Profilbild von Sioux

Sioux

Lesejury Star
offline

Sioux ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sioux über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2020

Alle Gefühle einmal durch - danke Mona Kasten<3

Dream Again
0

Dream Again:)

Für alle, die die Begin-Reihe nicht kennen: Dream Again ist der fünfte Band der Reihe, wobei jeder Band in sich abgeschlossen ist. Dennoch tauchen die anderen Protagonisten, denn wir befinden ...

Dream Again:)

Für alle, die die Begin-Reihe nicht kennen: Dream Again ist der fünfte Band der Reihe, wobei jeder Band in sich abgeschlossen ist. Dennoch tauchen die anderen Protagonisten, denn wir befinden uns in jedem Band in dem charmanten Städtchen Woodshill. So gehen ihre Geschichten weiter, auch wenn ihre Geschichten schon erzählt wurden. Demnach würde ich empfehlen, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Vor allem, weil sich wirklich jedes einzelne lohnt!

Der Klappentext:
Jude Livingston ist am Boden zerstört: Ihr großer Traum, als erfolgreiche Schauspielerin in L.A. durchzustarten, ist geplatzt. Ohne Job und ohne Geld bleibt ihr keine andere Wahl, als zu ihrem Bruder nach Woodshill zu ziehen – und damit auch in die WG ihres Ex-Freundes Blake Andrews. Schnell merkt Jude, dass aus dem humorvollen Jungen von damals ein gebrochener Mann geworden ist, der ihr die Trennung nie verziehen hat. Doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist heftiger als je zuvor. Und schon bald müssen sich Jude und Blake fragen, ob sie bereit sind, ihre Herzen erneut zu riskieren …

Der Schreibstil:
Mona Kasten schreibt wundervoll. Viel anders kann man es gar nicht beschreiben. Ich störe mich oft daran, dass Autoren ewig schwafeln, weil sie meinen, es müssten Gefühle kreiert werden, oder mit Zuschreibungen und Behauptungen um sich werfen, die mir kein Gefühl für das Buch geben, weil ich dauernd das Gefühl habe, ich MÜSSTE es jetzt so und so finden.
Mona Kasten dagegen schreibt in einem wundervollen Tempo. Sie bringt die Gefühle mit wenigen Worten rüber und beschreibt sie dennoch genug, um sie durch und durch zu verspüren. Ich musste an vier Stellen beinahe weinen und ich bin echt kein rührseliger Mensch. Und dann waren diese Stellen noch nicht einmal höchst dramatisch-tragisch überzogen oder ähnliches (man denke an Titanic), sondern es ging einfach nur um Mitgefühl und Liebe, um nette Gesten und Freundschaft. Diese Vielseitigkeit, die man im Buch hinsichtlich der Gefühle gefunden hat, fand ich super. Ein Moment zum Heulen ist nicht nur der zwischen zwei Partnern.

Meine Meinung:
Jude kannte ich nun noch gar nicht aus einem der anderen Bücher, was ich aber kannte war Woodshill und dort fühlte ich mich sofort wieder wohl. Die Autorin brauchte keine zehn Seiten, um mir wieder das Gefühl zu vermitteln, dass ich in dem Städtchen angekommen bin, indem so unglaublich viele wundervolle Menschen leben, sondern höchstens zwei.
Mit Blake als Hauptprotagonisten war ich unheimlich glücklich. Mir hat er schon in Band 4 sehr gefallen. Seine charmante, lustige und gleichzeitig ernste Art. Eben die Art Mann, die du deinen Eltern als Heiratskandidaten ohne Probleme vorstellen kannst. Band 4 endet jedoch im Hinblick auf ihn mit einem Cliffhänger, den wir hier wiederfinden. Ich habe damals unglaublich mit ihm mitgelitten, in diesem Buch erhält er nun trotz dessen endlich die Chance, für voll genommen zu werden. Er darf laut werden, Gefühle zeigen und lieben.
Die Anfangssituation war natürlich alles andere als glücklich. Ich bin immer skeptisch bei Geschichten über Paare, bei denen schon unheimlich viel in der Vergangenheit passiert ist. Oft hat man als Leser dann ja das Gefühl, man habe vieles verpasst und kriege jetzt nur die Geschichte nach dem Happy- bzw. Bad End mit. Das Gefühl hatte ich bei Jude und Blake jedoch gar nicht. Jude erschien mir sofort als eine sympathische, aber auch tragische Protagonistin. Sie schleppt so viel mit sich herum, musste schon so viel ertragen und hat jetzt den Glauben an alles, was ihr je etwas bedeutete, verloren. Das ist natürlich erst mal eine deprimierende Situation und auch Atmosphäre, die da an den Leser herangetragen wird. Wo ich bei anderen allerdings genervt aufgestöhnt hätte, schafft Mona Kasten es hier bei Jude, sie dennoch stark zu machen. Sie hat ihre Vergangenheit, und die haftet ihr auch immer noch an, aber sie kämpft auch um das Jetzt. Vielleicht war es gerade der Wille, jetzt nicht hinzuwerfen, der Jude für mich als Leserin zu einer Persönlichkeit gemacht hat, deren Geschichte ich noch weiterlesen möchte.

