Hat Potential, konnte mich dennoch nicht überzeugen.
Das Juwel der FinsternisEsnaikhir, 8. kal. Ianuarij anno 1680
Es ist vollbracht. Bilder geistern durch meinen Kopf: die Risse im Marmor, gezeichnet durch meine Stimme. Das Bröckeln des Steins. Ihre Haut, alabastergleich, ein ...
Esnaikhir, 8. kal. Ianuarij anno 1680
Es ist vollbracht. Bilder geistern durch meinen Kopf: die Risse im Marmor, gezeichnet durch meine Stimme. Das Bröckeln des Steins. Ihre Haut, alabastergleich, ein Gesicht von makelloser Schönheit. Haar, das im Luftzug tanzt. Augen wie Tautropfen, kristallklar. Und erst diese Macht! Das Aufwallen der Magie mag die Gestirne selbst berührt haben. Neben ihr bin ich nichts. Wie konnte ich annehmen, ihr auch nur im Mindesten zu gleichen?
Die Morgendämmerung schlüpfte durch den Felsspalt. Ein blasses Grau. Es hing über ihrem Kopf wie der gekrümmte Zeigefinger eines Riesen. Kea seufzte und rekelte sich. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass die Mulde, in der sie lag, ihrer Körperform entsprach. Als hätte sie über all die Jahre einen Abdruck im Stein hinterlassen. Was natürlich Unsinn war.
Eckdaten
eBook
Roman
302 Seiten
2019
Drachenstern Verlag (Bookspot Verlag)
ISBN: 978-3-95669-121-8
Band 1
Cover
Es gefällt mir und passt zum Titel. Ein echter Hingucker!
Inhalt
Drei verfeindete Völker. Ein sagenumwobener Kristall, der größte Macht verheißt. Eine mutige junge Frau, die das Schicksal des Reichs in ihren Händen hält.
Die Sklavin Kea hat eine mächtige Gabe: Sie kann die Gedanken anderer beeinflussen. In den Dienst der Königsfamilie gestellt, soll sie dazu ausgebildet werden, die Feinde der Herrscherin zu manipulieren. Bald weckt sie das Interesse des Rittmeisters bei Hofe. Und obwohl sie einem anderen versprochen ist, fühlt sie sich zu dem mysteriösen Mann hingezogen. Doch der Konflikt zwischen den Völkern droht zu eskalieren, und Kea will nicht zum Spielball werden – sie plant ihre Flucht …
Autorin
Mara Lang, Jahrgang 1970, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Hin- und hergerissen zwischen Buch und Film wollte sie ursprünglich Filmregisseurin werden, um ihrer Fantasie Leben einzuhauchen, wählte dann aber das Studium zur Diplompädagogin und erschafft heute Kopfkino für ihre Leser. Mara Lang lebt und arbeitet in Wien.
Meinung
Kea kann Gedanken formen und in andere Menschen einpflanzen. Aber da sie nur eine Sklavin ist, ist ihre Gabe ungeübt und nicht gerade hilfreich. Sie träumt von der Freiheit, aber diese scheint in weiter Ferne zu liegen. Doch sie legt all ihre Hoffnung in Nakush, der ihr geschworen hat, sie und alle die anderen Sklaven zu befreien. Und an diese schwache Hoffnung klammert sie sich, mag auch noch so trostlos sein.
Sie erinnert sich kaum an ihr vorheriges Leben in Freiheit. Doch sie glaubt fest an Nakush und an ihre gemeinsame Liebe.
Der andere Erzähler ist Zadjan, der Kronprinz. Er will sein Erbe gar nicht wahrnehmen und vertreibt sich lieber mit angenehmeren Dingen die Zeit. Doch lange kann er das nicht mehr tun. Die Pflicht ruft.
Es wird hier eine recht interessante Welt mit einzigartigen Namen erschaffen. Auch die Handlung ist neuartig, auch wenn ich anfangs noch nicht vollends in sie eintauchen kann. Mich stört es auch, dass die Kapitel einfach so beginnen und ich daher nie so recht weiß, wer gerade erzählt. ☹ Ich sehe durchaus das Potential, aber fesseln konnte es mich dennoch leider nicht. Ist wohl nicht mein Geschmack. Ich habe es vorzeitig abgebrochen.
♥♥ von ♥♥♥♥♥