Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2016

spannender Thriller, jedoch durch die Brutalität nichts für schwache Nerven

Blutiger Winter
0

Tom Callaghan – Blutiger Winter

Inspektor Akyl Borubaew wird zu einem Tatort gerufen: inmitten des weißen Schnees liegt die Leiche einer jungen Frau, grausam verstümmelt, arrangiert wie bei einer Geburt. ...

Tom Callaghan – Blutiger Winter

Inspektor Akyl Borubaew wird zu einem Tatort gerufen: inmitten des weißen Schnees liegt die Leiche einer jungen Frau, grausam verstümmelt, arrangiert wie bei einer Geburt. Bei der Obduktion wird festgestellt, dass es nicht der Fötus der Getöteten ist. Schnell wird klar, dass es eine weitere Leiche geben muss. Inspektor Borubaew nimmt die Ermittlungen auf und bald wird auch die Identität bekannt, es handelt sich um die Tochter des Ministerpräsidenten. Dieser beansprucht den Täter für sich, doch bevor Burubaew überhaupt in die Nähe des Täters kommt, muss er sich mit Gangster, Ganoven, Drogendealer und Prostituierten sowie dem Militär auseinandersetzen, um dann selbst auf der Abschussliste zu landen.

Der Roman ist flüssig, komplex, bedrückend, spannend, düster, temporeich, detailreich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Die Handlung ist spannend, ziemlich brutal, überraschend und abwechslungsreich. Trotzdem ist die Stimmung des Romans fast durchgehend düster und brutal, sodaß ich das Buch mehrfach zur Seite legen musste, um mich abzulenken, obwohl ich eigentlich nicht zart besaitet bin.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen. In manchen Situationen hätte ich mir weniger Details gewünscht, aber genau das macht das Buch aus. Die Stimmung ist hier sehr gut eingefangen.
Ich konnte mich sehr gut in die Gefühlswelt der Hauptperson, Inspektor Akyl Borubaew, rein versetzen, der mir zwar sympathisch, aber distanziert und depressiv erschien. Der Tod seiner Frau hat ihn mitgenommen, er ist ein Ermittler der seinen Job macht, auch wenn er aneckt und keine Ruhe gibt, bis er die Antworten hat die er benötigt. Er hat dem Alkohol abgeschworen, ist nicht bestechlich, auch wenn er für den Onkel seiner Frau mal ein Auge zudrückt. Er ist ein sehr komplexer Charakter, detailreich und glaubhaft.
Auch die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet, detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und haben die Geschichte gut abgerundet. Hier kann man sich nie sicher sein, wer Freund und Feind ist.
Die Handlungsorte und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Der verbale Schlagabtausch zwischen den verschiedenen Parteien ist interessant, manchmal humorvoll, aber meistens vulgär und übertrieben. Das hat mich etwas gestört.

Dieses Buch hat mir gut gefallen, hat die Langeweile vertrieben, auch wenn es recht düster geschrieben ist.
Eine Fortsetzung zu diesem Buch kann ich mir sehr gut vorstellen.

Das Cover ist (leider) ein Wald, schneebedeckt, düster und mysteriös. Leider fast typisch für einen Thriller oder Krimi. Trotzdem ist es ein Blickfang.

Fazit: spannender Thriller, jedoch durch die Brutalität nichts für schwache Nerven.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Nette, spannende Geschichte mit einem sympathischen Killer, jedoch etwas vorhersehbar, trotzdem sehr lesenswert und kurzweilig.

Blood on Snow. Der Auftrag
0

Jo Nesbø – Blood on Snow, Der Auftrag

Der Auftragskiller Olav führt gerade den letzten Auftrag seines Chefs Daniel Hoffmann gewissenhaft und ordentlich aus, als dieser auch schon den nächsten für Olav ...

