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Veröffentlicht am 30.12.2019

Ein liebevoll geschriebener und sehr berührender Roman

Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
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Sieben Jahre ist es her, seit Hollys Mann Gerry an einem Hirntumor verstorben ist, sechs Jahre seit sie seinen letzten Brief gelesen hat. Denn Gerry, der bereits seit der gemeinsamen Schulzeit mit Holly ...



Sieben Jahre ist es her, seit Hollys Mann Gerry an einem Hirntumor verstorben ist, sechs Jahre seit sie seinen letzten Brief gelesen hat. Denn Gerry, der bereits seit der gemeinsamen Schulzeit mit Holly zusammen war, wusste, wie schwer es für sie ist, ohne ihn zu leben. Mit dem Ziel, sie aus dem tiefen Loch der Trauer zu ziehen, schrieb er ihr Briefe mit kleinen Aufgaben, die Holly nach seinem Tod erfüllen soll. Und es hat funktioniert. Eine Erfahrung, die Holly auf Drängen ihrer Schwester Claire in einem Podcast mit unbekannten Hörern teilt. Nur kurze Zeit später wird sie von einer Gruppe mit unheilbar kranken Menschen konfrontiert, die ihren Lieben Botschaften hinterlassen wollen, wobei Holly ihnen helfen soll. Holly, die zunächst nichts von dem ins Leben gerufenen Klub "P.S. Ich liebe dich" wissen will, lässt sich nur zögerlich auf die ungewöhnliche Bitte ein und erlebt wie schön es ist, für andere da zu sein.

"Postscript - Was ich dir noch sagen möchte" ist ein Fortsetzung des erfolgreichen und sehr berührenden Romans "P.S. Ich liebe dich" von Cecilia Ahern, der im Jahr 2004 als Debüt der irischen Schriftstellerin erschienen ist. Weitere Romane und Erzählungen folgten sowie die Fernsehproduktion "Samantha Who", weshalb es eine riesige Überraschung war, dass es plötzlich nach 15 Jahren eine Fortsetzung der Geschichte um Holly und den Briefen ihres viel zu früh verstorbenen Ehemanns Gerry gibt. Und wieder taucht der Leser tief in eine Welt voller Trauer und Hoffnung ein, klammert sich insgeheim an sein eigenes Glück und weiß, dass das Schicksal unerbittlich ist. Wie bei der jungen Mutter Ginika, die den ersten Geburtstag ihrer kleinen Tochter nicht mehr erleben wird oder Paul, der nach zwei überstandenen Hirntumoren, den dritten nicht mehr bezwingen kann.

Einfühlsam, mit Hochachtung vor den Kämpfenden und tröstenden Worten für die Zurückgebliebenen erzählt Cecilia Ahern eine wunderbare Geschichte, die voller Emotionen und Schicksalsschlägen steckt. Dabei spielt das Leben eine genauso große Rolle wie der Tod. Aber auch Glück, Liebe und Hoffnung sind dabei sowie ein klein wenig Humor und die stets gestellte Frage, was am Ende von uns bleibt. Für all das hat Cecilia Ahern zwar kein Patentrezept, aber eine Hauptfigur, die stark und mutig ist und sich selbst ihre Fehler verzeiht.

Fazit:
Ein liebevoll geschriebener und sehr berührender Roman, der unabhängig von seinem Vorgänger gelesen werden kann, allerdings zu sehr in seinem Schatten steht. Etwas mehr Eigenständigkeit hätte ihm gutgetan und ein Fokus, der mehr auf die Gegenwart, als auf die Vergangenheit gerichtet ist.

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Veröffentlicht am 27.12.2019

Eine Sammlung von Alltagsgeschichten, die skurril, lustig und ein wenig böse sind.

Die Gefährlichkeit der Dinge
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Es sind die kleinen Dinge im Leben, denen man oftmals nicht genug Aufmerksamkeit schenkt. Dinge, die entscheidend für manches Missgeschick und manchen Ärger sind. Wie die Fliege beim Frühstück, die mit ...

Es sind die kleinen Dinge im Leben, denen man oftmals nicht genug Aufmerksamkeit schenkt. Dinge, die entscheidend für manches Missgeschick und manchen Ärger sind. Wie die Fliege beim Frühstück, die mit ihrem aufdringlichen Verhalten und den gut platzierten Hinterlassenschaften für einen todbringenden Wutanfall sorgt. Oder der Hahn, der jeden Morgen noch vor dem Aufstehen kräht und einen gestressten Geschäftsmann auch nach seinem gewaltsamen Ableben nicht ausschlafen lässt. Doch auch schöne Momente werden nicht ausgespart und so ist eine alte Dame froh, als ein kleiner Junge ihr die verlorene Rente wiederbringt.

35 Geschichten aus dem Leben präsentiert Arno Strobel in seiner Sammlung, die genauso vielfältig, wie die in ihnen vorkommenden Figuren sind. Da ist zum einen ein Vater und Ehemann, der das Talent seiner Frau, einen Kindergeburtstag zu managen, gnadenlos unterschätzt oder ein Maler, der nachts auf die Suche nach schönen Frauen geht, um auf ihren Körpern Kunstwerke zu erschaffen. Und dann gibt es da noch einen kleinen Jungen, der Probleme mit dem Sprechen hat, sich aber schon bald als Held entpuppt oder ein Mädchen, das sich eine neue Familie sucht, die ohne Zeitdruck zu haben, mit ihr spielt.

Doch egal, ob eines dieser kleinen Dinge im Leben dafür verantwortlich ist, dass die jeweilige Geschichte gut oder böse ausgeht. Unterhaltsam sind sie allesamt und sorgen dafür, dass sich so mancher Leser in ihnen wiedererkennt. Aber auch Tipps für den Umgang mit Ehepartnern und aufsässigen Kindern sind dabei und eine gut funktionierende Geschäftsidee, die zwar etwas ausgefallen erscheint, dafür aber hervorragend funktioniert. Mit einem spürbaren Augenzwinkern und dem nicht zu verleugnenden Hang für bitterböse Seitenhiebe erzählt, zeigt Arno Strobel hier eine ganz andere Seite seines schriftstellerischen Schaffens auf, die er gerne öfter herauskehren kann.

Fazit:
Eine wunderbar kurzweilige und angenehm vielseitige Sammlung von Alltagsgeschichten, die gleichermaßen skurril, lustig und auch ein wenig böse sind.

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Veröffentlicht am 09.04.2019

Eine gelungenen Kombination aus Verbrechen und Humor

Ostfriesenfete
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Als der ostfriesische Kommissar Rupert von seiner einstigen Schulkameradin Nadja eine Einladung zu einer Loserparty auf Langeoog erhält, wundert er sich. Schließlich war Nadja immer darauf erpicht, die ...

Als der ostfriesische Kommissar Rupert von seiner einstigen Schulkameradin Nadja eine Einladung zu einer Loserparty auf Langeoog erhält, wundert er sich. Schließlich war Nadja immer darauf erpicht, die Beste zu sein. Nun aber lädt ausgerechnet sie zu einem Treffen in ihrem Ferienhaus ein, wo jeder der Anwesenden seine schlimmste Niederlagen präsentiert. Soll das etwa eine späte Rache, weil Rupert damals in puncto Liebe zu ihr nicht ehrlich war? Oder ist er einfach nur der Ersatz für einen tollen Hecht, der kurzfristig abgesprungen ist? Rupert will´s wissen und stürzt sich in ein Abenteuer, das schon bald mit einem handfesten Verbrechen aufwarten kann.

Es ist eine wundervolle Idee, die Klaus-Peter Wolf in seinem Krimi verarbeitet hat. Denn anstatt mit tollen Häusern, schicken Autos und erfolgreichen Kindern zu buhlen, lässt er seine Figuren als Trottel oder Loser dastehen, um mit Häme im Gesicht über fremde Misserfolge herzuziehen. Dass das nicht gut gehen kann, ist wohl klar. So macht es zum einen keinen Spaß, sich vor anderen als Verlierer zu präsentieren und zum anderen ist mit Kommissar Rupert ein Mann mit dabei, dessen täglich Brot das Aufklären von Morden ist. Deshalb kommt es auch, wie es kommen muss. Einer der ehemaligen Schulkameraden ist am nächsten Morgen tot und ausgerechnet Rupert, der sein Licht nur ungern unter den Scheffel stellt, verpatzt seine Chance, ein Superbulle zu sein.

"Ostfriesenfete" ist eine kurze Episode aus dem unermüdlichen Schaffen des ostfriesischen Kult-Kommissars Rupert, dem diesmal wieder herrlich schräge Sachen passieren. Mit viel Humor, krimineller Energie und einem untrüglichen Gespür für die Verhaltensweisen von Menschen in Szene gesetzt, erlebt der Leser neben vielen amüsanten Dialogen, einen überheblichen Rupert, der sich mit Bruce Willis vergleicht und trotzdem einem schmierigen Fernsehkommissar unterlegen ist. Das Ganze wird wie gewohnt, mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit erzählt und einer Spannung, die in diesem Fall eher unterschwellig zutage tritt. Denn neben der genüsslichen Ausschlachtung menschlicher Schwächen bleibt halt wenig Platz für eine ausgiebige Mörderjagd.

Fazit:
Ob kurzes Intermezzo oder vielschichtiger Kriminalroman. Klaus-Peter Wolf weiß seine Leser mit einer gelungenen Kombination aus Verbrechen und Humor zu unterhalten.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Ein abwechslungsreicher Thriller, der mit einer unerwarteten Auflösung überrascht

Letzter Tanz
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Gerade als sich Lincoln Rhyme mit der Analyse von Sandkörnern beschäftigt, mit deren Hilfe er einem verschwundenen Agenten auf die Spur kommen will, wird er mit einem neuen Fall konfrontiert, der überaus ...

Gerade als sich Lincoln Rhyme mit der Analyse von Sandkörnern beschäftigt, mit deren Hilfe er einem verschwundenen Agenten auf die Spur kommen will, wird er mit einem neuen Fall konfrontiert, der überaus beunruhigend ist. Denn ein kaltblütiger Mörder hat begonnen, Zeugen aus dem Weg zu räumen, die für einen einflussreichen Geschäftsmann enorm gefährlich sind. Einen von ihnen hat er bereits mit seinem Flugzeug in die Luft gejagt. Die anderen wurden nun vom New Yorker Police Departement unter strengste Bewachung gestellt. Doch die Zeit ist knapp und während Lincoln Rhyme alles daran setzt, dem "Totentänzer" auf die Spur zu kommen, versucht dieser seinen gut bezahlten Auftrag mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu erfüllen.

"Letzter Tanz" ist der zweite Fall mit dem querschnittsgelähmten Spezialisten für forensische Analytik Lincoln Rhyme, der als Berater für das New York Police Department tätig ist, und seiner Assistentin der Polizistin Amelia Sachs. Ein Ermittlerduo, das sich erst zusammenraufen musste, inzwischen aber wunderbar miteinander harmoniert. Das allerdings auch im privaten Bereich, was für beide Seiten nicht immer einfach ist. Trotzdem gelingt es ihnen ihre Gefühle außen vor zu lassen und sich auf die Ergreifung eines Psychopathen zu konzentrieren, der hochgefährlich ist. Wobei Lincoln Rhyme diesmal ein ganz persönliches Interesse an dem Fall hegt. Hat doch der "Totentänzer" Jahre zuvor zwei Mitglieder von Rhymes ehemaligem Team umgebracht.

Das Besondere an Jeffery Deavers Thriller sind die Untersuchungen der wenigen vorhandenen Spuren, die detailliert beschrieben werden und enorm wichtig für die Suche nach dem Täter sind. Durch sie gelingt es einerseits den Ermittlern sich Schritt für Schritt voranzutasten, andererseits wird der Leser mit den notwendigen Informationen versorgt, um seinerseits Vermutungen anzustellen. So nimmt schon bald ein immer dramatischer werdendes Katz- und Mausspiel seinen Lauf, bei dem es neben vielen Überraschungen auch ein weiteres Opfer gibt und das den Leser bis zum Schluss in Atem hält. Nur die Glaubwürdigkeit bleibt zuweilen auf der Strecke, was aber aufgrund der vorhandenen Spannung zu verschmerzen ist.

Fazit:
Ein abwechslungsreicher und mit einer gut entwickelten Handlung erdachter Thriller, der gleichermaßen aus der Sicht von Täter, Opfer und Ermittlungsteam geschildert wird und mit einer unerwarteten Auflösung überrascht.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Ein emotional mitreißender Familienroman

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Lorna und John sind in Cornwall unterwegs, um einen passenden Ort für ihre Hochzeit zu finden. Ein Vorhaben, das sie auf die Roseland Halbinsel führt, wo ein altes Herrenhaus steht, das einen ganz besonderen ...

Lorna und John sind in Cornwall unterwegs, um einen passenden Ort für ihre Hochzeit zu finden. Ein Vorhaben, das sie auf die Roseland Halbinsel führt, wo ein altes Herrenhaus steht, das einen ganz besonderen Charme versprüht. Und obwohl dessen Mauern marode sind, verliebt sich Lorna in das baufällige Haus und ist sich sicher, den schönsten Tag ihres Lebens hier verbringen zu wollen. Allerdings ahnt Lorna zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Black Rabbit Hall mehr als nur ein wunderschöner Landsitz ist und für sie eine ganz besondere Bedeutung besitzt.

"Black Rabbit Hall" ist ein emotional mitreißender Familienroman, der in zwei Zeitebenen spielt. Zum einen werden in ihm die verhängnisvollen Ereignisse an einem stürmischen Abend im Jahre 1968 aufgerollt, die das Leben einer ganzen Familie durcheinanderbringt, zum anderen wird junges Pärchen in den Fokus der Handlung gestellt, das den Bund fürs Leben schließen will. Abwechselnd und aus verschiedenen Perspektiven heraus erzählt, offenbart sich zwischen ihnen ein Zusammenhang, der lange Zeit nicht durchschaut werden kann. Doch bevor ein gut gehütetes Geheimnis seinen Weg ans Tageslicht findet, lernt der Leser zunächst einmal die Figuren kennen, die in dem dramatischen Geschehen eine Rolle spielen.

Die britische Autorin Eve Chase versteht es, mit ihrem bildhaften Schreibstil eine Atmosphäre zu schaffen, die gleichermaßen idyllisch und bedrohlich ist. So sorgen vor allem wundervolle Landschaftsbeschreibungen und gut beschriebene Gefühle dafür, dass der Leser die Zufriedenheit und das Glück der einstigen Familie Alton förmlich spüren kann, während die später geschilderten Ereignisse und das damit einhergehende Unheil zu folgenschweren Verwicklungen führen. Ein mitreißender Lesegenuss, der neben einer spannenden Unterhaltung auch die Lust auf Cornwall weckt, das mit seinen atemberaubenden Landschaften und malerischen Dörfern einzigartig ist.

Fazit:
Ein wunderbar atmosphärischer und wendungsreicher Familienroman, der gefühlvoll und packend geschrieben wurde und mit Figuren aufwarten kann, deren Schicksal bewegend ist.