Inhalt:
»Die Würde des Menschen ist unantastbar, sagt das Grundgesetz. Aber das ist falsch. Denn sie wird jeden Tag angetastet.«
Ferdinand von Schirach beschäftigt sich in seinen Essays mit den großen Themen unserer Zeit – warum der Terrorismus letztlich über die Demokratie entscheidet – und geht zugleich sehr persönlichen Gedanken nach, über das Schreiben, das Lesen mit dem iPad und das Rauchen.
Meine Meinung:
Nach seinen Büchern "Schuld" und "Strafe" habe ich nun "Die Würde ist antastabar" gelesen. Die zuerst genannten Bücher haben mir etwas besser gefallen, da sie zwar von seinen Fällen berichten, jedoch weniger persönlich waren. In dem Buch werden auch vermehrt Fakten, Tatsachen und Fälle widergegeben.
Dennoch, fand ich den Schreibstil und den Inhalt auch dieses mal absolut lesenswert.
Schirach zeigt auf, dass der Staat niemals ein Leben gegen ein anderes Leben aufwiegen kann, denn keiner kann wertvoller sein als ein anderer, eben weil Menschen keine Gegenstände sind.
"Ist das nur eine Idee der Professoren und der Philosophen? Eine Forderung der Verfassungsrichter, die weit weg von den Anstrengungen unseres normalen Lebens entscheiden? Nein, im Gegenteil: Stellen Sie sich nur einmal vor, was passieren würde, wenn wir ein Leben gegen ein anderes aufrechnen dürften: Drei Patienten sind sterbenskrank. Dem einen fehlt eine Niere, das Herz des zweiten bleibt gleich stehen, der dritte hat so viel Blut verloren, dass auch er sterben wird. Ein völlig gesunder Mann, nur mit Schnupfen, sitzt im Wartezimmer und liest Zeitung. Wenn wir Leben gegen Leben rechnen, muss der Arzt den Gesunden ausnehmen, um die anderen drei zu retten. Eins zu drei eben. In einer solchen Welt wäre es noch gefährlicher, zum Arzt zu gehen, als es ohnehin schon ist." (ZITAT)
Die einzelnen Kapitel sind übersichtlich und voneinander unabhänig. Ebenso von den anderen Büchern.
Das schlichte Cover gefällt mir gut und passt zu Schirach und seinen anderen Büchern.