Jungfer Laura
Laura Chappell ist nicht so hübsch wie ihre Schwestern. Und sie ist mit knapp über dreißig zwar als Lehrerin angesehen, aber doch irgendwie eine alte Jungfer. Als sie im Jahr 1939 den Ingenieur Hernry ...
Laura Chappell ist nicht so hübsch wie ihre Schwestern. Und sie ist mit knapp über dreißig zwar als Lehrerin angesehen, aber doch irgendwie eine alte Jungfer. Als sie im Jahr 1939 den Ingenieur Hernry McAllan kennenlernt, ist es ihre letzte Chance. Schnell haben sie zwei Töchter und sind nicht mal unglücklich. Da verarmt Henrys Schwester und Henry sieht die einzige Möglichkeit seiner Schwester zu helfen, eine Farm in Mississippi zu erwerben und seinen Vater bei sich aufzunehmen. Laura verspricht er, ein Haus in der Stadt zu mieten. Dieser Plan allerdings geht schief und die gesamte Familie ist gezwungen in dem heruntergekommenen Farmhaus zu wohnen.
Als Stadtmensch fühlt sich Laura auf dem Land nicht wohl. Die Farm ist schäbig, der Schwiegervater ein gemeiner alter Zausel, der den Kindern Angst einjagt. Einen kleinen Sieg erringt Laura indem sie ihr Klavier behalten darf. Henry arbeitet hart auf der Farm. Seine farbigen Pächter helfen ihm. Auch Laura bekommt Hilfe von Florence, der Frau eines der Pächter. Sobald diese jedoch ins Haus kommt, wird des Schwiegervaters Einstellung gegenüber den Schwarzen klar. Als alter Südstaatler betrachtet er sie als weniger wert und hält mit seiner Meinung auch nicht hinter dem Berg. Nach nicht allzu langer Zeit kommt es zum Eklat.
Wie schwierig das Zusammenleben zwischen Schwarz und Weiß in den Südstaaten auch nach dem zweiten Weltkrieg noch war, wird in diesem Buch deutlich klar. Da waren zum einen die verstockten alten Südstaatler, die Neuerungen gegenüber alles andere als offen waren. Zum anderen gab es die Schwarzen, die langsam überhaupt nicht mehr einsahen, wie sie behandelt wurden. Und auch die farbigen Soldaten, die in Europa gekämpft hatten und dort eine ganz andere Behandlung erfuhren. Auf der kleinen Farm treffen sie zusammen, ein Mikrokosmos, der im Kleinen ähnlich funktioniert wie im Großen. Obwohl die handelnden Personen nicht so sympathisch werden, wühlen die tragischen Ereignisse doch auf. Die Tatsache, dass jegliche Rassentrennung zu nichts Gutem führt, wird ohne Zweifel eindringlich klar gemacht.