Jo Nesbø – Blood on Snow, Der Auftrag

Der Auftragskiller Olav führt gerade den letzten Auftrag seines Chefs Daniel Hoffmann gewissenhaft und ordentlich aus, als dieser auch schon den nächsten für Olav bereit hält: Corinna, Hoffmanns Ehefrau. Eigentlich hat Olav keine Probleme, auch Frauen zu expedieren, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Doch als er Corinna sieht, verliebt er sich sofort in sie. Natürlich kann er den Auftrag nicht ausführen und liquidiert stattdessen den Liebhaber, nichts ahnend, was er da in Bewegung gesetzt hat und plötzlich steht er selbst auf der Abschussliste.

Ich kenne bisher noch keinen Jo Nesbø Roman.
Der Roman ist flüssig, locker, sarkastisch, spannend, düster, temporeich und fesselnd geschrieben und hat mich von Anfang an gefangen genommen.
Die Handlung ist spannend, aus der Sicht von Olav erzählt und spielt in den 1970iger Jahren in Oslo.
Ich konnte mich sofort gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Der Spannungsbogen wurde im gesamten Buch aufrecht erhalten, eine temporeiche Erzählung führte dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.

Ich konnte mich gut in die Welt von Olav rein versetzen, der mir sofort sympathisch, gutgläubig und selbstironisch war. Er behauptet von sich selbst, nicht viel zu können, nicht intelligent zu sein, aber gewissenhaft und so macht er das, was er kann: Töten. Der Charakter ist so anders, als alles was ich bisher gelesen habe, dass mir Olav wirklich sympathisch und erfrischend daher kommt. Wenn man zwischen den Zeilen liest, erkennt man recht schnell, das Olav nicht wirklich einfach gestrickt ist, denn das beweist er immer wieder.
Corinna, die fremdgehende Ehefrau, war mir allerdings von vorneherein unsympathisch, was sich im Verlaufe des Buches auch nicht änderte.
Maria dagegen war mir sympathisch, auch wenn sie für mich eher eine Nebenfigur war, die aber im Verlaufe des Buches doch eine tragendere Rolle bekommt.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen und haben die Geschichte gut abgerundet.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, aber wenig überraschend.

Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, war kurzweilig und spannend.
Eine Fortsetzung zu diesem Buch kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ein Roman, der die Langeweile vertreibt und ein paar schöne Lesestunden garantiert.
Das Cover ist ansprechend und aufwendig gestaltet.

Fazit: Nette, spannende Geschichte mit einem sympathischen Killer, jedoch etwas vorhersehbar, trotzdem sehr lesenswert und kurzweilig.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

recht kurzer, temporeicher, manchmal überhastet wirkender aber trotzdem spannender, erotischer Krimi mit sympathischen Ermittlern.

Elbsirenen: Morinos erster Fall
0

Jelka Dieckens - Morinos erster Fall: Elbsirenen

Der vierunddreißigjährige Kriminaloberkommissar und Teamleiter der Hamburger Mordkommission Francesco Morino hat gerade eine kurze und vergnügliche Nacht ...

Jelka Dieckens - Morinos erster Fall: Elbsirenen

Der vierunddreißigjährige Kriminaloberkommissar und Teamleiter der Hamburger Mordkommission Francesco Morino hat gerade eine kurze und vergnügliche Nacht hinter sich, als er auch schon wenig später zu einem Mordfall gerufen wird. Mit seiner Kollegin Bea besichtigt er den Tatort. Schnell erkennt Bea den Schlagerstar Harald Menke, der eine große Fangemeinde aber auch ebenso viele Feinde hat, da er gerne Prozesse anstrebte und kein Blatt vor dem Mund nahm um Skandale bei seinen Kollegen aufzudecken oder anzufachen. Doch auch im privaten Bereich lief es bei dem Musiker nicht gut. Krach mit der Familie, Krach mit dem Manager, Krach mit seinen Frauenbekanntschaften.
Es gibt viele Tatverdächtige, viele Motive, doch wer ist bereit sogar zweimal zu töten?

Die Leseprobe hatte mir sehr gut gefallen, weswegen ich mich für ein Rezensionsexemplar beworben habe. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Autorin Jelka Dieckens, dem Verlag Electric Elephant Publishing und bei vorablesen bedanken, dass ich das Buch vorablesen durfte. Meine Rezension hat aber natürlich darauf keinen Einfluss.

