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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2020

Spannung bis zum Ende - garantiert!

VERRAT
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Meine Rezi

Oftmals beginnen Kriminalromane mit der Beschreibung einer Tat oder eines Tatortes, der Beschreibung der Polizeiwache oder des Hauptkommissars, wie er am Morgen gerade seinen Kaffee trinkt ...

Meine Rezi

Oftmals beginnen Kriminalromane mit der Beschreibung einer Tat oder eines Tatortes, der Beschreibung der Polizeiwache oder des Hauptkommissars, wie er am Morgen gerade seinen Kaffee trinkt und sein Croissant isst. Doch mit einer Redewendung, über welche anschliessend auch noch knapp zwei Seiten sinniert wird, damit starten wohl nur ganz wenige Krimis. Schon daran erkennt der Leser, dass dieses Buch kein gewöhnliches Buch sein wird. Es fordert den Leser, packt ihn und lässt ihn nicht mehr los.

Ariana Lambert gelingt es, den Leser schon ab dem ersten Kapitel an das Buch zu fesseln. Der Schreibstil ist perfekt für den Lesefluss und beschreibt die Dinge verständlich doch präzise. Die Geschichte hat einen personalen Erzähler. Wir folgen also der Anwältin Anna Schwarz, jedoch wird die Geschichte nicht aus der Ich-Perspektive erzählt.
Dadurch, dass die Autorin selbst jahrelang als Anwältin gearbeitet hat, versteht sie die Abläufe, kennt die einzelnen Schritte vor Gericht und schafft so eine Hauptprotagonistin, welche sehr real und echt wirkt. Es macht Spass, die Arbeit von Anna mitzuerleben und ihren Schritten zu folgen.

Der Autorin gelingt es, immer wieder Überraschendes einzubauen, sodass der Leser selten den nächsten Schritt oder die nächste Handlung voraussehen kann. Dadurch wird aber auch der Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten. Das Ende kann kaum in dieser Form vorausgesagt werden und dürfte viele Leser überraschen.
Dublin als Schauplatz der Geschichte kommt etwas wenig zur Geltung. Dafür, dass schon auf dem Cover die Geschichte als «Dublin Krimi» angepriesen wird, hätte man noch etwas mehr von dieser wunderschönen Stadt einbauen können. Das Cover ist indes sehr schön gewählt und passt toll zur Geschichte. Doch bei einem Krimi geht es vorderhand nicht um die Stadt an sich, sondern um die Handlung. Und diese ist Ariana Lambert gänzlich geglückt.


Mein Fazit

Ariana Lambert ist mit «Verrat» ein tolles Buch gelungen. Spannung ab Seite 1, mit viel Unerwartetem und Liebe inklusive. Ein toller Krimi, welcher jeder Krimifan – ob Dublinliebhaber oder nicht - lesen sollte. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Fantastischer Auftakt zur siebenteiligen Buchreihe

Siebenteilige Reihe um den Salzburger Kommissar Konstantin Manner / Manner sieht rot
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Meine Rezension

Was hat eine Behinderteneinrichtung, ein SM-Club, die Ortschaft Untersberg und der Chiemsee gemeinsam? Das alles ist Teil des Kriminalromans «Manner sieht rot» - der erste von insgesamt ...

Meine Rezension

Was hat eine Behinderteneinrichtung, ein SM-Club, die Ortschaft Untersberg und der Chiemsee gemeinsam? Das alles ist Teil des Kriminalromans «Manner sieht rot» - der erste von insgesamt sieben Bänden. Der Salzburger Kommissar, Konstantin Manner, hat bereits im ersten Fall alle Hände voll zu tun. Nicht nur, dass er einen Mordfall aufzuklären hat, welcher sich – zum Leidwesen des Kommissars – über die österreichische Landesgrenze hinaus zieht, der Major wird gleichzeitig auch noch mehrfach mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Nur gut, dass Major Manner dabei auf seine beiden Mitarbeiter, Christian und Eva, zählen kann.

Dem Autor, Mick Saunter, gelingt bereits mit dem ersten Buch ein Volltreffer. Packend, spannend, überraschend. Ein Buch, welches von der ersten bis zur letzten Seite zu überzeugen vermag. Einmal begonnen, will man die Geschichte rund um den Kommissar nicht mehr aus den Händen legen. Zu spannend ist der Fall aber vor allem auch die Vergangenheit des Hauptprotagonisten selbst. Bemerkenswert ist, wie Mick Saunter den Fall mit seinen eigenen Lebenserfahrungen anreichert. Der Autor hat selbst jahrelang mit Menschen mit einer Behinderung gearbeitet und als Heimleiter für die Menschen gesorgt. Dies kommt dem Buch jetzt zugute. Saunter schafft es, dem Leser einen kleinen Einblick in eine solche Einrichtung zu geben.

Durch den lockeren, umgangssprachlichen Schreibstil liest sich das Buch sehr fliessend. Immer wieder kommen direkte Reden im Dialekt vor, was dem Buch eine persönlichere Note verleiht. Es wird nicht nur über den Salzburger Kommissar geschrieben, man kann das Österreichische selbst im Text lesen. Dadurch wird der ganze Kriminalroman greifbarer und wirkt noch realer.
Hinzu kommen der Humor sowie die Überraschungsmomente, welche zwar zu einem Krimi gehören und vom Leser erwartet werden dürfen, doch Mick Saunter gelingt es, diese geschickt genug einzubauen, dass der Leser dennoch immer wieder aufs Neue überrascht wird.


Mein Fazit

Das Buch überzeugt in jeglicher Hinsicht und macht Lust auf mehr. Persönlich freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, vor allem da nicht nur der Kommissar und sein Team sondern auch andere – nicht immer nur von der guten Seite – bereits bekannte Personen ihre Fortsetzung in den kommenden Bänden finden werden. Man darf also gespannt sein, was Mick Saunter als nächstes vorlegen wird. Bis dahin ist dieses Buch schonmal absolut empfehlens- und lesenswert!

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Humorvoll und packend – ein must-read nicht nur für Theaterliebhaber

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
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Meine Rezension

Als ich das Werk von Martin Schörle zum ersten Mal in Händen hielt, war ich ehrlicherweise etwas überrascht. Aufgrund der Leseprobe und des Titelbildes war mir natürlich klar, dass es ...

Meine Rezension

Als ich das Werk von Martin Schörle zum ersten Mal in Händen hielt, war ich ehrlicherweise etwas überrascht. Aufgrund der Leseprobe und des Titelbildes war mir natürlich klar, dass es sich hier um zwei Theaterstücke handelte, doch mich überraschte vielmehr die Seitenanzahl. Auf lediglich 119 Seiten sollten sich zwei ganze Theaterstücke wiederfinden. Dies schien mir schier unmöglich – vor allem wenn man bedenkt, dass bei Theaterstücken meist auch die Regieanweisungen sowie Kulissen beschrieben werden. Doch ich liess mich von dieser anfänglichen Überraschung nicht beirren und begann mit dem Lesen – zum Glück.

Das erste Stück ist ein Monolog. Der Verwaltungsbeamte Hans Fredenbek erzählt frisch von der Leber, was ihn gerade beschäftigt. Dabei spricht er immer wieder direkt das Publikum an. Die behandelten Themen sind dabei mindestens genauso vielfältig wie die Sprache selbst, die er für das Erzählen benutzt. Angefangen bei den Eigenheiten die ein Radiergummi aufweisen kann, über Urlaube, sein eigener Arbeitsalltag, seine Kollegen bis hin zu seiner Frau. Die Themen wechseln schnell und die Sprache genauso. Erzählt der Protagonist anfänglich penibel genau von jeder Einzelheit, wechselt er bereits bei der nächsten Szene und schafft es, in nonchalanter, teils gefühlsbetonter Alltagssprache den nächsten Gedanken in Worte zu fassen. Dies fordert dem Leser einiges ab, da er nicht nur den Themenwechsel ohne Vorwarnung verarbeiten muss, sondern auch die neue Ausdrucksweise. Martin Schörle, der Autor dieses Werks, gelingt es jedoch ausgezeichnet, die Spannung und Dramatik aufrecht zu halten, sodass der Leser diese Veränderungen nur allzu gern mitmacht. Dafür wird er auch immer wieder mit tollem Humor, faszinierender Wortwahl und leidenschaftlichen Ausbrüchen des Hauptprotagonisten belohnt.

Das zweite Stück, «Einladung zum Klassentreffen», ist ein Dialog zwischen den beiden Charakteren Carsten und Marina. Dabei ruft Carsten Maria nach 20 Jahren per Telefon an, um sie zum Klassentreffen einzuladen. Was dann folgt ist ein stetiges Auf und Ab der Gefühle. Die beiden merken schnell, dass sie auch nach all den Jahren noch mehr füreinander empfinden als ursprünglich gedacht. Da Maria gerade von der Arbeit nach Hause fährt, sitzt sie in einem Zug als dieses Telefonat stattfindet. Entsprechend bekommen andere Reisende das Gespräch mit und reagieren darauf.
Zwanzig Jahre Leben von zwei Menschen auf nur etwa 50 Seiten darzustellen ist nicht ganz einfach. Was Martin Schörle hier jedoch vollbringt ist grandios. Mit viel Humor und Emotionen schafft er es, die Geschichte so realistisch darzustellen, als hätte er sie gerade eben selbst bei einer Zugfahrt miterlebt. Der Leser wird von der ersten Seite an gepackt und – so erging es mir zumindest – nicht mehr losgelassen. Es passiert mir nicht oft, dass ich beim Lesen die Zeit gänzlich vergesse, aber dieses Stück liess mich nicht mehr los. Ich musste es einfach in einem Schnurz lesen.


Mein Fazit

Das Werk hat alles; ich musste mehrmals schmunzeln, fieberte mit und hoffte auf ein Happy End für die Protagonisten. Kurzum, was Martin Schörle hier abliefert ist genial und absolut lesenswert! Dass die beiden Stücke bereits einige Auszeichnungen verliehen bekamen, ist wenig überraschend und meiner Meinung nach absolut gerechtfertigt. Nur zu gerne würde ich (vor allem «Einladung zum Klassentreffen») die Theaterstücke einmal auf einer Bühne bewundern können. Doch bis es soweit ist, habe ich die Texte in Buchform zu Hause und werde sie sicherlich nicht zum letzten Mal gelesen haben.

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Veröffentlicht am 25.02.2019

Die Antwort auf Vielleicht

Die Antwort auf Vielleicht
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Inhaltsangabe / Klappentext

Adam hat nicht damit gerechnet, sich in eine der Patientinnen zu verlieben, die er täglich zur Chemotherapie und zurück fährt. Doch dann steigt eines Tages Jessi in sein Taxi ...

Inhaltsangabe / Klappentext

Adam hat nicht damit gerechnet, sich in eine der Patientinnen zu verlieben, die er täglich zur Chemotherapie und zurück fährt. Doch dann steigt eines Tages Jessi in sein Taxi - jung, schön und todkrank. Ehe er sich versieht, ist es um ihn geschehen. Als er erfährt, dass Jessi vielleicht nur noch wenige Wochen zu leben hat, setzt er alles daran, ihr diese Zeit so schön wie möglich zu machen. Und er hat ein Ziel: Jessis größten Wunsch zu erfüllen. Währenddessen erkennt er, dass auch er seine Träume vielleicht nicht bis "irgendwann einmal" aufschieben sollte ...

Meine Rezension

Hendrik Winter wagt sich mit dem Roman «Die Antwort auf Vielleicht» an ein schwieriges Thema, nämlich die Krankheit Krebs und die damit verbundenen Leiden für Patienten wie auch Angehörige. Er beweist mit dem Buch jedoch viel Fingerspitzengefühl und zeigt, dass ihm das Thema nicht fremd ist. Die Geschichte ist – dies Erfährt der Leser im Nachwort – teilweise auf wahren Begebenheiten beruhend. Dies sorgt sicherlich zusätzlich dafür, dass der Leser schnell das Gefühl hat, eine Geschichte zu lesen, die sich tagtäglich überall auf der Welt abspielen kann.

Obschon die Geschichte insgesamt bedrückend und oftmals auch sehr traurig ist, schafft es der Autor mit seinem Schreibstil und seiner Erfahrung, immer wieder witzige, humorvolle Momente zu schaffen. So entstehen Kapitel, bei welchem der Leser herzhaft lachen kann, nur um schon im nächsten Kapitel wieder schmerzlich an das Leiden der Hauptprotagonistin erinnert zu werden. Hendrik Winter kreiert so einen Roman, der den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitnimmt, nie wissend, was als nächstes kommen wird. Die authentischen Charakteren sorgen zudem dafür, dass der Leser an das Buch gefesselt wird und man Kapitel für Kapitel mit den Protagonisten mitfiebert. Nicht selten stellt man sich dabei die Frage, wie man selber wohl in dieser Situation gehandelt und welche Gefühle man dabei gehabt hätte.

Hendrik Winter erschafft ein fesselndes Buch, welches vor allem durch die sympathischen Protagonisten besticht. Der Hauptprotagonist, Adam, wirkt oftmals überfordert im Umgang mit kranken Menschen, und dies obschon es sein Beruf ist, mit ihnen zu arbeiten. Jessi, die Hauptprotagonistin und todkranke Krebspatientin, auf der anderen Seite, wirkt gegen aussen oftmals locker und unerschrocken, zeigt aber immer wieder ihre wirklichen Gefühle. Diese Eigenschaften lassen die Charakteren menschlich wirken und machen das Buch mitunter zu etwas ganz speziellem.

Mein Fazit

«Die Antwort auf Vielleicht» ist ein wundervolles Buch, welches niemanden kalt lässt. Mit viel Gefühl geschrieben, zeigt es eine Geschichte zwischen zwei Liebenden auf, welche von Beginn weg schwierig ist. Dennoch gelingt es Hendrik Winter, die Geschichte zu keinem Zeitpunkt kitschig oder unrealistisch wirken zu lassen. Das Buch ist absolut lesenswert und besonders empfehlenswert für all jene Menschen, welche im Leben nie Zeit für sich und ihre Wünsche zu haben scheinen. Es zeigt schonungslos auf, dass die Zeit selbst zwar unendlich, die Zeit auf Erde jedoch nur begrenzt ist. Erfüllt man sich seine Träume und Wünsche also nicht jetzt, wann dann?

Veröffentlicht am 15.07.2024

Spannender Krimi mit tollem geschichtlichen Hintergrund

Taubenschlag
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"Taubenschlag" von Dennis Jürgensen hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Als zweiter Band der Reihe um die Ermittler Lykke Teit und Rudi Lehmann schafft es Jürgensen meisterhaft, Spannung und Atmosphäre ...

"Taubenschlag" von Dennis Jürgensen hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Als zweiter Band der Reihe um die Ermittler Lykke Teit und Rudi Lehmann schafft es Jürgensen meisterhaft, Spannung und Atmosphäre aufzubauen, die mich nicht mehr losliessen.

Besonders beeindruckt hat mich die komplexe und vielschichtige Charakterzeichnung. Lykke und Rudi sind nicht nur interessante Figuren, sondern auch zutiefst menschlich. Ihre persönlichen Herausforderungen und die Art und Weise, wie sie mit ihren eigenen Dämonen kämpfen, verleihen der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. Lykke, die immer noch mit dem Verlust ihrer Tochter Gry zu kämpfen hat, und Rudi, der sich seiner Vergangenheit stellen muss, bilden ein dynamisches Duo, dessen Entwicklung spannend zu verfolgen ist. Ihre Freundschaft und Zusammenarbeit wirken authentisch und bereichern die Handlung ungemein.

Der Schreibstil von Jürgensen ist flüssig und fesselnd. Er versteht es, mit Worten Bilder zu malen und eine dichte Atmosphäre zu schaffen, die den Leser in die düstere Welt der Ermittlungen eintauchen lässt. Besonders gefallen hat mir der subtil eingestreute Humor, der die Spannung an den richtigen Stellen auflockert und den Figuren zusätzliche Sympathie verleiht.

Leider, aber das kann natürlich auch als positive Sache gewertet werden, ist schon schnell klar, wer der Mörder ist. Dadurch, dass wir auch seine Sicht sehen und ihn bei den Vorbereitungen begleiten, fehlt für mich etwas die Spannung.

Ein Pluspunkt ist, dass "Taubenschlag" trotz seiner Stellung als zweiter Band einer Serie problemlos eigenständig gelesen werden kann. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und bietet genug Hintergrundinformationen, um auch Neueinsteigern einen guten Einstieg zu ermöglichen. Natürlich weckt es auch die Neugier, die anderen Bände zu lesen und die komplette Entwicklung der Charaktere und der übergreifenden Handlung zu erleben.

Insgesamt hat mich "Taubenschlag" von Dennis Jürgensen sehr begeistert. Es ist ein spannender und gut geschriebener Krimi, der durch tiefgründige Charaktere und eine dichte Atmosphäre besticht. Ich vergebe dem Buch 4 von 5 Sternen und freue mich schon darauf, auch die anderen Teile der Reihe zu lesen.

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