Eher etwas für Zwischendurch
Diese Rezension bezieht sich auf die Neuauflage "Dark Hearts - Spiegel der Seele", die 2019 erschienen ist.
Kat ist am Boden zerstört, als ihr Vater stirbt. Sie fällt in ein tiefes Loch und verliert ihre ...
Diese Rezension bezieht sich auf die Neuauflage "Dark Hearts - Spiegel der Seele", die 2019 erschienen ist.
Kat ist am Boden zerstört, als ihr Vater stirbt. Sie fällt in ein tiefes Loch und verliert ihre große Leidenschaft aus den Augen: die Musik. Doch dann begegnet sie Levi und aus anfänglichem Hass aufeinander wird allmählich Zuneigung. Allerdings bringt Levi nicht nur die Musik in Kats Leben zurück. Plötzlich scheint nichts mehr so zu sein, wie es einmal war - denn nach einer schockierenden Entdeckung wird das Leben der jungen Gestaltwandlerin völlig auf den Kopf gestellt.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und hat mich sofort angesprochen. Es ist sehr stimmig und mir gefällt vor allem, wie gut die Farben der beiden Bilder aufgegriffen wurden. Zudem finde ich die Anordnung der Schriften sowie die verschiedenen Schriftarten sehr schön. Nach diesem tollen Anblick waren meine Erwartungen dementsprechend hoch, allerdings wurden sie leider ein wenig enttäuscht.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm: flüssig, humorvoll und gut verständlich - vor allem für eher jüngere Leser. Auch die Überschriften der einzelnen Kapitel waren total toll gewählt. Es hat wirklich Spaß gemacht, sie zu lesen.
Der rasche und lustige Einstieg in das Buch fiel mir dementsprechend leicht. Ich hatte Anfangs einen angenehmen Lesefluss und wollte unbedingt weiterlesen. Das hat sich allerdings ganz schnell geändert, sobald die Protagonistin Kat erste Stimmungsschwankungen zeigte. Ich hatte das Gefühl, als könne sie sich gar nicht richtig entscheiden, was sie überhaupt denken oder fühlen sollte. In einem Moment war sie todtraurig, im anderen Moment schon wieder überglücklich. Ihre Emotionen wirkten dadurch leider oft unecht. Mag sein, dass Katzen eher launische Tiere sind - denn Kat kann sich in eine Katze verwandeln - allerdings war mir das ein wenig zu viel des Guten. Ich muss sagen, dass mir Kat ein wenig den Spaß am Buch genommen hat. Sie war unglaublich anstrengend und nervenaufreibend. Und durch ihre naive Art und den ständigen Drang, alles ein wenig ins Lächerliche zu ziehen, hat sie jede aufkommende Spannung zu Nichte gemacht. Dadurch zog sich die Geschichte leider wie Kaugummi, was für mich nur auf Grund der unsympathischen Protagonistin geschah.
Ein wenig haben das die Nebencharaktere wieder gut gemacht. Levi und seine Freunde waren mir direkt sympathisch und blieben sich - im Gegensatz zu Kat - immer selber treu.
Die Geschichte an sich hat mir leider auch nicht besonders zugesagt. Ich fand die Grundidee zwar total interessant, und war nach dem Klappentext und dem Cover auch direkt Feuer und Flamme, allerdings wurden meine Erwartungen, wie bereits erwähnt, eher enttäuscht. Die Gestaltwandler spielen eher eine Nebenrolle im Buch, und das, wo dieses Thema doch - dem Cover nach zu urteilen - eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte: Sie werden eher hintergründig erwähnt und tauchen erst gegen Ende so richtig auf.
Zudem blieben während des Lesens viele Fragen offen und manche Reaktionen für mich persönlich keinesfalls nachvollziehbar. Ich finde, die Autorin ging an manchen Stellen einfach viel zu wenig in die Tiefe. Eigentlich ziemlich schade, denn ihr Schreibstil hat mir recht gut gefallen.
"Dark Hearts - Spiegel der Seele" ist eher eine Geschichte für Zwischendurch und gut als Lückenfüller geeignet. Mehr leider nicht - dafür fehlt dem Buch einiges an Tiefe.
2,5/5 Sternen