Die Beziehung zu Blake stellt sich sehr schnell als etwas besonderes heraus. Das wird durch Analepsen bekräftigt, die für mich genau richtig lang waren. Ich möchte nicht ewig von der Vergangenheit lesen, wenn es doch im Hier und Jetzt spielt. (So weit man das bei einer fiktiven Geschichte sagen kann.) Die Analepsen waren genau das, was man brauchte, um ihre Beziehung auch ohne große Erzählungen verstehen zu können.
Ich kann euch schon mal vorweg sagen, dass ihr bis über die Hälfte des Buches total auf die Folter gespannt werdet. Die Spannung war fast nicht zu ertragen. Man kennt beide Protagonisten noch nicht so gut, um sie gänzlich zu verstehen und so stellt man als Leser in diesem Zeitraum nur Vermutungen darüber an, was derjenige jetzt gemeint haben könnte. Dadurch, dass die beiden sich über Jahre hinweg entfremdet haben, ist es natürlich auch bei ihnen nicht anders. Diese Gemeinsamkeit zwischen Leser und Protagonisten ist etwas, was es für mich immer sehr eindrücklich und nachvollziehbar macht. Nur deshalb erträgt man es, dass man so lange auf die Folter gespannt wird.
Es ist aber auch auf die ein oder andere Weise wirklich schön zu erleben, wie Blake immer mehr Vertrauen zu Jude aufbaut und dann letztlich auch, wie Jude zu sich selbst finden muss. Es passieren ein paar wirklich heftige Dinge und da ihre Beziehung nicht ganz unvorbelastet ist, muss Jude einiges alleine durchstehen. Da zeigt sich dann wieder, wie stark sie ist. Auch das Ende lebt von dieser Stärke. Wäre es eine Hausarbeit, würde ich sagen, dass Mona Kasten das perfekte Fazit gezogen hat: sie hat die Protagonisten ihre Fehler aufdecken lassen, sich diese bewusst werden lassen und sie als Dinge betitelt, an denen man arbeiten muss. So blieb letztlich nichts übrig, was den Leser noch daran zweifeln lassen würde, dass diese beiden es schaffen. Das ist immer etwas, was mir sehr wichtig ist. Was nützt mir das schönste Ende, wenn es doch fernab von aller Realität ist und die Protagonisten letztlich die wichtigsten Dinge nicht geklärt haben?

Ganz allein ist Jude natürlich nie. Wir treffen in diesem Band nun auf den versammelten „Clan“. Auf Dawn und Spencer, Allie und Kaden, Sawyer und Isaac, Everly und Nolan und ganz voran Scott. Noch dazu kommen Blakes Mitbewohner Otis, Cam und Ezra. Letzterer ist Judes Bruder und ein wirklich wundervoller Typ. Sie alle liebt man wieder auf Anhieb und sie erzeugen in diesem Band, wie in den Bänden zuvor, das Gefühl, ganz Woodshill wäre eine riesengroße Familie. Gerade für den ganzen seelischen Ballast, den Jude mit sich herumträgt, bietet sie genau das richtige Fangnetz. Schade, dass es schon vorbei ist…

Fazit:
Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, Glücksmomenten, Tränen und Momenten seelischer Qualen. Ich war von Anfang bis Ende an das Buch gefesselt und konnte gar nicht aufhören, zu lesen. Es bietet ein gehöriges Maß an Spannung, wundervolle Momente, die einen zu Tränen rühren, ein Gefühl von Geborgenheit ausstrahlen und einen an die wahre Liebe glauben lassen, und Protagonisten, die keine Wünsche offen lassen. Ein sehr sehr gelungener Abschluss der Reihe!

Woodshill 4ever!

Von mir gibt es 5 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2020

Ein Märchen neu interpretiert:)

Cinder & Ella
0

Klappentext:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. ...

Klappentext:
Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.

Das Cover:
Ich mag diese schlichten Cover, die dennoch so kraftvolle Farben besitzen. Einfach schön und im Regal gut anzusehen:)

Der Schreibstil:
Das Buch ließ sich super schön lesen. Wie so oft lesen wir aus den Perspektiven beider Hauptprotagonisten.
Ich kann ansonsten gar nicht so viel dazu sagen, da mir im positiven wie im negativen nichts aufgefallen ist. Man liest einfach, es gibt keine Logiklücken und auch keine Verständnisprobleme. Stattdessen kann man sich als Leser einfach mitziehen lassen.

