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Veröffentlicht am 23.03.2020

Viel mehr, als ein typischer Frauenroman

Der kleine Buchladen der guten Wünsche
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Buchinfo
Von Büchern, Bienen, kleinen und großen Träumen und vielen guten Wünschen ...

Die Buchhändlerin und überzeugte Großstädterin Josefine liebt ihren Beruf – zum Glück, für Urlaub hat sie ohnehin ...

Buchinfo
Von Büchern, Bienen, kleinen und großen Träumen und vielen guten Wünschen ...

Die Buchhändlerin und überzeugte Großstädterin Josefine liebt ihren Beruf – zum Glück, für Urlaub hat sie ohnehin keine Zeit. Und ihre schönsten Ferien bei ihrer Tante Hilde in der Rhön verblassen langsam zu nostalgischen Erinnerungen – genauso wie der Gedanke an die ganz besondere Mission, mit der ihre Tante ihre Buchhandlung führte. Doch dann hinterlässt ihre Tante Josefine ein Erbe, das sie zurück in diese wunderschöne ländliche Gegend katapultiert, in der sie jemanden wiedertrifft, der ihr Herz schon als Kind berührt hat. Es ist der junge Imker Johannes, mit dem sie über ihre Tante auf schicksalhafte Weise verbunden ist ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Josefine saß auf dem leicht abgewetzten Samtsessel in der Buchhandlung ihrer Großtante Hilde und klammerte sich an einer Tasse Kakao fest. Sie lauschte der warmen, freundlichen Stimme ihrer Tante, die vor einem deckenhohen Bücherregal stand und einem müde wirkenden Rentner mit traurigen Hundeaugen von einem Roman vorschwärmte.

Meine Meinung
Prinzipiell bin ich ja nun eher nicht so der Typ Frau, der diese typischen Frauenromane liest, in denen die Protagonistin durch irgendeine Krise muss, ihre Beziehung in Frage stellt, mit jemand anderem anbandelt und mit diesem dann - natürlich nach Lösung ihrer Probleme - auf einem weißen Hengst in den Sonnenuntergang reitet. Das ist mir oft zu kitschig, zu öde und hat häufig den "Kennste einen, kennste alle"-Effekt. Aber alle Jubeljahre greife ich eben doch mal zu solch einem Buch.

Wie so oft im Leben, wurde ich von Äußerlichkeiten angelockt. Das Cover gefällt mir einfach wahnsinnig gut - ein süßer kleiner Buchladen, wie wir ihn uns alle wünschen, aber kaum noch finden können. Da musste ich einfach nach dem Klappentext schauen. Und wie vermutet, steckte dort scheinbar wieder einer von diesen Frauenromanen drin. Allerdings konnte ich dem Cover nicht widerstehen und entschied, dass ich dieses Buch haben wollte.

"Ja, aber die sind ja auch nicht als Terroristen auf die Welt gekommen. Irgendjemand hat irgendwann einmal angefangen, einen schlechten Gedanken in ihnen zu verpflanzen. Und ich möchte das Gegenteil machen. Ab jetzt darf es nur noch Bücher hier geben, die die Menschen aufbauen. Die ihnen Hoffnung geben."
(Seite 30)



Josefinde führt mit ihrem Freund Mark eine kleine, aber moderne Buchhandlung in Köln. Neben Büchern bieten sie noch viel Kleinkram wie zum Beispiel Adventskalender an. Der Laden läuft, aber das bedeutet natürlich auch viel Arbeit und Verzicht. So kommt es, dass Josefine es nicht mehr schafft ihre Tante Hilde zu besuchen, bevor diese stirbt. Doch dann muss Josefine Köln hinter sich lassen um sich ganz auf das Erbe in der Rhön konzentrieren zu können.

Ich mochte Josefine sehr gerne. Eine Frau, die weiß was sie will und für ihren Traum kämpft. Lediglich bei ihrer Partnerwahl war sie nicht so geschickt. Mark ist mir vom ersten Moment an unsympathisch. Während sie das große Ganze im Blick hat, denkt er egoistisch und will zu Recherchezwecken für sein neues Buch nach Rom fliegen, obwohl Josefine versucht alle finanziellen Löcher zu stopfen und das mehr schlecht als recht funktioniert.

