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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2020

Für die echte Bücherfreund-Seele und alle die es werden wollen

Tagebuch eines Buchhändlers
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Mit Hinblick auf den Brexit, habe ich mir am letzten Wochenende ein schottisches Buch gegönnt:
„Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Autor, selbst dieser besagte antiquarischer Buchhändler, ...

Mit Hinblick auf den Brexit, habe ich mir am letzten Wochenende ein schottisches Buch gegönnt:
„Tagebuch eines Buchhändlers“ von Shaun Bythell. Der Autor, selbst dieser besagte antiquarischer Buchhändler, offeriert uns sein Tagebuch zur Lektüre.
Ein kauzig, aber liebenswerter Zeitgenosse, der uns mit hinter die Kulissen seiner Buchhandlung nimmt und uns einen exklusiven Einblick ermöglicht.
Zum einen erfährt man viel über den Wandel der Zeit in der Buchhändlerbranche über die letzten 20 Jahre, besonders die Auseinandersetzung mit dem Internethandel und wie der Branchenriese dominiert.
Dann bekommt der Leser einen erhellenden Einblick auf die Kundeninteraktion aus der Buchhändlersicht – amüsierend und erschreckend zugleich. Eingestreut werden dann noch persönliche Belange, wie der ungewünschte Besuch einer fremden Katze in der Wohnung,
Natürlich werden auch unzählige Bücher erwähnt, die allesamt im britischen Raum entstanden sind. Generell, ist dies ein sehr britisches/schottisches Buch. Aus diesem Aspekt heraus, würde ich diese Lektüre, wenn möglich, eher auf Englisch empfehlen. Geht doch sicher die eine oder andere charmante britische Formulierung verloren, auch wenn die Übersetzungsarbeit von Mechthild Barth außerordentlich gut ist.
Insgesamt ein Buch ohne jegliche Action, herrlich ereignislos, wunderbar, wenn man den eigenen Alltag mal über Bord werfen will.

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Veröffentlicht am 02.02.2020

Wann ist es stärkender Glaube und wann ist es blinder Gehorsam?

Ein wenig Glaube
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Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar ...

Der neue Roman von Nickolas Butler basierend auf einer wahren Gegebenheit aus dem Jahr 2008. Er nimmt sich dem Themengebiet Glaube an in seinem ähnlich betitelten Roman: „Ein wenig Glaube“.
Das Ehepaar Lyle und Peg haben ihren eigenen Sohn im ersten Jahr verloren und Lyle auch den Glaube an Gott. Später adoptieren sie Shiloh mit der sie sich auseinanderlebten. Als Shiloh Mutter wird und den Kindsvater verlässt, kehrt sie zu Lyle und Peg zurück. Mittlerweile findet sie Trost bei einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Aus Nähe zu Shiloh begeleiten Lyle und Peg sie. Immer mehr wird Shiloh in diese Gemeinschaft hineingezogen und beginnt ein Verhältnis zum Pastor Steven. Issac, ihrem Sohn, werden heilerische Fähigkeiten unterstellt und so muss er oft mit zu den Kranken. Konflikte und Familiennähe schwingen auf vielen Ebenen bis das toxische Gemisch explodiert und mit einer Katastrophe endet.
Wirklich beeindruckend wie gut Nikolas Butler die innere Zerissenheit der Eltern genauso gut darstellen kann wie der Wille zu Glaube den Shiloh in die Arme des Pastors treibt und sie blind macht für die Gefahr in der ihr Sohn schwebt.
Ein iteressanter Roman in Zeiten in denen viele den Glauben nutzen um ihre Ideale zu verteidigen, ein Roman der uns zeigt, dass blinder Gehorsam sehr schädlich sein kann und auch der Glaube Grenzen haben sollte.
Aber er zeugt auch von warmherzigen familiären Beziehungen.
Das alles schreibt Nikolas Butler mit einer leisen, aber kraftvollen Sprache.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Wunderbares Buch für das Vorleseritual am Abend!

ministeps: Wenn kleine Kinder müde sind
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Die beiden Katjas haben hier ein sehr niedliches Buch für die Allerkleinsten gereimt und illustriert: Zum einen Katja Reider als Autorin der gereimten Texte und Katja Senner, die Illustratorin. Das kleine ...

