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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2016

Spannend. Brutal. Emotional. Clever. Faszinierend. Packend. Brachial. Genial.

Endgültig
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Andreas Pflüger, Endgültig

Genau wie ihr hochgeachteter Vater Jörg Aaron geht Jennifer zur Polizei. Schnell wird klar, dass Aaron sich nicht auf den Lorbeeren ihres Vaters ausruht und bereits in ihrer ...

Andreas Pflüger, Endgültig

Genau wie ihr hochgeachteter Vater Jörg Aaron geht Jennifer zur Polizei. Schnell wird klar, dass Aaron sich nicht auf den Lorbeeren ihres Vaters ausruht und bereits in ihrer Probezeit hat sie es mit einem Serienmörder zu tun, den sie stellt. Sie wird in die „Abteilung“ einberufen, eine Sondereinheit, die nicht den üblichen Regeln der Polizeiarbeit untersteht. Als erste Frau darf sie Seite an Seite mit ihren Teamkollegen die Bösewichte fangen. Bis ein Einsatz schief geht: Ihr Partner Kvist, mit dem sie eine Liebesbeziehnung hat, stirbt fast und sie verliert das Augenlicht – und größtenteils ihr Gedächtnis.
Um die Blindheit auszugleichen trainiert Aaron hart, versucht ihre Erinnerungen wieder zu bekommen, lebt in der Tradition des Bushidô und ist Fallanalytikerin beim BKA, als sie von der „Abteilung“ erneut um Mithilfe gebeten wird.
Boenisch, der Serienmörder aus ihrer Vergangenheit, hat eine Polizeipsychologin getötet und will nur mit ihr reden. Schnell wird Aaron klar, dass es hier um weit mehr geht und ihre Vergangenheit sie einholt. Plötzlich laufen mehrere alte Fälle zusammen und sie gerät in Lebensgefahr.

Ich bin einfach nur begeistert!
Der Roman ist flüssig, komplex, größtenteils bedrückend, aber dann auch wieder locker, humorvoll, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Die Handlung ist spannend, clever, brutal aber auch genial.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Dieses Buch hat mich in die komplette Palette der Emotionen entführt.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere rein versetzen.
Jennifer Aaron kämpft seit dem missglückten Einsatz mit Gedächtnislücken, ihrer Blindheit und enormen Schuldgefühlen, weil sie Kvist damals schwer verletzt zurück gelassen hat. Noch heute kann sie sich nicht erklären, was passiert ist. Holm und sein Bruder Sascha haben ihre Tarnung durchschaut und bei einer rasanten Flucht wurde sie blind. Sie ist eine willensstarke Frau, die so hart trainiert um wieder im Polizeidienst arbeiten zu können. Sie kompensiert ihre Blindheit und schärft die anderen Sinne. Großen Halt gibt ihr ihr Vater und Mentor, der stirbt. Sie wendet sich dem Bushidô zu und lebt nach ihm.
Von ihrem besten Freund Pavlik und seiner Frau Sandra hat sie sich nach ihrer Verletzung distanziert und trotzdem wird sie mit offenen Armen empfangen, als sie wieder in deren Leben tritt. Pavlik ist ein besonderer Mensch, charakterstark, charmant, liebenswert, sympathisch, aber wehe dem, der sich seinen Unmut zuzieht. Auch Sandra, obwohl hier nur eine Nebenrolle, war mir von Anfang an sympathisch.
Kvist, der Jennifer liebt, ist eher distanziert, geheimnisvoll, trotzdem ist auch er sympathisch und sein Charakter war der überraschendste von allen.
Auch Holm, der brutale, grausame Killer, hat mich auf eine Reise mitgenommen, die seinen Charakter nicht nur in schwarz oder weiß gemalt hat, trotz all seiner Bösartigkeiten war er mir auch sympathisch, vielleicht hat er mir auch etwas leid getan, aber auf jeden Fall ist seine Figur so überaus gelungen dargestellt, sein Charakter hat eine unglaubliche Tiefe, dass er mich berührt hat.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, atmosphärisch und überraschend, mit vielen Irrungen und Wirrungen. Gewöhnungsbedürftig war, dass sämtliche Charaktere stets mit Nachnamen angesprochen wurden und ich eine kurze Zeit brauchte, um mich daran zu gewöhnen, dass Aaron eine blinde Frau ist. Ab und zu waren ihre „Superkräfte“ erschreckend, trotzdem hat mir die Story rundum gefallen
Der intellektuelle Schlagabtausch zwischen den Charakteren ist spannend, machmal witzig und einfallsreich.

Dieses Buch hat mich berührt, war großartig, mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen,
Der Roman ist aus der Sicht von Jennifer Aaron geschrieben, ihr Wissensstand ist dem Wissenstand der Leser angepasst, was mir sehr gut gefällt.
Die Zeit- und Persepektivwechsel, Erinnerungsfetzen und Gedanken machten das Buch spannend und schon nach kurzer Zeit konnte ich mich in die Geschichte fallen lassen.
Der Autor verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge, die clever zusammen führen, lässt aber auch die Möglichkeit eines Folgebandes zu.
Eine Fortsetzung zu diesem Buch kann ich mir sehr gut vorstellen.
Da ich noch keines der Bücher Andreas Pflüger kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir sehr gut gefallen.

Ein Thriller, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne, spannende und auch düster-emotionale Lesestunden garantiert.

Das Cover ist ein Blickfang, eher schlicht in hellen Farben gehalten, kann man durch die Braille-Schrift auch das Cover erfühlen. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Spannend. Brutal. Emotional. Clever. Faszinierend. Packend. Brachial. Genial.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Spannende, erotische Gay-Romance-Geschichte, absolut empfehlenswert.

Highspeed Love
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Chris P. Rolls - Highspeed Love

Seit Kindesbeinen begeistert sich Cole McCaloney für Motocross-Rennen. Jetzt ist er endlich in der Profiliga und sein schärfster Konkurrent ist Miles Bowden.
Als Cole´s ...

Chris P. Rolls - Highspeed Love

Seit Kindesbeinen begeistert sich Cole McCaloney für Motocross-Rennen. Jetzt ist er endlich in der Profiliga und sein schärfster Konkurrent ist Miles Bowden.
Als Cole´s Team-Mechaniker wegen eines Schlaganfalls nicht mehr arbeiten kann, sucht Eddie, der beste Freund seines Vaters und Manager des Teams einen neuen Mechaniker.
Ausgerechnet Miles´ Zwillingsbruder Maxwell, der aus dem Team seines Bruders ausgeschlossen wurde, weil er angeblich einen Unfall verursacht hat, bewirbt sich für den Job. Doch Cole hegt so einen tiefen Groll auf Miles wegen der Vergangenheit und findet ihn gleichzeitig genau wie seinen Zwillingsbruder extrem anziehend, dass er Maxwell eine Chance gibt. Aber warum will also Maxwell ausgerechnet in Cole´s Team? Ein perfider Plan? Ein Neustart? Rache?
Als dann mehrere Unfälle aufgrund von Sabotage passieren, scheint in Cole´s Team jemand falsch zu spielen und der Verdacht fällt auf Maxwell, doch der beteuert seine Unschuld, denn Cole ist ihm sehr wichtig geworden. Kann Cole einem Bowden glauben?

Der Gay-Romance-Roman ist flüssig, locker, humorvoll, spannend, erotisch und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Die erotischen Szenen sind gut und deutlich beschrieben, nicht zu übertrieben.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ich konnte mich gut in die Welt der verschiedenen Charaktere hinein versetzen, die detailreich, glaubhaft und authentisch beschrieben waren.
Cole McCaloney hat es in seiner Jugend nicht einfach gehabt, mit 14 wurde er von seinem Vater in die Trainingseinrichtung gebracht, damit er im Motocross trainiert. Schon früh zeigt sich, dass er Talent hat und holt mehrere Titel. Er steht auf Männer, aber um keine Probleme zu bekommen, lebt er seine Leidenschaft heimlich aus, denn es ist immer noch ein NoGo sich im Sport zu outen. Als Maxwell als Mechaniker eingestellt wird, entbrennt schnell eine Leidenschaft für ihn, doch er versucht sein Verlangen zu zügeln. Er und Maxwell waren mir schnell sympathisch, man muß die beiden einfach mögen.
Maxwell soll für den schweren Unfall seines Zwillingsbruders Miles verantwortlich sein, nachdem er aus der Motocross-Szene ausgestiegen ist, bewirbt er sich auf die Stelle von Cole und wird genommen. Ihm schlägt großes Misstrauen im Team entgegen, aber Cole stellt sich hinter ihm. Er hat ein großes Geheimnis und so kann er sich nicht öffnen, was Cole verunsichert.
Daniel, der Vater von Cole, wirkt anfänglich etwas unsympathisch, aber das ändert sich im Verlaufe des Buches, als er die Leistungen seines Sohnes und des Homosexualität akzeptiert.
Eddie, der Team-Manager war mir sehr sympathisch und ist mir direkt ans Herz gewachsen, seine humorvolle Art, aber auch seine Stärke und das er hinter sein Team steht, haben mir imponiert.
Auch die weiteren Charaktere (Miles, Brock, Steven, Annie,...) waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte toll abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ. Eine Einführung im Motocross wird gleich mitgeliefert, die zwar detailreich aber nicht langweilig ist. Sie ist gut in die Geschichte eingefügt.

Dieses Buch war mitreißend, bereitete mir Freude beim Lesen und hat mir sehr gut gefallen.
Da ich noch keines der Bücher der Autorin kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir sehr gut gefallen.

Ein Gay-Romance-Roman mit deutlichen erotischen Szenen, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne und sinnliche Lesestunden garantiert.

Das Cover ist ansprechend, Fahrer mit Motocross-Maschine und zwei nackte Herrenrücken, und aufwendig gestaltet. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Spannende, erotische Gay-Romance-Geschichte, absolut empfehlenswert.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Trauer, Emotionen und Träume, für die niemand zu alt ist.

Romeo und Romy
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Andreas Izquierdo – Romeo & Romy

Romys größter Traum ist es eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Sie scheint ihrem Ziel so nah, als sie ein Engagement im Theater bekommt, für Romeo und Julia. Naja ...

Andreas Izquierdo – Romeo & Romy

Romys größter Traum ist es eine erfolgreiche Schauspielerin zu werden. Sie scheint ihrem Ziel so nah, als sie ein Engagement im Theater bekommt, für Romeo und Julia. Naja fast, denn im Moment ist sie als Souffleuse angestellt. Und das auch nicht lange, denn die zickige „Julia“ will sie nicht mehr dabei haben.
Als dann auch noch die Nachricht vom Tod ihrer Oma Lene kommt, reist sie zurück in ihr Heimatdorf nur um zu erfahren, dass sich Lene umgebracht hat, um eines der letzten verbliebenen Gräber auf dem Friedhof zu bekommen. Die Senioren von Großzerlitsch, das in Wirklichkeit nur ganz klein ist, lassen sich einige kreative Dinge einfallen um zufällig ebenfalls zu sterben, denn keiner will im Nachbardorf begraben werden.
Doch Romy hat einen Plan: sie will ihr eigenes Theater bauen und ihr ehemaliger Kollege Ben, aber auch die Senioren sollen mithelfen. Doch Ben hat bisher keinen Job zu Ende gebracht und wirklich motivierend ist er auch nicht.
Wird der Plan scheitern?

So humorvoll, locker und leicht die Geschichte anfängt, so traurig und bittersüß ist sie zwischendurch auch. Hierbei handelt es sich nicht um eine Liebesgeschichte, eher um eine Geschichte um Freundschaft, Vertrauen und dem Leben wieder einen Sinn geben. Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen kennen und lieben zu lernen. Die kleine Romanze ist da eher nebensächlich.

Der Schreibstil des Autors hat mich begeistert; locker, temporeich und flüssig geschrieben ist die Story ein richtiger Pageturner. Am liebsten hätte ich gar keine Pausen zwischendurch gemacht.
Die Handlung ist spannend, humorvoll und emotional, in einem Moment bringt sie dich zum Lachen im anderen Moment zum Weinen. Es wird geschickt mit den Emotionen des Lesers gespielt und die tollen Charaktere tun ihr übriges.
Romy war mir sympathisch. Nach dem Tod ihrer Mutter wurde sie von Oma Lene aufgezogen, die mächtig stolz auf ihre Enkelin war. Doch auch die Senioren in Großzerlitsch kennen Romy gut, denn sie war/ist bei jedem gern gesehen. Als sie ein Vorsprechen vermasselt, trifft sie den Entschluss in der Scheune ein kleines Theater zu bauen. Manchmal ist sie von ihrer Idee einfach nur geblendet, aber sie ist ein Mensch mit Ecken und Kanten, deswegen mochte ich sie. Außerdem war sie auch hilfsbereit und versuchte die Probleme der Anderen zu lösen.
Ben, anfänglich sympathisch und eher unsicher, entwickelte sich doch zu einem Weiberheld und Nervensäge. Sein Aberglaube und seine Gabe in volle Fettnäpfchen zu springen(und das mit Anlauf) machten ihn zwischendurch richtig anstrengend, doch am Ende des Buches hat er die Sympathie wieder erlangt.
Bertram, einer der vielen Senioren, gehörte mit zu meinen Lieblingscharakteren. Hilfsbereit und doch eigen, ist seine Art mit einer der charmantesten Menschen dort im Ort. Wie er die Baugenehmigung erhalten hat war einfach klasse.
Auch Emil, der fahrende Supermarkthändler, hat mir sehr gut gefallen. Mit Rat und Tat steht er Romy zur Seite, obwohl er nicht in dem Dorf wohnt.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, humorvoll, emotional, spannend und überraschend.
Der intellektuelle Schlagabtausch zwischen den verschiedenen Charakteren ist spannend, witzig und einfallsreich.

