Sehr gute 3,5 Sterne für eine besondere Geschichte
Angels FallMeinung:
Zuerst einmal muss ich ein paar Worte zu dem fantastischen Cover verlieren, denn das hat mich sofort angesprochen und haut im immer noch um. Es vermittelt zwar auf den ersten Blick eher den Eindruck ...
Meinung:
Zuerst einmal muss ich ein paar Worte zu dem fantastischen Cover verlieren, denn das hat mich sofort angesprochen und haut im immer noch um. Es vermittelt zwar auf den ersten Blick eher den Eindruck einer Fantasygeschichte, aber es passt super zum Inhalt und ist zu Recht ein absoluter Blickfänger.
„Angels Fall“ einfach als Jugendthriller zu bezeichnen, ist mir etwas zu wenig. Denn die Geschichte bietet neben Gefahr und Spannung noch so viel mehr. Nämlich einiges an Dramatik, aber auch Freundschaft, Vertrauen und Liebe spielen eine Rolle.
Amelie hat es nicht leicht. Obwohl ihre Eltern genug Geld haben fehlt es an zwischenmenschlichen Gefühlen. Sie ist innerlich zerbrochen und rebelliert wo sie nur kann. Dadurch ist sie zwar nicht unbedingt ein Lieblingsprotagonist und handelt oftmals ziemlich unlogisch, aber ihre Sicht der Dinge wird so realistisch dargestellt, dass ich die Handlungen aus ihrer Sicht fast immer nachvollziehen konnte.
Auch Striker hat Probleme. Diese sind zwar nicht so offensichtlich und wirken sich auch nicht so deutlich auf sein Leben aus, aber je weiter die Geschichte voranschreitet, desto auffallender werden sie. Dennoch fand ich ihn sehr sympathisch und eindrucksvoll.
Die Handlung ist auf jeden Fall aufwühlend, berührend und spannend. Mir haben die Zwischentöne von Susanne Leuders sehr gut gefallen. So konnte ich die Internetfreundschaft von Angel und Striker sehr gut nachvollziehen oder fand es auch gut, dass sich keine schnelle 0815 Liebesgeschichte daraus entwickelt hat.
Die Thrillerelemente waren auf jeden Fall spannungsreich und packend. Auf viele meiner anfangs offenen Fragen oder Kritikpunkte hat die Autorin die richtigen Antworten gegeben und mich damit überzeugt.
Zumindest bis zum letzten Drittel, denn dann gerät alles etwas ins Stocken und es entwickelt sich nicht so, wie ich mir das gewünscht hätte. Amelie verrennt sich ein bisschen und läuft sehenden Auges in ihr Unglück ohne auf Hinweise oder Warnungen zu achten. Auch wenn ich es aus ihrer Sicht wirklich nachvollziehen konnte, hat es mich als Außenstehende mit der Zeit definitiv etwas genervt.
Der Showdown hatte es wieder in sich und das Ende passt auch tatsächlich zu den Figuren, aber mich hat es dann doch irgendwie nicht zu 100 Prozent zufrieden zurückgelassen. Da hätte ich mir noch ein bisschen mehr gewünscht.
Fazit:
„Angels Fall“ ist eine besondere Geschichte, die man nicht nur unter ein Genre packen kann. Es gibt Dramatik, Liebe und viele Gefahren. Auch wenn nicht alle Handlungen immer total logisch erscheinen, sind sie aus Sicht der Protagonisten doch authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Im letzten Drittel wurden mir manche Handlungen aber doch ein bisschen zu unliebsam und auch das Ende hat mich leider nicht ganz zufriedengestellt, auch wenn es prinzipiell zur Geschichte passt. Abschließend vergebe ich gute 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung, denn lesenswert ist „Angels Fall“ allemal.