Zu den Charakteren:
Ich freue mich jetzt im Nachhinein wirklich, dass ich Ella kennenlernen durfte. Die Autorin hat sie super hingekriegt. Obwohl es so viele Hindernisse gibt und so viel drumherum passiert, geht Ellas Entwicklungsgeschichte ihren eigenen Weg und den kann der Leser wunderbar miterleben. Tatsächlich hatte ich an keiner Stelle das Gefühl, Ellas Taten nicht nachvollziehen zu können. Da ist einfach dieses Mädchen, dass ein total glückliches Leben geführt hat und auf einmal ändert sich alles. Zunächst ist sie verbittert, traurig natürlich und auch oft wütend, aber gleichzeitig eine witzige, eigentlich lebensfrohe Person, die einfach nur wieder ins Leben zurückfinden muss und das schaft sie nicht alleine, wie sie lernt. Dieser Verlauf ist sehr gut dargestellt und machte Ella für mich sehr authentisch. Jedes Mal, wenn sie wieder einen Schritt nach vorne machte, war ich geradezu stolz und konnte auch verstehen, wenn es dann wieder zwei zurück ging.
Ella ist einfach eine Protagonistin, die keine Logikfehler besitzt und keinerlei Überdramatisierung benötigt. Sie ist einfach Ella und muss sich in ihrem neuen Leben erst finden und genau das ist es, was der Leser hier liest.

Cinder ist dagegen ein Kerl, dem man gerne Klischees überstülpen will und teilweise wurde dieses auch gemacht. Mir hat an ihm aber gefallen, dass er in seinen Gefühlen stets aufrichtig wahr und sich generell nicht davor scheute, die Wahrheit zu sagen, wenn es drauf ankommt. Jetzt werden bestimmt ein paar Leser protestierend aufschreien, aber meiner Meinung nach muss man letztlich jedem Menschen Fehler zugestehen und auch ein berühmter Schauspieler darf Ängste haben. Das kam bei mir genauso rüber und dadurch habe ich ihm seinen Charakter abgenommen.
Im Vergleich zu Ella ist Cinder jedoch nur ein kleiner Teil der Geschichte, denn letztlich zählen seine Worte für diese Geschichte sehr viel mehr.

Zur Geschichte allgemein:
Wieder einmal habe ich zuvor nicht den Klappentext gelesen. Worum es in dem Buch geht, wird dennoch sehr schnell deutlich, denn es beginnt sofort mit dem Autounfall. Man ist zu dem Zeitpunkt direkt bei Ella, was es unglaublich eindrücklich macht. Danach beginnt dann ihr neues Leben, während Cinder seines schon lebt.
Wie ich oben bereits erwähnte, hat mir die Charakterentwicklung von Ella sehr gut gefallen. Die ist es auch, die einen Großteil der Geschichte ausmacht. Das mag jetzt vielleicht etwas langweilig klingen, aber das ist es nicht, denn in Ellas Leben passiert so vieles: neue Familie, neue Umgebung, neue Freunde, der Unfall, Cinder…
Alles trägt seinen Teil dazu bei, dass Ella wieder zu ihrem alten Selbstbewusstsein findet und das ist wirklich schön gemacht worden.
Als positiv empfand ich auch, dass zwar der Märchenbezug durch die Namen hergestellt wurde (für unwissende Leser ist das durchaus der Fall, alle anderen werden den Grund für die Namen kennen. Dennoch hat die Autorin diesen meiner Meinung nach bewusst hergestellt.), es aber kein 1 zu 1 Abklatsch des Märchens oder neuerer Filmproduktionen war. Es gibt zwar das „Aschenputtel“, einen Prinzen und die Stiefschwestern, aber das Ganze wurde dann doch einfach sehr realistisch gehalten. So wie man nicht schwarz weiß denken soll, kann man Stiefschwestern auch nicht einfach als „böse“ betiteln. Das lernt man spätestens in diesem Buch.
So und weiter hat mir gefallen, dass Cinders Berühmtheit hier eine große Rolle spielt und auch ein Problem darstellt. Das ist für mich einfach ein Muss, wenn es real sein soll. Und so läuft gegen Ende des Buches eben nicht alles ab wie im Märchen, sondern so, wie es eben manchmal läuft, wenn man den letzen Satz nicht vorziehen möchte:)
Da fällt mir ein, die Autorin hat das Märchenthema noch an anderer Stelle ganz explizit aufgenommen. Diese Stelle fand ich wirklich grandios. Vielleicht entdeckt ihr sie, falls ihr das Buch lest;)

Fazit:
Eine super schöne und süße Geschichte, die sich nicht scheut, die Realität zuzulassen und die sich wirklich sehr viel mit der Entwicklung der Protagonistin auseinandersetzt, was mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar und für die Märchenfans unter euch: ihr werdet auf eure Kosten kommen:)
Einfach ein gelungenes Jugendbuch.

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.01.2020

Konnte mich total begeistern

Neon Birds
0

Jetzt kommen wir aber zum heutigen Buch: „Neon Birds“ von Marie Graßhoff. Ein Buch, das mich schon beim bloßen Anblick begeistern konnte. Das Highlight war es dann noch, dass ich das Glück hatte, Bookish-Merch ...