Dieses Buch hat mich berührt, war großartig und bereitete mir Freude beim Lesen.
Andreas Izquierdo verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge und lässt keine weiteren Fragen offen.
Eine Verfilmung zu diesem Buch kann ich mir sehr gut vorstellen und ich wäre wohl die Erste, die eine Kinokarte kauft (und ein Paket Taschentücher).
Da ich noch keines der Bücher vom Autor kenne, werde ich das in Zukunft ändern, denn der Schreibstil und die Story hat mir sehr gut gefallen.

Das Cover ist eher schlicht gehalten, in Blautönen mit Pusteblumen und einem kleinen tanzenden Paar. Außer dem Titel hat es jetzt nicht wirklich viel mit dem Inhalt des Buches gemein, aber es ist ein Blickfang durch seine Schlichtheit.

Fazit: Für mich ein absolutes Highlight. Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Trauer, Emotionen und Träume, für die niemand zu alt ist.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Für mich ein Highlight. Aber... es ist kein seichtes Dahinlesen

Remember Mia
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Alexandra Burt – Remember Mia
Thriller

Estelle empfindet einen Augenblick des wahren Glücks, als sie nach der Geburt ihre Tochter Mia in den Armen hält. Doch das ist schnell vorbei, denn Mia schreit Tag ...

Alexandra Burt – Remember Mia
Thriller

Estelle empfindet einen Augenblick des wahren Glücks, als sie nach der Geburt ihre Tochter Mia in den Armen hält. Doch das ist schnell vorbei, denn Mia schreit Tag und Nacht. Die junge Mutter versinkt in ein Loch aus Depressionen, Unmut und wirren Gedanken, sie verliert stark an Gewicht und ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihr Ehemann Jack ist keine große Hilfe und als er Estelle und die kleine Mia in New York zurück lässt, ist Estelle absolut überfordert. Immer wieder wird sie von düsteren Gedanken heimgesucht, entwickelt einen Verfolgungswahn, macht unsinnige Dinge und eines Tages ist Mia nicht mehr in ihrem Bettchen.
Doch nur Tage zuvor hat Estelle weitere Schlösser an der Tür angebracht, es führte kein Weg in die Wohnung, sie sieht Dinge die sie sich nicht erklären kann und als sie das Verschwinden bemerkt, erzählt sie niemanden davon.
Als sie kurz darauf in Dover in einer Schlucht lebensgefährlich verletzt aufgefunden wird, hat sie ihr Gedächtnis verloren. Erst in der Psychiatrie kommen die Gedächtnispuzzleteile nach und nach zurück, hat die junge Frau ihre eigene Tochter getötet?

Dieser Thriller ist komplex, beklemmend, spannend, packend und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen. Es herrscht eine depressive, düstere Stimmung. Die Handlung kann manchmal verwirrend sein, denn die Hauptfigur, Estelle, aus deren Sicht das Buch auch geschrieben ist, leidet an einer Gedächtnisstörung aufgrund des Unfalls. Dies führt dazu, dass sie wirre Gedankensprünge hat, die der Leser „live“ miterlebt.
Es ist ein Buch mit Tiefe, in das man sich fallen lassen muß, um von der Geschichte mitgerissen zu werden.
Die Handlung ist gut durchdacht, hat viele Überraschungen und Wendungen parat. Es werden zum Ende hin alle Fragen beantwortet und für mich ist es ein absolutes Highlight.

Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt von Estelle rein versetzen, die mir zwar sofort sympathisch, aber auch distanziert und verloren erschien. Sie hätte dringend Hilfe gebraucht, die sie nicht bekommen hat, ihr Ehemann läßt sie im Stich, ihr Bruder hat sie im Stich gelassen, ihre Familie ist tot. Trotzdem bringt diese Frau alle Kraft auf, um herauszufinden, was mit ihrem Baby geschehen ist und will sich der Verantwortung stellen, falls sie Mia tatsächlich etwas angetan hat. Das ist bewundernswert.
Jack, ihr Ehemann war mir überhaupt nicht sympathisch, als Ehemann hätte er merken müssen, dass Estelle Hilfe braucht, dann wäre es nicht so weit gekommen. Seine Art machte ihn gefühlskalt und distanziert.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Dieses Buch hat mich berührt, beim Lesen wurde ich wütend, traurig, es gab Hoffnungsschimmer, ich war resigniert, überrascht, habe mitgelitten und mitgehofft. Ein Wechselbad der Gefühle, genau das erwarte ich von einem guten Buch.
Für mich ist dieses Buch ein absoluter Bestseller.

Das Cover ist schlicht gehalten, in schwarz mit einem gelben Schmetterling.

Fazit: eine spannende, emotionale, aber auch verwirrende Story, die aber zum Ende hin alle Fragen aufklärt. Für mich ein Highlight.
Aber... es ist kein seichtes Dahinlesen, man muß sich in die Geschichte fallen lassen, auf die wirren und chaotischen Gedankengänge eingehen, erst dann kann man die Tiefe des Buches erfassen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

spannende Geschichte, tolle Charaktere, überraschend und abwechslungsreich

Brennender Midi
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Cay Rademacher – Brennender Midi

Captaine Roger Blanc ärgert sich gerade mit der Nachtschicht vor “la rentrée“ herum, als er von seinem Kollegen Marius Tonon angerufen und zu einer Unfallstelle gerufen ...

Cay Rademacher – Brennender Midi

Captaine Roger Blanc ärgert sich gerade mit der Nachtschicht vor “la rentrée“ herum, als er von seinem Kollegen Marius Tonon angerufen und zu einer Unfallstelle gerufen wird. In der Annahme, es handele sich um einen Autounfall muss er feststellen das ein Militärflugzeug im Olivenhain auf dem Grundstück des unsensiblen, übelgelaunten und penetranten Hervé Bondard abgestürzt ist. Seine Zeugen: eine Hexe, ein verurteilter Kleinkrimineller und ein ruhmsüchtiger LKW-Fahrer. Alles sieht nach einem Unfall aus.
Schnell wird klar, dass die Aussagen nicht unterschiedlicher sein können, auch das Militär ist keine große Hilfe und Blanc und sein Team ermitteln, doch nur wenige Tage später gibt es einen weiteren Toten, an der selben Stelle wie der Flugzeugabsturz. Ein Zufall?

Der Schreibstil des Roman ist flüssig, komplex, locker, spannend, temporeich und fesselnd geschrieben.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Auch das aktuelle Zeitgeschehen wurde geschickt mit in die Story integriert, sodaß Terrorakte und auch das Unglück mit dem deutschen Piloten in Frankreich kurz besprochen werden.
Bisher kannte ich noch kein Buch von Cay Rademacher, von daher hatte ich kein Vorwissen zu den Charakteren, trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass mir viel fehlte, denn kurze Rückblicke klärten doch einen Großteil der Fragen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt von Capitaine Roger Blanc rein versetzen, der mir sofort sympathisch erschien. Ein Arbeitstier, der in seiner Vergangenheit mit dem Ehemann seiner Geliebten aneinander geraten ist und versetzt wurde, dennoch geht er seinen Weg auf die Gefahr hin, sich unbeliebt zu machen. Das hat mir imponiert und ich bin mir sicher, dass ich mir die ersten beiden Bände noch kaufen werde.
Sein Kollege Marius Tonon war mir ebenfalls sympathisch, auch wenn ich nicht verstanden habe, warum er seit Jahren nicht befördert wurde, oder was es mit verschiedenen Kleinigkeiten auf sich hat. Trotzdem hat er mir in seinen Ermittlungsarbeiten sehr gut gefallen.
Die Gerichtsmedizinerin ist aber meine Favoritin, taff und schlagfertig, sympathisch und trotzdem distanziert, hat mir ihre Figur am besten gefallen.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, manchmal ein bisschen zu detailreich, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend und überraschend.

Dieses Buch war mitreißend und bereitete mir Freude beim Lesen.
Cay Rademacher verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge des Falles, lässt aber trotzdem noch wenige Fragen offen, vielleicht für eine Fortsetzung.
„Brennender Midi“ ist bereits der dritte Band einer Reihe um Capitaine Roger Blanc.
„Mörderischer Mistral“ und „Tödliche Carmague“ sind bereits erschienen.
Ein Krimi, der die Langeweile vertreibt und ein paar spannende Lesestunden garantiert.

Das Cover ist idyllisch mit einer Ruine und einem wolkenverhangenen Himmel. Die Farben geben dem Cover einen besonderen Charme.
Hervorheben möchte ich auch die innen liegende Karte zum besseren Verständnis der Geschichte und die Personnage am Ende des Buches, wo man schnell nachlesen kann, um welche Personen es geht.

Fazit: spannende Geschichte, tolle Charaktere, überraschend und abwechslungsreich

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.