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Veröffentlicht am 18.01.2020

Eine mutige Frau kämpft für ihren Traum

Lottes Träume
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Lotte, 22 Jahre alt, reist nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1904 von ihrem kleinen Heimatdorf Mürzzuschlag nach Wien. Sie arbeitet dort als Verkäuferin im Bergsportladen von Mizzi Langer-Kauba, die mehr ...

Lotte, 22 Jahre alt, reist nach dem Tod ihres Vaters im Jahre 1904 von ihrem kleinen Heimatdorf Mürzzuschlag nach Wien. Sie arbeitet dort als Verkäuferin im Bergsportladen von Mizzi Langer-Kauba, die mehr für den Skisport machen will. Da Lotte von Kindheit an mit dem Skifahren vertraut ist, kann sie Mizzi gut helfen. Denn bisher kennt sich niemand mit diesem Sport gut aus und auch die Mode ist sehr fragwürdig. Denn auch Frauen beginnen mit diesem Sport - und tragen Hosen!

Beate Maly versteht es, den Leser mit in das winterliche Wien des Jahres 1904 zu nehmen. Sie beschreibt ein traumhaftes Wien so bildhaft, man sieht es so deutlich vor sich, als wenn man selbst auf den verschneiten Straßen wandelt. Besonders gelungen ist es, die Dialoge mit Wiener Dialekt zu schreiben. Dadurch erhält die Geschichte noch einen Tick mehr Authentizität. Überhaupt schreibt die Autorin sehr anschaulich und flüssig, so daß die Geschichte riesig Spaß macht und überhaupt nicht "trocken" daher kommt. Man lernt auch noch dazu, denn die Geschichte des Skifahrens nimmt hier ihren Anfang und als Leser, der bisher keine Ahnung von diesem Sport hat, erfährt man hier einiges Wissenswerte. Der Kampf der Frauen um das Recht Hosen zu tragen ist heute eher witzig - damals jedoch ein sehr ernsthaftes und erbittert geführtes Thema. Da wundert es nicht, daß es in diesem Roman eine sehr resolute Charaktere gibt (Mizzi), die sich durchsetzt um jeden Preis. Aber so war es auch gut, denn sonst hätte sie keinen Erfolg gehabt. Lotte ist einfach gutherzig und sympathisch, ausgestattet mit Durchhaltevermögen. Dieses Buch vereint sehr viele Themen. Man erhält Romantik, Kampf der Frauen um ihre Rechte, aber auch die Lebensumstände und der Unterschied zwischen arm und reich sind ein großes Thema. Bei all diesen Themen wirkt das Buch jedoch nicht mit Problemen überladen. Es macht Spaß, Lotte auf einem Teil ihres Lebensweges zu verfolgen!

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Perfekter Ostfrieslandkrimi

Skippermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Zwei Krabbenfischer fischen einen toten Psychologen aus der Nordsee. Der Skipper war Mitglied im Seglerverein Bensersiel. Ungewöhnlich an dem Fall ist die Tatsache, daß seine Yacht wieder im Hafen von ...

Zwei Krabbenfischer fischen einen toten Psychologen aus der Nordsee. Der Skipper war Mitglied im Seglerverein Bensersiel. Ungewöhnlich an dem Fall ist die Tatsache, daß seine Yacht wieder im Hafen von Bensersiel vor Anker liegt. Für Bert Linnnig und Nina Jürgens von der Kripo Wittmund steht fest, daß es sich um Mord handelt. Doch wohin führt die Spur? Hat etwa die Streitigkeit während einer Regatta, bei der das Mordopfer einen Segler um den Sieg brachte, etwas mit dem Mord zu tun? Und wo hält sich die Ehefrau gerade auf?

"Skippermord in Bensersiel" ist nun schon der 9. Fall von Rolf Uliczka rund um das sympathische Ermittlerteam aus Wittmund. Und wieder ist die Handlung ideenreich und spannend. Man begleitet das Team aus Wittmund durch eine ohnehin schwere Zeit, in der um den verstorbenen Kollegen Bernd getrauert wird und dessen Lücke hier auch für den Leser deutlich zu spüren ist. Man trauert mit. Jedoch ist es auch gut zu verfolgen, wie sich das Team wieder fängt und es schafft, sich auch in diesem Fall zu beweisen. Rolf Uliczka vermittelt eine perfekte ostfriesische Atmosphäre. Hier hört man die im Hafen durch die im Wind klappernden Masten typischen Jammergeräusche richtig. Überhaupt merkt man, daß der Autor ein Herz hat, das für Ostfriesland schlägt. Er beschreibt Land und Leute so liebevoll, das schafft nur der wahre Liebhaber dieser Region. Der Fall ist spannend von Beginn an und bleibt dies bis zum Schluß durch viele Spuren, aber auf die wahre Lösung muß man wirklich bis zum Schluß warten. Gekonnt leitet der Autor den Leser in die Irre. Was auffällt: Hier wird Spannung ohne viel Blutvergießen erzeugt. Eine Wohltat im Gegensatz zu manchen Krimis, aus denen das Blut schon fast herausläuft. Rolf Uliczka schreibt auf gekonnt lockere Art und macht am Ende eines jeden Kapitels Andeutungen, die neugierig machen und fast schon zum weiterlesen zwingen. Diese Serie ist absolut empfehlenswert und man kann mit jedem Band einsteigen. Alles, was man über die Zusammenhänge im Team wissen muß, bekommt man vermittelt.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Richtig spannend

Die Wälder
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Die Jugendlichen Peter, Winnie, Kante und Eddie leben in einem abgelegenen Dorf mitten im Wald. Sie halten zusamnen, sind beste Freunde. Als ein Mädchen, Gloria, aus dem Dorf spurlos verschwindet, beginnen ...

Die Jugendlichen Peter, Winnie, Kante und Eddie leben in einem abgelegenen Dorf mitten im Wald. Sie halten zusamnen, sind beste Freunde. Als ein Mädchen, Gloria, aus dem Dorf spurlos verschwindet, beginnen sie ihre Suche nach ihr. Ihr Verdacht fällt auf den dubiosen Wolff, doch niemand glaubt ihnen....

20 Jahre später. Nina erfährt vom Tod ihres Jugendfreundes Tim. In einer Nachricht von ihm erhält Nina den Auftrag, seine verschwundene Schwester zu suchen.Tim teilt ihr genau mit, wie sie vorgehen soll. Eigentlich will Nina das Dorf, in dem sie aufwuchs, und die Wälder nie mehr betreten. Doch auch weitere Jugendfreunde haben diese Nachricht von Tim erhalten, so daß die verbliebene Clique gemeinsam versucht, ihre damals geschworene Rache zu verüben.

Melanie Raabe hat mit "Die Wälder" wieder einen Voltreffer gelandet. Die Handlung wird hier in zwei Strängen erzählt. Man erfährt durch Winnie, Peter, Kante und Eddie was früher in dem Dorf geschah, von alten Legenden um die Wälder ringsherum und von den undurchsichtigen Machenschaften von Wolff. Der Strang in der Gegenwart erzählt von Nina, David und Henri, die sich unerwartet begegnen - alle mit einem Ziel: Wolff zu überführen. Beide Handlungsstränge sind sehr spannend und man hält streckenweise die Luft an. Man spürt gerade in der Gegenwart die knisternde Gefahr. Zunächst ahnt man nicht, wie die beiden Geschichten zusammenhängen, dies löst sich nach und nach wie ein Puzzle auf und verbindet sich zu einem gelungenen Plot. Melanie Raabe schafft es, die Spannung zu erhalten und den Leser zu fesseln. Ihr Stil und die angenehme Länge der Kapitel machen das Buch leicht lesbar, so daß man hier wirklich durch die Seiten fliegt. Die Charaktere bieten manche Überraschung und man kann sich nie sicher sein, ob man sie jetzt durchschaut hat - oder nicht.

"Die Wälder" bekommen von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Landfrieden?

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen
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Hauptkommissar Bülent Rambichler will eigentlich bis zur Pension gemütlich hinter seinem Schreibtisch hocken. Doch sein Chef hat andere Pläne und so wird aus Bülent der Leiter der neuen Spezialeinheit ...

Hauptkommissar Bülent Rambichler will eigentlich bis zur Pension gemütlich hinter seinem Schreibtisch hocken. Doch sein Chef hat andere Pläne und so wird aus Bülent der Leiter der neuen Spezialeinheit "Landfrieden". Und somit hat er direkt den neuesten Mord aufzuklären. Ausgerechnet wieder in seinem Heimatort Strunzheim. Der zweite Bürgermeister und Fischerkönig wird tot in einem Fischkasten am Weiher gefunden. Verdächtigt wird ausgerechnet Bülents Vater, frisch im Gemeinderat vertreten und der letzte Streitpartner des Opfers....

Wie auch bereits im ersten Band um Bülent und seine vegane Kollegin Astrid ist dieser Krimi gespickt mit Humor. Allein schon die Reibereien zwischen Bülent und seinen Eltern sind lesenswert. Aber: Anja Bogner hat hier den Bogen nicht überspannt. Dieser Humor hat mir sehr gut gefallen, da er nicht in den Klamauk oder ins beleidigende abrutscht. Die Charaktere sind durchweg sympathisch und es ist ein Vergnügen, mit ihnen den Fall aufzuklären. Wie man schon anhand des Covers erkennen kann, sollte man keinen Krimi im regulären Sinn erwarten. Hier entsteht zwar auch Spannung, jedoch steht Humor und Regionalität im Vordergrund. Denn Anja Bogner bringt dem Leser hier die Kulturen näher. Man befindet sich im fränkischen - und das merkt man. Die Region wird vor Augen lebendig und es wird Dialekt gesprochen. Der aber wirklich gut zu verstehen ist und sich aus den Situationen selbst erklärt!
Ich mag diese Serie sehr gern und hoffe auf weitere Fälle für Bülent und sein Dreamteam!

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Veröffentlicht am 30.12.2019

Spiegel der Zeit

Tod in der Speicherstadt
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Der Kieler Kommissar Hauke Sötje muß im Jahr 1896 nach Hamburg fahren, um einen rätselhaften Fall zu lösen. Ein Schiff, beladen mit Kaffee, ist gesunken, aber niemand kann ihm sagen, wo das Schiff herkommt. ...

Der Kieler Kommissar Hauke Sötje muß im Jahr 1896 nach Hamburg fahren, um einen rätselhaften Fall zu lösen. Ein Schiff, beladen mit Kaffee, ist gesunken, aber niemand kann ihm sagen, wo das Schiff herkommt. Es gab einen Toten, der einen Siegelring trug. Dieses Siegel gehört zum Hause Bellingrodt, einer reichen Familie in Hamburg. Hauke vermutet, daß der Tote der Sohn Johann Bellingrodt ist. Die Familie verweigert jede Auskunft und verschanzt sich hinter ihren Beziehungen zu den Mächtigen der Stadt Hamburg. Gleichzeitig wird Haukes Verlobte Sophie in den Fall einer verschwundenen jungen Frau und ihres Kindes hineingezogen. Ihre Spur führt zu der Familie Bellingrodt. So ist es kein Zufall, daß sich Hauke und Sophie bei ihren Nachforschungen immer wieder über den Weg laufen. Gemeinsam finden sie schließlich die Lösung der beiden Fälle.

So wie in ihren bisherigen Geschichten um den Kieler Kommissar Hauke Sötje erzählt Anja Marschall auch hier wieder viel über die haarsträubenden Lebensbedingungen vieler Menschen im Jahr 1896. Der krasse Unterschied zwischen arm und reich kann jeden Leser nur betroffen machen. Anja Marschall beschreibt diesen Unterschied auf ihre perfekte Art und schafft es, diesen lebendig wirken zu lassen. Auch durch den Umstand, daß sie jedem Kapitel einen Original-Zeitungsausschnitt voranstellt, schafft sie Authentizität. Diese Idee ist wirklich einmalig und - genial. Die Recherchearbeit dazu muß enorm gewesen sein. Das alte Hamburg wird sowohl in Bevölkerung, als auch Panorama lebendig. Man sieht das heutige Hamburg mit anderen Augen und erkennt die alten Gebäude wieder. Der Gedanke, daß diese Gebäude schon zu Haukes Zeiten standen fasziniert. Auch der Kriminalfall ist sehr gelungen. Auch hier merkt man die Zeit, in der das Buch spielt. Standesdünkel und Arroganz der Reichen ist deutlich zu spüren. Zu Hauke und Sophie kann ich nur sagen: Es hat wieder Spaß gemacht, diese beiden sympathischen Menschen ein Stück ihres Weges begleiten zu dürfen. Ich bin schon sehr gespannt, was die Beiden noch alles erleben werden.

Dieser historische Kriminalroman ist mal wieder ein Spiegel der Zeit. Man sollte ihn nicht nur als Krimi lesen, sondern auch als Zeuge seiner Zeit.

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