Jetzt kommen wir aber zum heutigen Buch: „Neon Birds“ von Marie Graßhoff. Ein Buch, das mich schon beim bloßen Anblick begeistern konnte. Das Highlight war es dann noch, dass ich das Glück hatte, Bookish-Merch zu dem Buch zu bekommen. Dadurch bin ich jetzt stolze Besitzerin mehrerer wunderschöner Charakterkarten, deren Bilder auch teilweise im Buch abgebildet sind. Wenn ihr das Buch mal irgendwo seht, blättert einfach mal durch:) Es wird sich lohnen!

Der Klappentext:
Es ist das Jahr 2101. Ein außer Kontrolle geratener technischer Virus verwandelt Menschen in hyperfunktionale Cyborgs, die dem Willen der künstlichen Intelligenz KAMI gehorchen. In Sperrzonen eingepfercht, werden sie von Supersoldaten bekämpft, die man weltweit als Stars feiert. Doch die Mauern beginnen zu bröckeln. Sekten beten KAMI als Maschinengott an. Und während der Kampf zwischen Menschheit und Technologie hin und her wogt, versuchen vier junge Erwachsene, den Untergang ihrer Zivilisation zu verhindern …

Der Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich sehr gefallen. Er passt mit seiner schnörkellosen, unspektakulären Art zum Genre und der Geschichte allgemein. Dazu war er aber auch einfach wirklich schön zu lesen. Flüssig und irgendwie gewichtig. Ich hatte stets den Eindruck, die Autorin verwendet nicht ein Wort zu viel. Stattdessen ist sie präzise und nutz rhetorische Mittel wie Anaphern, um die Bedeutung einiger Passagen zu betonen. Dieses konstruierte, poetische erkannte man dann auch besonders gut an den „Ich“-Kapiteln. Kapitel, die dem Leser zunächst willkürlich schienen.

Meine Meinung:
Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, erfährt der Leser durch fünf verschiedene Perspektiven. Vier davon sind eindeutig zuordbare Protagonisten. Anfangs sind die Wechsel regelmäßig angeordnet, später erzählt ein Protagonist auch mal länger, wenn bei ihm gerade was Spannendes passiert. Das hat mir gut gefallen, da es am Ende wirklich super passte und die Geschichte so gut und spannend verlagert hat. Generell gefiel es mir, dass die Wechsel nicht rabiat und zusammenhanglos erfolgten, sondern thematische Zusammenhänge hatten. Im Gegensatz zu anderen Büchern, die diese Methode verwenden, fand ich es hier sehr sehr gut gemacht. Ich hatte nie das Gefühl, schon zu lange nicht mehr bei einer Figur gewesen zu sein und mich deshalb erstmal wieder besinnen zu müssen, was bei ihr überhaupt passiert ist. Ebenso gab es auch keine Perspektiverzählungen, die mich langweilten, weil bei den anderen doch viel Spannenderes passierte. Einfach eine gute Verteilung, die den Leser sehr schön flüssig und mit einem guten Spannungsverlauf durch die Handlung führt:)

Mein erster Eindruck vom Buch war einer, den ich öfters bei Sci-Fi Büchern habe: unheimlich viele Informationen, die man erst einmal verarbeiten muss, während man sich in der gänzlich fremden Welt zurecht zu finden versucht.
Alt und neu in einer Symbiose, überall Technik, flirrende Tafeln, Lautsprecherdurchsagen, Metallkatzen, die über die Straße tollen, vorbei an Menschen, die vielleicht Chips in ihrem Körper haben, die das ein oder andere verbessern. Die Einwohner bewegen sich auf mindestens zwei Etagen, laufen über Glasfußböden oder beamen sich von Brasilien in die Antarktis. Weiß, blau, pink, grün sind ihre Haare. Ihre Kleidung angepasst an ihre Stadt, seine Arme aus Metall. Schutzschilde über allem. Schützen unter anderem vorm sauren Regen, während überall Pflanzen zu sehen sind. Sie schlängeln sich durch Straßen, an Häusern hinauf, auf Balkonen, in Häusern… Mehr als fünfzig Prozent der Welt ist Sperrzone – für Menschen nicht zugänglich, es sei denn sie wollen sterben…
Neben den sinnvoll angeordneten Perspektiven, gibt es auch vier sinnvolle Hauptprotagonisten, was mich sehr gefreut hat, denn oft hat man ja das Gefühl, eine(r) könne besser weggelassen werden oder man empfindet so gar keine Sympathie ihm/ihr gegenüber. Das hatte ich hier nicht. Alle tragen sehr effektiv zur Handlung bei und sind alle auf ihre Weise interessant.
Was man wissen sollte: Das Buch enthält wenige, ausführliche Innensichten und ebenso wenige Beschreibungen der Protagonisten aus der Sicht anderer – abgesehen von dem, was allgemein bekannt ist . So tappt man einfach auf eine Art und Weise bei allen immer ein wenig im Dunklen, auch wenn im Verlauf der Geschichte einige Geheimnisse gelüftet werden.

