Fantasievolles Abenteuer mit schwarz-weiß Skizzen. Aufgrund des chaotischen Buchaufbaus irgendwann anstrengend weiter zu lesen.
Inhalt:
Dory ist sechs Jahre alt und die Jüngste.
Letzteres findet sie ziemlich doof, denn die älteren Geschwister Luca und Charlotte empfinden Dory als zu kindisch und wollen nicht mit ihr spielen.
Sie ...
Inhalt:
Dory ist sechs Jahre alt und die Jüngste.
Letzteres findet sie ziemlich doof, denn die älteren Geschwister Luca und Charlotte empfinden Dory als zu kindisch und wollen nicht mit ihr spielen.
Sie haben ihr sogar den Spitznamen "Ratte" verpasst.
Dorys ist aber erfinderisch und dank ihrer großen Fantasie erschafft sie sich ihre eigene Welt:
Lieblingsmonster Mary für jedweden Schabernack, ihre gute Fee Herrn von Morps, mit der sie per Bananentelefon sprechen kann, und nicht zu vergessen die 507 Jahre alten Frau Knorpel-Knacker.
Plötzlich benötigen Charlotte und Luca Hilfe von einer Heldin in der wirklichen Welt. Da ist Dory natürlich sofort zur Stelle!
Illustrationen:
Auf jeder Doppelseite finden sich ein bis zwei schwarz-weiß Zeichnungen, mal kleine, mal halb- bis ganzseitig.
Der Zeichenstil ist modern und besonders bei den großen Illustrationen gibt es viel zu entdecken.
Die Mimik der Personen ist jedoch nicht immer gelungen und für kleinere Leser/Zuhörer ist der Zeichenstil zu abstrakt und aufgewühlt. Auch der Wechsel von Vorlesegeschichte plötzlich zum Comic ist für Zuhörer/Leser anstrengend.
Altersempfehlung:
ab 7 Jahre laut Verlag
m.M.
ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
oder für sehr geübte Leser, denn Schrift und Zeilenabstand sind groß und die Kapitel haben eine gute Länge.
Aber: Da aber auch innerhalb der Illustrationen Text/Sprechblasen enthält sind, sollte der Leser schon Übung haben.
Mein Eindruck:
Dory steckt tatsächlich voller fantastischer Einfälle und das Thema "Fantasiewelt" und "imaginäre Freunde" ist zunächst sehr gut umgesetzt.
Viele verschiedene Arten von Monstern, die sich Dory ausgedacht hat u.a. weil ihre großen Geschwister nicht mit ihr spielen möchten, könnte das eigene Kind genauso erfunden haben.
Negativ zu beurteilen sind die weiteren Charaktere:
Die beiden großen Geschwister sind durchgehen gemein zu Dory, überhaupt wird viel geschriehen und geschimpft. Besonders bei den Illustrationen fällt auf, dass die Personen fast immer böse ausschauen mit dicken, wütend zusammen gezogenen Augenbrauen.
Auch die Eltern sind dauergenervt und den Spitznamen "Ratte" benutzen sie ebenfalls.
Natürlich herrscht nirgends immer Friede, Freude, Eierkuchen, aber in diesem Abenteuer ist die Grundstimmung komplett im Eimer.
Dory ist tatsächlich durchgeknallt und zu Anfang erscheinen ihre Einfälle witzig, aber mit der Zeit wird ihr Fantasiegebilde und damit auch die Geschichte anstrengend und man verliert die Lust weiterzulesen/-zuzuhören.
Der Wechsel beim Vorlesen der Geschichte und der Texte/Dialoge innerhalb der Illustrationen trägt zusätzlich dazu bei. Insgesamt wirkt das Abenteuer unruhig und chaotisch.
So macht Vorlesen/Zuhören keinen Spaß.
Die im Klappentext großartige Heldentat hat bis fast zur letzten Seite auf sich warten lassen und war dann auch noch eine komplette Enttäuschung.
Fazit:
Viel Fantasie und zu Beginn der Geschichte noch interessant, aber auf die Dauer werden Dory und ihre Einfälle anstrengend und ihre Art nervig.
Die Charaktere sind durchgehend wütend und böse, was der Atmosphäre gar nicht gut tut.
Die modernen schwarz-weiß Zeichnungen - teilweise bis hin zum Comic - erwecken Dory zum Leben. Leider ist die Mimik nicht immer gelungen, denn auch hier hat fast jeder "den bösen Blick".
Der ständige Wechsel zwischen Text der Geschichte und Dialoge innerhalb der Illustrationen verdirbt den Spaß am (Vor)lesen.
Das Buch empfehle ich nicht weiter.
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Rezensiertes Buch "Donner und Dory! Klein, aber oho" aus dem Jahr 2015