Ein spannendes Roadmovie
Herz im Schneegestöber„...“Was sagt dir denn dein Herz?“ „Ich weiß es nicht. Wir reden nicht mehr so oft miteinander.“...“
Die 28jährige Josie ist auf den Weg zu ihrer Familie in Amerika. In ihren Leben hat sich gerade einiges ...
„...“Was sagt dir denn dein Herz?“ „Ich weiß es nicht. Wir reden nicht mehr so oft miteinander.“...“
Die 28jährige Josie ist auf den Weg zu ihrer Familie in Amerika. In ihren Leben hat sich gerade einiges geändert. Nachdem ihr Freund sie verlassen hat, weil er angeblich keine feste Verbindung will, hat sie ihre Arbeit gekündigt. Weiter mit ihm und seiner neuen Freundin zusammenzuarbeiten, fand sie nicht prickelnd.
Im Flugzeug trifft Josie auf Adam Harper. Dem ruiniert sie durch ein Missgeschick kurzfristig den Laptop. Ihre Beziehung fast Josie so zusammen:
„...Er war ein Mann der Großfinanzwelt und genau die Sorte Mensch, die für noch mehr Ungleichheit auf der Welt sorgte. Ich als Umweltaktivistin setzte mich für die armen Menschen dieser Welt ein. Unterschiedlicher konnte man von der Lebenseinstellung her wohl nicht sein...“
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Roadmovie geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Der Schriftstil ist locker und von einem feinen Humor durchzogen. Josie hatte gedacht, dass sie Adam nach der Ankunft in Chicago nie wiedersieht. Doch das Leben wollte es anders. Beide sind in Chicago gestrandet, weil in den folgenden Tagen wegen eines Schneesturms keine Starts und Landungen möglich sind. Beide aber wollen vor Weihnachten in Seattle sein. Josie möchte die Feiertage mit der Familie verbringen, und Adam hat einen wichtigen Geschäftstermin. Leider hat er zur Zeit keinen Führerschein. Deshalb bietet er an, er würde für Josie alle Kosten übernehmen, wenn sie ihn mit einem Leihwagen nach Seattle fährt. Damit beginnt für Josie und Adam ein unerwartetes Abenteuer, eine Autofahrt mit Überraschungen, Pech und Pannen.
Zu den stilistischen und inhaltlichen Höhepunkten gehören für mich die Gespräche der Protagonisten. Nach und nach taut Adam auf. Einblicke in seine Kindheit zeigen, warum er zu dem Mann geworden ist, der er heute ist. Es geht ihn nicht um Ruhm und Geld. Die Ursachen und Motive liegen völlig anders. Josies Argumente und das Erleben auf der Reise machen ihn nachdenklich. Er beginnt, sein Leben zu hinterfragen. Gleichzeitig bleibt die Handlung spannend. Josies Überlebensstrategie und der Hilfe Außenstehender zur rechten Zeit ist es zu verdanken, dass es nicht ihre letzte Reise wurde. Eingeflochten sind immer wieder humorvolle Szenen.
Adam erhält während der Reise einen Einblick in ihm völlig unbekannte Lebensverhältnisse. Doch auch Josie begräbt nach und nach ihre Vorurteile. Sie ist erstaunt, als Adam äußert.
„...Tja, diese kapitalistische Wegwerfgesellschaft ist eng verbunden mit den Untergang von Werten...“
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass der erste Eindruck durchaus trügen kann und dass das Leben vielschichtiger und komplizierter ist, als man manchmal glaubt.