Der Roman ist überwiegend flüssig und locker geschrieben, sodass ich innerhalb weniger Stunden den Roman verschlingen konnte.
Die Handlung ist spannend, erotisch, überraschend und abwechslungsreich. Man ist immerzu neugierig, was nun weiter passiert und welche neuen, meist bösen, Geheimnisse aufgedeckt werden.
Die erotischen Szenen sind glaubhaft, gut beschrieben aber nicht übertrieben, was ich sehr gut finde, da es sich hier vordergründig um einen Krimi und nicht um eine erotische Liebesgeschichte handelt.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere rein versetzen.
Francesco Morino war mir als Charakter sympathisch, auch wenn er gerne mal zu viel flirtet und sich ONS ins Bett holt. Dennoch konnte er mich als Ermittler überzeugen, der sich auch nicht wirklich von Lena hat ablenken lassen. Zudem konnte ich mich auch köstlich über ihn amüsieren (Zitat S. 21, Francesco redet mit Bea über einen bekannten Song : „... Das ist ein Klassiker? Er belügt sie tausendmal? Warum ist sie nicht spätestens nach dem zwanzigsten Mal weg?“)
Seine Kollegin Bea mochte ich auf Anhieb sehr gern, eine schwierige Beziehung zu ihrem Freund hinderte sie nicht, trotzdem lebhaft, sympathisch und liebenswert zu sein. Ich mag ihre Ecken und Kanten und ich sehe sie eigentlich mehr als Hauptfigur an als Francesco. Ihre Figur war besser ausgearbeitet, hatte mehr Ermittlungstätigkeiten, war einfach präsenter.
Yannick, Beas Freund, war mir wohl mitunter der unsympathischste Charakter, er war für mich am wenigsten nachvollziehbar, gefühlskalt und einfach wenig greifbar.
Auch die weiteren Charaktere (Lena, Familie Menke, Staatsanwältin Diana Krämer, ...) waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, mal mehr mal weniger gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.

Allerdings muss ich auch ein bisschen Kritik üben:
Aufgrund der knappen 200 Seiten lässt leider ab und zu die Tiefe der Figuren nach, die Handlung selbst scheint überhastet, sodass ich einige Dinge nicht nachvollziehen konnte. Der recht geringe Zeitraum vom Auffinden des Opfers bis zur Festnahme vollzieht sich in wenigen Tagen, aber ist mit vielen weiteren Zusatz-Handlungen einfach überlastet, manchmal hatte ich das Gefühl, dass hier das Geschehen nur zum Ende hin nur runtererzählt wurde. Hier kommt man beim Lesen nicht zur Ruhe, die Charaktere scheinen keine Atempause zu bekommen.
Hier hätten dem Roman ein paar mehr Seiten sicherlich gut getan.

Trotzdem hatte ich spannende Lesestündchen und Freude am Roman, auch wenn die Story nicht ganz rund wirkt, obwohl am Ende alle Fragen geklärt und die Handlung in sich abgeschlossen ist.

Das Cover ist ansprechend, dunkel gehalten und ausdrucksstark, für mich ein Blickfang. Das Cover und der Titel passen zum Inhalt des Buches.

Fazit: recht kurzer, temporeicher, manchmal überhastet wirkender aber trotzdem spannender, erotischer Krimi mit sympathischen Ermittlern.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 3-4 (3,75) Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Eine packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half
0

Mikael Bergstrand - Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

Göran Borg denkt seit seiner Rückreise aus Indien nur noch daran, wieder zurück zu gehen. ...

