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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2019

Ein literarisches Meisterwerk, das neugierig auf die weiteren Bände macht...

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Worum geht's? - Klappentext

Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht

Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom ...

Worum geht's? - Klappentext

Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht

Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass...

Meine Meinung

Mit "Ophelia Scale - Die Welt wird brennen" legt die zauberhafte Lena Kiefer ihren Debütroman und den Auftakt einer spannenden Trilogie beim cbj-Verlag vor. Im Vorfeld kam ich besonders in den sozialen Medien kaum an diesem Buch vorbei - zum Glück, denn sonst hätte ich es womöglich gar nicht gelesen. Als gefühlt eine der letzten habe ich es jetzt beendet und kann meine Gefühle zu diesem Buch kaum in Worte fassen, versuche es jetzt aber trotzdem, auch wenn vermutlich nichts diesem Meisterwerk von Lena Kiefer gerecht werden kann.

Doch wie immer zunächst zum Cover - das ist nämlich wunderschön und ein richtiger Hingucker. Die goldenen Verzierungen geben dem Buch einen glamourösen Touch und auch das Mädchen fügt sich gut in das Gesamtbild ein, auch wenn ich mir ehrlich gesagt Ophelia beim Lesen irgendwie anders vorgestellt habe.

Lena Kiefers Schreibstil ist durchweg flüssig und gut zu lesen; die Kapitel haben genau die richtige Länge und enden meistens mit einer spannenden Szene, sodass ich es kaum aus der Hand legen und immer noch ein weiteres Kapitel lesen wollte.

Besonders begeistert haben mich auch die Hauptfiguren Ophelia Scale und Lucien de Marais. Lena hat mit Ophelia eine so starke Protagonistin geschaffen, wie man sie nur selten erlebt. Sie weiß, was sie will und auch, wie sie das erreichen kann und steht für ihre Wünsche ein. Obwohl Ophelia eine starke Meinung vertritt, finde ich, macht es sie nur menschlich, dass sie im Verlauf des Buches diese auch hinterfragt. Als Leser erfährt man Stück für Stück mehr über die Hintergründe der Abkehr und beginnt gleichzeitig mit Ophelia an ihren einstigen Überzeugungen zu zweifeln.

Lucien ist ebenfalls ein faszinierender Charakter, dessen wahre Absichten noch komplett unklar sind. Die Autorin beschreibt ihn so ansehnlich, dass man sich glatt wünscht, auch einen Lucien einfach ansehen zu können. Sehr erfrischend fand ich auch, dass sich die Liebesgeschichte zwischen den beiden erst relativ spät im Buch entwickelt und somit nicht im Vordergrund steht, da auch Ophelias Fokus auf ihrer Mission liegt.
Doch nicht nur die Haupt- sondern auch die Nebenfiguren sind gut gestaltet und jede Figur hat ihre eigene Geschichte bekommen. Besonders interessant fand ich dabei Caspar Dufort, Jye und Gaia.

Auch wenn ich zu Anfang erst noch in die Welt im Jahr 2134 hineinfinden musste, gelang das durch den tollen Schreibstil und die hilfreichen Erklärungen zum Glück recht schnell, sodass ich mich leicht an die vielen neuen Begriffe wie Clearing, Schakal und OmnI gewöhnen konnte. Ich habe schnell mit Ophelia mitgefiebert und war regelmäßig total geschockt, wenn mal wieder etwas geschah, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte.

Ich muss gestehen, dass ich vor allem in Lucien (und ein ganz kleines bisschen auch in Casper Dufort) einen neuen Bookboyfriend gefunden habe, weil Lena ihn einfach so toll und nahbar beschreibt.

Fazit

„Ophelia Scale – Die Welt wird brennen“ von Lena Kiefer ist der packende Auftakt einer spannenden Dystopie, bei der ich nach dem schockierenden Ende definitiv auch zu Band 2 greifen werde, um zu erfahren, wie es mit der Abkehr und vor allem mit Ophelia und Lucien weitergeht.