Da der Klappentext es ausnahmsweise mal ganz gut trifft, nehme ich ihn mal teilweise als Einleitung:)
Ein Supersoldat, der seine glorreichen Tage hinter sich hat…
…und mein kleiner Liebling, wie ich zugeben muss:) Okijen ist einfach ein rundweg ehrlicher und sehr gewissenhafter Ex-Soldat. Für den Leser wird er zu einer Art tragischem Held, was ihn unheimlich interessant macht. Man weiß irgendwie, dass er ein sehr guter Soldat, intelligent und besonders ist, gleichzeitig hat man ihn aber als katzenliebenden Mechaniker vor Augen, der alles andere lieber möchte, als zur Armee zurückzukehren. Besonders besonders macht ihn seine Verbindung zu Andra und seine Gefühle ihr gegenüber. Es ist ein kleiner Kitzel, der den Leser gut mitnimmt.
Ein Träumer mit einem düsteren Geheimnis…
…und vielleicht derjenige, den ich noch am wenigsten interessant finde bzw. fand, denn zum Ende hin erfährt er nochmal eine ganz andere Bedeutung. Luke würde ich als kleinen Mitläufer beschreiben, jemand, der still im Hintergrund bleibt und beobachtet. Allerdings hat er ein Geheimnis, für das er um jeden Preis kämpft. Mir gefiel an ihm besonders, dass er sich so um Flover kümmert. Das gibt der Geschichte an dieser Stelle eine tiefere Ebene, die die Umstände deutlicher macht.
Ein Untergrundkämpfer mit Todeswunsch…
…und da ist Flover auch schon. Mit Andra der spannendste Charakter. Während ich Okijen gut finde, weil ich ihn mag, finde ich Flover interessant, weil er für den Leser unberechenbar bleibt, geradezu lethargisch. Dennoch ist da etwas in ihm, dass ihn zu einem wichtigen Teil der Geschichte macht. Ich habe oft Mitleid mit ihm gefunden, hätte ihn aber manchmal auch gerne getreten. Flover muss man zwiegespalten betrachten, er bringt aber auf jeden Fall eine interessante Perspektive in die Geschichte.
Eine Kriegerin mit Verbindung zu einer dunklen Macht…
…vielleicht sollte man das nicht ganz zu wörtlich nehmen, denn es spoilert eher. Bei Andra hat man aber schon als Leser die ganze Zeit über das Gefühl, dass sie sehr viel versteckt und keineswegs unbeteiligt an der ganzen Geschichte ist. Sie ist der Charakter in dieser Geschichte, der jede Menge Theorien provoziert, weil er so leer bleibt. Ich bin wirklich gespannt, wie sie sich im zweiten Band weiterentwickelt. Ihre klare, strukturierte Art gefällt mir auf jeden Fall sehr.
Mit diesen vier Charakteren haben wir es im Handlungsverlauf zu tun. Die Idee der Geschichte: Es gibt Moja und Menschen. Ganz einfach – schwarz und weiß. Oder nicht? Denn die Moja werden immer undurchschaubarer und die Regierung im fiktiven Jahr 2101 muss schnell handeln….

Die Idee finde ich schonmal total klasse. Sie zieht sich logisch und spannend durch den gesamten Handlungsverlauf, der keineswegs linear und einsträngig abläuft. Stattdessen geschahen immer wieder unerwartete Dinge und das Puzzle setzt sich nur langsam zusammen. Mir hat es sehr gefallen, dass diese „Zukunftsperspektive“ so gut durchdacht war. Es gibt eine organisierte Regierung mit einem sehr komplexen Militärsystem und es stellt Bezug zu heutigen Zukunftsüberlegungen her, indem beispielsweise sehr auf Nachhaltigkeit und die Natur geachtet wird.
Der Handlungsverlauf war für mich nachvollziehbar und logisch. Es war interessant zu sehen, wie immer wieder Kleinigkeiten zu enormen Veränderungen führten. Etwas irritiert war ich nur an einigen Stellen, an denen etwas übersprungen zu sein schien. So blieben Beschreibungen manchmal etwas vage, da sie so kurz waren und ich hatte einmal auch das Gefühl, dass Okijens Anliegen ein wenig vergessen wurde. Aber im Grunde hatte es keinen Einfluss auf die Geschichte, da es sich trotzdem alles ineinanderfügte.
Außerdem musste ich mich sehr lange an das Alter der Protagonisten gewöhnen, da alle so jung sind^^ – aber das sorgt natürlich gleichzeitig auch für mehr Tragik und findet auch seine Begründung in der erzählten Welt.
Versüßt haben mir das Lesen schließlich die eingefügten Zeichnungen, Charakterakten und offiziellen Dokumente. Die Zeichnungen sind wirklich sehenswert.

Fazit:
Mir hat dieses Buch super gefallen. Es gab die ein oder andere Kleinigkeit, die perfekter hätte sein können, aber ich kann mich damit gut abfinden:) Der Schreibstil ist wunderbar, es ist leicht zu lesen und durchweg spannend. Die konstruierte Welt hielt viel Komplexität bereit und hat mich zum Mitdenken angeregt. Ich bin wirklich wirklich gespannt, wie es weitergeht und kann nur eine absolute Leseempfehlung für jeden Sci-Fi-Leser aussprechen!