Als Tante Hilde dann stirbt, hofft Mark auf ein großes finanzielles Erbe, obwohl die Tante selbst nicht viel hatte und ihr kleiner Buchladen nicht mehr den Profit machte, den man sich gewünscht hätte. Allerdings hat Mark die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn an Josefines Erbe sind ziemlich gemeine Bedingungen geknüpft, für deren Erfüllung sie ihre Zelte in Köln abbrechen und in die Rhön kommen muss - was auch gut so ist!

Eva legte ihre Hand auf Josefines: "Jetzt erzähl schon! So schlimm kann es doch gar nicht sein!"
"Doch! Sie verlangt, dass ich die Buchhandlung ein halbes Jahr lang führe. Wenn ich das nicht durchhalte, dann geht das Erbe an jemand anderen. Leider nicht an dich, sonst hätte ich es dir am liebsten gleich überlassen!"
(Seite 77)



Auch wenn das Buch mit deutlich mehr daherkommt, als ich erwartet hatte, ist und bleibt es eben doch ein Frauenroman, in dem Liebesverwicklungen und ein Hin und Her nicht ausbleiben. Natürlich gibt es neben den Problemen mit den beiden Buchhandlungen auch noch Familiengeheimnisse und neue Probleme, für die eine Lösung gefunden werden muss.

"Ist das nicht nur was für alte Damen?"
"Nee, ist es nicht. Ist wie Facebook in echt."
"Sag ich doch. Für alte Damen."
(Seite 182)



Fazit
Es ist und bleibt am Ende eben doch ein Frauenbuch, konnte aber mit mehr aufwarten, als ich erhofft hatte. Ich habe mit Josefine gelitten, gebangt und gehofft und wurde zu jeder Zeit großartig unterhalten!
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die diese Art Bücher mögen und sich in eine urige, kleine Buchhandlung hineinträumen wollen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Amy Walker weiß einfach was sie tut!

Noch immer gierig und unersättlich | Erotische Geschichten
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​Buchinfo

Fünf Frauen – fünf heimliche Sehnsüchte. Begleiten Sie sie auf dem Weg ihrer Erfüllung!


Die alte Jugendfreundin, die sich vor Lust auf ihren Freund verzehrt. Die Professorin, in der mit einem ...

​Buchinfo

Fünf Frauen – fünf heimliche Sehnsüchte. Begleiten Sie sie auf dem Weg ihrer Erfüllung!


Die alte Jugendfreundin, die sich vor Lust auf ihren Freund verzehrt. Die Professorin, in der mit einem Studenten ungeahnte Geilheit erwacht. Die Touristin, deren hemmungsloseste Begierde von zwei Pflegern befriedigt wird. Die potenzielle Geliebte, die zum Beweis seiner Leidenschaft in einer geilen Jagd durch den Wald getrieben wird. Und die schüchterne Mieterin, die zum voyeuristischen Lustobjekt eines älteren Bauarbeiters wird.
Welche heiße Fantasie lässt Ihre Hemmungen fallen? (Quelle: Lesejury)


Anfang

"Brauchst du noch etwas?"

"Nein, alles in Ordnung." Verlegen wehre ich Camerons Fürsorge ab, denn dieser forschende Blick seiner hellgrauen Augen geht mir durch und durch und ist kaum zu ertragen. Innerlich winde ich mich. "Nun geh schon, sonst kommst du noch zu spät zu deinem Geschäftsessen", fordere ich ihn auf und halte mich im letzten Moment zurück, meine Hand auf seine Brust zu legen und ihn rücklings zur Haustür hinauszuschieben.


​Meine Meinung

Ich lese sehr gerne Bücher aus dem erotischen Bereich. Zwischen Thrillern oder Jugendbüchern darf es dann auch ruhig mal knistern oder richtig heiß hergehen. Bei erotischen Romanen besteht die Gefahr, dass einem die Geschichte oder die Charaktere nicht zusagen und sich das gesamte Buch als Flop herausstellt. Dies kann man umgehen, wenn man sich für ein Buch mit erotischen Geschichten entscheidet. Manchmal habe ich Glück und mag alle Geschichten und manchmal sagt mir die ein oder andere Geschichte nicht zu - was aber nicht weiter schlimm ist, da es ja noch mehr in dem Buch zu entdecken gibt.


