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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

Empfehlung für Männer

Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint
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Der Roman „Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint“ von Bernhard Blöchl ist ein Roman der mich zwiespältig zurück lässt. Einerseits ein lustiger und zugleich tiefgehender ...

Der Roman „Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint“ von Bernhard Blöchl ist ein Roman der mich zwiespältig zurück lässt. Einerseits ein lustiger und zugleich tiefgehender road trip eines Mannes in der midlife crisis. Andererseits ein Roman der lässig sein will, holprig über diverse Themen jagt und dann auch noch die großen Fragen des Lebens beantworten will.
Und ja, bei diesem Roman spielt es eine Rolle ob man Fußball mag oder nicht. Und da bin ich schon mal draußen und verringert automatisch das „Kann-man-mögen“-Potenzial für mich. Soll aber im Umkehrschluss nicht heißen, dass das Buch nur für Männer geeignet ist. Auch wenn eine Tendenz erkennbar ist.
Aber erstmal eine sehr sehr kurze Zusammenfassung vom Roman: Es geht um einen Mann aus Wuppertal, der einst nach München floh vor vielen Jahren und nun nach einem einschneidenden Ereignis Reißaus nimmt im Auto Richtung Norden. Auf dieser Reise passiert viel, es gibt Aha-Erlebnisse und er ist ein anderer Mann, wenn er wieder in Deutschland ist.
Sprachlich hat Bernhard Blöchl einiges zu bieten. Immer wieder tauchen grandiose Stellen auf. Seine sprachliche Stärke in diesem Roman liegt besonders auf die Einarbeitung von schwierigen bis niveaulosen Wörtern in einen literarischen Text ohne (!) das es aufgesetzt oder irgendwie unpassend ist. Schreiben kann er, ganz klar!
Fazit: Den Autor behalte ich im Auge, denn sprachlich hat es mich überzeugt. Ich glaube, Bernhard Blöchl hat sein Thema einfach noch nicht gefunden. Das Buch selbst empfehle ich nur eingeschränkt weiter und das hauptsächlich an: Männern. ;0)

Veröffentlicht am 14.08.2018

Hat uns nicht ganz überzeugt!

Das Hotel der verzauberten Träume - Fräulein Apfels Geheimnis (Das Hotel der verzauberten Träume 1)
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Mit großer Begeisterung haben wir nach der Lektüre des magischen Blumenladens (nicht alle, aber einige Bände) zu dem neusten Gina Mayer Werk gegriffen „Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels ...

Mit großer Begeisterung haben wir nach der Lektüre des magischen Blumenladens (nicht alle, aber einige Bände) zu dem neusten Gina Mayer Werk gegriffen „Das Hotel der verzauberten Träume – Fräulein Apfels Geheimnis“. Der Auftakt ihrer neuen Reihe.
Die Geschichte selbst und die Idee hat mir beim Vorlesen und den Kindern beim Zuhören gut gefallen. Den schön zusammengefassten Klappentext habt ihr sicher schon gelesen. Wir sind leider nicht so recht mit den Charakteren warm geworden, denn an vielen Stellen bleiben sie recht eindimensional.
Ich war (vielleicht auch nur aus erfahrener Muttersicht) etwas erstaunt wie nonchalant einfach Verbote übergangen werden und persönliche Grenzen überschritten „nur“ um die kindliche Neugier zu befriedigen. Da hätte ich mir mehr abwägen und Reflektion der Geschwister gewünscht.
Klar, auf diese Weise ist es schneller, entsprechend unterhaltsamer um des Rätsels Lösung auf die Spur zu kommen, das steht hier ja nun im Vordergrund. Und dann gibt es am Ende des Buches ein recht offenes Ende, klar hier ist zu bedenken, dass es der Auftakt einer Reihe ist und Band 2 bereits in den Startlöchern steht.
Mich haben noch die Vornamen der Kinder irritiert, Lancelot und Joelle. Klar, je abgefahrener desto besser momentan, aber das war aus meiner Sicht in einer Familie recht abwegig. Nun gut, literarische Freiheit.
Die Kindern fanden noch das es viel zu wenige Zeichnungen gab! Da lässt das aufwendige Cover auf mehr hoffen.

Trotz aller negativer Aspekte ist die Prosa leicht zu lesen für Leseanfänger (ab 3. Klasse) und auch zum Vorlesen geeignet. Das Buch selbst hat eine hohe Qualität, das haptische Erlebnis ist gegeben.
Unterhaltsam und spannend war es, nur sind wir uns noch nicht einig, ob wir Band 2 auch noch lesen werden trotz vagem Ende.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Auf Englisch ja, auf Deutsch nein!

Die Jahre der Leichtigkeit
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Diese Roman-Eposreihe von Elizabeth Jane Howard über die fiktionale Familie Cazalet geschrieben in den 90er Jahren ist jedem Engländer ein Begriff!
Da Miss Howard für ihr Lebenswerk von der britischen ...

Diese Roman-Eposreihe von Elizabeth Jane Howard über die fiktionale Familie Cazalet geschrieben in den 90er Jahren ist jedem Engländer ein Begriff!
Da Miss Howard für ihr Lebenswerk von der britischen Königin einen Orden verliehen bekommen hat (2000), hat mich das Buch “Die Jahre der Leichtigkeit” schon sehr gereizt.

Der ganze Roman ist durch und durch very british und genau deshalb auf Deutsch zu lesen etwas flair beraubend aus meiner Sicht.
Von Shakespear Zitaten, über bissige Dialoge der upper class (subtext entscheiden) bis hin zu genannten Büchern, Malern und Modernes in England der Jahre 1937/38 in denen das Buch spielt. Auch die Sprachunterschiede zwischen upper class und Angestellten kommt hier auf Deutsch nicht zur Geltung.