Das Buch erhält von mir 5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2019

Liebe überwindet alle Grenzen...

Saphirblau
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Worum geht's?

Gwen und Gideon sind zwei Zeitreisende und Teil der Geheimloge des Grafen von Saint Germain. Gemeinsam erleben sie unglaubliche Abenteuer zwischen den Zeiten und kommen sich dabei unweigerlich ...

Worum geht's?

Gwen und Gideon sind zwei Zeitreisende und Teil der Geheimloge des Grafen von Saint Germain. Gemeinsam erleben sie unglaubliche Abenteuer zwischen den Zeiten und kommen sich dabei unweigerlich immer näher. Doch dann versucht Gwen auf eigene Faust mehr über die Hintergründe der Loge in Erfahrung zu bringen, und auch Gideon scheint etwas vor ihr zu verheimlichen. All das führt dazu, dass das Vertrauen zwischen ihnen mehr und mehr bröckelt...

Meine Meinung

Mit "Saphirblau" erschien der zweite Band der Edelsteintrilogie von Kerstin Gier im Arena Verlag - und was soll ich zu diesem Buch sagen? Ganz klar, ich habe es geliebt!!
Schon Band 1 hat mich aufgrund einer fantastischen Geschichte und sehr sympathischen und liebenswürdigen Charakteren restlos begeistert zurückgelassen, deshalb musste ich unbedingt mit der Fortsetzung weitermachen. Denn ich wollte natürlich mehr darüber erfahren, welche tollen Abenteuer Gwen als nächstes erlebt und auch wie sich die Beziehung zwischen ihr und Gideon weiterentwickelt.

Die Handlung des Buches schließt genau an das Ende des ersten Bandes an, sodass man als Leser das Gefühl hat, immer noch in "Rubinrot" weiterzulesen. Dadurch ist man sofort wieder mitten im Geschehen und wird doch mit etwas Neuem konfrontiert: Mit dem Wasserspeierdämon Xemerius bekommt Gwen einen unfreiwilligen Begleiter, der durch seine äußerst frechen und humorvollen Kommentare zu Gwens Erlebnissen eines der Highlights des zweiten Teils ist.
In diesem Band steht nun die Liebesbeziehung zwischen Gwen und Gideon mehr im Fokus, und entwickelt sich - wenn auch langsam - stetig weiter und wird inniger.

Auch in diesem zweiten Band hat mich Kerstin Giers Schreibstil wieder vollends überzeugt. Sie schafft es, Gwen trotz der fantastischen Geschichte sehr lebensnah zu gestalten, sodass man wie schon in "Rubinrot" das Gefühl bekommt, dass Gwen mehr zu einer Freundin wird, mit der man all diese tollen Abenteuer erlebt und eben nicht nur eine Protagonistin aus einem Roman bleibt.
Gwen ist vor allem in ihren Gedanken herrlich sarkastisch und ironisch, wie man es selbst manchmal wohl gerne sein würde. Dieser sarkastisch-witzige Tonfall, der so typisch Gwen ist, macht sie als Protagonistin und eben auch als eine Art Freundin so liebenswürdig.

Gideon bleibt als zweite Hauptfigur immer noch geheimnisvoll und man erfährt als Leser zwar einiges über seine Vergangenheit und über seine Familiengeschichte, doch seine wahren Absichten bleiben dem Leser - aber vor allem ja Gwen - unklar.
Gwen kann nicht wissen, wem sie in dieser Sache vertrauen kann und scheint in Gideon eigentlich einen Verbündeten zu finden, doch seine Geheimnisse lassen ihr Vertrauen bröckeln.