Mikael Bergstrand - Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half

Göran Borg denkt seit seiner Rückreise aus Indien nur noch daran, wieder zurück zu gehen. Seine Therapeutin Frau Karin Vallberg Torstensson versucht im klar zu machen, das er im hier und jetzt leben sollte, er solle sich seine To-Do-Liste vornehmen und sein Empfinden in einer Unbehagen-Skala „eintragen“.
Als er den Punkt „Freundschaft“ in Angriff nimmt geht er mit seinen Freunden in die Kneipe und lernt dabei Sven kennen, mit dem er sich sofort super versteht: die gleiche Leidenschaft für Fußball, der gleiche Humor, die gleiche Vorliebe für Bier. Görans Unbehagen-Skala erreicht neue Tiefen. Doch dann findet er ein Geheimnis von Sven heraus und flieht nach Indien.
Doch auch hier gibt es Probleme, alles ist anders als beim ersten Mal, Yogi´s Hochzeit ist gefährdet und seine Mutter ist auch nicht so hocherfreut, dass Göran wieder da ist.

Ich kannte bisher noch kein Buch von Mikael Bergstrand und so konnte ich unvoreingenommen an das Buch heran gehen, ohne dass ich die Vorgänger kenne.
Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das Buch nicht gelesen, wenn ich es nicht bei vorablesen.de gewonnen hätte, da das Cover mit dem sitzenden Elefanten auf der Wiese in sommerlichen Farben zwar ein Blickfang ist, aber der Titel „Der Fünfzigjährige, der den Hintern nicht hochbekam, bis ihm ein Tiger auf die Sprünge half“ mich abgeschreckt hat.
Wie sich heraus gestellt hat, wäre das ein Fehler gewesen, denn gegen aller Bedenken hat mir das Buch wirklich gut gefallen.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, ein richtiger Pageturner, was ich nicht erwartet habe. Kurzweilig und humorvoll, aber auch emotional, spannend und komplex ist die Handlung beschrieben, es gibt viele Details (manchmal zu viele), und man kann sich die Handlungsorte gut vorstellen, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.

Ich konnte mich gut in die Welt von Göran Borg, der in einer Werbeagentur arbeitet und Tonnenweise Ben und Jerrys Eiscreme isst, hinein versetzen, der mir zwar sympathisch, aber auch ein bisschen chaotisch vor kam. Ich kenne jetzt die Vorgeschichte zu ihm nicht, aber er scheint so seine Problemchen mit sich herum zu schleppen und am liebsten flieht er vor sich selbst und seinen Problemen. Die Entwicklung die er im Verlaufe des Buches durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.
Seine Tochter Linda mag ich sehr, sie ist tough, sympathisch und sagt ihrem Papa auch mal die Meinung, die er dankend und auch schmunzelnd annimmt. Von ihr hätte ich sehr gerne noch mehr gelesen.
Yogendra Singh Takur, Yogi, war mir ebenfalls sehr sympathisch, obwohl mir seine Über- und auch Untertreibungen nach der Zeit ganz schön zu viel wurden, trotzdem sympathisch und ich mag sogar seine kratzbürstige Mutter, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Spaß, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, lustig und überraschend. Was mir nicht so besonders gefällt sind die ständigen Verdrehungen der Wahrheit, die hier kaum einer ernst zu nehmen scheint, sei es nun Göran oder auch Yogi.

Dieses Buch bereitete mir Freude beim Lesen, auch wenn es stellenweise ab und zu nicht nachvollziehbar und zu viele Details waren. Trotzdem war es ein absoluter Lesegenuss.

Fazit: Eine packende Geschichte mit Humor, Herz und Spannung.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.12.2016

Interessante Geschichte. Emotional. Tiefe Einsichten in menschliche Abgründe.

Identität unbekannt
0

Anna Martens – Identität unbekannt

Die Kriminalberichterstatterin Claudia Brandes wird von ihrem Chef zu einem Tatort geschickt. An einem Weiher in München wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Obwohl ...

Anna Martens – Identität unbekannt

Die Kriminalberichterstatterin Claudia Brandes wird von ihrem Chef zu einem Tatort geschickt. An einem Weiher in München wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Obwohl sie liebevoll eingewickelt wurde ist das Mädchen in keinem guten gesundheitlichem Zustand.
Auch mit Hilfe der Medien kann das Mädchen nicht identifiziert werden. Niemand scheint es zu vermissen.
Der befreundete Kriminalkommissar Steffen Drews bezieht Claudia mit in die Ermittlungen ein, doch schon bald sind sie sich uneinig über die Hintergründe der Tat.
Aufgrund ihrer eigenen Vergangenheit belastet Claudia das Schicksal des Mädchens enorm und so fängt sie auf eigene Faust an zu ermitteln.
Sie landet in einem Sumpf aus menschlichem Versagen, Angst und menschlichen Abgründen und gerät dabei selbst in Gefahr.

Der Roman ist flüssig und locker geschrieben und lässt sich leicht lesen. Die Stimmung des Buches ist überwiegend gedrückt.
Die Handlung ist spannend, streckenweise langatmig, sehr detailreich, aber glaubhaft und erschütternd.
Ich konnte mich gut in die Geschichte einlesen und hatte das Gefühl direkt im Geschehen zu stehen.
Dieses Buch hat mich in die komplette Palette der Emotionen entführt.
Der etwas langatmige, sehr detailreiche Erzählstil im Wechsel mit der spannungsgeladenen Atmosphäre führte trotzdem dazu, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und es in einem Tag durchgelesen hatte.
Ich konnte mich gut in die Gefühlswelt der Hauptpersonen rein versetzen.
Claudia Brandes war mir anfänglich sympathisch, das verlor sich aber nach einiger Zeit. Sie wirkte streckenweise distanziert, verbissen und überheblich, wurde aber im Verlaufe des Buches wieder sympathischer, als man mehr über ihre Vergangenheit lesen konnte. Das Schicksal des kleinen Kindes geht ihr sehr nah und sie tut alles menschenmögliche um die Identität des Kindes aufzudecken. Auch wenn Claudia nicht mein Favorit ist, hat die Autorin es geschafft eine Figur mit einer tiefen Persönlichkeit zu erschaffen, die glaubwürdig ist.
Kriminalkommissar Steffen Drews war mir durchweg sympathisch. Mit seiner lockeren, flirtigen Art(manchmal übertreibt er es ein bisschen) ist er kompetent, hilft Claudia bei ihren Ermittlungen und ist ein Charakter über den ich gerne noch weiteres lesen möchte.
Hendrik van Holten ist der Kollege von Claudia, hilft ihr bei den Ermittlungen und steht ihr freundschaftlich nahe. Er ist ein herzensguter Mann, hat aber trotzdem seine Meinung, die er Claudia auch ungeschont an den Kopf wirft.
Die weiteren Charaktere waren mir je nach Rollenverteilung sympathisch/unsympathisch, gut ausgearbeitet und haben die Geschichte gut abgerundet.
Alle Charaktere sind detailreich beschrieben, glaubhaft dargestellt und es machte mir beim Lesen Freude, mit ihnen Zeit in ihrer Welt zu verbringen.
Die Örtlichkeiten und das Geschehen rundherum sind gut beschrieben, was mich noch besser in die Geschichte hinein finden ließ.
Die Handlung war abwechslungsreich, spannend, düster, emotional und überraschend.

Die Autorin verbindet am Ende des Buches alle Handlungsstränge.
Das Buch ist als Thriller gelistet, allerdings fehlte mir hierfür tatsächlich etwas Spannung und Thrill.
Das Buch ist nicht schlecht, vor allem auch, weil einige aktuelle politische Themen angesprochen werden, die erschütternd und interessant zu gleich sind.
Wer also Bücher mit spannender Handlung mag, die streckenweise etwas tempoärmer zur Sache kommen, emotional und detailreich sind, ist mit diesem Buch genau richtig.

Das Cover ist eher schlicht gestaltet, weiß und grau, mit Teichgras und blutroter Schrift. Das Cover und auch der Titel stehen im Einklang mit dem Buch.

Fazit: Interessante Geschichte. Emotional. Tiefe Einsichten in menschliche Abgründe. Aktuelle politische Themen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne.