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Veröffentlicht am 10.01.2020

Yoga und HIIT vereint – anstrengend und genial!

athleticflow
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Der erste Blick
Direkt fällt mir auf, dass das Buch voller Bilder ist, die verschiedene Körperhaltungen veranschaulichen. Das finde ich prima, so ist es sicher einfacher, die vorgestellten Übungen nachzumachen.
Das ...

Der erste Blick
Direkt fällt mir auf, dass das Buch voller Bilder ist, die verschiedene Körperhaltungen veranschaulichen. Das finde ich prima, so ist es sicher einfacher, die vorgestellten Übungen nachzumachen.
Das Buch verfügt über ein umfangreiches Inhaltsverzeichnis, aus dem hervorgeht, dass Nora und Simon Kersten zunächst sich selbst vorstellen, anschließend die beiden Workoutparts Yoga und HIIT und dann ihr eigenes Konzept „athleticflow“. Den Rest des Buches machen die 5 verschiedenen Workouts aus.


Der Inhalt
Beim Lesen stelle ich fest, dass mir das Autorenduo mir auf Anhieb sympathisch ist. Das Paar wirkt authentisch und liebenswert, beide schildern mit Begeisterung ihren sportlichen Werdegang und bringen ihre persönlichen Erfahrungen mit ihren jeweiligen Fachgebieten mit ein.
Nora Kersten ist Yogalehrerin, sie teilt nicht nur ihren persönlichen Weg zum Yoga sondern auch die wichtigsten Grundprinzipien der Jahrtausende alten Tradition. Das finde ich wundervoll, vor allem weil die Autorin großen Wert auf die „inneren Werte“ des Yoga legt.
Simon Kersten hat viel Erfahrung in schnellen, actionreichen Sportarten wie zB Tennis. Mit seinen umfangreichen Kenntnissen ist er der Fachmann für HIIT-Training, das er im Buch gut verständlich vorstellt.
Beide zeigen auch auf, was sie in ihrem jeweiligen Training vermissen bzw. welche Grenzen es hat, wodurch sich letztlich auf die Idee für ein übergreifendes Workout-Konzept gekommen sind.
Besonders sympathisch finde ich, dass das Paar auch ein paar Einblicke in sein Privatleben gestattet. So wird noch deutlicher, wie hervorragend beide sich ergänzen, auf sportlicher wie privater Ebene. Die Wertschätzung, die sie füreinander, für ihre Familie und ihre Freunde zum Ausdruck bringen, vermittelt mir das gute Gefühl, dass es hier um mehr geht, als den Körper in Form zu bringen.


Praxistest und Meinung:
Nachdem die einleitenden Kapitel hervorragend über das Konzept „athleticflow“ und dessen Ursprünge aufgeklärt haben, fühle ich mich gut vorbereitet und will mit dem Praxisteil loslegen.

Dieser beginnt mit einem ausführlichen Warm Up, in dem ich schon die Prinzipien beider Sportrichtungen erkennen kann. Viele Übungselemente sind mit vertraut, erhalten zum Teil aber für mich neue Aspekte zB durch bestimmte Bewegunsabfolgen.

Alles ist gut verständlich erklärt und mit Bildern veranschaulicht.

Da ich meinen Fitnesslevel nicht gut einschätzen kann, probiere ich zunächst einmal nur die Aufwärmübungen.
Eine gute Entscheidung, wie ich schnell feststelle. Obwohl ich nicht behaupten kann, dass die Übungen Muskeln ansprechen, die ich sonst überhaupt nicht benutze, bekomme ich ordentlichen Muskelkater.
Aber es wird schnell besser. Etwa beim dritten Versuch – hier habe ich den Übungsablauf auch schon einigermaßen verinnerlicht – habe ich das Gefühl, mein Körper weiß jetzt, was er zu tun hat.

Trotzdem bleiben Schwierigkeiten: Bei schnelleren Bewegungen stelle ich zB fest, dass ich völlig das Gleichgewicht verliere. Auch das Erlernen neuer Bewegungsfolgen, die über meine Yogakenntnisse hinausgehen fällt mir schwerer als erwartet.

Als ich mich dann an die eigentlichen Workouts wage (2 davon habe ich bisher ausprobiert), wird das noch deutlicher. Sobald meine Bewegungen etwas schneller werden, fühlen sie sich plump und ungeschickt an. Die Balance, von der ich dachte, dass ich sie habe, ist überfordert. Hier sehe ich deutlich, was ich mit „athleticflow“ noch lernen und verbessern kann. Das gefällt mir sehr, da ich glaube eine für mich passende Herausforderung gefunden zu haben.

Ich persönlich finde die Workouts sehr anstrengend. Ich werde sie aber weiter verfolgen und gehe davon aus, dass ich mich bald mit dem neuen Training wohlfühlen werde. Dadurch, dass einzelne Yoga-Aspekte mit schon vertraut sind, fühlt es sich gar nicht so sehr an, wie etwas komplett Neues und ich bin zuversichtlich, dass ich mit den neuen Anforderungen zurecht kommen werde.

Bezüglich Trainingsergebnis kann ich noch nicht viel sagen. Aber das Workout macht Spaß, ist fordernd und die Theorie dahinter finde ich sehr ansprechend. Für Menschen, die sich zum ersten mal an Sport wagen wollen, wäre die „athleticflow“ Methode vielleicht zu viel des Guten. Allen anderen kann ich dieses Buch sehr empfehlen!


Fazit:

+ Zwei scheinbar gegensätzliche Welten harmonisch vereint
+ Großartige Gesamtdarstellung des Konzepts
+ Forderndes aber nicht überforderndes Training
+ sympathisches und authentisches Autorenduo

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2019

Realistisches Zombie-Szenario mit Tiefgang

Killing Zombies and Kissing You
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Der erste Blick:
Die auffällige Farbgebung des Covers finde ich sehr ansprechend, ebenso wie die Bildkomposition. Die einzelnen Elemente vermitteln abwechselnd Chaos und Stabilität, was zu einem harmonischen ...

Der erste Blick:
Die auffällige Farbgebung des Covers finde ich sehr ansprechend, ebenso wie die Bildkomposition. Die einzelnen Elemente vermitteln abwechselnd Chaos und Stabilität, was zu einem harmonischen Gesamtbild wird, das hervorragend das Gefühl beim Lesen repräsentiert.
Im Inneren hat das Buch ein aussagekräftiges Inhaltsverzeichnis, die Titel der Kapitel machen sehr neugierig.


Meine Meinung:
Ich bin vollkommen begeistert von diesem Buch! Ich hatte es als „leichtes Lesehäppchen“ für zwischendurch eingeplant und was Seitenzahl und Lesedauer angeht ist der Plan auch aufgegangen. Inhaltlich hatte „Killing Zombies and kissing you“ aber viel mehr zu bieten als ich erwartet hatte.

Die Geschichte liest sich schnell und flüssig, die Spannung bleibt dauerhaft erhalten. Trotz des rasanten Erzähltempos, ist es Autorin Magret Kindermann gelungen, großartige Einblicke in die Gefühlswelt und die Erinnerungen der Hauptfigur Bea zu ermöglichen.
Bea finde ich sympathisch, sie hat Ecken und Kanten und ist eine realistische junge Frau. Ihre Art, mit der Zombie-Apokalypse umzugehen, kann ich gut nachvollziehen. Sie hat Prinzipien, ist ein anständiger Mensch und manchmal geht eben doch die Panik oder Resignation mit ihr durch. Dadurch, dass man beim Lesen immer ganz nah bei ihr ist, wird die Geschichte fühlbar und erlebbar. Das war zugleich anstrengend und wundervoll! Die Ich-Erzähler Form finde ich hier perfekt gewählt.

Besonders gefällt mir, dass Bea offen und tabufrei mit ihrem Körper umgeht und über traumatische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit berichtet, die sie noch immer belasten. Auch wenn diese Traumata und Beas Auseinandersetzung damit nicht zum Hauptthema der Geschichte werden, finde ich die Art wie die Autorin darüber schreibt angemessen und respektvoll. Es gibt keine unrealistische Lösung nach dem Motto „Und plötzlich war alles wieder gut.“

Das trifft auch auf die gesamte Stimmung des Romans zu. Die Welt ist am Ende, viele Menschen sind gestorben, alles ist einfach nur noch schrecklich. Aber es gibt Lichtblicke und schöne, fröhliche Momente. Ich finde das spiegelt sehr gut das menschliche Bedürfnis nach Hoffnung wieder und da trotzdem das lebensfeindliche Setting immer präsent ist, wirkt das alles auf mich sehr realistisch.

