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Veröffentlicht am 03.02.2020

Kaiser Otto stirbt zu früh, so dass man wenig von ihm erfahren kann

Die Geliebte des Kaisers
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Kaiser Otto stirbt 1002 in jungen Jahren in Italien. Seine Leibdienerin Mena trägt ein Kind von ihm unter ihrem Herzen. Den einzigen Erben des Kaisers. Ein Zahn Kaiser Karls und das Herz des toten Kaisers ...

Kaiser Otto stirbt 1002 in jungen Jahren in Italien. Seine Leibdienerin Mena trägt ein Kind von ihm unter ihrem Herzen. Den einzigen Erben des Kaisers. Ein Zahn Kaiser Karls und das Herz des toten Kaisers sollen es ihr ermöglich dem Kind eine Legitimation zu geben. Mena muss es schaffen vor den anderen Thronanwärtern beim Bischof in Augsburg zu sein. Das Ganze gestaltet sich dann allerdings schwieriger als gedacht, da im Januar die Pässe über die Alpen hochverschneit sind. Wie gut das Mena sich einer Kaufmannsgruppe anschließen kann und auch immer wieder Personen trifft die ihr weiter helfen.
Leider hat sie aber auch drei Widersacher die ihr das Leben und die Reise erschweren.
Wird es ihr wohl gelingen rechtzeitig vor den anderen den strapaziösen Weg über den Pass zu bewältigen? Und wird man sie dort, dank des Kaisers Herz und Zahn, wahrlich gut aufnehmen?

Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen. Es zeigt Mittelalter und eine Frauenfigur, so dass ich der Meinung war es ginge in dem Buch um eine starke Frau im Mittelalter.
So war es dann auch. Schon die Leseprobe hat mich in ihren Bann gezogen und ich wollte so gerne bei der Leserunde dabei sein, um zu erfahren wie Mena mit den Widrigkeiten die ihr begegnen klar kommt.

Das Buch hat gut begonnen und ich habe mich darauf gefreut nach der Leseprobe weiter zu lesen. Mena ist ein taffe, junge Frau ihrer Zeit und hat es nicht leicht. Sie ist schwanger vom Kaiser, aber der stirbt schon bevor man die Schwangerschaft erkennen kann. Er versucht noch in die Wege zu leiten was möglich ist, aber seine Krankheit ist leider schon sehr weit fortgeschritten und er kann ihr nicht mehr viel weiter helfen.
In Ewalt einem weiteren Leiddiener des Kaisers hat Mena einen Mitwisser und angeblichen Freund, der jedoch eher seinem eigenen Seelenheil zugetan ist als Mena wirklich helfen zu wollen.
Diese hat natürlich viele Widersacher, die es nicht hinnehmen wollen, das ein anderer Kaiser wird als die die sich schon gute Chancen auf den Thron ausrechnen. Somit warten auf der langen, beschwerlichen Reise viele Widrigkeiten die Mena das Leben schwer machen. Aber sie hat oft Glück und findet immer mal wieder eine hilfreiche Hand.
Leider gibt es im ganzen Buch ein paar sonderbare Ungereimtheiten die dem Leser doch etwas aufstoßen. So hat es sonderbare Zufälle, wie sich Mena und ihre Widersacher immer wieder über den Weg laufen. Niedergeschlagene können sich einer Spontanheilung erfreuen und eine Hochschwangere läuft sich die Hacken wund, um endlich ein Versteck für des Kaisers Herz zu finden. Personen tauchen auf und sterben, ohne das sie die Geschichte in irgendeiner Form weitergebracht hätten und die Reise über den verschneiten Reschenpass wirkt wie in Echtzeit. Sie dauert und dauert und dauert und der Leser liest nur von Schnee, noch mehr Schnee und Wölfen und toten Wölfen. Das trübte für mich das Leseerlebnis mitunter doch sehr und auch die doch eher wundersamen Begebenheiten, und für mich recht sonderbaren Verfolgungen lassen mich hier Sterne abziehen.

Die Erklärungen des Autors zum geschichtlichen Hintergrund und die Erklärung alter Begriffe fand ich dann wieder sehr interessant und war froh diese Info erhalten zu haben.

Alles in allem ist es ein Buch für die seichte Unterhaltung, bei der man nicht zu viel Nachdenken sollte, da einem sonst die Ungereimtheiten vielleicht negativ aufstoßen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Ein Buch über unterschiedliche Selbstwahrnehmung

Jonah & Piet
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Die Kinder gehen zum ersten Mal mit ihrer neuen Klasse schwimmen.Jonah und Piet stecken noch in den Umkleidekabinen. Sie trauen sich nicht raus, da sie denken das sie zu dick beziehungsweise zu dünn sind.

Das ...

Die Kinder gehen zum ersten Mal mit ihrer neuen Klasse schwimmen.Jonah und Piet stecken noch in den Umkleidekabinen. Sie trauen sich nicht raus, da sie denken das sie zu dick beziehungsweise zu dünn sind.

Das Cover macht neugierig. Warum schauen die beiden Jungs so skeptisch hinter der roten Tür hervor?

Die beiden Jungs kennen sich noch nicht. Sie sind in einer neuen Klasse. Hier kennt man noch niemanden. Sie unterhalten sich durch die Trennwand ihrer Kabinen und jeder beschreibt sich dem anderen. Hier kann man sehen wie subtil die Selbstwahrnehmung der Jungs ist. Sie sind mit ihrem Körper nicht zufrieden. Der eine empfindet sich zu groß und zu dick und der andere zu winzig und dürr.
Als beide sich endlich entschließen aus der Kabine raus zu kommen kann der Betrachter feststellen das es gleichgroße Jungs sind, von denen der eine etwas dünner als der andere ist.
Hier hat ihnen ihre Selbstwahrnehmung wohl ein Schnippchen geschlagen.

Ein Buch eher für Grundschulkinder um über die Selbstwahrnehmung ins Gespräch zu kommen. Kindergartenkinder können es noch nicht verstehen. Meine Kleingruppe mit der ich es betrachtete habe hatte Kinder im Alter von fast 5 -6 Jahren und sie konnten keinen Zusammenhang mit dem vorher berichteten und dem tatsächlich gesehenen am Ende der Geschichte finden.

Ich kann das Buch für Kinder ab 8 Jahren empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Mein erster Thriller konnte mich nicht für dieses Genre begeistern

Todesfalle
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Jazzie kommt aus dem Sommercamp zurück. Sie ist sauer und enttäuscht, weil ihre Mutter sie nicht abgeholt hat. Zu Hause muss sie erkennen, warum es der Mutter unmöglich war sie zu besuchen. Entsetzt hört ...

Jazzie kommt aus dem Sommercamp zurück. Sie ist sauer und enttäuscht, weil ihre Mutter sie nicht abgeholt hat. Zu Hause muss sie erkennen, warum es der Mutter unmöglich war sie zu besuchen. Entsetzt hört sie, dass jemand in der Wohnung umhergeht, in der ihre Mutter erschlagen vor dem Sofa liegt. Sie versteckt sich hinter dem großen Wohnzimmersessel. Dort muss sie, mit Erschrecken, feststellen, dass der Mörder kein Unbekannter ist.

Schon dieser Einstieg macht Lust auf mehr. Es ist spannend und einfach auch entsetzlich was diese kleine 10 jährige da miterleben muss.
Die Sprecherin Sabine Godec gibt dem ganzen viele gute Stimmen und lässt auch die männlichen Protagonisten im rechten Licht rüberkommen. Sie macht hier auf jeden Fall den besten Job.

Das Cover hat mir gefallen. Es sagte aber nicht viel über die Geschichte aus. War halt einfach schön rosa.

Jazzie macht dicht, nachdem sie, traumatisiert wie sie war, gefunden wurde. Nur Taylor eine Praktikantin auf dem Reiterhof für traumatisierte Kinder, kann einen Zugang zu ihr finden.
Eigentlich hat Taylor die Stelle nur angenommen um ihren Vater zu finden, aber nun ist sie mittendrin im Geschehen.
Das sind dann auch schon gleich die sympatischsten und kongruentesten Protagonisten in der Geschichte. Sie kommen alle drei sehr sympathisch und echt rüber. Die beiden weiblichen Parts haben viel mitgemacht und sind sich ähnlich. Clay, der Vater von Taylor hat endlich seine verloren geglaubte Tochter wieder und schon will sie ihr wieder jemand entreißen.

Da ist hin und wieder eine gewisse Spannung da.
Leider kann sich der Spannungsbogen, der zu Beginn aufgebaut wird, bei mir nicht halten.
Das Hörbuch hat immer mal wieder spannende Sequenzen, die aber bei längerem Zuhören, für mich nicht so wirklichkeitsnah rüber kommen.
Vieles erscheint mir unreal und nimmt mir damit die Zuhörfreude.


Auch die vielen Personen, die man sicherlich durch die anderen vier Bände kennen könnte, haben mich verwirrt.
Die Handlung hat immer mal wieder Handlungsstänge mit drin, von Personen die mal kurz auftauchen und dann über lange Sequenzen nicht wieder. Da hat es wohl wegen der Reihe einfach zu viele Personen die es in der "großen Familie" gibt und die es auch auf diese CD wenigstens in einer kurzen Passage schaffen mussten, damit sie nicht in Vergessenheit geraten.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich auch vorher keinen weiteren Fall aus Karen Roses Baltimore-Reihe gelesen oder gehört habe.
Vielleicht hätte das zum besseren Verständnis beigetragen.

Alles in allem eine gute Geschichte, die sicherlich noch potential böte. Da ich bisher keine Thriller kannte habe ich nicht den Vergleich. Da ich aber im Vorfeld gerade einen Krimi gelesen hatte, den ich spannender fand konnte mich diese Geschichte als Thriller nicht für dieses Genre begeistern. Dafür dümpelte die Geschichte phasenweise zu lange bei Randgeschichten und es blieben mir zu viele Fragen offen.

  • Einzelne Kategorien
  • Sprecherin
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Veröffentlicht am 02.12.2019

Was sucht braun im Regenbogen?

Paddington findet den Regenbogen
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Paddington hat wohl einen Regenbogen gesehen und macht sich nun auf die Suche nach Farben. Auf seinem Weg durch die Stadt entdeckt er den Doppeldeckerbus, so rot wie seine Mütze,beim Bäcker Brötchen im ...

Paddington hat wohl einen Regenbogen gesehen und macht sich nun auf die Suche nach Farben. Auf seinem Weg durch die Stadt entdeckt er den Doppeldeckerbus, so rot wie seine Mütze,beim Bäcker Brötchen im selben braun wie sein Korb,Bananen so gelb wie seine Gummistiefel....


Paddington sucht Farben. Ganz klar war mir nicht was der Regenbogen damit zu tun hat. Sucht er Farben, die er an sich findet oder die zum Regenbogen gehören? Der Titel des Buches verwirrte mich sehr, denn wenn es mit dem Regenbogen zu tun hat stimmt die Farbe braun nun leider so gar nicht. Wenn es um seine Sachen geht passen die Farben wieder, aber wozu dann der Regenbogen im Titel? Wobei er außer auf dem Cover nirgendwo mehr vorkommt.
Hier kommt auch das typisch englische von Paddington raus, denn als er die orange bei seinen Stiften nicht findet malt er nicht weiter sondern steckt die Pfote erst einmal in die Orangenmarmelade und stellt fest das es die leckerste Farbe überhaupt ist. Nun ja, Orangenmarmelade muss man schon mögen. Mir ist sie eindeutig zu bitter.

Dieses Pappbilderbuch kann ich nur bedingt empfehlen, da es mit den Farben bezüglich des Regenbogens doch sehr verwirren kann und Kinder vielleicht auch hier den falschen Bezug herstellen.
Deshalb gebe ich nur 3,5 Sterne. Auch wenn sonst die Geschichte und die Bilder süß sind.

Veröffentlicht am 23.11.2019

Die Mistgabel am Ende der Welt

Wenn Pinguine Tango tanzen
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Die Flamingos Klara und Herrmann sind unzertrennlich. Doch eines Tages verliebt sich Herrmann in eine Tüpfelhyäne und es ist aus. Klara ist entsetzt und wütend und fliegt davon. Immer weiter nach Süden ...

Die Flamingos Klara und Herrmann sind unzertrennlich. Doch eines Tages verliebt sich Herrmann in eine Tüpfelhyäne und es ist aus. Klara ist entsetzt und wütend und fliegt davon. Immer weiter nach Süden bis sie zu den Pinguinen kam. Hier wurde sie freudig aufgenommen und fühlte sich sehr wohl. Alfredo, der kleine Pinguin, erklärte ihr wie Pinguine mit ihren Sorgen umgingen. Sie hatten zwei "Sorgenbrecher". Den einen probierte Klara gleich aus und für den zweiten flog sie zurück nach Afrika.
Ob es wohl geholfen hat?

Ein Bilderbuch für Erwachsene. Bei Liebeskummer sicherlich ein wenig tröstlich. Klara wurde von Herrmann enttäuscht, der in einer gewissen Midlifecrisis einer Tüpfelhyäne den Vorzug gab und um etwas Abstand in ihrer Beziehung bat.
Kein Wunder das Klara wütend wurde. Wer würde ihr schon eine Tüpfelhyäne vorziehen. Klar, dass sie aus Herrmanns Nähe weg muss. Und dann am besten echt weit weg. Bei den Pinguinen angekommen trifft sie mit Alfredo sofort auf einen neuen Freund, der ihr seine Welt zeigt und erklärt. Pinguine gehen anders mit Sorgen um und vielleicht ist das ja auch eine Alternative für Klara. Einfach mal über den Tellerrand schauen und etwas Neues ausprobieren.
Schön fand ich die Bilder und auch niedlich wie die Pinguine gegen die Kälte einen Schal trugen. Er machte sie auch in meinen Augen zu Individualisten, wo sie doch sonst für menschliche Augen eher alle gleich aussehen. Da ein Flamingo einen ziemlich langen Hals hat brauchte Klara natürlich eine Menge dieser Schals. Ihr Hals sah dann aus wie früher die Arme von Wolfgang Petry mit seinen Freundschaftsbändchen. Vielleicht wollte die Illustratorin ja auch diese Assoziation zu den Freundschaftsbändchen beim Betrachter wecken. Denn die Pinguine waren eine verschworene Gemeinschaft, die aber Klara sofort aufnahmen.

Ich kann dieses Buch für Jugendliche oder Erwachsene empfehlen. Kinder haben zu diesem Thema sicherlich nicht den rechten Bezug, selbst wenn dort auch Freundschaften schon hin und wieder auseinander gehen.
Aber schon die Wortwahl "er verguckte sich", "das einzig sichere ist der stete Wandel" oder "verlor den Boden unter den Füßen" ist für Kinder noch nicht verständlich.