Einer der Aspekte, die den Reiz der Edelsteintrilogie ausmachen, ist neben den tollen Charakteren auch das Setting in der Vergangenheit. Dadurch gewinnt vor allem die Liebe zwischen Gwen und Gideon etwas Magisches, etwas Einzigartiges, das alle Grenzen - sogar die von Raum und Zeit - zu überwinden scheint. Und wer wünscht sich als ganz normales Mädchen, wie Gwen es anfangs noch zu sein scheint, nicht, so eine alles verzehrende Liebe zu entwickeln, die allem standhalten sollte?

Fazit

Kerstin Gier führt in die Trilogie "Saphirblau" genauso rasant weiter wie sie aufgehört hat. Wer schon den ersten Band und seine tollen Charaktere mochte, wird diesen Band lieben. Eine absolute Leseempfehlung.

Dieses Buch erhält von mir 5 von 5 Sterne.


Veröffentlicht am 02.02.2020

Der erste Band einer hinreißenden Reihe

Rubinrot
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Worum geht‘s?

In Gwendolyns Leben ist alles so wie es sein soll: Ihre perfekte Cousine Charlotte ist der Star der Familie und wird bereits seit Jahren auf ihre Rolle als nächste Zeitreisende der Familie ...

Worum geht‘s?

In Gwendolyns Leben ist alles so wie es sein soll: Ihre perfekte Cousine Charlotte ist der Star der Familie und wird bereits seit Jahren auf ihre Rolle als nächste Zeitreisende der Familie Montrose vorbereitet. Gwendolyn selbst hat sich längst damit abgefunden, das schwarze Schaf der Familie zu sein und wegen ihrer Fähigkeit, Geister zu sehen für verrückt erklärt zu werden.
Als sie sich plötzlich in der Vergangenheit wiederfindet, wird ihr klar: nicht Charlotte, sondern sie selbst muss das Zeitreise-Gen der Familie geerbt haben. Von nun an wird Gwen in die Welt einer Geheimloge eingeführt und muss sich dann auch noch mit ihrem Zeitreise-Kollegen Gideon de Villiers rumschlagen, der mehr als unverschämt und dabei verdammt attraktiv ist. Das Chaos ist vorprogrammiert...

Meine Meinung

„Rubinrot“ ist der erstes Band der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier, der 2009 bei Arena erschienen ist. Von dem Buch hatte ich im Vorfeld schon viel Gutes gehört, doch da das Genre Fantasy eigentlich nicht ganz mein Ding ist, konnte ich mich erst jetzt dazu durchringen, dieses Buch zu lesen. Und es hat mich nicht enttäuscht!

Doch zunächst zum Cover: Dieses ist wunderschön und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Mit der Farbgebung in rosa, rot und schwarz passt es gut zum Titel und wirkt durch die Silhouetten passend zur Geschichte an sich sehr geheimnisvoll.

Kerstin Giers Schreibstil ist das ganze Buch über einfach toll und ließ sich gut weglesen, daher habe ich das Buch an nur zwei Tagen verschlungen. Besonders gut gelungen finde ich Gwen als Protagonistin, da sie einen sehr ironischen Blick auf alle Ereignisse hat und mich damit des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Das lag vor allem an ihren teils wirklich absurden Gedankengängen, die sie als Protagonistin so sympathisch und nahbar machen. Es war so schön mitanzusehen, wie Gwen sich in einem völlig neuen Leben wiederfindet und trotzdem sich selbst und ihren Ansichten treu bleibt.
Das ganze Buch wird aus ihrer Perspektive geschildert, dennoch hätte ich mir ein paar Kapitel aus Gideons Sicht gewünscht, da er sehr geheimnisvoll, unnahbar und undurchschaubar hinsichtlich seiner wahren Ansichten ist.
Ebenso sympathisch wie Gwen ist auch ihre Freundin Leslie, die sich ohne lange Nachfragen auf alles mit großer Hingabe einlässt, was Gwen ihr erzählt und mit äußerster Sorgfalt alle Unklarheiten recherchiert. In einer Zeit vieler Umbrüche ist Leslie Gwens Konstante und ihr Fels in der Brandung, was sie zu einer solch guten Freundin macht.

Jedes Mal ein Highlight waren die kleinen Einschübe zwischen den Kapiteln, welche zum Teil sehr hilfreich waren, die Familienverhältnisse der Charaktere zu entwirren.

Fazit

„Rubinrot“ ist ein rasanter Fantasy-Roman, der Lust auf die weiteren Bände der Trilogie macht, da man unbedingt erfahren muss, wie die abenteuerliche Geschichte um Gwen und Gideon weitergeht. Selbst ich als absoluter Fantasy-Muffel war restlos begeistert und vollkommen hin und weg von dieser tollen Geschichte.

Das Buch erhält von mir 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Eine queere Liebesgeschichte zum Wegträumen nach Pittsburgh

She Gets the Girl
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„She gets the girl“ ist der neue Roman von Rachael Lippincott und ihrer Frau Alyson Derrick und vor Kurzem im dtv-Verlag erschienen. Bereits ihre vorherigen Bücher „Drei Schritte zu dir“ und „All This ...

„She gets the girl“ ist der neue Roman von Rachael Lippincott und ihrer Frau Alyson Derrick und vor Kurzem im dtv-Verlag erschienen. Bereits ihre vorherigen Bücher „Drei Schritte zu dir“ und „All This time – Lieben heißt unendlich sein“ haben mir sehr gefallen und mich tief berührt, deshalb war ich umso gespannter, wie mir ihr neues Buch gefallen wird.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Alex und Molly erzählt. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen; man merkt aber durchaus die leicht verschiedenen „Erzählstimmen“ der beiden Autorinnen, was in dem Buch wunderbar harmoniert und die beiden Protagonistinnen für dendie Leserin noch greifbarer und individueller macht. Besonders Molly war mir aufgrund zahlreicher Gemeinsamkeiten sofort sympathisch, während ich mit Alex erst warmwerden musste, da sie hinter ihrer lockeren und flapsigen Fassade sehr verschlossen ist. Die beiden Protagonistinnen könnten wirklich unterschiedlicher nicht sein, doch gerade dies macht den Reiz des Buches bzw. der Geschichte aus, denn beide tun sich in ihrer Freundschaft gegenseitig gut. Es hat mir sehr gut gefallen, dass man als Leser*in im Laufe der Geschichte selbst merken konnte, wie sowohl Molly als auch Alex immer mehr zu sich selbst finden, besonders was die Interaktion mit anderen anbelangt. Sie werden sich zunehmend darüber klar, was sie vom Leben wollen, und dazu gehört auch, sich von der Familie abzunabeln. Dieser Prozess wurde für beide Protagonistinnen in all seinen Facetten dargestellt.
Ich muss diesbezüglich aber gestehen, dass mir in manchen Aspekten die Parallelen bzw. Gegensätze zwischen Alex und Molly ein bisschen zu konstruiert wirkten und den Roman etwas vorhersehbar machten.

Die queere (lesbische) Liebesgeschichte in „She gets the girl“ hat mich sehr begeistert, vor allem weil ich sie in der Form bisher viel zu selten gelesen habe: Sowohl Alex als auch Molly beginnen gerade mit dem Studium, sind beide schon über ihre Findungsphase hinaus und in ihrer Sexualität gefestigt. Es wird an keiner Stelle des Buches in Frage gestellt, welches Geschlecht Alex bzw. Molly präferiert, denn es geht nur darum, die jeweilige Traumfrau (zurück) zu erobern, sei es Nathalie oder Cora. Das war wunderbar erfrischend und so wichtig zu lesen, denn Queersein sollte besonders in der heutigen Zeit noch viel mehr „normalisiert“ werden und in der Gesellschaft nicht mehr als Alterität wahrgenommen werden.
Überraschend war für mich, dass das Buch auch tiefgründigere Themen anspricht, was besonders die Hintergrundgeschichte der Mütter von Alex und Molly anbelangt. Ich will hier gar nicht ins Detail gehen, aber dies hatte ich vom Klappentext her gar nicht so erwartet, das Buch hat mich also positiv überrascht.

Besonders gut gefallen hat mir darüber hinaus das Setting des Romans an der Universität in Pittsburgh, weil dies eine Stadt ist, mit der ich bisher keinerlei Berührungspunkte. Durch den leichten Schreibstil kam es mir aber glatt so vor, als würde ich gemeinsam mit Alex und Molly über den Campus streifen und in Seminaren sitzen.

Meine einzigen Kritikpunkte an dem Roman sind, dass mir das Ende etwas zu schnell abgehandelt war und die Konfliktlösungen manchmal zu einfach gewählt waren. Hier hätte ich mir im Idealfall noch mehr Gespräche oder ausführlichere Szenen gewünscht, doch auch so war das Ende passend zur Geschichte und zufriedenstellend.

Alles in allem hat mir die Geschichte richtig gut gefallen und ich kann das Buch trotz kleinerer Kritikpunkte allen empfehlen, die eine mitreißende (queere) Wohlfühlstory suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 22.10.2019

Schockierend gut...

Pretty Little Liars - Makellos
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Worum geht‘s?

Spoiler

Aria, Emily, Spencer, Hanna und Alison sind beste Freundinnen, bis Alison eines Abends spurlos verschwindet. Doch nun hat die Polizei ihre Leiche im Garten ihres Elternhauses ...

Worum geht‘s?

Spoiler

Aria, Emily, Spencer, Hanna und Alison sind beste Freundinnen, bis Alison eines Abends spurlos verschwindet. Doch nun hat die Polizei ihre Leiche im Garten ihres Elternhauses entdeckt. Die vier Mädchen sind schockiert, nun endgültige Gewissheit über das Schicksal ihrer Freundin zu haben, hatten sie doch bis zu diesem Zeitpunkt immer noch gehofft, dass Alison unversehrt wieder auftaucht. Immer mehr drängt sich die Frage auf, von wem sonst die anonymen, mit dem Buchstaben "A" unterzeichneten Nachrichten stammen könnten, wenn Alison nicht mehr am Leben ist, schließlich ist der Absender genauestens über die Geheimnisse der Mädchenclique im Bilde. Da gerät Toby, Jennas Bruder in das Visier der Mädchen – mit fatalen Folgen...

Meine Meinung

„Makellos“ ist der zweite Band der Jugendbuchreihe „Pretty Little Liars“ von Sara Shepard und ist 2009 im cbt Verlag erschienen.
Nachdem ich „Unschuldig" gelesen hatte, wollte ich unbedingt erfahren, wie es in Rosewood nach dem Fund von Alisons Leiche weitergeht und vor allem wer die Mädchen mit den Nachrichten bedroht - Antworten gibt es auf diese Fragen zwar keine, aber ich war dennoch nicht enttäuscht, da das Buch seinem Vorgänger in nichts nachsteht!

Doch zunächst muss ich erneut das Cover ansprechen: Wie schon beim ersten Band sind wieder vier Mädchen auf dem Cover und sieht somit im Regal einheitlich aus, dennoch finde ich die Gestaltung mal wieder nicht wirklich ansprechend; da hätte der Verlag lieber bei den Originalcovern bleiben sollen - die sind nämlich meiner Meinung nach um einiges schöner.

Die Geschichte wird wieder aus der Perspektive aller Mädchen erzählt, sodass man das Geschehen durch alle Augen betrachten kann. Die Spannung steigt stetig, besonders wenn in einer entscheidenden Situation plötzlich das Kapitel endet und aus einer anderen Sicht weitererzählt wird, deshalb will man unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, was passiert.

Der Sog der Geschichte liegt aber auch an Sara Shepards Schreibstil, der wie gewohnt flüssig und gut lesbar ist, dabei aber immer eine Art Distanz zu den Charakteren schafft, sodass man sich mit keiner von ihnen wirklich identifizieren kann. Das schadet dem Buch aber keineswegs, man fühlt so mit allen vier Protagonistinnen gleich stark mit und fiebert so dem Schicksal aller entgegen.

Die Charaktere waren die natürlich die gleichen wie im ersten Teil, deshalb wusste man schon einiges über sie und konnte leicht wieder in das Geschehen hineinfinden.

Aria, Emily, Spencer und Hanna sind sehr unterschiedlich und bieten daher wohl vielen Lesern Gemeinsamkeiten. Mir haben alle gut gefallen, ich fand aber besonders Arias und Spencers Entwicklung interessant.
Aria hadert mit ihren Gefühlen für Ezra und meiner Meinung nach hat so eine Konstellation sehr viel Potential, das in den weiteren Bänden ausgeschöpft werden kann.
Spencer hingegen hat ihrem Verlangen für Wren nachgegeben und bringt dafür viele Opfer, die mich manchmal dazu gebracht haben, sie am liebsten schütteln zu wollen, damit sie endlich zur Vernunft kommt. Angesichts der bitteren Enttäuschung, die sie zum Ende des Buches erfährt, hat sie wohl ihre Lektion fürs Erste gelernt.
Auch Emilys Entwicklung war spannend zu beobachten, da sie sich eher wieder zurückentwickelt: Am Ende des ersten Buches hat sie den Entschluss gefasst, aus dem Schwimmteam auszutreten, doch nun nimmt sie diesen wieder zurück. Und auch zu ihren Gefühlen für Maya kann sie zumindest in diesem Teil noch nicht stehen.
Hanna bleibt als Protagonistin ein wenig blass, denn sie sorgt sich nur um ihr Aussehen, die Konkurrenz zu ihrer Stiefschwester Kate und darum, ihren Exfreund zurückzugewinnen. Auch die Freundschaft zu Mona bröckelt angesichts vieler Geheimnisse immer mehr.

Ich hatte beim Lesen viel Spaß, die doch sehr unterschiedlichen Wege der Freundinnen zu verfolgen und dennoch zu sehen, wie sie sich aus Sorge umeinander wieder annähern.

Ich habe es bereits angedeutet: Das Buch war wieder sehr spannend und der Spannungsbogen hat zum Ende hin noch zugenommen, bis ich nur noch völlig geschockt weiterblättern konnte.
Die Situation um Emily am Ende des Buches ist furchtbar, denn nur aufgrund eines unglücklichen Missverständnisses passiert etwas Schreckliches. In diesem Moment habe ich mich Emily zum ersten Mal richtig nahe gefühlt und mit ihr mitgelitten. Als Leser war es nicht schön zu lesen, wie Emily und Toby sich missverstehen, da man schon längst mehr Informationen als Emily hatten und damit wusste, wie schrecklich sich Toby gefühlt haben muss.

Als positiven Aspekt möchte ich noch ansprechen, dass sehr hilfreich war, dass die Jenna-Sache zu Beginn des Buches aufgeklärt wurde, da im ersten Band häufig Andeutungen gemacht wurden, die nun aufgeklärt werden.

Außerdem werden am Ende die ersten Geheimnisse von A gelüftet und alle vier finden sich in unangenehmen Situationen wieder, daher wird es interessant sein zu lesen, wie die Mädchen und vor allem wie ihr Umfeld mit den unschönen Wahrheiten umgeht.
Somit steht natürlich auch Band drei wieder auf meiner Leseliste.

Fazit

Mit "Makellos" hat Sara Shepard einen würdigen Anschluss geschrieben, der den Leser viele Emotionen durchleben lässt: Die Reihe geht spannend und schockierend weiter und Aria, Emily, Spencer und Hanna stehen wieder vor neuen Herausforderungen, die sie überwinden müssen. Band 3 im Anschluss ist Pflicht.

Das Buch erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.