Daher ist es für alle die dem Englischen nicht mächtig sind, gut es auf Deutsch zu lesen. Allen anderen rate ich dringend es auf Englisch zu lesen. Auch als Übungslektüre gut nutzbar!

Passend zur Übersetzung gibt es am Ende des Romans ein Glossar, das allerlei Begriffe erläutert und Britisches erklärt, wie zum Beispiel “Crippen”, bekannten Personen, Gedichtzitate usw.

Aber nun auch ein paar Worte zum Inhalt: Es beginnt im Jahr 1937 und wir lernen in diesem ersten Band ausführlich die Familie Cazalet (vorne im Buch ist zum Glück auch ein Stammbaum zum ständigen Nachschauen) und ihre Bediensteten und Geliebten!
Die Geschichte ist das Leben und Leider dieser Familie bis ins Jahr 1938. Natürlich wirkt die Moderne ihre Schatten über Traditionen und politische Verwirrungen!

Fazit: Sehr British und für Downton Abbey-Fans toll. Ich werde den 2. Teil auch lesen, aber im Original!

Veröffentlicht am 28.06.2018

Etwas mehr Rafinesse hätte nicht geschadet!

Riskante Manöver
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Ab und an lese ich ja gerne mal leichte Kost, sei es ein Krimi oder auch mal ein Liebesroman. Deshalb war der Griff bewusst zu ‚Riskante Manöver‘ von Birand Bingül, dass mich durch den Spannnungsaspekt ...

Ab und an lese ich ja gerne mal leichte Kost, sei es ein Krimi oder auch mal ein Liebesroman. Deshalb war der Griff bewusst zu ‚Riskante Manöver‘ von Birand Bingül, dass mich durch den Spannnungsaspekt angesprochen hat.
Inhaltlich ohne zu viel zu verraten geht es um einen Pharma-PR-Skandal wo nur einer helfen kann: Mats Holms, das Genie der Krisen-PR.
Spannend war das ganze ohne Frage. Was mich störte an dem Buch war die Offensichtlichkeit mit der sehr vieles beschrieben wird und das Schwarz/Weiß pinseln von Personen und Situationen. Da werden plakative einfache Bilder gewählt um Personen zu kategorisieren. Wie „billiges Parfum“, wenn es um zwielichte Personen geht und um teure maßgeschneiderte Anzüge wenn der Pharma-Vorstand beschrieben wird. Man muss auch nicht ansatzweise mitdenken, denn es gibt keinerlei Subtilität, alles offensichtlich ausdekliniert.
Ja, spannend ist trotz allem, aber durch dieses plakative und offensichtliche, leider etwas zu platt für meinen Geschmack.

Fazit: Für die Ubahn und den Strand ok, da schnelles Lesen möglich ist und es trotzdem gute Unterhaltung bietet. Etwas mehr Rafinesse hätte nicht geschadet.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Paulo Coelho "verarbeitet" Mata Hari!

Die Spionin
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Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet ...

Wieder ein neuer Roman von Paulo Coelho!

Für alle Fans seiner bisherigen Werke: Es sollte gelesen werden! Das Thema Mata Hari in gewohnter Paulo Coelho-Manier leicht und etwas spirituell aufgearbeitet im Kurzform.
Für alle die schon ein Werk von ihm gelesen haben und kein Fan wurden: Lieber nicht, es ist in gewohntem leicht esoterischen Prosa. Da gibt es sicherlich bessere Bücher, wenn man mehr zur Person Mata Hari wissen möchte.
Wer noch kein Werk von Paulo Coelho gelesene hat: Eher einer seiner "sachlicheren Romane", die als Einstieg nicht schlecht sind! 
An dieser Anmerkung vorab merkt man , dass ich das Buch zwar nicht sonderlich schlecht fand, aber eine richtige Empfehlung möchte ich nicht aussprechen.
Woran lag es? Sicherlich an meiner hohen Erwartungshaltung. Aber auch an anderen Faktoren.
Als ich den Klappentext gelesen habe und die ersten Seiten angelesen, war ich positiv überrascht von Paulo Coelho, da ich zu der Fraktion gehöre, die schon 3 seiner Werke kennt, aber nicht überzeugt wurde.
Ab Teil 2 und besonders der letzte Teil war mir zu esoterisch/zu spirituell. Da werden griechische Sagen zitiert, die Bibel und immer wieder die Liebe als Kraft über allem und natürlich der Bezug zum Universum wird auch herangezogen.
Geschrieben ist es gut, leichte Prosa, die kein Missverständnis offen lässt und schnell gelesen ist. Der Roman mit nicht mal 200 Seiten ist in 4 Teile gegliedert. Erst wird die Hinrichtung sehr nüchtern beschrieben, dann folgt in Teil 1 und Teil 2 die briefliche Aufarbeitung aus der Sicht der Mata Hari an ihren Verteidiger. Im 3. und letzten Teil schreibt wiederum der Verteidiger an Mata Hari als er erfuhr, dass dem Gnadenersuch nicht statt gegeben wird.
Durch diese Erzählform kann und will der Autor nicht alle biografischen Details aufarbeiten. Es ist eher eine Auseinandersetzung mit der Person Mata Hari, Ihrem Freiheitswillen, aber auch eine Aufklärung wie sie scheinbar war und warum sie so handelte. Daher darf man hier keine vollständige Biografie erwarten.
Fazit: Ich hatte zu hohe Erwartungen und bin auch kein Fan von Paulo Coelho, daher war es nett, aber nicht überzeugend.

Für andere kann ich mir vorstellen, ist es eine kurzweilige und unterhaltsame Lektüre.