwerfend gut aussehende Retter gekommen, wer weiß, wie ihr erster Tag zu Ende gegangen wäre. Doch das himmlische Gefühl, dass er in ihr auslöst, kommt nicht von ungefähr und nach dem ersten kleinen Abenteuer wird schnell deutlich, dass Polly nun mitten drin steckt im Schlamassel und es kein wirkliches Entkommen mehr gibt.

Der Schreibstil von Jennifer Wolf ist leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Ich habe mich schnell in der Geschichte zurechtgefunden und durch die Ich-Perspektive auch rasch einen Zugang zur Protagonistin bekommen. Die Perspektive ermöglicht intensive Einblicke in das Leben von Polly, ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Erwartungen und Zweifel und all die Veränderungen, die sich durch die aktuellen, teilweise recht turbulenten Ereignisse einstellen.
Polly ist eine interessante Protagonistin, die mir gleich sympathisch war. Sie scheint einen ganz eigenen Kleiderstil zu haben und ist in manchen Dingen, die für andere alltäglich scheinen, vielleicht etwas unerfahren und damit unsicher, das machte sie für mich aber nur noch spezieller und liebenswerter. Ihre Hoffnungen und Wünsche sind anschaulich präsentiert und nachvollziehbar geschildert, wenn auch nicht immer so leicht zu erreichen. Die Konfrontation mit der Engelwelt bringt sie ziemlich aus dem Gleichgewicht, aber das kann man ihr wohl kaum verdenken. Durch das unbeständige und teilweise undurchsichtige Verhalten von Yashiel hat Polly es auch nicht wirklich leicht. Und als dann noch Gefühle hinzukommen, wird gleich alles noch viel komplizierter.
Yashiel kennt sich auf der Welt nicht so richtig aus und dadurch tappt er immer wieder ungeahnt in kleine Fallen des Alltags, die ihn schnell verraten könnten. Mich hat sein unbedarftes Verhalten manchmal zum Schmunzeln gebracht. Ihm die Menschenwelt zu erklären ist definitiv eine der ungefährlicheren Aufgaben von Polly. Hinter seine Fassade und die dicken Mauern zu schauen, gestaltet sich da schon deutlich schwieriger. Es entsteht ein Mischung aus gegenseitigem Herantasten, Wegstoßen, wieder versöhnen und erneutem Zweifeln, das beide Protagonisten ziemlich beschäftigt.
Von den anderen himmlischen Bewohnern bekommt man immer nur kurze Passagen präsentiert, die stellenweise mehr Fragen aufwerfen, als Antworten liefern.
Besonders ins Herz geschlossen habe ich noch Sam, die sehr offenherzig auf fremde Menschen zugeht und sich nicht darum schert, welche Herkunft, sexuelle Neigung oder sonstigen Macken jemand hat. Obwohl ich sie wirklich interessant finde, bin ich mir auch nicht komplett sicher, ob sie nicht auch noch Geheimnisse hat, die ein anderes Licht auf sie werfen würden.

Engel in Geschichten sind nicht wirklich neu und auch die Konstellation der Gegner ist nicht gänzlich unbekannt. Dennoch hat mir der Aufbau der Welt gefallen und man ist gespannt, was man im Verlauf der Reihe noch so erfahren wird, wie sich alles entwickelt und was noch so ans Licht kommen wird.
Man erhält erste Einblicke in die Welt und Hierarchien der Engel, doch alle Zusammenhänge und Verstrickungen sind noch nicht geklärt.
Im Verlauf des Buches gibt es einige hektischere Szenen, in denen die Gefahr der Dämonen auf verschiedene Weisen spürbar wird. Insgesamt dreht es sich aber auch viel um Polly. Ihren Umgang mit der übernatürlichen Welt und den daraus resultierenden Herausforderungen und natürlich die von unterschiedlichen Emotionen geprägte Entwicklungen zwischen Yashiel und ihr.
Das Ende lässt viel offen und macht mich neugierig auf die Fortsetzung, auf die wir ja zum Glück nicht ganz so lange warten müssen. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich die Geschichte dann entwickelt, ob einige meiner Vermutungen eintreffen werfen oder es viele Überraschungen gibt.

Fazit
Ein schöner Auftakt zur neuen Reihe rund um Engel, Dämonen und die Menschen, die unfreiwillig mit in den Machtkampf gezogen werden. Die Charaktere sind sympathisch und die Mischung wird bestimmt noch für einige Momente zum Schmunzeln, hibbeln, hoffen und auch zum Mitfiebern sorgen. Der angenehme Schreibstil hat mich leicht in die Geschichte eintauchen lassen und nach den ersten Einblicken in die Welt und den besonders zum Ende hin spannenden Entwicklungen, bin ich neugierig, was die Fortsetzung für die Leser und die Protagonisten bereit halten wird.


Veröffentlicht am 26.07.2019

Freundschaft muss nicht immer nur harmonisch sein, aber echt – schönes Buch

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy ist vierzig und sucht nach einer neuen, erfüllenden Aufgabe in ihrem Leben. So richtig rund läuft es nämlich nicht. Während sie dabei zusieht, wie ihre Freundinnen sich nach und nach ihre Wünsche ...

Billy ist vierzig und sucht nach einer neuen, erfüllenden Aufgabe in ihrem Leben. So richtig rund läuft es nämlich nicht. Während sie dabei zusieht, wie ihre Freundinnen sich nach und nach ihre Wünsche erfüllen, erfolgreich und glücklich in der Liebe sind, bleibt sie immer wieder auf der Strecke. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und verlässt New York, in der Hoffnung dann ihren Weg zu finden und zufriedener zu sein. Doch zunächst gibt es eher noch mehr Chaos und Probleme.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Ich fand den Einstieg mit der Hochzeit gelungen. Man hat sofort ein wichtiges Ereignis im Leben von Lotta, bei dem ihre Freundinnen natürlich mit dabei sind. Neben dem schönen Highlight in ihrem Leben werden aber auch schon die ersten dunkleren Geschichten ausgepackt, so dass man sofort einen Eindruck bekommt, wie wechselhaft ihre Leben bisher so waren.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Billy geschildert, wodurch man die Protagonistin intensiv begleitet und detaillierte Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle bekommt. Doch auch ihre Freundinnen lernt man gut kennen. Die vier sind sowohl optisch, als auch vom Charakter sehr verschieden und auch ihre Leben habe sich in ganz verschiedene Richtungen entwickelt. Und obwohl es so viele Unterschiede gibt und sie teilweise auch gegensätzliche Einstellungen haben, gibt es doch eines, das sie alle verbindet: ihre Freundschaft.
Gefühlt ist Billy diejenige, die von ihrem Freundeskreis am wenigsten erreicht hat, wobei es immer darauf ankommt, wie man das betrachtet. Denn auch jede der anderen hat ihr Päckchen zu tragen, Probleme, Sorgen, Schwierigkeiten, die überstanden wurden oder die gerade auf sie zurollen.
Auch im Laufe des Buches ist es ein stetiges Auf und Ab in verschiedenen Bereichen. Die Gefühle fahren Achterbahn, beruflich gibt es neue Herausforderungen, die mal so, mal so verlaufen und auch in der Freundschaft zwischen den Frauen kriselt es zwischendurch ziemlich. In Notlagen zeigt sich dann aber doch, dass sie füreinander da sind und man Kraft und Rückhalt bekommt, wenn man sich traut, sich seinen Freunden wieder zu öffnen und sich nicht mehr zurückzieht. Freundschaft ist so wichtig und kann viel bewegen.

Zwischendurch gab es Entwicklungen, die sich angedeutet haben, mit denen ich wohl nicht ganz so glücklich gewesen wäre, wenn sie zu Ende geführt worden wären. Wobei das sicher auch Geschmackssache ist. Die Entwicklungen, die es dann letztendlich gab, empfand ich auf jeden Fall als viel passender für alle Beteiligten und die Geschichte selbst.
In der Handlung gibt es immer wieder Passagen, in denen es bergauf geht für die Charaktere und Momente, in denen es Rückschläge gibt. Oft wirkt es wie mitten aus dem Leben gegriffen, denn bei wem läuft schon immer alles gut? Auch Geld schützt einen nicht vor Problemen und Verlust, auch wenn die Relationen vielleicht manchmal etwas anders sind. Einige Szenen bringen zum Nachdenken, andere lassen einen Schmunzeln. Besonders schön fand ich die Entwicklungen innerhalb der Freundschaft, die nicht beschönigt werden. Es ist nicht immer harmonisch, man ist sich nicht immer einig, aber trotzdem weiß man genau, was man an dem anderen hat und wann es Zeit ist, das Kriegsbeil zu begraben. Die Menschen, die einem nah stehen, können einen eben auch ziemlich verletzen mit ihren Worten.

Fazit
Auch wenn mir das Tüpfelchen auf dem i gefehlt hat, so hat sich die Geschichte doch sehr gut und flüssig lesen lassen. Trotz all der Probleme, Rückschläge, Sinnkrisen und Tränen der Charaktere habe ich mich sehr wohl in der Geschichte gefühlt, denn die negativen Stimmungen überwiegen nicht unbedingt, aber sie gehören in der Gesamtheit eben mit dazu. Die Figuren stehen alle mitten im Leben, sind keine 20 mehr und haben natürlich schon gewisse Erwartungen und einen Lebensstandard, den sie halten oder verbessern wollen. Alltägliche Probleme, Liebeschaos, berufliche Krisen und die Freundschaft von vier sehr verschiedenen Frauen machen dieses Buch abwechslungsreich und haben mich auch immer wieder über mein Leben und meine Freundschaften nachdenken lassen.