Konnte mich nicht überzeugen
Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed KissGenau hier vor habe ich mich gefürchtet… sagen zu müssen, dass es mich leider nicht überzeugen konnte. Ich habe es angefangen zu lesen, bin relativ schnell an meine Grenze gekommen, dass es mich fesseln ...
Genau hier vor habe ich mich gefürchtet… sagen zu müssen, dass es mich leider nicht überzeugen konnte. Ich habe es angefangen zu lesen, bin relativ schnell an meine Grenze gekommen, dass es mich fesseln konnte und habe daher das Medium Hörbuch genutzt um es zu beenden. Der Drang zu wissen, wie es endet war da… die Frage war dann, welchen Weg nutze ich dafür.
Ich habe überlegt, woran es gelegen haben könnte, dass mich dieses Buch nicht überzeugen konnte. Es mag das gewählte Medium des Schreibstils gewesen sein. Das Buch wird im Präsens erzählt und aus den beiden ICH – Perspektiven von Erin und Arden. Eine Schreibweise, die ich persönlich immer sehr schwierig finde, da ständig zwischen den beiden Protagonisten gewechselt wird und man genau darauf achten muss, wer nun gerade an der Reihe ist. Die Umsetzung kann mitunter gut gelingen, was hier in meinen Augen nicht der Fall war.
Dennoch ließ es sich im Großen und Ganzen gut lesen und war vom reinen Schreibstil betrachtet sehr schlüssig, gut lesbar und gradlinig geschrieben. Was ein wenig auf der Strecke geblieben ist, war die Spannung. Es ist stellenweise nur ein wenig dahingeplätschert oder völlig abgeebbt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass es spannend ist und mich deswegen komplett fesseln konnte. Es gab genügend Szenen und Situationen, die spannender hätten sein können, wo einfach Potenzial verschenkt wurde, was sehr schade ist.
Was mich dennoch ein wenig besänftigen konnte war das Ende. Dort ist es zu einer Wende gekommen, die ich im Vorfeld so nicht wirklich absehen konnte und die zumindest am Buchende die Spannung vorangetrieben hat. Was gut war, denn somit wurden einige Schwachstellen vom Anfang weggemacht, da mich dies mehr als überrascht und eiskalt erwischt hat.
Als ich angefangen habe das Buch zu lesen, hatte ich zumindest den Klappentext im Hintergrund, doch der hilft leider beim Einstieg nicht. Denn man wird komplett hineingeworfen in eine Situation, die man nicht deuten kann und auch nicht weiß was es damit auf sich hat. Es werden Namen ins Spiel gebracht, die man weder zuordnen kann, noch weiß was gerade passiert. Ich hatte das Gefühl von einer Schneelawine überrollt zu werden und nicht zu wissen, wo aus dem ganzen weiß der Ausgang zu finden ist. Hier wäre ein anderer Einstieg besser gewesen, als direkt mit der ganzen Türe ins Haus zu fallen. Den Leser an die Hand nehmen und darauf vorbereiten was hinter der Thematik Rachegöttin steht.
Im Verlauf des Buches erfährt man dann was es damit auf sich hat. Allerdings nur in Ansätzen. Denn das Puzzle setzt sich sehr langsam zusammen. Wodurch beim lesen extreme Längen entstanden sind, die definitv vermeidbar gewesen wären. In manchen Situationen liegt die Würze in der Kürze.
Die Idee hinter der Story, griechische Mythologie gepaart mit Romantik ist gut. Allerdings ist mir der Romantik Teil ein wenig zu hoch. Natürlich dreht sich hier alles um das Thema küssen, denn das ist das was Erin machen muss, um die Seele eines Mannes zu stehlen und Hades zu bringen. Doch dieses Thema Kuss oder auch nicht, wird schon in eine extreme Breite gezogen und immer wieder von neuem aufgerollt.
Oftmals sind Protagonisten die Retter in der Not, die manchen Story oder Schreibfehler verzeihen. Hier leider nicht. Auch wenn ich beide Protagonisten mochte, haben sie mich nicht komplett überzeugt. Auf der einen Seite haben wir Erin, die ich leider nicht wirklich sympathisch fand. Ich fand sie stellenweise sehr anstrengend und nervig. Auch wenn ich ihre Beweggründe, dass alles zu tun mehr als nachvollziehbar finde, finde ich sie zu naive.
Der männliche Gegenpart ist Arden. Ein Mann, der mich mit seiner Art gar nicht packen konnte, weil er komplett ohne Ecken und Kanten ist und einfach zu lieb. Er ist Everbodys Darling, kann niemandem etwas zu leide tun und würde sein Leben geben. In meinen Augen viel zu unmännlich und langweilig.
Dennoch haben die beiden etwas… sie ziehen sich an wie Magnete. Denn Erin begegnet Arden überall und Arden kann Erin in einer Menschenmenge ohne Probleme erkennen. Sie harmonieren an sich gut miteinander, aber ihnen fehlt dennoch das Gewisse etwas, was das Ganze noch stärker macht und den Leser fesselt. Ich habe mir öfters die Frage gestellt, was so besonders an den beiden ist, was bedeutsam und unverwechselbar. … Leider konnte ich keine Antwort finden!
Ein Buch mit vielen offenen Fragen, vielen Gefühlen die in mir hin und her wabern aber mich nicht komplett glücklich gemacht haben. Daher dieses Mal nur eine eingeschränkte Leseempfehlung, weil ich glaube, dass der Leserkreis für dieses Buch da ist, aber nicht alle komplett überzeugen kann.
Meine Bewertung: 3 Sterne
Mich konnte dieses Buch leider nicht wirklich überzeugen. Es gibt zu viele Schwachstellen, zu viele unnötige Längen und zwei Protagonisten, die mich nicht komplett packen konnten. Dennoch ist die Idee dahinter sehr gut und hat viel Potenzial. Ich glaube auch, dass es viele Leser geben wird, die meine Kritik nicht unterschreiben können, weil sie es genauso lieben und die Romantik schätzen. Daher muss man für sich Abwegen, wie viel möchte man davon haben und wie viel ist unter Umständen zu viel!
Ein Buch, was ein wenig blass ist und sein Potenzial nicht komplett genutzt hat. Ob ich zur Fortsetzung greife, kann ich aktuell noch nicht sagen, auch wenn der Schluss genug Potenzial dafür bieten würde.