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2020

Konnte mich total begeistern

Faded - Dieser eine Moment
0

Hallo ihr Lieben

Hallo ihr Lieben<3
Der Beruf meines Bookboyfriends? Definitiv Rockstar. Ich liebe Musik, ich liebe Rock, ich liebe Rockstars. So einfach ist das. Vor allem, weil für mich ein guter Musiker auch ein guter Poet ist, weshalb ich mich ihm dann irgendwie verbunden fühle. So müssen Rockstarromane für mich die Liebe zur Musik und die Gefühle, die sie überträgt, widerspiegeln, viel Gefühl beinhalten, am besten noch von einem tiefgründigen, nicht ganz einfachen Charakter erzählen und dürfen auch nicht die Schattenseiten dieses Lebens ungeachtet lassen. Alles Klischees, ich weiß, aber einiges davon ist für mich durchaus realistisch und das Gefühl macht diese Bücher für mich einfach aus. Mein letztes Rockstarbuch war „Midnight Blue„. Obwohl ich es ganz in Ordnung fand, überkam mich nicht meine übliche Begeisterung. Ganz anders als nach den ersten fünfzig Seiten von „Faded. Dieser eine Moment“ von Julie Johnson. Ich habe die Leseprobe gelesen und wusste: das muss ich lesen!

Der Klappentext:
Als Felicity Wilde mit nichts außer einer alten Gitarre und einem gefälschten Ausweis in Nashville ankommt, will sie nur eins: so unauffällig wie möglich bleiben. Aber sie hat nicht mit Ryder Woods gerechnet. Der stadtbekannte Rockstar schlägt sie vom ersten Moment an in seinen Bann. So sehr Felicity auch versucht, die Gefühle, die er in ihr weckt, zu unterdrücken, fasziniert er sie bei jeder Begegnung mehr. Doch ein Leben im Rampenlicht an Ryders Seite ist für Felicity eigentlich unmöglich …

Das Cover:
LYX bedient sich bei dieser Art Romanen ja gerne einfach eines Kerls mit Gitarre, der dann auf dem Cover abgedruckt wird. Das ist auch durchaus zweckdienlich meiner Meinung nach. Das Cover ist also so gesehen nichts besonderes. Gut finde ich aber, dass es durch die Lichtflecke darauf ein wenig den Glanz des Rockstarlebens und den Schimmer ausdrückt, der über einer Liebe liegt, die sich gegenüber vielem durchsetzen muss.

Der Schreibstil:
Von Julie Johnson werde ich definitiv noch mehr Bücher lesen. Von der ersten Seite ab an habe ich mich in ihren Schreibstil verliebt. Sie schreibt wundervoll – gefühlvoll, spannend, locker, direkt. Ich konnte die Musik richtig spüren, viele Emotionen wurden ganz unterschwellig und dennoch stark vermittelt, ohne direkt aufgeführt werden zu müssen und sie hält sich nicht mit langen Phrasenpassagen oder zu vielem Nachdenken auf. Stattdessen geht alles recht flott. Die Protagonisten stehen zu dem, was sie fühlen und nehmen den Leser mit. Und obwohl es mich eins ums andere Mal überrascht hat, wie flott dann doch alles geht, fand ich es dennoch angenehm, da die Autorin die Rasantheit ihres Schreibstils durch Tiefen und im Leser gesäten Hintergrundgedanken zu bremsen weiß.
Julie Johnson schreibt gefühlvoll wie Brittainy C. Cherry, aber wesentlich flotter, sodass die Geschichte zu einem Rausch wird, der den Leser nicht mehr loslässt. Ich konnte nicht aufhören, zu lesen.

Die Charaktere:
Felicity war von Anfang an mein kleiner Liebling, im Korpus all der Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Sie hat schon so viel durchgemacht und ist dennoch so ein liebevoller, warmherziger Mensch geblieben. Zudem ist sie stark und mutig. Sie hat ihre Erfahrungen gemacht und dazu eine klare Meinung. Wer meint, sie weiche davon ab, der erkennt schnell, dass Felicity zartes Blümchen ist. Ich mochte es, dass sie sich wegen nichts anstellt. Sie weiß um ihre Lage und ergibt sich nicht in Selbstmitleid oder träumt von Dingen, die sie nicht erreichen kann. Stattdessen ist sie realistisch und vorsichtig.
Vielleicht ist sie manchmal etwas naiv. Zum Beispiel sagte sie anfangs, dass sie niemals etwas mit einem Musiker haben würde, aber das machte sie für mich so liebevoll. Man muss sie einfach mögen.
Mir hat Felicity durchweg gefallen. Ihre starke Meinung und ihr Charakter allgemein beeinflusst nicht selten wesentlich den Verlauf der Handlung.
Ryder ist ein wenig zweideutiger. Man sieht am Anfang den jungen Mann, der unheimlich gut Musik machen kann und von nichts anderem träumt. Das ist seine tiefsinnige, aber auch egoistische Seite. Dann sagt er selbst von sich, dass er kein guter Kerl ist und beweist dies gerade anfangs ein ums andere Mal. Schnell wurde für mich aber klar, dass er ein sehr gutes Herz hat und dieses wird durch Felicity immer mehr zu Tage gefördert. Dennoch ist Ryder auch auf die ein oder andere Weise viel schwächer als Felicity. Was sie verbindet, ist ihre starke Liebe und Loyalität zu denen, die ihnen am liebsten sind.
Ich mochte Ryder ebenfalls sehr gerne. Er hat zwar durchaus einige Schwächen in seinem Charakter, aber gerade die machen ihn in dem ganzen Verlauf der Handlung so menschlich und ergänzen sich perfekt mit Felicitys Stärken. Er muss einfach nur noch ein wenig lernen.

Zur Geschichte allgemein:
Ich habe schon die ein oder andere Rockstargeschichte gelesen, dennoch war ich nicht auf diese vorbereitet. Stellt euch hier keineswegs einen tiefsinnigen Frauenschwarm vor, der erst erobert werden muss vom unscheinbaren Mauerblümchen, dass ihr Glück gar nicht fassen kann. Ryder und Felicity sind anders. Bei ihnen kann man von Liebe auf den ersten Blick sprechen und dann geht irgendwie alles ganz schnell. Dennoch sind die tiefen Gefühle spürbar und es wird noch dazu mehr als einmal ziemlich tragisch. Die beiden beschreiben sich gerne als zwei Gegenseiten, die eigentlich nicht dazu auserwählt wurden, zusammen zu sein, dennoch aber nicht ohneeinander können. Nur ist es bei ihnen nicht das Miteinander, das nicht funktioniert, sondern die äußeren Umstände.
Ich habe wirklich mitgefiebert. Mehr als einmal war ich überrascht, wie schnell es dann doch vorangeht. Die Autorin hat die Vergangenheit der beiden sehr schön in die Geschichte integriert und macht gerade Felicity´s zu einem unvorhersehbaren Faktor X, der immer im Hintergrund lauert und dann auch Auswirkungen auf den Handlungsverlauf hat.
Die Liebe zur Musik ist bei beiden auf jeder Seite spürbar. Nicht nur Ryder ist ein Rockstar, jedoch gehört er wohl zur öffentlichen Kategorie.
Diese Geschichte hält drei riesige Wendungen parat, die die Geschichte immer wieder komplett auf den Kopf stellt und dann kommt das Ende und man kann es als Leser so gut nachvollziehen, dennoch ist es ein Cliffhanger schlechthin, denn die Dramatik findet hier ihren Höhepunkt. Es wird euch aber dennoch gefallen, denn ihr werdet Felicity verstehen und stolz auf sie sein.

Fazit:
Eine Geschichte, die ich wie im Rausch gelesen habe. Ich konnte nicht aufhören. Die Autorin hat einen wirklich sehr schönen Schreibstil, der gefühlvoll, aber gleichzeitig flott ist. Die Geschichte hält so einige unvorhersehbare Wendungen parat und beschäftigt sich glücklicherweise nicht so viel mit dem Nachdenken über etwas, sondern mit den Auswirkungen von Handlungen. Das werdet ihr schnell merken. Es ist einfach ein Buch mit einer Geschichte, die beim Leser ein Gefühlschaos ausrichten wird und Ryder und Felicity zu Lieblingen werden lässt. Ich habe es total genossen und kann es gar nicht abwarten, den zweiten Band zu lesen. Bis dahin zähle ich die Stunden…

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2019

Mal was anderes zur Weihnachtszeit

10 Blind Dates für die große Liebe
0

Der Klappentext:
Sophie wünscht sich nur eins: Zeit zu zweit mit ihrem Freund. Doch dann serviert Griffin sie aus heiterem Himmel ab – und Sophies Herz ist gebrochen. Zum Glück weiß ihre Nonna, was man ...

Der Klappentext:
Sophie wünscht sich nur eins: Zeit zu zweit mit ihrem Freund. Doch dann serviert Griffin sie aus heiterem Himmel ab – und Sophies Herz ist gebrochen. Zum Glück weiß ihre Nonna, was man gegen Liebeskummer tun kann: Zusammen mit der ganzen Familie arrangiert sie für Sophie zehn Blind Dates an zehn Tagen. Wenn das mal nicht im Chaos endet! Vor allem, weil nicht jedes Date Sophies Geschmack trifft. Zwischen all den süßen, aber auch verrückten Typen weiß sie gar nicht, wo ihr der Kopf steht. Und als wäre das nicht schon genug, steht plötzlich auch noch Griffin vor ihrer Tür, der sie zurückgewinnen will. Aber möchte Sophie das überhaupt? Denn vielleicht schlägt ihr Herz schon längst für jemand anderen …

Das Cover:
Ich finde es zuckersüß<3 Es passt einfach super gut zur Story und ich muss jedes Mal an Zuckerwatte denken, wenn ich es angucke. Die Farben passen sehr gut zusammen, der Titel scheint in den Wolken zu schweben und die Weihnachtszeit wird durch die „Schneewolken“ angedeutet. Mir gefällt es sehr gut.