Die beiden Katjas haben hier ein sehr niedliches Buch für die Allerkleinsten gereimt und illustriert: Zum einen Katja Reider als Autorin der gereimten Texte und Katja Senner, die Illustratorin. Das kleine feine Buch „Wenn kleine Kinder müde sind“, dass in der Ravensburger Reihe ministeps erschien, ist ein hervorragendes Büchlein um das Vorleseritual am Abend einzuführen. Selbst bei den Kleinen kann es ein schönes Abendabschlussritual sein, wenn man aus solch einem Buch vorliest, natürlich sehr langsam und immer wieder mit Betrachtung der schönen Bilder auf denen es unzähliges zu entdecken gibt, aber nichts aufwühlendes!
Auch wenn auf dem Cover 12m+ steht, eignet sich die Anschaffung schon vorher! Denn auch ein Buch will mal haptisch erkundet werden und das geht hiermit auch, denn die Seiten sind aus dickerer Pappe.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Eine Insiderin schreibt einen Roman!

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Alexandra Cedrino ist Teil der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und hat nun ihr Wissen um die Kunstszene gekonnt in eine fiktive Geschichte umgesetzt. Beim Lesen des Romans bekommt man das Gefühl; ...

Alexandra Cedrino ist Teil der bekannten Kunsthändlerfamilie Gurlitt und hat nun ihr Wissen um die Kunstszene gekonnt in eine fiktive Geschichte umgesetzt. Beim Lesen des Romans bekommt man das Gefühl; hier weiß die Autorin sehr wohl wovon sie schreibt.
Aber nun zum Inhalt! Um was geht es in diesem Roman? Es ist ein historisches Setting. Die junge Kunststudentin Alice Waldmann zieht nach dem Tod ihrer Mutter nach Berlin, wir befinden uns im Jahr 1930. Sie wählt Berlin, da sie an ihre Familie anknüpfen will, die sie noch nicht kannte, eine Kunsthändlerfamilie und spürt ihre eigene Großmutter auf. Hinzu kommt eine aufkeimende Liebe mit einem Deutsch-Iren und macht große Pläne einer Wiedereröffnung der Galerie. Dann kommt ein zweiter Mann zum Gesehen dazu: Erik, leider ein fanatischer Nazi mit großer Kunstsammlung. Die Zeiten stehen auf Rechts und Alice muss sich in den Wirren der Zeit zurecht finden.
Sprachlich gut umgesetzt und leicht zu lesen, machte der Roman viel Freude bei der Lektüre. Nur war die Tiefe der Charaktere manchmal etwas dürftig, da hätte noch mehr Modellierung statt finden können. Aber sonst ein solides Stück Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 22.12.2019

Was für eine simple Frage, die so viel verändern kann!

Umarmst du mich mal?
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Es gibt viele niedliche Bücher schon für die Allerkleinsten, aber dies hier trifft einen ins Herz durch die Schlichtheit und die Herzlichkeit der Botschaft, die es transportiert. Es mag nicht immer sofort ...

Es gibt viele niedliche Bücher schon für die Allerkleinsten, aber dies hier trifft einen ins Herz durch die Schlichtheit und die Herzlichkeit der Botschaft, die es transportiert. Es mag nicht immer sofort jemanden geben, der einem die Zärtlichkeit entgegenbringt, die man sich in dem Moment erhofft, aber irgendwann trifft man die Person und es ist umso schöner. Vor allem schätze ich an diesem Wendebuch, dass hier offen kommuniziert wird über die emotionalen Bedürfnisse. Vielleicht löst es etwas in den Kindern aus und sie werden offener mit ihren Emotionen umgehen und, wenn schon möglich, auch klar einfordern können was sie möchten.
Das Buch kann übrigens entweder aus der Perspektive der Schildkröte angeschaut werden oder aus der Perspektive des Igels – beide treffen sich und umarmen sich natürlich in der Mitte!
Sehr schlicht illustriert, aber mit viel Liebe. Es macht das Buch auch so intensiv, dass nichts von der so wichtigen Umarmung ablenkt!
Meine Hoffnung ist, dass die Zärtlichkeit im Text auf die Vorleser und die Situation „übergreift“ und das schnelllebige Miteinander wenigstens für einige Minuten beruhigt.

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