Der romantische Anteil, den das „kissing you“ im Titel andeutet ist viel geringer, als ich erwartet hatte. Auch hier schafft es Magret Kindermann eine realistische Situation darzustellen, die selbst ich als Romance-Kritikerin glaubwürdig und sehr schön finde. Bea bleibt nämlich trotz Verliebtheit sie selbst, zweifelt auch mal und respektiert vor allem ihre eigenen Grenzen. Das finde ich großartig und wichtig!

Insgesamt hat der Roman mich wunderbar unterhalten, mich aber auch sehr beeindruckt. Ich wurde häufig überrascht und konnte weder die einzelnen Handlungselemente, noch das Ende erahnen. Bemerkenswert finde ich, dass ich keinerlei Kritikpunkte finden kann, nicht einmal Rechtschreibfehler ;)
„Killing Zombies and kissing you“ zähle ich zu meinen Jahresfavoriten und ich werde das Buch sicher noch einmal lesen!


Fazit:
+ beklemmendes Setting, realistisch dargestellt
+ authentische Hauptfigur, die tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gewährt
+ durchgehend extrem spannend
+ schöne kleine Romanze, die sich nicht in den Vordergrund drängt
+ Vorbildlicher Umgang der Hauptfigur mit ihrem Körper und ihren persönlichen Grenzen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.12.2019

Der Dungeon: Uralt, gefährlich und zum Schreien komisch!

Die Hilfskräfte – Die wahren Herren des Dungeons
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Der erste Blick:

Wenn das Cover Programm ist, rechne ich mit Wischmop, Schraubenschlüsseel und Körperteilen als ständige Begleitung. Das klingt schon mal vielversprechend.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt ...

Der erste Blick:

Wenn das Cover Programm ist, rechne ich mit Wischmop, Schraubenschlüsseel und Körperteilen als ständige Begleitung. Das klingt schon mal vielversprechend.

Ein Inhaltsverzeichnis gibt Auskunft über die einzelnen Geschichten und deren Verfasserinnen. An zweiter Stelle entdecke ich hier z.B. eine Kerkerordnung von Christian von Aster. Sehr gut, Ordnung muss sein.

Im Anhang finden sich noch kurze Informationen zu den beteiligten Personen.



Meine Meinung:

Bei Anthologien bewerte ich immer jede Geschichte einzeln und errechne dann den Durchschnitt. Dazu kommt eine Prise „So fühlt es sich für mich richtig an“ und fertig ist die Sternebewertung.

Bei „Die Hilfskräfte“ habe ich folgendermaßen bewertet:

Von den 14 Kurzgeschichten habe ich zwei mit 3 Sternen bewertet. Drei Geschichten habe ich 4 Sterne gegeben und bei neun Geschichten waren es 5 Sterne. So komme ich auf einen Durchschnitt von 4,5, also 5 Sterne.

Das spiegelt auch ganz klar mein Gefühl wieder, denn die komplette Anthologie hat mich ausgezeichnet unterhalten. Die Ideen der Autor
innen waren so vielseitig, dass trotz des gleichen Grundthemas sehr verschiedene Geschichten erzählt wurden.



Meine persönlichen Favoriten sind folgende Kurzgeschichten:



„Schicht im Schacht“ von Tom Orgel erzählt die Geschichte einer NSC (Nicht-Spieler-Charakter) die gar nicht begeistert davon ist, von den feinen Helden im Dungeon zurückgelassen zu werden. Statt auf Rettung zu warten, nimmt sie die Dinge selbst in die Hand und mischt den Dungeon ordentlich auf. Frau weiß sich schließlich zu helfen.