Zum Schreibstil:
Die Autorin schreibst recht einfach und klar. Das Buch lässt sich sehr leicht und locker lesen und beinhaltet viel Humor, Witz und Charme. Es war schon eine kleine Abenteuerreise, diese zehn Dates mitzuerleben.

Die Charaktere:
Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Protagonistin doch etwas jung ist. Schnell passte ihr Alter aber zur Geschichte und ich fand Sophie gar nicht mehr so jugendlich. Sie denkt erstaunlich erwachsen über viele Dinge und verhält sich lange nicht so naiv, wie ich es erwartet hätte. Dennoch ist sie natürlich erst frische siebzehn und so passte die Geschichte einfach perfekt zu ihr. Keine Ahnung, was ich an ihrer Stelle getan hätte. Blind Dates? Von mir aus, aber von meinen Familienmitgliedern organisiert? Lieber nicht… Sophie wagt jedoch das Abenteuer und findet sich dabei selbst wieder, denn sie erinnert sich zurück an ihre Vergangenheit, die eigentlich die schönste Zeit ihres Lebens war. Das hat mir super gefallen, denn es gibt der Geschichte noch mehr Komplexität.
Die Nebencharaktere bleiben alle etwas flach, dennoch erfüllen sie ihren Zweck und seine alle ziemlich sympathisch. Zwar konnte ich die Familienglieder nicht so richtig auseinanderhalten. Sie ergaben aber eine bunte Mischung, die sehr viel Leben in die Geschichte gebracht hat und Charlie, Wes und Olivia haben Sophie richtig auftauen lassen. Alle sind super herzlich und ich hätte mich am liebsten unter sie alle gemischt.

Zur Geschichte allgemein:
Wie ich oben schon erwähnte, ist dies keine Geschichte, die von tiefen Gefühlen, vielschichtigen Emotionen, einem nie dagewesenen Handlungsverlauf und enormer Spannung daherkommt. Das will dieses Buch einfach nicht. Stattdessen erzählt es sehr humorvoll von einer Geschichte, die zwar im Alltagsleben angesiedelt, gleichzeitig aber so weit weg von unserem üblichen Weihnachtstraditionen ist, dass es uns total fasziniert. Um einen kleinen Einblick zu geben: Sophie hat eine riesige Familie. Jede Menge Tanten und Onkels und noch mehr Cousinen und Cousins. Kopf des ganzen Trubels ist Sophies Nonna, die nach Sophies Trennung von Griffin eine brillante (so würde Nonna es ausdrücken) Idee hat: Ihre Enkelin wird die nächsten zehn Tage je ein Blind-Date haben – arrangiert von ihren Familienmitgliedern. Schnell entbrennt daraufhin ein Kampf um die Plätzte und die ersten Wetten werden abgeschlossen – wann kommt Sophie nach Hause?
Das Ganze ist wirklich toll beschrieben und man konnte richtig mit Sophie mitfühlen. Bin ich froh, dass ich nicht so eine Familie habe. Richtig richtig peinlich eigentlich, aber gleichzeitig taut Sophie auch auf. Es heißt irgendwann, sie habe sich so weit von allen entfremdet, dass sie eine ganz andere geworden ist – und nicht unbedingt glücklicher. Das merkt man anfangs sehr stark. Nach und nach lässt sie sich jedoch immer mehr von den Geschehnissen in ihrer Heimat bezaubern, genauso wie der Leser.
Die zehn Dates sind alle eine Sache für sich. Jedes hat ein eigenes Kapitel – zurecht, denn jedes ist für sich speziell. Schon nach dem Ende des einen, habe ich auf das nächste hingefiebert. Die Autorin hat sie da wirklich sehr schöne und lustige Sachen ausgedacht. Einige dienen somit nur der Belustigung, andere helfen aber auch Sophie in ihren Entscheidungen weiter und erzeugen wunderbare Gefühle.
Die Lovestory fehlt natürlich auch nicht. Die ganze Zeit ist da die Frage: Wird das mit Griffin noch was? Aber es gibt auch noch jemand anderen und umso mehr Sophie zu sich selber zurückfindet…
Ich fand es war ein superschönes Abenteuer, das die Weihnachtstage einmal komplett anders angegangen ist. Fangt am 19. Dezember (wenn ich mich nicht irre) an zu lesen und ihr habt eine tolle Geschichte, die parallel zu eurer eigenen Weihnachtszeit laufen kann.

Fazit:
Dieses Buch bekommt von mir 5 Sterne, weil es sehr amüsant war, ich mich mit Freude in die Geschichte gestürzt habe und die nächsten Dates gar nicht abwarten kann und weil alles, inklusive verrückte Familie und Lovestory, einfach zuckersüß ist. Erwartet keine tiefen Emotionen, komplizierte Charaktere oder dergleichen. Stattdessen lasst euch einfach überraschen und auf die Geschichte ein. Dann werdet ihr es lieben.

5 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere