Cover-Bild Der Verdacht
Band der Reihe "detebe"
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 09.05.1995
  • ISBN: 9783257214369
Friedrich Dürrenmatt

Der Verdacht

Kommissär Bärlach liegt im Krankenhaus. Todkrank liest er in der Zeitschrift Life einen Artikel über den berüchtigten Nazi-Arzt Nehle, der im KZ Stutthof ohne Narkose operierte. Einem Freund von Bärlach kommt der Mann auf dem Foto unheimlich bekannt vor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2019

Spannende Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite

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In der Verdacht schreibt Dürrenmatt über Kommisär Bärlach, der krank in einem schweizer Krankenhaus liegt und den Prognosen der Ärzte nach, nur mehr ein Jahr leben wird. Beim Durchsehen von medizinischen ...

In der Verdacht schreibt Dürrenmatt über Kommisär Bärlach, der krank in einem schweizer Krankenhaus liegt und den Prognosen der Ärzte nach, nur mehr ein Jahr leben wird. Beim Durchsehen von medizinischen Zeitschriften kommt dem Kommisär und dem bei der Visite anwesenden Arzt Dr. Hungertobel ein schrecklicher Verdacht: Der auf dem Cover des Magazins „Life“ abgebildete Naziarzt Dr. Nehle, welcher im KZ Stutthof ohne Narkose operiert haben soll, sieht Dr. Emmenberger, dem Leiter einer angesehenen schweizer Privatklinik zum Verwechseln ähnlich.
Kommisär Bärlach lässt sich nicht mehr davon abbringen, diesen Arzt dingfest zu machen und beginnt vom Krankenbett aus mit seinen Ermittlungen. In weiterer Folge lässt er sich sogar ins Privatklinikum des Verdächtigen einliefern. – Ein schrecklicher Fehler, wie sich nach kurzer Zeit herausstellt.
Dürrenmatts teilweise recht verschachtelter Schreibstil und die Thematik an sich haben mir das Lesen bzw. das Lesevergnügen etwas getrübt. Allerdings wurde trotzdem auf sehr spannende Art und Weise erzählt und so war der Krimi binnen zwei Tagen gelesen.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Die Suche nach der Gerechtigkeit – grotesk und moralisch

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Tiefgründige Fortsetzung von „Der Richter und sein Henker“
Einige Tage nach den Ereignissen aus „Der Richter und sein Henker“ unterzieht sich Kommisär Bärlach einer schweren Magen-OP. Seine Zeit läuft ...

Tiefgründige Fortsetzung von „Der Richter und sein Henker“
Einige Tage nach den Ereignissen aus „Der Richter und sein Henker“ unterzieht sich Kommisär Bärlach einer schweren Magen-OP. Seine Zeit läuft ab, er steht vor seiner Pensionierung und die Ärzte geben ihm noch ein Jahr. Da sieht er in einer Zeitschrift das Foto eines berüchtigten NS-Arztes, der im Konzentrationslager Stutthof Menschen ohne Narkose operierte. Als sein behandelnder Arzt in diesem Arzt den Leiter der Privatklinik „Sonnenschein“ zu erkennen meint, reift in Bärlach ein Verdacht, der ihn nicht mehr loslässt. Als Bärlach sich unter falschen Namen in der Privatklinik einliefern lässt, sieht er zwar in seinen Verdacht bestätigt, doch entgleitet ihm die Situation völlig.
Auch wenn es sich dem Titel nach um einen Kriminalroman handelt, so ist die Ermittlungsarbeit und die Suche nach dem Täter nur die Grundlage für eine moralische-philosophische Betrachtung des Themas Gerechtigkeit. Will Bärlach als Vertreter der Gerechtigkeit mit christlichen moralischen Grundsätzen den NS-Arzt für seine grausamen Verbrechen bestrafen, so muss er bald seine Unterlegenheit erkennen. Zum einen hindert ihn seine körperliche Schwäche, doch vor allem ist Bärlach moralische Philosophie der materialistisch-nihilistischen Weltanschauung unterlegen. Eine Herstellung der Gerechtigkeit scheint nicht mehr möglich (darin gleicht der Roman dem Vorgängerroman).
Noch viel mehr als der Vorgängerroman werden die philosophischen Fragen in den Mittelpunkt gestellt. Die Rechtfertigung des NS-Arztes für seine grausamen Verbrechen ist erschreckend, vor allem im Kontrast des unterlegenen Bärlachs, dessen Zeit abläuft – eine tickende Uhr zeigt das. Und auch hier zeigt Dürrenmatt, dass der Kriminalroman und die Figur des Detektivs überkommen ist.
Ein nicht leicht zu lesender Roman, der aber durch seinen Zynismus, das Groteske und die tiefe Charakterisierung der Personen zu einem philosophischen Genuss wird. Aber definitiv kein Roman für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 03.02.2021

Eine interessante Geschichte!

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Cover: Meine Ausgabe ist von 1961 und entsprechend ist auch das Cover gestaltet. Die Uhr mit der Uhrzeit sieben spielt eine Rolle in dem Buch und somit ist dieser Aspekt mit kurz vor sieben passend zu ...

Cover: Meine Ausgabe ist von 1961 und entsprechend ist auch das Cover gestaltet. Die Uhr mit der Uhrzeit sieben spielt eine Rolle in dem Buch und somit ist dieser Aspekt mit kurz vor sieben passend zu der Geschichte. Auch die Abbildung eines Teils eines Gesichtes passt zu der Geschichte, in der ein Foto eine Rolle spielt.

Schreibstil: Der Schreibstil ist nicht modern und daher vielleicht für den ein oder anderen etwas ungewohnt zu lesen. Teilweise (v.a. im letzten Viertel) fand ich die Monologe etwas zu lang, so dass man sich hier sehr auf das Lesen konzentrieren musste.

Charaktere: Bärlach ist mir sympathisch und ich habe ihn hier gerne begleitet. Hungertobel ist mir auch sympathisch. Gulliver kann ich nicht ganz einschätzen. Die Leute aus dem Spital sind alle skurril und unsympathisch.

Meinung: Die Idee Bärlachs zu Anfang scheint etwas an den Haaren herbeigezogen und seine Krankheit nimmt ihn in dieser Geschichte auch sehr ein. Bärlach ist aufgeweckt, neugierig und eigentlich intelligent, beachtet jedoch nicht alle Aspekte, wodurch hier auch noch einmal Spannung aufkommt. Ich habe Bärlach hier gerne begleitet und die Geschichte war etwas verwirrend, interessant, unterhaltend und auch kurzweilig. Gerne werde ich wieder etwas von Dürrenmatt lesen.