Psychologische Verwicklungen
NeuschneeNeun Freunde verbringen die Tage um Silvester in einer einsam gelegenen Lodge, fernab jedweder Zivilisation. Lediglich zwei Angestellte und ein weiteres Pärchen sind auf dem weitläufigen Gelände. Nach ...
Neun Freunde verbringen die Tage um Silvester in einer einsam gelegenen Lodge, fernab jedweder Zivilisation. Lediglich zwei Angestellte und ein weiteres Pärchen sind auf dem weitläufigen Gelände. Nach drei Tagen ist einer von ihnen tot und Hilfe von außen kann aufgrund des vielen Schneefalls nicht kommen.
Lange bleibt es spannend - wer ist das Opfer und vor allem wer ist der Täter?
Lucy Foley schreibt in zwei Erzählsträngen - eine, die mit der Fahrt in den Urlaub beginnt und ein zweiter, der mit dem Verschwinden des Opfers anfänft. Die Erzählperspektivern wechseln ständig, so bekommt der Leser nach und nach ein sehr guten Eindruck von den Personen im Roman. Nicht alles ist so, wie es anfangs scheint. Nach und nach entpuppt sich der Ausflug nicht als so fröhlich und die Menschen als nicht so glücklich, wie gedacht. Immer mehr Abgründe, Verwicklungen, Spannungen und - ja - auch Hass untereinander werden offenbart.
Die Autorin hat mich am Ende richtig mit diesem Plot gefesselt, auch wenn er am Anfang sehr sacht und auch relativ unspektakulär beginnt. Aber das Durchhalten am Anfang hat sich gelohnt, die Spannung steigert sich gewaltig und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil von Foley hat mir sehr gut gefallen, die Protagonisten hatten eines gemeinsam: irgendwie konnte jeder Opfer/Täter sein, alle hatten ihren "Dreck am Stecken", jedem hätte ich es zugetraut - naja, fast jedem. Durch die lange offene Frage nach dem "Who done it" bleibt der Spannungsbogen hoch, auch wenn es hier relativ unblutig zugeht.
"Neuschnee" ist kein blutiger Thriller, sondern einer mit Untiefen, Überraschungen und psychologischen Verwicklungen .