Ein historisches und mystisches Drama aus Island im 17. Jahrhundert
Die Farbe von GlasInhalt/Klappentext:
Island 1686: Die junge Rósa leidet unter so bitterer Armut, dass sie befürchtet, den Winter nicht zu überleben. In ihrer Verzweiflung nimmt sie den Antrag des reichen Händlers Jón ...
Inhalt/Klappentext:
Island 1686: Die junge Rósa leidet unter so bitterer Armut, dass sie befürchtet, den Winter nicht zu überleben. In ihrer Verzweiflung nimmt sie den Antrag des reichen Händlers Jón an, der eine Frau für Haus und Hof sucht. Rósa folgt ihm in sein Dorf und trifft bei den Einwohnern auf eine Mauer aus Argwohn und Ablehnung. Düstere Legenden ranken sich um Jón. Man erzählt sich, er habe seine erste Frau Anna umgebracht. Jón schweigt dazu unerbittlich. Einziger Trost für Rósa ist eine kleine Glasfigur, die er ihr zur Hochzeit schenkte. Trotz aller Widrigkeiten erscheint sie unzerbrechlich, während das Böse um Rósa herum immer greifbarer wird. Als das Dorf eines Nachts von Schnee und Eis bedeckt wird, rückt die Bedrohung näher, und diesmal steht Rósa im Auge des Sturms.
Mein Fazit:
Die Autorin Caroline Lea hat mit ihrem Debütroman eine sehr dramatische und düstere Geschichte erschaffen. Die Handlung spielt im Jahr 1686 und es geht um die 25-jährige Rósa die den reichen Händler Jón heiratet. Allerdings reagieren die Bewohner des Dorfes sehr zurückhaltend auf sie. Ihr Mann verbietet ihr alles und so fühlt sie sich immer einsamer. Bis zu dem Tag an dem immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen.
Der Schreibstil der Autorin war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Aber nach einigen Kapiteln, war ich vollkommen in der Geschichte drin. Die Autorin schreibt sehr flüssig, aber auch hin und wieder nahezu poetisch. Die Sichtweise ist überwiegend aus der Perspektive von Róse in der dritten Person geschrieben. Zwischendurch gibt es allerdings auch Kapitel in denen Jón's Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben sind.
Die Sprache des Buches ist meiner Meinung nach sehr passend gewählt. Sie ist oft eher rau und düster. Was aber zu der mystischen Atmosphäre des Island im 17. Jahrhundert passt.
Die Protagonisten sind ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und erschaffen worden. Rósa ist grundsätzlich eine starke Frau, die sich auch durchsetzen kann. Dies war jedoch für die damalige Zeit undenkbar, dass sich eine Frau gegen ihren Mann widersetzt. Jón dagegen war mir oft ein großes Rätsel und ich konnte ihn nur schlecht einschätzen.
Ansonsten war die komplette Geschichte ein wirklich spannendes, düsteres und mystisches Drama. Man konnte stetig mit Rósa mitfiebern, sodass es nicht langweilig wurde. Auch der Schluss traf genau meinen Geschmack. Hier und da hatte die Geschichte auch mal ihre Schwächen, aber insgesamt war dieses Buch ein wirklich gelungener Debütroman. Wer also einmal in ein sehr düsteres und historisches Island eintauchen möchte, ist hier genau richtig. 4 von 5 Sterne!