"Noch immer gierig & unersättlich" ist quasi die 'Fortsetzung' zu "Gierig & unersättlich". Die Bücher und ihre Geschichten haben nichts miteinander zu tun und bauen auch nicht aufeinander auf. Lediglich die Titel passen zusammen. Nachdem mir der 'erste Teil' gut gefallen hat, war mir klar, dass mich auch hier wieder schöne Geschichten erwarten würden.


Dieses Buch umfasst fünf erotische Geschichten und deckt den 'gängigen' Geschmack ab. Mal gibt es was fürs Herz, mal nur Sex und es haben auch durchaus mehr als nur zwei Menschen Spaß miteinander.


Meine Lieblingsgeschichte war "Geile Zukunft", in der sich ein Student und seine Professorin näher kommen. Die Geschichte an sich hat mir einfach echt gut gefallen und die Sexszenen empfand ich als ziemlich heiß.


Manchmal waren die Geschichten drum rum nicht so ganz mein Fall. Wie zum Beispiel bei "Endlich!" empfand ich die Geschichte als zu kitschig und die Dialoge waren für mich viel zu gestellt und gekünzelt. Die Sexszenen waren in allen Geschichten aber wirklich wahnsinnig gut beschrieben.


Fazit

Auch wenn nicht jede Geschichte nach meinem Geschmack war, sind die Sexszenen immer heiß und anregend. Amy Walker weiß einfach was sie da tut!

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Ein Buch für alle, die gerne starke Frauen durch ihr Leben begleiten

Eden
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Buchinfo
Seit sie denken kann, hat Becca Fitzpatrick die Sommer in »Eden« verbracht, jener prächtigen Villa, die ihr Vater in den 1920er Jahren in Rhode Island erbauen ließ. Und noch heute lebt Becca – ...

Buchinfo
Seit sie denken kann, hat Becca Fitzpatrick die Sommer in »Eden« verbracht, jener prächtigen Villa, die ihr Vater in den 1920er Jahren in Rhode Island erbauen ließ. Und noch heute lebt Becca – Matriarchin und Herz der weit verzweigten Familie – in dem spektakulären Anwesen am Meer. Doch ihre vermeintlich wohl geordnete Welt gerät ins Wanken, als ihr Mann stirbt und ihr gewaltige Schulden hinterlässt. Und dann erhält sie auch noch einen Anruf, der alte Wunden wieder aufreißt. Denn es gibt einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit – und Becca steht vor der Frage, ob sie die Fehler ihrer Mutter wiederholen oder ein lange gehütetes Geheimnis lüften will ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
"Ich wollte es dir eigentlich schon früher erzählen", sagte Becca zu ihrer Enkelin Sarah, die neben ihr saß und sich die Hände an einem Becher heißen Tee wärmte, "aber es ist mir schwergefallen, den richtigen Zeitpunkt zu finden." Unruhig schob sie die Kissen in ihrem Rücken zurecht und strich ihren Rock glatt.

Meine Meinung
Ich liebe Bücher, die unterschiedliche Zeitebenen miteinander verknüpfen. Das gibt viel Raum für Geheimnisse, Intrigen, Streitigkeiten, Familiengeschichten. Es ist eben einfach viel los, wenn die Spanne einige Jahre umfasst. In diesem Fall dreht es sich um fast 8 Jahrzehnte in einer Familie.

Bei Eden handelt es sich um ein Haus. Wobei man eher schon von einer Villa sprechen muss. In der Vergangenheit zu Geld gekommen, wurde es errichtet um auch protzen und mithalten zu können. Immerhin musste überspielt werden, dass der Herr des Hauses mit seinen Eltern über den großen Teich aus Deutschland in die Staaten geflüchtet war. Es konnte ja niemand ahnen, dass in der Zukunft das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, Eden herunterkommt und zerfällt und sich niemand mehr den Unterhalt für diesen Prachtbau leisten kann.

Es gab Stellen, in denen ich einfach nur durch das Buch geflogen bin, weil mich die Geschichte so gepackt und mitgerissen hat. Meist war das bei dem vergangenen Teil in den 1920er Jahren. So geht es mir bei solchen Büchern immer - die Vergangenheit nimm mich da interessanterweise mehr mit. Irgendwann kam dann aber auch leider der Punkt, an dem diese Euphorie endete und sich die Geschichte zog und langatmig wurde. Zum Ende hin war ich froh, dass es dann nicht mehr viele Seiten waren.

Probleme bereitet hat mir zwischendurch die Zuordnung der Charaktere. Wer jetzt wie mit wem verbandelt ist und ob das jetzt die ist, der das und das passierte, oder war das doch die andere? Es gibt zwar zu Beginn einen Stammbaum, aber der hat mir dann auch nur bedingt weiterhelfen können.

Sehr gut gefallen hat mir die Tatsache, dass diese Familiensaga eher das schöne Geschlecht begleitet. Natürlich muss auch der Weg des ein oder anderen Mannes miterlebt werden, aber das Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf den Frauen. Die einzelnen Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein und es macht Spaß mitzuerleben, wie sich diese im Wandel der Zeit und des Alterns verändern und weiterentwickeln.

Fazit
Eine große Familiensaga mit wechselndem Auf und Ab beim Lesen für mich. Mal war ich ganz verliebt in die Geschichte und mal habe ich mir das Ende herbeigesehnt.
Wer solche Geschichten mag und starke Frauen gerne bei der Entwicklung und Reife begleitet, der sollte definitiv zu diesem Buch greifen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein Buch, das die Leserschaft spaltet - mir aber gefallen hat

Mine | Erotischer SM-Roman
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Buchinfo
Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere ...

Buchinfo
Jonathan ist mächtig. Jonathan ist skrupellos. Jonathan ist reich. Sex ist für ihn ein Ventil, um neue Kräfte zu tanken. Kräfte, die er braucht, um seine undurchsichtigen Geschäfte, seine Karriere und seinen Machteinfluss voranzutreiben. Er benutzt Frauen, ohne auch nur das Geringste für sie zu empfinden – bis er auf Isabell trifft. Sie ist klug, schön und eine Kämpferin. Isabell möchte studieren und sich ein Leben in Würde und Freude zurückerobern. Ein Leben, das sie durch einen tragischen Schicksalsschlag verloren hat. Dafür ist sie bereit, ihren Körper zu verkaufen. Jonathan gabelt die junge Frau von der Straße auf und nimmt sie unter Vertrag. Ihr Körper gehört fortan ihm. Im Gegenzug dazu finanziert er ihr Studium und stellt ihr eine Wohnung zur Verfügung. Nur Jonathan ist ihr Körper vorbehalten. Sie ist sein Spielzeug, das er mit niemand anderem teilen will. Doch bald schon bemerkt Jonathan, dass Isabell anders ist. Dass sie ihn verändert und seinem Herzen gefährlich nahe kommt. Isabell wird für Jonathan zur Bedrohung, der er mit roher Gewalt begegnet. Wird die junge Frau es schaffen, ungebrochen aus diesem Deal hervorzugehen? (Quelle: Lesejury)

Anfang
Eine Beziehung wollte ich nicht eingehen. Private Verpflichtungen waren nicht mein Ding. Rücksichtnahme, Beziehungsgespräche, die mir binnen weniger Tage den letzten Nerv raubten und überhaupt die Vorstellung, mit nur einer einzigen Frau zusammen zu sein, all das waren Argumente, die eindeutig gegen eine Beziehung sprachen.

Positiv
Schaut man sich auf diversen Portalen die Rezensionen an, fällt einem sofort etwas auf. Dieses Buch scheidet die Geister. Die einen finden es gut, die anderen nicht. Dazwischen ist eigentlich nur leerer Raum. Auch mich lässt diese Geschichte etwas gespalten zurück.
Ich mag Perspektivwechsel in Büchern total gerne, da man so die Gedanken und die Gefühle von den Charakteren am besten mitbekommt und sie einem dadurch nicht so fern und fremd sind. Für gewöhnlich wählen Autoren/Autorinnen dann den Weg, dass jedes Kapitel abwechselnd aus der Sicht der jeweiligen Personen erzählt. Myriam Brixton hat es anders gemacht. In den jeweiligen Kapiteln/Abschnitten wird immer mal wieder die Perspektive gewechselt. Isabell hat eine gerade Schriftart und Jonathan eine kurzive. Das hat es mir ermöglicht immer direkt mitten im Geschehen zu sein, da man die gleiche Szene oftmals aus beiden Sichten geschildert bekommen hat. Das war (für mich) auf jeden Fall mal etwas ganz Neues und hat mir wahnsinnig gut gefallen.
Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe, hat mir die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen und ich wurde immer wieder davon angetrieben unbedingt wissen zu wollen, wie es denn nun weitergehen mag. Auch wenn es mal eine Szene war, die nicht meinen Geschmack getroffen hat.

Negativ
Zuallererst muss ich eine Triggerwarnung rausgeben, da nicht jeder alles lesen kann. In diesem Buch kommt es zur Vergewaltigung. Wer damit Probleme hat, sollte dieses Buch nicht zur Hand nehmen. Mein Ding ist das auch überhaupt nicht, aber ich kann es lesen, ohne dass es mir schadet (wenn ich weiß, dass es fiktiv ist).
Immer wieder bemängel ich bei erotischen Romanen, dass der Safer Sex auf der Strecke bleibt. So auch hier. Ab einem gewissen Punkt sorgt Jonathan zwar dafür, dass Isabell eine Spirale eingesetzt bekommt, aber davor hatte er schon ungeschützten Sex mit ihr (und mit anderen), was ich absolut unrealistisch finde. Er ist eitel, achtet wirklich sehr stark auf sich und seinen Körper, macht sich aber keine Gedanken über Krankheiten? Das passt für mich einfach nicht zusammen.
Stellenweise gab es einige Rechtschreibfehler. Wenn es nicht übermäßig ist, spreche ich es für gewöhnlich nicht an. Wir alle machen Fehler und es kann einfach passieren, dass was durchrutscht. Auch wenn es wie oft gelesen und korrigiert wurde. Es zog sich hier auch nicht durchs gesamte Buch, sondern war nur vereinzelt, aber dafür auch recht heftig. Als wären bestimmte Abschnitte einfach nicht korrigiert worden. So wird aus Isabell mal Isabella oder sie sind mit Reisegebäck unterwegs - und aus dem Kontext habe ich ausschließen können, dass damit Proviant vom Bäcker gemeint war ^^
Nicht alle Sexualpraktiken haben mich persönlich angesprochen. Prinzipiell kein Problem, aber eine Szene war mir einfach viel zu heftig. Ich fand es unpassend und irgendwie auch unnötig zu so etwas Extremen zu greifen.
Das Ende fand ich dann etwas zu schnell und es hat mich sehr unbefriedigt zurück gelassen.
Die Geschichte wird laut Cover als SM-Roman angepriesen, was es aber definitiv nicht ist. Ja, auch beim SM geht es darum an seine Grenzen zu gehen und darüber hinaus gebracht zu werden, aber damit sind alle Beteiligten einverstanden. Das ist hier nicht der Fall. Nur weil es härter zugeht oder brutal wird, ist es nicht automatisch SM/BDSM.

Zitate
Als er die Augen öffnete, kreuzten sich unsere Pupillen und keiner wusste vom anderen, was er dachte. Wir waren uns vollkommen fremd und doch war mir nie ein Mensch so nahe gekommen. (Seite 67)

Ich tat etwas, das ich selbst nie für möglich gehalten hätte. Und ich tat es für einen anderen Menschen. Um einem anderen Menschen eine Freude zu machen. Dieser Jonathan war wirklich nett. Und pervers. (Seite 241)

Schreibstil
Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Es lässt sich sehr einfach und flüssig lesen und ich wurde mehr oder weniger durchs Buch gezogen, da ich immer wieder wissen wollte, wie es nun weiter geht.

Fazit
Auch wenn ich einige Kritikpunkte habe und deswegen Sterne abziehen müsste, hat mir die Geschichte insgesamt sehr sehr gut gefallen. Ich könnte nicht mal ganz genau erklären woran es liegt, aber ich habe dieses Buch wirklich gerne gelesen und es nicht bereut.
Empfehlen würde ich es aber nur bedingt, da sicherlich nicht jeder mit dem Inhalt klar kommt.

Veröffentlicht am 01.10.2019

Emotional und herzerwärmend - genau richtig für den Herbst und die Vorweihnachtszeit!

Die Zeit der Weihnachtsschwestern
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Buchinfo
Suzanne McBride hat nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie ...

Buchinfo
Suzanne McBride hat nur einen Weihnachtswunsch: ihre drei Töchter in ihrem Haus in den schottischen Highlands bei sich zu haben. Und tatsächlich: Posy, Hannah und Beth - so unterschiedlich wie die Plätzchen in der Keksdose - wollen sich wieder unter einer Tanne treffen. Suzanne ist entschlossen, ihnen das perfekte Weihnachtsfest zu bescheren … bis eine Grippe sie ans Bett kettet. Jetzt müssen die Schwestern einspringen. Während die eine oder andere dabei das Fest der Liebe sogar von seiner romantischen Seite kennenlernt, treten bei allen verborgene Geheimnisse und Konflikte ans Tageslicht. Bald wird ihnen klar: Wenn Weihnachten gelingen soll, müssen die McBride-Frauen erst das verlorene Band ihrer Familie wiederfinden …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Es gibt gute Jahrestage und schlechte Jahrestage. Dieser war ein schlechter, und Suzanne beging ihn mit einem Albtraum.

Positiv
Sehr gut gefallen hat mir die Zeichnung der Charaktere. Jede Person in diesem Buch ist eine komplett andere Persönlichkeit und wunderbar beschrieben. Während oftmals das Problem besteht, dass keine Beziehung zu einem Buchcharakter aufgebaut werden kann, da er zu blass oder leblos beschrieben ist, konnte ich mir hier jeden einzelnen wunderbar vorstellen und bei dem ein oder anderen auch zwischendurch immer mal wieder vermuten, wie er/sie wohl reagieren wird.
Insgesamt kann sich jeder irgendwo in mindestens einer der Schwestern wiederfinden. In Hannah, die keine Gefühle zulassen will und glaubt, dass es sie schwach machen könnte. In Beth, die ihre Kinder über alles liebt, aber nicht nur Hausfrau sein möchte, sondern Sehnsucht nach der Arbeit und Gesprächen mit Erwachsenen hat. Oder in Posy, die das Leben führt, das sich ihre Mutter für sie wünscht, aber sich immer unsicherer wird, ob das auch wirklich ihr Traum ist.
Ich liebe Perspektivwechsel in Büchern (wenn der Autor/die Autorin es kann), da man als Leser so die volle Packung der Gefühle und Gedanken miterleben kann. Sarah Morgan erzählt die Geschichte aus Sicht der Schwestern und Mutter Suzanne, was ich wirklich gut gefunden habe. Bei dieser Geschichte handelt es sich nämlich nicht um einen Liebesroman (was die Autorin scheinbar sonst so schreibt), sondern um ein Familien-Wohlfühl-Aussprache-Klärungsbedarf-Roman mit ganz vielen Emotionen - sowohl im Buch, als auch davor (beim Leser).

Negativ
Ich habe keinen Negativpunkt, außer, dass mir irgendwie noch so das letzte Tröpfchen gefehlt hat, um 5 Sterne zu vergeben. Allerdings könnte ich nicht wirklich sagen, was genau noch hätte sein müssen, damit es dazu kommt. Es hat mich einfach nicht so umgehauen wie andere Bücher, die dann die volle Punktzahl erhalten.

Zitat
"Aber ich sollte dich warnen, dass ich im Falle des unwiderruflichen Scheiterns unserer Ehe deine Bücher beanspruchen werde. Je nach Zeit und Medikation kann ich vermutlich lernen, ohne dich zu leben, aber ich kann nicht ohne deine Bibliothek leben." (Position 459-461)

Schreibstil
Das Buch ist sehr einfach, aber auch ganz toll geschrieben. Es lässt sich schnell und flüssig lesen, was ein gutes Vorankommen ermöglicht - genau das, was man hier gerne möchte.

Fazit
Ein tolles und wahnsinnig emotionales Buch, das den Leser in der Herbst-/Vorweihnachtszeit eingekuschelt mit einem Tee auf dem Sofa abholt und durch eine nicht ganz so einfache Familiengeschichte führt.
Wer solche Geschichten mag, sollte sich diese auf keinen Fall entgehen lassen!