Lesehighlight 2013!
Ein ganzes halbes JahrMir ist es noch nie so schwer gefallen, eine Rezension zu schreiben.
Nicht weil das Buch so schlecht ist, im Gegenteil, es ist schon jetzt mein Lesehighlight 2013.
Sondern weil ich das Gefühl habe, dass ...
Mir ist es noch nie so schwer gefallen, eine Rezension zu schreiben.
Nicht weil das Buch so schlecht ist, im Gegenteil, es ist schon jetzt mein Lesehighlight 2013.
Sondern weil ich das Gefühl habe, dass egal was ich schreibe, ich werde dem Buch niemals gerecht.
„Ein ganzes halbes Jahr“ erzählt die Geschichte von Lou & Will.
Lou & Will – 2 Menschen die füreinander geschaffen scheinen, das merkt jeder Leser sofort. Und es könnte so einfach sein, doch das ist es ja nie…
Zu Allererst zum Schreibstil. Er ist nicht so locker wie ein Jugendbuch, aber auch nicht besonders „schwer“. Die ganze Geschichte liest sich sehr flüssig und trotz mancher Fremdworte, die sich beispielsweise auf die Behinderung beziehen, gerät der Lesefluss nicht ins stocken.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lou. Lou war eine super Protagonistin. Ich glaube jeder kann sich ein bisschen mit ihr identifizieren. Sie ist chaotisch, etwas tollpatschig aber absolut liebenswert und charmant. Und wenn es sein muss haut sie auch mal auf den Tisch.
Ich habe Lou vom ersten Satz an in mein Herz geschlossen. Ich habe mit ihr gelacht, geweint und gelitten.
Will ist da der genaue Gegenpol. Er ist Tetraplegiker und somit von der Brust an abwärts gelähmt. Für ihn ist es das schlimmste, was ihm je passieren konnte. War er doch zuvor immer auf Reisen unterwegs, lebenslustig und aktiv – ist er jetzt an seinen Rollstuhl, oder um es mit seinen Worten zu sagen, an seinen „überdimensionalen Kinderwagen“ gefesselt.
Er trieft vor Sarkasmus und das hat mich direkt überzeugt. Will kann herrlich komisch sein und ist ein ganz wunderbarer Mensch, wo man sich unentwegt fragt warum er so ein Schicksal durchleiden muss.
Ich schätze mal jeder hat sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Menschen mit Behinderungen leben und im Alltag zurechtkommen und hat sich eine Meinung darüber gebildet. So ging es mir auch, aber nun sehe ich Menschen mit Behinderungen mit ganz anderen Augen. Da ich einen tiefen Einblick in den Alltag von Will bekommen habe. Und gesunde Menschen können sich eben nur ansatzweise vorstellen wie furchtbar es sein muss, in allen, wirklich allen Dingen auf Hilfe angewiesen zu sein.
Aber auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. Jeder ist bis ins kleinste Detail liebevoll ausgearbeitet, ein paar haben sogar ihr eigenes Kapitel und man hat das Gefühl man kennt sie schon ewig.
Die Geschichte lebt von den kleinen Augenblicken. Dem richtigen Wort zur richtigen Zeit oder einer kleinen Geste. Manchmal las ich einen Satz und bekam nur noch Gänsehaut oder fing an wie blöd zu grinsen, weil ich mich so gefreut habe, dass genau das jetzt passiert.
Man kann also sagen ich war richtig in der Geschichte drin. Ich habe mich geärgert, ich war besorgt, ich war traurig und als ich das Buch zugeklappt habe, wusste ich, diese Geschichte lässt dich so schnell nicht mehr los (oder nie). Es ist ein Buch was ich immer und immer wieder lesen kann, nur um nochmal ein bisschen Zeit mit Lou & Will und all den anderen verbringen zu dürfen.
Fazit:
Was ich einfach nur sagen kann ist: LEST DIESES BUCH!
Lasst euch verzaubern, erlebt eine wunderbare Reise mit Lou & Will und vergesst auf gar keinen Fall Taschentücher bereit zu legen.