„Verdammte Personalabteilung“ von Stephan Orgel klärt darüber auf, was aus Helden werden kann, die in einer Variante (nennen wir sie doch einfach mal „Verfilmung“) ihrer Geschichte vergessen wurden. Und dass obwohl doch jeder, der das Buch gelesen hat weiß, wie liebenswert und unverzichtbar diese Figur ist! Tim Infandil jedenfalls fristet sein Dasein als Fackelkobold in einen Dungeon und erfüllt all seine Pflichten vorbildlich. Wenn ihm die Personalabteilung nur nicht ständig irgendwelche Anfänger vor die Nase setzen würde!



In „Goldene Zeiten“ von Susanne Pavlovic findet sich derdie Leserin in einem Dungeon wieder, der seine besten Zeiten schon lange hinter sich hat. Geldsorgen,

streikende Zombies und ein unverhoffter Kontrollbesuch von der IDO (Internationale Dungeonordnung) bereiten Schatzmeisterin Aurelia Kopfzerbrechen. Aber Aurelia hat zuverlässige, wenn auch etwas anstrengende Mitarbeiter, die verrückt genug sind, eine wahnwitzige Idee umzusetzen.



Melanie Vogltanz befasst sich in „Kopfsache“ mit einer ganz zauberhaften und außergewöhnlichen Kreatur, die sich in Sachen Nahrungsaufnahme so manche Sonderwünsche in den Kopf gesetzt hat. Beziehungsweise in die Köpfe. Fütterungsfachkräfte sind hier schnell überfordert, bis endlich die kompetente Raffaela den Job übernimmt. Raffaela meistert die Angelegenheit ohne mit der Wimper zu zucken, muss dafür allerdings die eine oder andere Vorschrift eher großzügig auslegen. Wenn das mal keinen Ärger gibt!



„Die Hilfskräfte“ ist eine wundervolle Anthologie für alle, die schon mal was von Dungeons, Pen &Paper Rollenspiel und Ähnlichem gehört haben. Ganz toller Humor und viele sympathisch verrückte Ideen! Eines meiner Jahreshighlights, das ich sicher noch öfter lesen werde!



Fazit:

+ vielseitige Geschichten, die gut zusammenpassen

+ grandioser Humor

+ Meine Favoriten: „Schicht im Schacht“, „Verdammte Personalabteilung“, „Goldene Zeiten“ & „Kopfsache“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2019

Ein zauberhafter Kinderbuchklassiker zum Neuentdecken

Der kleine Wassermann
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Der erste Blick
Das Hardcover ist stabil und hat ein angenehmes Format. Groß genug um schöne große Bilder unterzubringen, klein genug um kleinen Händen das Blättern zu ermöglichen. Die Schrift ist in normaler ...

Der erste Blick
Das Hardcover ist stabil und hat ein angenehmes Format. Groß genug um schöne große Bilder unterzubringen, klein genug um kleinen Händen das Blättern zu ermöglichen. Die Schrift ist in normaler Größe, das Buch scheint also zunähst einmal als Vorlesebuch konzipiert zu sein. Die Illustrationen sind zahlreich und in passendem, nostalgischem Stil. Die Bildkompositionen und Farbwahl gefallen mir meist sehr, die Darstellung der Figuren trifft nicht ganz meine Geschmack, finde ich aber weitestgehend passend zur Geschichte.

Meine Meinung
Schon als Kind mochte ich Ottfried Preußlers Geschichten und so ist es erstaunlich, dass „Der kleine Wassermann“ damals nicht zu meinem Lesestoff gehörte. Umso gespannter war ich, ob ich ihn so sehr mögen würde wie z.B „Die kleine Hexe“ und „Das kleine Gespenst“.
Anfangs brauchte ich ein paar Seiten, um mich wieder an den Stil des Autors zu gewöhnen. Die Sprache ist ein etwas altmodisch, der Erzählstil erinnert mich ein wenig an Märchen. Nach kurzem Eingewöhnen, fand ich das sehr charmant und liebenswert.
Der kleine Wassermann ist ein sympathischer aber oft auch ziemlich frecher Kerl. Es macht Spaß, ihm beim Entdecken des Weihers zuzuschauen und zu sehen, wie er immer abenteuerlustiger wird.
Über die Wassermenschenfamilie musste ich ein bisschen schmunzeln, da diese doch arg altmodisch wirkt. Die Mutter kümmert sich um den Haushalt und ist ein wenig übervorsichtig mit ihrem kleinen Jungen, während der Vater seinen Sohn mit nach draußen nimmt und ihm die Welt zeigt. Dass der Vater den Jungen einmal ganz selbstverständlich mit Schlägen bestraft gefällt mir gar nicht. Allerdings galt was heute per Gesetz verboten ist zu dem Zeitpunkt als das Buch geschrieben wurde noch als „normal“. Ich finde, es ist nicht die Aufgabe eines Kinderbuchklassikers, Kindern zu vermitteln wie die Dinge heute in unserem Alltag laufen. Im Gegenteil, so ein Klassiker macht den jungen Lesern begreiflich, dass die Welt sich ständig verändert, und regt vielleicht zum Nachdenken an. Umso wichtiger finde ich es, mit Kindern Gelesenes zu reflektieren und über Werte und Gepflogenheiten zu sprechen.
Von dieser Szene abgesehen empfinde ich die Geschichte als fröhlich und unbeschwert. Ich hatte beim Lesen vielleicht ein ganz kleines bisschen weniger Spaß als mit den anderen Werke Preußlers, die ich bereits als Kind kannte... Es geht schließlich nichts über die „alten Freunde“, aus den Büchern der Kindheit!
Alles in allem ist „Der kleine Wassermann“ aber ein sehr schönes und unterhaltsames Buch, das ich jungen Lesern/Zuhörern ab 6 Jahren empfehlen kann!

Veröffentlicht am 16.11.2019

Herausragendes, lebensnahes Kinderbuch

Simon
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Meine Meinung
Was für ein wundervolles Buch! Ich war wirklich überrascht, wie sehr mich diese Geschichte fesseln konnte. Immerhin bin ich schon ein klein wenig älter als die Zielgruppe ;)
Die Figuren sind ...

Meine Meinung
Was für ein wundervolles Buch! Ich war wirklich überrascht, wie sehr mich diese Geschichte fesseln konnte. Immerhin bin ich schon ein klein wenig älter als die Zielgruppe ;)
Die Figuren sind unglaublich lebensecht beschrieben, vor allem in den Dialogen wird dies deutlich, die in glaubwürdiger, ungekünstelter Jugendsprache gehalten sind. Auch sonst ist der Schreibstil der Autorin locker und flüssig und ich kann mir alle Situationen richtig gut vorstellen.
Die Hauptfiguren Simon und Joschi finde ich besonders interessant.
Simon ist ein sympathischer Junge, der auf der Suche nach Anerkennung ein paar blöde Sachen macht. Manchmal hatte ich schon das Bedürfnis ihn aufzuhalten und ihm zu sagen „Denk mal nach, was du da machst!“. Aber seine Situation war gleichzeitig so nachvollziehbar, dass ich nicht anders konnte, als Verständnis für ihn aufzubringen.
Joschi, der vermeintliche „schlechte Umgang“, der Simon zu allen möglichen Dummheiten verführt, gefällt mir fast noch besser. Statt ihn zum Bösewicht zu machen, schafft Marion Bischoff es, auch diesen Jungen komplex und vielschichtig darzustellen. So war es einfach für mich, auch seine Lebenssituation zu verstehen und mir einen guten Ausgang für ihn zu wünschen.
Die Handlung verläuft über wenige Tage in denen sich Situationen häufig auf ähnliche Weise wiederholen. Ich fand es sehr spannend zu verfolgen, wie Simon sich immer mehr daran gewöhnte, Unrecht zu tun und zum Teil auch von seinem Umfeld darin bestärkt wurde, dass er das Recht dazu hat. Vor allem in den letzten Kapiteln wurde es richtig spannend!
Das Ende war für mich unerwartet und wunderschön!
Ein wirklich tolles Buch, dass ich Lesern ab 10 (auch Erwachsenen) sehr empfehlen kann! Von den Kinder-/Jugendbüchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe, ist „Simon“ bisher mein Favorit.

Fazit: + großartige, lebensechte Figuren
+ Handlungen der Figuren nachvollziehbar
+ keine Stigmatisierung als „Bösewicht“