Eine Chance genutzt
"Das Haus des Windes" ist ein Roman, der mich sehr berührt hat. Daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt wieder lesen.
Viele Jahre hat Vater Damien Modeste seinen Dienst im Reservat Little No Horse ...
"Das Haus des Windes" ist ein Roman, der mich sehr berührt hat. Daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt wieder lesen.
Viele Jahre hat Vater Damien Modeste seinen Dienst im Reservat Little No Horse bei dem Stamm der Ojibwe versehen. Er hat das immer gerne gemacht. Doch nun ist er uralt und muss fürchten, dass sein Geheimnis ans Licht kommt. Denn Damien Modeste ist in Wirklichkeit eine Frau, die als Agnes DeWitt geboren wurde und dann als Schwester Cecilia in einem Kloster lebte. In der Musik konnte sie sich verlieren, was den anderen Schwestern suspekt war. Also verließ sie das Kloster und nutzt den Zufall, der ihr eine Chance geboten hat. Nun kurz vor ihrem Tod kommt der Besuch eines Abgesandten der Katholische Kirche zu gar nicht gelegen, denn es geht um die Heiligsprechung einer Schwester.
Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, denn es kommen viele Personen vor. Der Schreibstil ist mal einfühlsam und dann wieder voller Kraft. Dabei gibt es auch immer wieder humorvolle Passagen.
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird diese Geschichte erzählt, die durchsetzt ist mit Sagen, Mythen und Visionen. Man bekommt einen guten Einblick in die Lebensweisen der heutigen Indianer. In den Reservaten sind Alkohol- und Drogenprobleme an der Tagesordnung, denn das Leben ist sehr hart. Louise Erdrich weiß genau, wovon sie schreibt, denn sie ist die Tochter einer Chippewa Indianerin und kam in einem Indianerreservat in Minnesota zur Welt.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Besonders Agnes/Damien hat es mir angetan. Sie ist gläubig, aber auch den Mythen der Indianer gegenüber aufgeschlossen. Sie ist hilfsbereit und gewitzt. Viele Jahre schafft sie es, ihr Geheimnis zu hüten.
Auch dieser Roman von Louise Erdrich ist wieder etwas ganz Besonderes. Er hat mir gut gefallen.