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Veröffentlicht am 20.01.2020

Gewaltige Story, aber ...

Der unsichtbare Freund
1

Format: 3 mp3 CDs
Verlag: Random House Audio
Ungekürzte Lesung (4. November 2019)
Länge: ca. 22 Stunden 45 Minuten
Sprecher: David Nathan
ISBN-13: 978-3837149630
Originaltitel: Imaginary Friend
Übersetzung: ...

Format: 3 mp3 CDs
Verlag: Random House Audio
Ungekürzte Lesung (4. November 2019)
Länge: ca. 22 Stunden 45 Minuten
Sprecher: David Nathan
ISBN-13: 978-3837149630
Originaltitel: Imaginary Friend
Übersetzung: Friedrich Mader
auch als Hardcover und als E-Book erhältlich

Gewaltige Story, aber …

Inhalt:
Kate flieht mit ihrem siebenjährigen Sohn vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund. In dem kleinen Städtchen Mill Grove wollen sie neu anfangen. Christopher ist ein lieber Junge, hat aber Probleme in der Schule. Und dann beginnt er Stimmen zu hören und Gestalten zu sehen. Plötzlich verschwindet er spurlos und taucht nach sechs Tagen wieder auf, an die er keine Erinnerung hat. Dafür hat er nun neue Fähigkeiten - und den Auftrag, im Wald ein Baumhaus zu bauen. Bis Weihnachten muss es fertig sein, sonst stirbt der ganze Ort.

Meine Meinung:
Am liebsten möchte ich dieses Hörbuch gar nicht mit Sternen bewerten, denn diese werden ihm nicht gerecht. Daher habe ich mich für relativ „neutrale“ 3 Sterne entschieden. Ich mochte das Hörbuch nicht besonders, musste mich immer wieder zwingen, weiter zu hören. Gleichzeitig spürte ich hinter jedem Satz das Herzblut, mit dem Stephen Chbosky diese gewaltige Geschichte erdacht hat. Und der Sprecher David Nathan konnte natürlich auch überzeugen. Ich glaube, von ihm könnte ich mir auch das Telefonbuch mit Genuss vorlesen lassen.

Der Anfang hat mich noch einigermaßen begeistert. Ich war gespannt, wo das alles hinführen wird. Doch als Christopher nach seinem Verschwinden wieder auftaucht, wird alles immer abstruser. Reale Welt und Fantasiewelt wechseln sich ab, die Übergänge mehr oder weniger fließend. So kam es mir beim Hören zumindest vor. Ich brauchte oft ein wenig, bis ich merkte, dass ich nun wieder in der anderen Welt bin. Beim Print wäre dies vielleicht eindeutiger gewesen. Zwischendurch gibt es dann auch noch Traumsequenzen, um die Verwirrung vollständig zu machen. Es fiel mir sehr schwer, dem roten Faden zu folgen.

Mit knapp 23 Stunden Hörzeit bekommt man eine ganze Menge für sein Geld. Ich wäre froh gewesen, es wäre weniger gewesen. Besonders der Mittelteil wirkt sehr aufgebläht. Es gibt so viele Personen, die nicht unbedingt eine tragende Rolle spielen, so viele Ereignisse, die einfach nur die Seiten füllen, ohne wirklich etwas Essentielles zum Fortgang der Handlung beizutragen.

Stephen Chbosky schreibt bildgewaltig. Das Kopfkino sprang bei mir sofort an, Christopher und Kate fühlte ich mich verbunden. Trotzdem hatte ich gegen Ende kaum mehr ein Interesse daran, wie die Sache für sie ausgeht. Es war einfach zu lang, zu viel. Als Film könnte ich mir diese Story sehr gut vorstellen. Eingedampft auf das Nötigste könnte es spannend und mitreißend sein.

Mich nervten vor allem die religiösen Elemente. Klar, die Religion spielt eine große Rolle im Kampf zwischen Gut und Böse, aber hier wurde es einfach übertrieben. Und dann die vielen sich wiederholenden Wendungen und Sätze. Immer wieder „Wir sterben am Weihnachtstag!“ oder „Hochwasser, Hochwasser!“ Von den allgegenwärtigen Hirschen ganz abgesehen. Noch ein Hirsch mehr und ich hätte einen Schreikrampf bekommen.

Ansonsten habe ich immer noch das Gefühl, dass diese ganze Story einem Horrortrip entsprungen ist. Was auch immer Chosby beim Schreiben eingeworfen hat, werde ich garantiert freiwillig nie nehmen! 🙄

★★★☆☆

Veröffentlicht am 11.01.2020

Nett, aber nichts Besonderes

Wintervanille
0

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (30. September 2019
ISBN-13: 978-3734107887
Preis: 10,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nett, aber nichts Besonderes

Inhalt:
Cecilia ...

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (30. September 2019
ISBN-13: 978-3734107887
Preis: 10,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Nett, aber nichts Besonderes

Inhalt:
Cecilia führt im kalifornischen Napa Valley mit Leidenschaft eine Vanillefarm. Ebenso wie ihre beste Freundin Julia hatte sie in der Liebe bisher kein Glück, sondern nur Enttäuschungen erlebt. Dies könnte sich ändern, als sie von einem reichen Hotelier zu einem Gewürzseminar eingeladen wird …

Meine Meinung:
Für mich war das Buch, der 1. Band der Kalifornische Träume-Reihe, leider nichts, es ist aber auch nicht das Genre, das ich sonst gerne lese. Für einen anspruchsvollen Roman hat es zu wenig Gehalt, für einen berührenden Liebesroman zu wenig Gefühl. An den Stellen, wo es „dramatisch“ wurde, habe ich nicht mit den Protagonisten mitleiden können, sondern war nur sauer auf sie, weil sie sich so dämlich benahmen.

Zudem ist die Handlung stark vorhersehbar, wirkliche Überraschungen nicht vorhanden. Ich habe einiges über die Vanille gelernt, ein wenig auch über andere Gewürze. Das hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil ist einfach und gut lesbar. Allerdings ist die Handlung durch etliche Wiederholungen und ausschweifende Erzählungen aufgeplustert. Die eigentliche Geschichte beinhaltet nur 449 Seiten, im Anhang finden sich noch einige Rezepte mit Vanille sowie eine Leseprobe von „Orangenträume“, dem 2. Band der Reihe Kalifornische Träume.

Fazit:
Leichte, anspruchslose Unterhaltung. Nett, aber nichts Besonderes.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 31.12.2019

Beginnt stark, lässt dann aber leider nach

Fry Fern
0

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Books on Demand (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3743174610
empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Preis: 11,99 €
auch als E-Book erhältlich

Beginnt stark, lässt dann aber leider ...

Taschenbuch: 256 Seiten
Verlag: Books on Demand (9. Oktober 2017)
ISBN-13: 978-3743174610
empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Preis: 11,99 €
auch als E-Book erhältlich

Beginnt stark, lässt dann aber leider nach

Inhalt:
Der zwölfjährige Fry Fern und seine kleine Schwester Immy leben in Frankfurt bei Adoptiveltern. Doch eines Tages passiert etwas sehr Ungewöhnliches: Das Wetter spielt verrückt, seltsame Echsen tauchen auf, und dann steht plötzlich ein sprechender Falke in Frys Zimmer und nimmt ihn mit durch ein Portal in eine andere Welt …

Meine Meinung:
Das Buch beginnt sehr ansprechend und spannend. Die Protagonisten waren mir gleich sympathisch und die Handlung schien sehr mysteriös und geheimnisvoll.

Doch dann wollte die Maria Anders für mein Gefühl zu viel und ließ ihrer Fantasie freien Lauf beim Erfinden einer anderen Welt. Diese wird sehr detailliert beschrieben, wobei bei Weitem nicht alles für die Handlung wichtig ist. Zuweilen muss man schon den roten Faden suchen zwischen all diesen Einzelheiten. Die Erzählung scheint dann manchmal ein bisschen wirr.

Sprachlich liegt einiges im Argen. Es gibt viele Rechtschreib- und auch Grammatikfehler, was ich besonders bei einem Kinderbuch fatal finde. Aber wenn ich Dinge lese wie „ein Antibiotika“ statt „ein Antibiotikum“ oder „Trampolins“ statt „Trampoline“, wenn „dass“ und „das“ sowie „sie“ und „Sie“ verwechselt wird, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Und das sind längst nicht alle Fehler.

Die Idee ist ja ganz nett, aber empfehlen kann ich dieses Buch nicht uneingeschränkt.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 27.12.2019

Ein Männerbuch?

Frl. Ursula
0

Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
Verlag: Rowohlt (21. März 2003)
ISBN-13: 978-3498039165

Ein Männerbuch?

„Frl. Ursula“ ist Heiner Links letztes Werk. Das Manuskript wurde nach seinem viel zu frühen Tod ...

Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
Verlag: Rowohlt (21. März 2003)
ISBN-13: 978-3498039165

Ein Männerbuch?

„Frl. Ursula“ ist Heiner Links letztes Werk. Das Manuskript wurde nach seinem viel zu frühen Tod lektoriert und veröffentlicht.

Ich fürchte, mir blieb verschlossen, was der Autor mit diesem Roman ausdrücken wollte. Sein Ich-Erzähler ist ein ganz normaler Mann mit Familie und Doppelhaushälfte, der sich an die Eroberung von Frl. Ursula, einer Mitarbeiterin im Supermarkt, erinnert, die eher holprig vor sich ging. Dies wird mit subtilem Humor erzählt, sprachlich und stilistisch sehr schön. Inhaltlich konnte ich dem aber wenig abgewinnen, geht es doch hauptsächlich um Sex, Saufen und Golfen. Dabei bleiben sämtliche Figuren seltsam blass und austauschbar.

★★★☆☆

Veröffentlicht am 22.12.2019

Wirkt etwas konstruiert

Der Turm der blauen Pferde
0

Broschiert: 329 Seiten
Verlag: Galiani-Berlin (14. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3869711416
Preis: 15,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wirkt etwas konstruiert

Inhalt:
Franz Marcs Gemälde „Der Turm der blauen ...

Broschiert: 329 Seiten
Verlag: Galiani-Berlin (14. Februar 2019)
ISBN-13: 978-3869711416
Preis: 15,00 €
auch als E-Book erhältlich

Wirkt etwas konstruiert

Inhalt:
Franz Marcs Gemälde „Der Turm der blauen Pferde“ gilt seit der Nachkriegszeit als verschollen. Nun taucht ein schwerreicher Mann in der Kunstdetektei von Schleewitz auf, der behauptet, er hätte das Bild von einem Unbekannten gekauft. Die Detektive Rupert von Schleewitz, Klara Ivanovic und Max Müller sollen den Verbleib des Werkes zwischen dem Verschwinden in den 1940er Jahren und dem Wiederauftauchen 2017 nachvollziehen.

Meine Meinung:
Der Anfang dieses Kriminalromans ist noch recht vielversprechend. Im Prolog stoßen zwei Jugendliche in einem Eisenbahntunnel auf geraubte Kunstwerke. Ludwig ist vor allem von dem Turm der blauen Pferde fasziniert, fast schon verhext, und es kommt schon bald zu einem Unglück.

Leider geht es dann nicht ganz so gut weiter. Die drei Detektive Rupert, Klara und Max, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, waren mir alle drei nicht sonderlich sympathisch. Rupert führt sich als Macho auf, Klara behandelt Menschen von oben herab, und Max, der eigentlich Bibliothekar ist, wird als graue Maus dargestellt.

Anstatt in diesem Fall zusammenzuarbeiten, wurstelt jeder vor sich hin und informiert die anderen auch nicht unbedingt über die erzielten Ergebnisse. Das wirkt nicht unbedingt glaubwürdig. Zudem nimmt das Privatleben einen recht großen Raum ein, während die Ermittlungen nicht von der Stelle kommen wollen.

Durch Einschübe aus der Vergangenheit sind die Lesenden den Ermittlern auch oft einen Schritt voraus, was viel von der Spannung nimmt. Doch auch wenn man dann denkt, die Zusammenhänge wären klar, muss man sich eines Besseren belehren lassen, denn Jaumann wartet mit einer Überraschung auf.

Trotz aller Kritikpunkte hat mich das Buch einige Stunden ganz gut unterhalten, aber der große Wurf war es leider nicht.

★★★☆☆